Leserunde zu "Klang der Täuschung" von Mary E. Pearson

Endlich: Eine neue Saga aus der Welt von Morrighan!
Cover-Bild Der Klang der Täuschung
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Mary E. Pearson (Autor)

Der Klang der Täuschung

Die Chroniken der Hoffnung. Buch 1

Ulrike Raimer-Nolte (Übersetzer)

Kazi ist auf den Straßen Vendas großgeworden und schlägt sich als Taschendiebin durch. Doch dann wird Königin Lia auf sie aufmerksam und betraut sie mit einer neuen Aufgabe: Als Mitglied der königlichen Leibgarde soll Kazi die Verräter ausfindig zu machen, die für den Großen Krieg verantwortlich sind. Es wird vermutet, dass sie bei einem feindlichen Rebellenvolk an der Landesgrenze Zuflucht gefunden haben. Doch als Kazi dort eintrifft und den jungen Anführer Jase kennenlernt, bringen Gefühle ihre Pläne durcheinander. Denn auch wenn ihr Kopf weiß, dass Jase ihr Feind ist, so kann sich ihr Herz nicht gegen ihn wehren ...


Timing der Leserunde

  1. Bewerben 19.11.2018 - 16.12.2018
  2. Lesen 07.01.2019 - 03.02.2019
  3. Rezensieren 04.02.2019 - 17.02.2019

Bereits beendet

Schlagworte

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Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 04.02.2019

unterhaltsam

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Mary E. Pearson gewährt ihrer treuen Leserschaft einen erneuten Blick in die bekannte Welt aus „Chroniken der Verbliebenen“. Alle Fans wird es freuen aber auch Quereinsteiger werden ihren Spaß haben.

Kazimirah ...

Mary E. Pearson gewährt ihrer treuen Leserschaft einen erneuten Blick in die bekannte Welt aus „Chroniken der Verbliebenen“. Alle Fans wird es freuen aber auch Quereinsteiger werden ihren Spaß haben.

Kazimirah ist eine Rahtan, eine königliche Kämpferin. Sie begibt sich mit zwei Gefährtinnen an den Hof der Familie Ballenger um dort einen Spion zu entlarven. Durch eine Entführung wird sie schicksalshaft an den neuen Herrscher Jase gekettet und die beiden können nur gemeinsam ihre Flucht überleben. In diesen aufregenden Tagen sind die beiden sich schnell näher gekommen und haben Gefühle füreinander entwickelt. Gerettet und zurückgekehrt müssen die beiden aber erkennen, dass sie weder ganz ehrlich zueinander waren noch eine Rahtan und ein Ballenger bei all den politischen Wirren einfach so eine Verbindung eingehen könnten.

Man merkt, dass die Autorin diesmal schneller zur Sache kommen möchte. Der Spannungsbogen ist stark ansteigend und obwohl es natürlich auch das typische Liebes-Hin-und-Her gibt, schreitet die Handlung stringent voran. Für Leser, die es nicht so mit langen Serien und grausamen Cliffhangern haben; die kann ich beruhigen. Das Finale ist rundrum eine abgeschlossene Sache und die Aussichten für Band zwei und die losen Enden sind moderat gehalten.

Kazi und Jase sind ein nettes Paar. Vor allem zusammen funktionieren sie sehr gut. Man erfährt auch einiges über die Geschichte des Landes und bekommt eine Idee, dass es sich bei dieser ganzen Serie vielleicht gar nicht um Fantasy sondern sogar um eine Art SF handeln könnte. Eine interessante Idee, die ich im nächsten Band im Auge behalten werde.

Solide Story und für junge und junggebliebene Leser eine schöne Geschichte.

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Veröffentlicht am 04.02.2019

Unterhaltsamer Ausflug in bekannte Gefilde mit ungemein interessanten Protagonisten

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„Der Klang der Täuschung“ ist der erste Band der Dilogie „Die Chroniken der Hoffnung“. Die Geschichte setzt 6 Jahre nach dem Ende der „Chroniken der Verbliebenen“ ein und entführt den Leser erneut in die ...

„Der Klang der Täuschung“ ist der erste Band der Dilogie „Die Chroniken der Hoffnung“. Die Geschichte setzt 6 Jahre nach dem Ende der „Chroniken der Verbliebenen“ ein und entführt den Leser erneut in die Welt der Königreiche Venda, Morrighan und Dalbreck. Man trifft alte Bekannte und lernt neue Charaktere kennen. Diejenigen, die hoffen, Personen aus den „Chroniken der Verbliebenen“ erneut umfangreich zu folgen, muss ich jedoch leider enttäuschen. Bis auf eine paar kleineren Auftritten von z.B. Eben, Griz, Lia und Rafe folgen wir den Protagonisten Kazi und Jase. Doch keine Angst, diese beiden sind so spannend und interessant, dass sie tatsächlich eine eigenständige Geschichte verdient haben und nicht im Schatten der „Chroniken der Verbliebenen“ stehen müssen.


Die Autorin Mary E. Pearson ist ihrem Schreibstil treu geblieben, er ist wieder flüssig und gut zu lesen, genauso wie wir das aus der Vorgängertrilogie gewohnt waren. Nicht alltäglich, sondern poetisch und bildhaft, ohne sich in komplizierten Sätzen zu verlieren. Das gibt dem Ganzen irgendwie einen romantischen und auch magischen Hauch und passt sehr gut zum Setting.

„..selbst ungeplante Ereignisse können uns auf Pfade lenken, die zu betreten wir nie erwartet hätten. Sie können unser Schicksal mit einem Schlag ändern und über den Haufen werfen, wer und was wir sind“

Kazi als Protagonistin ist ungemein interessant und bietet aufgrund ihrer Vergangenheit viel Potential. Eine Diebin, die schon früh zur Waise wurde, ist nun Teil der königlichen Leibgarde, eine Rahtan. Sie ist der Königin treu ergeben und versucht, ihren Auftrag trotz allerlei Hindernissen nicht aus den Augen zu verlieren: sie wurde losgeschickt, um einen Verräter aufzuspüren. Kazi macht während der Geschichte eine tolle Entwicklung durch, sie wird von einem Mädchen, das nicht viele Empfindungen zugelassen hat, zu einer jungen Frau, die sich ihrer Gefühle nicht länger verschließt. Die Autorin hat es zudem geschafft, immer mehr über Kazi zu verraten, aber doch nur so viel, dass weiterhin enormer Raum für Spekulationen bleibt.

„Dann halt dich an mir fest und ich zeige dir die Sterne“

Kazi trifft im Rahmen ihres Auftrags auf die Ballengers, eine Familie, die mir mit ihrer Dynamik sehr gut gefallen und immer für Abwechslung gesorgt hat, allein schon aufgrund der unterschiedlichen Charaktere in der Familie und dem nahen Umfeld. Die Ballengers können auf eine traditionsreiche und mitunter auch blutige Geschichte zurückblicken, die sehr schön in die Handlung eingewoben wurde. Teilweise durch Zwischenkapitel, wie man das schon aus den „Chroniken der Verbliebenen“ kennt, aber auch durch Erzählungen der Familienmitglieder. Patrei, also Anführer bzw. Oberhaupt der Familie, ist Jase, der es Kazi seit ihrer ersten Begegnung nicht einfach macht. Aber sie es ihm ebensowenig. Einerseits fühlt sich Jase über alle Maßen mit seiner Familie und den damit einhergehenden Pflichten verbunden, andererseits möchte er es auch einigen Außenstehenden recht machen und vertraut den falschen Leuten. Bedrohung von außen machen die Situation für Jase nicht leicht und schaffen ein Umfeld, das spannender und aufregender nicht sein könnte.
Ich fand beide Protagonisten sehr sympatisch, auch wenn man manche Entscheidungen als Leser vielleicht nicht nachvollziehen kann. Einige Charaktere hätte ich gerne noch besser kennengelernt, doch dafür wäre auch noch Raum im zweiten Band.

„Schau genau hin, und du wirst überall Magie finden“

Mary E. Pearson hat mit „Der Klang der Täuschung“ eine unterhaltsame Geschichte in altbekannten Gefilden geschaffen, die sich nicht hinter den Büchern der „Chroniken der Verbliebenen“ verstecken muss. Wir lernen mehr über die Geschichte der Welt, verstehen vielleicht sogar teilweise, wie sie entstanden sein könnte, ohne abschließend darüber aufgeklärt zu werden, ob die zurechtgelegten Erklärungsansätze stimmen. Nur kleine „Easter Eggs“ der Autorin weisen erneut darauf hin, was nur durch viel Aufmerksamkeit nicht einfach zwischen den Zeilen verschwindet. Diese kleinen Anzeichen finde ich genial und ich freue mich auf mehr im Folgeband.
Spannend, jedoch auch mit ein paar Längen, ist die Geschichte aus Band 1 teilweise zu Ende erzählt – und teilweise nicht. Einige lose Enden ziehen sich mit in den zweiten Teil und machen vor allem nach einem Cliffhanger, der nicht mysteriöser und interpretationsfähiger sein könnte, die Wartezeit auf das Erscheinen des Finalsbands 2020 fast unerträglich.

Ich durfte das Buch vorab im Rahmen einer Leserunde auf lesejury.de lesen und bedanke mich dafür, vor allem bei meinen MitleserInnen, die mir mit ihren Spekulationen und Eindrücken ein intensives Leseerlebnis bereitet haben.

„Finde in dir selbst die Magie, die deine Haut im Winter wärmt, die dir das Unsichtbare zeigt, die machtvoll in deinem Inneren ruht und dich davon abhält, einfach aufzugeben, wenn die Tage kalt werden“

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Veröffentlicht am 04.02.2019

Anders als „Die Chroniken der Verbliebenen“, aber ähnlich stimmungsvoll

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„Die Chroniken der Verbliebenen“ von Mary E. Pearson waren mein persönliches Lesehighlight aus dem Jahr 2018, da ich sie kurz hintereinander durchgesuchtet und jede Sekunde dabei genossen habe. Dieser ...

„Die Chroniken der Verbliebenen“ von Mary E. Pearson waren mein persönliches Lesehighlight aus dem Jahr 2018, da ich sie kurz hintereinander durchgesuchtet und jede Sekunde dabei genossen habe. Dieser Zusammenklang aus ruhigen, beschreibenden Passagen und dann wieder den actiongeladenen, bei denen einem nur der Mund offenstehen konnte, das war schon einsame Spitze! Daher habe ich mich sehr gefreut, dass „Der Klang der Täuschung“ uns in die Welt zurücklässt, damit wir sie noch mehr erkunden können.

„Der Klang der Täuschung“ spielt einige Jahre nach dem Ende von „Die Chroniken der Verbliebenen“ und dreht sich um Kazi, die als Rahtan für die uns wohlbekannte Lia tätig ist. Man wird sogleich in die Handlung ruckartig hineingenommen und man stellt schnell fest, dass ein eigener kleiner Kosmos aufgebaut wird, der doch unabhängig von der uns bekannten Welt funktioniert. Daher gibt es auch nicht viele Erklärungen zu den Geschehnissen und Figuren der „Chroniken der Verbliebenen“, obwohl natürlich Bezüge da sind. Daher würde ich grundsätzlich schon empfehlen, dass man die erschiene Tetralogie vorher gelesen habe sollte, denn gerade zum Ende hin ist es doch hilfreich, wenn man die Basics parat hat, da sie das Verständnis erheblich erleichtern.

Aber wie gesagt, es ist eigentlich ein neuer Kosmos, den wir kennenlernen, da wir uns von den uns bekannten Königreichen lösen und das Reich der Ballengers kennenlernen. Diese Familiensippe ist in den „Chroniken der Verbliebenen“ nicht aufgetaucht, so dass man wirklich ein zentrales Element hat, das man gänzlich neu entdecken müssen. Auch ansonsten spielen von den bekannten Figuren eher Nebenfiguren eine wichtigere Rolle, wie Eben z. B. Es geht also weniger um Lia, Rafe und Kaden, was ich manchmal schade fand, andererseits aber auch genial, denn ansonsten hätte sehr schnell der Eindruck entstehen können, dass Pearson nur Fan Service leistet, aber das ist nicht der Fall. Sie erschafft neue Geschichten, neue Figuren und die fernen Bezüge zum Bekannten sind nett und müssen auch ausreichen.

Bei den Figuren muss ich sagen, dass zu Kazi sofort eine Verbindung da war, da wir sofort in ihre Vergangenheit auftauchen und auch erfahren, dass Lia große Stücke auf sie hält. Daher erkennt man durchaus, dass zwischen den beiden Parallelen sind, da sie beide sehr mutig und wissbegierig sind, aber alleine von ihrer Herkunft sind sie so unterschiedlich, dass man auch ganz unterschiedliche moralische Vorstellungen feststellt. Die Einführung der Ballengers verläuft etwas holpriger, aber das wird sehr schnell wettgemacht, da vor allem Jase eine echte Perle ist. Da man auch seine Perspektive erfährt, ist man natürlich auch schnell in seinem Denken drin. Auch wenn er und Kazi sich eigentlich in so vielen Dingen gegenüberstehen und man eigentlich glaubt, sich für eine Seite entscheiden zu müssen, sind beide Perspektiven so transparent, dass man für beide mitfiebert.

Zudem ist die Chemie zwischen Kazi und Jase grandios. Es ist wahrlich keine stürmische Liebesgeschichte, die ich ansonsten aus dem NA-Genre kenne, dafür aber eine höchst innige Entwicklung, die von Pearson durch eine wunderbare Wortwahl transportiert wird. Ich bin wirklich hin und weg von den beiden und wie sich die Beziehung zwischen ihnen entwickeln darf. Auch die gesamte Ballenger-Sippe wächst einem ans Herz, obwohl dort so viele unterschiedliche Charakterköpfe vereint sind. Aber bei allen steht die Familie über allem und dieses Gefühl kann ich so gut nachvollziehen, dass ich mich einfach mit ihnen identifizieren musste. Durch diese engen Verbandlungen, die entstehen, ist es auch gemein, dass man beim Fortgang der Handlung merkt, wie viel zwischen den verschiedenen Seiten steht, aber im Grunde haben beide recht, weil sie nachvollziehbare Motive haben. Diese Widersprüchlichkeit und das Wissen, es wird eine große Katastrophe geben, hat mich besonders an diesem Buch fasziniert.

Insgesamt ist „Der Klang der Täuschung“ aber deutlich weniger actiongeladen als „Die Chroniken der Verbliebenen“. Es gibt wenig Szenen, bei denen man vor Spannung an den Fingernägeln knabbert, aber das hat mich doch eher wenig gestört. Denn es wurde nun einmal viel Zeit gebraucht, um die Welt der Ballengers erst zu verstehen. Es geht eher um Zwischenmenschliches als eine Handlung, die stetig vorangetrieben werden muss. Aber da es ja noch einen zweiten Teil gibt, könnte ich mir vorstellen, dass Pearson dort wieder eine andere Taktik wählt. Beim Ende bin ich noch etwas hin- und hergerissen angesichts einer Entwicklung, da sie einerseits zu schnell ging, aber andererseits natürlich auch Vielversprechendes für den Fortgang anbietet. Ich hätte mir aber doch schon einen größeren Boom-Effekt gewünscht!

Fazit: Ich liebe die Rückkehr in die Welt von „Die Chroniken der Verbliebenen“. Wir lernen zwar ganz neue Gegenden und Figuren kennen, aber atmosphärisch ist es das Gleiche und da habe ich mich sofort wieder eingefunden. Die neuen Welten und Charaktere sind alle vielversprechend und die Autorin nimmt sich viel Zeit für diese, so dass man sich nach dem Altbekannten auch gar nicht zu sehr sehnt. Insgesamt gibt es vielleicht etwas zu wenig Action und auch das Ende ist nicht gänzlich mit Wow-Effekt, aber das Gaze kratzt doch wieder gefährlich an den fünf Sternen. Da ich mir auf jeden Fall aber Puffer für den Abschluss der Dilogie lassen will, gebe ich nur sehr, sehr gute vier Sterne!

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Veröffentlicht am 04.02.2019

Sehr viel Liebesgeschichte, aber doch ziemlich gut

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Ihre harte Kindheit in Venda hat Kazi zu einer Überlebenskämpferin mit vielen Tricks und Kniffen gemacht. Obwohl sie jung ist, hat sie schon lange einen Ruf, der ihr Respekt einbringt. Sie hat geschickte ...

Ihre harte Kindheit in Venda hat Kazi zu einer Überlebenskämpferin mit vielen Tricks und Kniffen gemacht. Obwohl sie jung ist, hat sie schon lange einen Ruf, der ihr Respekt einbringt. Sie hat geschickte Finger und auch ein cleveres Köpfchen. Sie ist schon ziemlich abgehärtet, hat aber auch einen weichen, hoffnungsvollen Kern, der sie sehr sympathisch macht.
Als ihre Mission sich anders entwickelt als erwartet, improvisiert sie gekonnt. Sie bleibt auch im leidenschaftlichsten Moment ziemlich professionell, ist aber immer mit Herz bei der Sache.

Jase muss nach dem Tod seines Vaters furchtbar viel Verantwortung übernehmen, für seine Familie, ihr Reich und ihre Leute. Und gerade läuft es nicht gut dort, weil Torsfeste von den anderen Königreichen nicht anerkannt wird und das führt immer mal wieder zu Ärgernissen. Und er hat auch nicht alles unter Kontrolle, wie es hätte sein sollen, denn es gibt viele Feinde, die es auf ihr Land und auf ihre Macht abgesehen haben.
Er ist sehr stolz auf seine Familiengeschichte und verteidigt seine Leute mit Leib und Seele. Doch ich hätte auch etwas mehr von ihnen erwartet. Für eine Familie, die wie eine Adelsfamilie oder wie die Mafia agiert, waren sie oft sehr leichtsinnig und vorschnell. Ich hätte mir da mehr Intrigen gewünscht!

Umgehauen hat mich das Buch nicht, weil es mir zu viel Liebesgeschichte war und alles andere eher so am Rand geschah. Mir gefiel die Charakterentwicklung und das World-Building rund um Torsfeste, aber es hätte gern etwas mehr Spannung geben können, vor allem bei diesem Seitenumfang. Die wirklich großen, weltbewegenden Geheimnisse wurden einfach in das nächste Buch verschoben und das hier war eher ein seichtes Jugendbuch, das Potenzial verschwendet hat.
Die Liebe zwischen den Beiden fand ich aber teilweise schon in Ordnung. Sie kommen sich sehr schnell näher, und dann können sie nicht mehr ohne einander. An manchen Stellen fand ich sie echt liebenswert, an anderen war es mir etwas zu viel.

Fazit:
Ich hatte bei "Der Klang der Täuschung" schon viel Spaß und mochte sowohl die Protagonisten als auch die Liebesgeschichte. Ich hätte mir aber mehr Biss, mehr Intrigen und mehr Spannung einer anderen Art gewünscht.

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Veröffentlicht am 10.02.2019

Nicht ganz überzeugend

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+Rezensionsexemplar+


Klang der Täuschung ist der erste Teil der neuen Reihe Die Chroniken der Hoffnung von Mary E. Pearson. Erschienen ist das Buch bei ONE Ende Januar 2019. Wann der abschließende Teil ...

+Rezensionsexemplar+


Klang der Täuschung ist der erste Teil der neuen Reihe Die Chroniken der Hoffnung von Mary E. Pearson. Erschienen ist das Buch bei ONE Ende Januar 2019. Wann der abschließende Teil der Dilogie erscheinen wird, ist noch nicht bekannt. Dies ist für mich das erste Buch der Autorin Mary E. Pearson. Viele kennen sie sicher schon von der Reihe Die Chroniken der Verbliebenen, von der viele Leser total begeistert sind. Umso gespannter war ich nun auf den Auftakt von Die Chroniken der Hoffnung und habe mich ganz ohne Vorkenntnisse und Vorurteile ans Lesen gemacht.

Kazimyrah von Hellnebel, genannt Kazi, ist auf den Straßen Vendas groß geworden, hat sich dort als Taschendiebin ganz allein durchgeschlagen und alles gemacht um zu überleben. Bis eines Tages die Königin auf sie aufmerksam geworden ist. Nun gehört Kazi der königlichen Leibgarde ist – sie ist eine Rahtan. Sie erhält einen Spezialauftrag und soll einen Verräter ausfindig machen, der sich höchstwahrscheinlich bei einem Rebellenvolk an der Landesgrenze versteckt hält. Mit einigen Begleitern macht Kazi sich auf Weg um die Person finden, die mit für den Großen Krieg verantwortlich ist. Dort trifft sie auf den jungen Anführer Jase Ballenger, der ihre Pläne gewaltig durcheinander bringt. Denn womit sie nicht gerechnet hat ist, welche Gefühle er in ihr auslöst. Ihr Kopf weiß, dass er ihr Feind ist, ihr Herz allerding nicht.

„Ich schaute wieder zu ihr, wie sie unermüdlich neben mir herging. Der Schatten ihrer dunklen Wimpern gab ihren Augen einen entschlossenen Zug, ihre Haut schimmerte warm, und mein Blick blieb viel zu lange hängen.“ Jase S. 136

Mary E. Pearson begibt sich hier in genau die gleiche Welt wie in Die Chroniken der Verbliebenen, worüber sich Fans der Reihe bestimmt sehr freuen. Für mich ist es eine vollkommen neue Welt in die ich hier eintauchen durfte. Dass ich die vorherige Reihe nicht gelesen habe, mag Vor- und Nachteile haben. Was als allererstes in Auge fällt ist dieses wunderschöne Cover, dass sich dem Stil der anderen Bücher der Autorin perfekt anpasst. Ich persönlich finde, dass es ein echter Hingucker ist.

Der Einstieg ins Buch ist mir nicht leicht gefallen. Das lag zum einen daran, dass ich das Gefühl hatte mir würde ein wenig Hintergrundwissen fehlen. Gleich zu Beginn werden viele Namen und Orte auf eine Art und Weise erwähnt, dass der Eindruck erweckt wird, man müsse wissen wovon geredet wird. Auch nimmt sich die Autorin für den Anfang der Geschichte viel Zeit und stellt zunächst die Protagonisten und deren Leben sehr detailliert vor. Das macht den Einstige zäh und langatmig.

Darüber hinweg geholfen hat der schöne Schreibstil der Autorin. Ihre Worte tragen einen federleicht durch das Buch und lassen Landschaften und Personen lebendig werden. Die Welt, die sie sich ausgedacht hat, ist bis ins kleinste Details durchdacht. Mary E. Pearson schreibt zwar detailliert, verliert sich aber nicht in unnötig darin. Eine Sache, die mir gefehlt hat, war eine Karte dieser gesagten Welt. Ich weiß nicht ob eine Karte im richtigen Buch enthalten ist, denn ich habe im Rahmen einer Leserunde das Manuskript gelesen, aber wünschenswert wäre es, da Distanzen und dergleichen nur schwer vorstellbar waren.

Die Handlung hat einiges zu bieten und wird kapitelweise abwechselnd in der Ich-Perspektive der beiden Protagonisten geschildert, was dem Ganzen eine schöne Dynamik gibt. Neben vielen unvorhersehbaren Wendungen und einigen actionreichen Kampszenen kommt auch das Herz nicht zu kurz. Auch, wenn die Liebesgeschichte von Kazi und Jase den das Herzstück der Geschichte ist, die sich als roter Faden durch die Handlung zieht, nehmen die schnulzigen Szenen keine Überhand. Kazi und Jase sind Feinde und ihre Liebe somit nicht erwünscht, wenn sogar verboten. Doch das Herz macht, was es will und so erlebt man als Leser immer wieder diese innerer Zerrissenheit der beiden, wenn sie zwischen Pflicht und Gefühlen entscheiden müssen.

„Was ist das hier zwischen uns? Inzwischen kannte ich die Antwort so genau und sicher wie den Farbton von Jase‘ braunen Augen.“ Kazi S. 265

Dennoch konnten mich die beiden Charaktere nicht so einnehmen, wie sie eigentlich sollten. Die Gefühle und Handlungen der beiden konnte ich manchmal nicht recht nachvollziehen, weil sie oft unüberlegt und unlogisch waren. Auch, wenn beide Protagonisten noch jung sind, haben sie doch eine harte Ausbildung erhalten und gerade von Kazi als ausgebildete Rathan hätte ich des Öfteren andere Entscheidungen erwartet. Sie war mir manchmal zu sprunghaft und zu kindlich für ihre Stellung.

Nachdem die Handlung wirklich sehr langsam aufgebaut wurde, wurde es ab der Mitte des Buches etwas spannender, der Funke ist aber leider nicht übergesprungen. Dieses Gefühl richtig in die Handlung abgetaucht zu sein ist bei mir bedauerlicherweise bis zum Schluss nie eingetreten. Dass die Handlung sich über den meisten Zeitraum gezogen hat, hat sicherlich dazu beigetragen. Das Ende hingegen kam sehr abrupt. Da das Buch so dick ist, hätte man mit manchen Ereignissen bereits früher starten können oder noch fünfzig Seiten mehr schreiben können. Aber so hat das Ende für mich überraschend und war nicht glaubwürdig.

Fazit:

Tolles Cover, zauberhafter Schreibstil, eine perfekt austarierte Welt, aber eine Handlung, die sich in die Länge gezogen hat und teilweise nicht glaubwürdige Charaktere haben das Feuer für dieses Buch nicht in mir erwachen lassen. Ich kann nur 3 ½ Schmetterlinge vergeben.

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