Kazi ist auf den Straßen Vendas großgeworden und schlägt sich als Taschendiebin durch. Doch dann wird Königin Lia auf sie aufmerksam und betraut sie mit einer neuen Aufgabe: Als Mitglied der königlichen Leibgarde soll Kazi die Verräter ausfindig zu machen, die für den Großen Krieg verantwortlich sind. Es wird vermutet, dass sie bei einem feindlichen Rebellenvolk an der Landesgrenze Zuflucht gefunden haben. Doch als Kazi dort eintrifft und den jungen Anführer Jase kennenlernt, bringen Gefühle ihre Pläne durcheinander. Denn auch wenn ihr Kopf weiß, dass Jase ihr Feind ist, so kann sich ihr Herz nicht gegen ihn wehren ...
Female EmpowermentSlow BurnEnemies to LoversFake DatingFound FamilyPearson, Mary E.Die Chroniken der HoffnungDer Klang der TäuschungChroniken der VerbliebenenDer Kuss der LügeDas Herz des VerrätersDer Glanz der DunkelheitDance of ThievesFantasyJugendbuchGroße GefühleAbenteuerLiebeGefahrPrinzessinBücher ab 12 JahreBücher ab 14 JahreEposTeenagerBücher für TeenagerAll AgeMorrighanRafeKaydenLiaKriegKomizarVendaJezeliaAuserwähltRhatanKönigreichIntrigenLügenTiktok made me buy itBooktokJunge Erwachsene
„Der Klang der Täuschung“ von Mary E. Pearson ist die Fortsetzung zu der Buchreihe „Die Chroniken der Verbliebenen“. Ich denke man kann das Buch auch unabhängig der Reihe lesen, allerdings fällt es einem ...
„Der Klang der Täuschung“ von Mary E. Pearson ist die Fortsetzung zu der Buchreihe „Die Chroniken der Verbliebenen“. Ich denke man kann das Buch auch unabhängig der Reihe lesen, allerdings fällt es einem mit dem Wissen der Vorgänger einfacher, die ganzen Themen um die Gabe, dem Krieg und allem drum und dran zu verstehen. Daher würde ich jedem raten, erst einmal die 4-teilige (beziehungsweise im englischen die 3-teilige) Buchreihe zu lesen.
Ich bin mit großen Erwartungen in dieses Buch gegangen, da ich die Vorgängerreihe geliebt habe und sie zu einem meiner Lieblingsreihen zählt. Wahrscheinlich war die Latte daher ein wenig zu hoch gesetzt. Ich war am Anfang nicht so von der Geschichte gefangen, wie ich es bei „Kuss der Lügen“, dem ersten Band der vorgegangenen Reihe, war. Erst ab der Hälfte kam die Geschichte in Schwung und hat mich mitgerissen, sodass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte, so wie ich es vom ganzen Buch erwartet hatte. Dennoch fand ich das Buch gelungen und bin schon unglaublich auf den zweiten Teil gespannt, da es, wie von Pearson üblich, mit einem spannenden Ende aufwartet.
Wer erwartet, dass Lia und Co viel vorkommen, den muss ich enttäuschen. Sicherlich werden die Charaktere das eine oder andere mal erwähnt oder haben auch einen kleinen Auftritt, aber das Augenmerk liegt ganz klar auf Kazi, Jase und deren Anhängsel, was ich aber nicht als negativ empfinde, immerhin ist dies eine ganz neue Reihe, die auf den Vorgänger aufbaut. Zudem lernt man einen ganz anderen Bereich des Reiches kennen, indem die Ballengers leben und herrschen. Es ist sehr interessant über diese Familie, deren Geschichte und Stadt zu lesen. Nur manchmal kommt es einem so vor, als wären sie Hinterwälder, die nicht viel vom Krieg und was alles um sie herum geschehen ist, mitbekommen haben, was ich als schade empfinde, da die gesamte Familie recht gebildet und offen rüberkommt.
Die Charaktere sind sehr unterschiedlich gestaltet. Jase ist ein junger Mann, der nach dem Tod seines Vaters der neue Patrei, also Anführer, wird. Doch trotz seines Alters ist er schon sehr reif und weiß sein Volk zu führen. Kazi, die als Diebin in Venda groß geworden ist, ist klug, ein wenig stürmisch und flink mit den Fingern. Sie hat ihre Mutter früh verloren, weswegen sie sich stets alleine durchschlagen musste, ehe die Königin sie als Rahtan aufgenommen hat. Kazi bekommt einen Auftrag mit anderen Rahtans etwas bei den Ballengers zu untersuchen, weswegen Kazi diese als Feinde sieht. Doch durch einen unglücklichen Zwischenfall, müssen sie und Jase viel Zeit miteinander verbringen, weswegen die beiden sich richtig kennen lernen, wodruch sie sich auch durchaus näher kommen. Doch beide haben Geheimnisse voreinander…
Es ist ein ständiges hin und her zwischen den beiden, was aber nicht nervig wird, wie man vielleicht denken würde, weil es immer wieder interessante Momente gibt, auch durch die anderen Charaktere, wie zum Beispiel Mason, der von den Ballengers in die Familie aufgenommen wurde, oder Synové, die sich Mason als dankbares Opfer ausgesucht hat. Somit ist die Geschichte unterhaltsam, romantisch und spannend, weil man nie weiß, was noch passiert oder wann die Geheimnisse heraus kommen und wie die unterschiedlichen Charaktere handeln.
Dadurch, dass die Geschichte mich ab der zweiten Hälfte durchaus ganz fesseln und die Charaktere, gerade Familie Ballenger mit den unterschiedlichen Geschwistern, unterhalten konnte, gibt es trotz des langatmigen Anfangs 3,5 Sterne, ich runde aber auf vier auf.
Klappentext:
Kazi ist auf den Straßen Vendas großgeworden und schlägt sich als Taschendiebin durch. Doch als eines Tages Königin Lia persönlich auf sie aufmerksam wird, ändert sich ihr Leben schlagartig. ...
Klappentext:
Kazi ist auf den Straßen Vendas großgeworden und schlägt sich als Taschendiebin durch. Doch als eines Tages Königin Lia persönlich auf sie aufmerksam wird, ändert sich ihr Leben schlagartig. Von nun an ist Kazi eine Rahtan und gehört der königlichen Leibgarde an. Sie erhält den Auftrag, die Verräter ausfindig zu machen, die für den Großen Krieg verantwortlich sind. Vermutlich haben sie bei einem feindlichen Rebellenvolk an der Landesgrenze Zuflucht gefunden. Doch als Kazi dort eintrifft und den jungen Anführer Jase kennenlernt, bringen Gefühle ihre Pläne durcheinander. Denn auch wenn ihr Kopf weiß, dass der Mann ihr Feind ist, so kann sich ihr Herz nicht gegen ihn wehren.
Autorin:
Eintauchen in wundervolle Fantasiewelten: Die 1955 geborene Autorin stammt aus Südkalifornien und hat in San Diego studiert. Viele Jahre arbeitete sie als Lehrerin, bevor sie sich dazu entschied, jugendliche Fantasyromane zu schreiben. Für ihren Roman „Zweiunddieselbe“ erhielt sie eine Nominierung für den Deutschen Jugendliteraturpreis, „Nieundewig“ wurde 2012 als eines von „The Best Children’s Book of the Year“ ausgezeichnet. Besonderer Beliebtheit erfreut sich die Schriftstellerin bei ihren Lesern auch mit ihrer Buchreihe „Die Chroniken der Verbliebenen“. Mary E. Pearson arbeitet heute als Vollzeitautorin und lebt in ihrer Heimat San Diego.
Bewertung:
Das Cover passt genau wie bei den Covers der Vorreihe- Coperate Identity, würde ich mal sagen. Es ist auf dem ersten Blick erkennbar, dass es Pearsons Werk ist. Auch die Innenaufmachung und der Schreibstil sind im gleichen Stil wie in der Vorreihe angeglichen. hier gibt es sofort einen Wiedererkennungszeichen.
Rüstet eure Herzen,
Denn wir müssen bereit sein,
Nicht nur für den Feind von außen,
Sondern auch für den feind von innen.
Jezelias Lied
(Seite 111)
Kazi erinnert mich an Celaena aus Throne of Glass mit ihrer Verletzlichkeit und Stärke. Sie zögert nicht, wenn es darauf ankommt, Befehle durchzuziehen. Sie ist ängstlich und mutig zugleich. Ihre Vergangenheit und Herkunft ist sowohl für die Charaktere im Buch als auch für den Leser nicht gänzlich geklärt und lässt Raum für Spekulationen. Sie verlor ihre Mutter schon als Kind und musste sich alleine auf der Straße durchschlagen. Von einer gelernten und berüchtigten Diebin wird sie zu einer Gesandtin der Königin Lia. Die beauftrag sie, einen Kriminellen zu ihr zurückzuführen. Kazi wird von fünf Gleichgesinnten begleitet.
Jase ist eine sehr stolze Persönlichkeit und neigt dazu, hin und wieder impulsiv und unbedacht zu reagieren. Er stammt aus der Familie Ballenger, die eine erschreckende und lange Vorgeschichte in ihrer Entstehung hat. Für die Familie ist nichts wichtiger als Familie, Treue und Ergebenheit. Selbst der kleinste Verrat wird als Sünde angesehen. Als Patrei ist Jase der Oberhaupt von Torfeste, seiner Stadt. Diese Verantwortung nimmt er sehr ernst. Doch er hütet ein Geheimnis, das sich am Ende des Buches lüftet und sich nicht unproblematisch auswirkt.
"Die Leute haben ein kurzes Gedächtnis. Das Vergessen ist die Gefahr, die ich am meisten fürchte."
(Lia zu Kazi, Seite 127)
Die ersten vierzig Seiten haben sich für mich etwas gezogen, weil Kazi in ihrer Erzählweise etwas um die aktuellen Szenen tänzelt. Auch, dass sie direkt schon ganz zu Anfang so viel über sich erzählt, war mir doch etwas zu viel. Ich mag es, wenn ich von den Figuren nach und nach ihre Vergangenheit zu lesen bekomme. Das geschah doch etwas Schlag auf Schlag. Und überfordert wurde ich durch die ganzen Namen ihrer Begleiter (tolle Namen, übrigens), die sie alle auch hintereinander rausgehauen hat. Das hat mich doch etwas überfordert!
Ab der fünfzigsten Seite wurde es dann allmählich spannender und die die Vergangenheit der Figuren wurden nun nach und nach allmählich erzählt, so wie ich es gerne mag. Als Kazi Jase Ballenger trifft, konnte ich das Manuskript nicht weglegen. Sehr fesselnd, die Situationen und Dialoge der Beiden zueinander. Aber andererseits musst ich aufstöhnen, weil es wieder das typische Modell bedient: Zwei unterschiedliche Charaktere, die aus unterschiedlichen Welten kommen und sich anfangs nicht leiden können, kommen sich in Gefahr nach und nach näher. Irgendwie hatte ich da mehr Einfallsreichtum erwartet. Aber es liest sich dennoch sehr spannend! Mit zunehmenden Seiten schwirrten mir viel mehr Fragen vor den Augen als vorher.
Verzweiflung ist ein guter Lehrmeister, vielleicht sogar der beste.
(Kazi, Seite 128)
Besonders schön finde ich, dass Jase und Kazi beide zu Wort kommen und wir beide ihre Absichten lesen können. Das Innenleben des Buches ist genauso gestaltet wie die vorige Reihe und passt sich dem Stil wunderbar an. Die Szenen wechseln von traurig zu dramatisch und dann wieder zu humorvoll ... wirklich sehr sprunghaft und unterhaltsam. Was mir besonders gefallen hat, war eine Erklärung zu den wirren Texten vor jedem Kapitelanfang! ENDLICH gab es hierzu mal was konkretes. Jetzt habe ich das auch mal verstanden. Dass das sozusagen Tagebucheinträge sind, macht die Vergangenheit der Ballender schlüssig. Das hätte ich mir für die vorige Reihe gewünscht. Da habe ich kaum was von den Texten und wofür sie stehen verstanden.
Ich finde Jace Schwester Jalaine toll! Sie trägt zu witzig spitzbübischen Kommentaren bei und liebt Jase auf eine besondere Art. Ich habe das Gefühl, dass sie von allen Schwestern das speziellste und engste Verhältnis zu ihm hat. Sie mag ich von allen seinen Schwestern am Liebsten! Besonders, da die Autorin sie so glaubhaft konstruiert hat. Sie hat auch Fehler, wie sich jetzt gezeigt hat. Vorher wirkte sie unablässig stark und unantastbar gegen Verfehlungen.
Paxton ist sozusagen ein Gegenspieler von Jace und nicht so leicht zu durchschauen. Ich hatte damit gerechnet, mehr von Paxton zu lesen. In den ersten Kapiteln erscheint er noch als aktive Nebenfigur, und als Leser glaubt man, er spiele eine große Rolle in der Geschichte. Aber leider wurde er in den Hintergrund gestellt. Vielleicht wird seine Rolle im zweiten Band größer.
"Wir können nicht immer unsere eigenen Maßstäbe anlegen, wenn wir die Welt von anderen betrachten. Ich versuche, das alles mit ihren Augen zu sehen, nicht mit meinen."
(Jase zu Kazi, Seite 350)
Ich fand diese Ballzszene bei den Ballengers echt schlecht und rapide kurz erzählt. Ich hatte bei all der Aufregung und Vorbereitung viel mehr erwartet und erst recht mehr Momente in dieser. Da waren die Vorbereitungen ja viel länger und ausführlicher erzählt! Wirklich misslungen in meinen Augen! Dieses Versteckspiel mit dem Hundebiss ist ja lächerlich, vor allem, wenn es ja so schmerzt, wie Kazi beschreibt, wie kann sie da so toll mit Jase tanzen, sodass er GAR NICHTS bemerkt??? Nicht mal eine kleine Vermutung???? Sehr unglaubwürdig! Und wo bleibt der hoch und lang angekündigte Kuss der Beiden??? Dieser Moment fehlt komplett!! Ich dachte auf der nächsten Seite, ich hätte sie überlesen, aber sie kommt gar nicht vor! Es wird nur eine Seite später zwei Sätze darüber verloren, das wars!!!!! Eines der Szenen, die nicht stimmig ausgearbeitet wurden.
"Wer hat dich dazu gebracht, eine Welt ohne Mauern zu fürchten? Den offenen Himmel? War es in Venda? Deine Eltern?" "Niemand hat irgendwas mit mir angestellt," wehrt ich genauso leise ab. "Dann halt dich an mir fest,," sagte er, "und ich zeige dir die Sterne."
(Jace zu Kazi, Seite 145)
Eine weitere Szene ist die, in der Kazi Angst vor dem offenen Himmel hat; das habe ich erst gar nicht verstanden, da ich diese Angst nicht gespürt habe. Das kam bei mir beim Lesen nicht so an. Das hätte etwas ausführlicher geschrieben werden können. Es hat mich etwas irritiert. Es gab einige unlogische und unrealistische Momente im Buch, ebenso Ereignisse, die nur ganz kurz angerissen wurden, die ins Leere gelaufen sind bzw. gar nicht mehr erwähnt wurden und Ereignisse, die einfach nur kurz erwähnt wurden, ohne richtigen Zusammenhang und zweifelhafter Dringlichkeit. Einige Male fragte ich mich, was das soll und warum das jetzt so wichtig sei ... da hätte ich mir bei anderen wichtigen Themen mehr Aufmerksamkeit gewünscht, wie bei der Magie zum Beispiel; Kazis angebliche Gabe, die Toten zu sichten, wurde nur dreimal kurz in drei Sätzen erwähnt und nie richtig thematisiert, sodass ich es gänzlich vergessen hatte. Das passt deshalb so gar nicht in die Geschichte rein. Die Autorin war sehr bemüht, viele verschiedene Themen in die Geschichte einzubauen, sodass einige davon kaum hervorkommen oder einen richtigen Platz in der Geschichte haben. Das macht das Lesen trotz leichtem Schreibstil etwas schwer, das gilt ebenfalls für die wichtigen Details, die sich ein Leser merken sollte. Ich habe stetig Dinge vergessen, weil die Geschichte so überladen ist.
"Ungemütlich, oder?", sagte er. "Was denn?", gab ich zurück, wobei meine Stimme eher wie ein peinliches Hauchen klang. "Diese Augenblicke, in denen wir uns nicht hassen."
(Jase zu Kazi, Seite 121)
Das Ende ging mir viel zu schnell! Kam mir wieder mal so vor, als ob die Zeit für das Ende fehlte- wie so oft in Büchern! Das nervt mich! Dazu ist das Ende auch noch total schmalzig zwischen Kazie und Jase. Überhaupt nicht mein Fall und total kitschig überzogen! Das hat das Ende überhaupt etwas verdorben. Ich war überrascht und etwas enttäuscht, dass es so salopp ging. Ich bin davon ausgegangen, dass es wie in der Vorreihe gespalten ist mit ihnen. Aber dafür hat Pearson ja geschickt das skurrile Kapitelchen gesetzt, das in der Leserunde eine rege Diskussion ausgelöst hat- mit allen realistischen und irren Spekulationen, die es geben kann. Mir ist die Vorgeschichte der Ballenger etwas zu viel gewesen. Hier wurde doch mehr darüber berichtet als über die Vorgeschichte in den Bänden der Vorgänger und dessen Geschichte.
Am meisten gefehlt hat hier aber die tolle Landkarte, die wir auch von der Vorreihe kennen. Das wäre zur Orientierung hilfreich gewesen und ich hätte eher die passenden Bilder zu den jeweiligen Erzählungen vor Augen gehabt.
"Schau dich nur an! Du bist ja tropfnass!", rief sie und zog mich an der Hand nach drinnen. "Als Erstes brauchst du ein trockenes Hemd und ... " "Ich brauche nur dich, Kazi. Sonst nichts."
(Kazi zu Jase, Seite 445)
Fazit:
Das Buch hat mir nicht ganz so toll gefallen wie die Vorgänger, aber ich finde es gut geschrieben und die Geschichte ist auch schön. Ich bin sehr neugierig, zu erfahren, wie es nun weitergeht, aber das wird wohl noch eine Weile dauern, da der zweite Band erst 2020 veröffentlicht wird und viele offene Fragen zu klären sind. Gerade bei so einem Buch, wo wir haufenweise Daten und Personen bekommen, finde ich eine lange Wartezeit schwierig. Ich jedenfalls werde ein Großteil wieder vergessen haben, und mir das Buch vorher wieder durchlesen müssen.
Das Buch lässt sich gut lesen, ohne die Vorreihe zu kennen. Allerdings tauchen immer wieder mal kleine Andeutungen auf Personen und Ereignisse aus den vorigen Bänden auf, die für einen "Neuleser" etwas irritierend wirken können. Dennoch behindern sie das Lesen des Buchens an sich nicht, da es der Auftakt einer ganz neuen Reihe ist. Den Leser erwartet hier eine recht romantypische Liebesgeschichte und vielen kleinen Wendungen mit starken Charakteren und ausgiebig erzählter Vorgeschichte der Familie Ballenger. Auch interessierte Geschichtsleser kommen demnach nicht zu kurz.
Vielen lieben Dank an das Lesejury-Team und dem Lübbe-Verlag! Es hat mir sehr viel Spaß gemacht!
„Schaut hin. Schaut genau hin und erinnert euch an die Leben, die hier gelassen wurden. Echte Menschen, die jemand geliebt hat. Bevor ihr den Auftrag beginnt, den ich euch gegeben habe, schaut auf die ...
„Schaut hin. Schaut genau hin und erinnert euch an die Leben, die hier gelassen wurden. Echte Menschen, die jemand geliebt hat. Bevor ihr den Auftrag beginnt, den ich euch gegeben habe, schaut auf die Zerstörung und erinnert euch, was hier passiert ist. Und was wieder geschehen könnte. Ihr sollt wissen, was auf dem Spielt steht.“
Mit den „Chroniken der Verbliebenen“ hat mich Mary E. Pearson in ihren Bann gezogen und mich das ein oder andere Mal überrascht. Kurz gesagt, ich mochte sie sehr. Da war es keine Frage, dass ich auch „Die Chroniken der Hoffnung“ lesen wollte. Die Reihen klingen vom Namen her ziemlich ähnlich, wodurch sie ganz klar der Autorin zuzuordnen sind. Die Gemeinsamkeiten sind auch noch an anderen Stellen zu finden.
Die Geschichte handelt von Kazi, die als Mitglied der königlichen Leibgarde den Auftrag bekommt, einen Verbrecher aufzuspüren. Auf ihrer Suche kommt sie in eine Stadt an der Landesgrenze und trifft dort auf den jungen Anführer Jase. Auch wenn ihr Kopf weiß, dass sie ihm nicht trauen sollte, scheint ihr Herz andere Pläne zu haben.
Vielleicht startet das Buch ein bisschen plötzlich sowie verworren, weil der Leser direkt in die Geschichte gestoßen wird. Man muss zwischen Rückblenden, Gedichten und der eigentlichen Handlung erst seinen Weg in das Buch suchen, aber der Schreibstil erleichtert einem dies sehr. Auch wenn einige Zusammenhänge regelrecht verwirrend sind, ist man trotzdem gefesselt und möchte die kleinen Rätsel gerne lösen. Es hat auch nur wenige Kapitel gedauert und ich bin komplett in das Buch eingetaucht.
Vom Tempo her ist die Handlung eher ruhig. Den Inhalt einzelner Kapitel könnte man wahrscheinlich mit wenigen Sätzen zusammenfassen, da die Geschichte von vielen kleinen Details und alltäglichen Situationen lebt. Es werden beispielsweise auch Szenen beschrieben, in denen Häuser gebaut werden oder ein Markt besucht wird. Dadurch hat der Leser die wunderbare Möglichkeit die einzelnen Charaktere ausgesprochen gut kennenzulernen.
Neben den vielen, kleinen Details wird auch das Innenleben der Hauptpersonen deutlich, da das Buch sowohl aus Kazis Sicht, als auch aus Jases Sicht geschrieben ist. Dennoch erfährt man nicht direkt alle (Hinter-)Gedanken beziehungsweise Gefühle und kann sich selbst überlegen, welche Pläne gerade ausheckt werden und wie es weitergehen wird. Obwohl so viele Details preisgegeben werden, gibt es immer wieder offene Fragen und Lücken. Auch in diesem Buch hat es Mary E. Pearson wieder geschafft, dass ich gerätselt habe.
Bei all dem Lob für den Auftakt ist meine einzige Kritik eigentlich der etwas holprige Start und das ein bisschen abrupte Ende. Alle Seiten dazwischen habe ich gemocht und verschlungen. Für mich wird es definitiv ein langes Jahr bis die Fortsetzung erscheinen wird, die ich ohne Frage auch lesen werde.
Warum habe ich mich für das Buch entschieden?
Sowohl das Cover als auch der Klappentext haben mich bei diesem Buch magisch angezogen. Das Buch hat etwas Mystisches und Geheimnisvolles.
Cover:
Das Cover ...
Warum habe ich mich für das Buch entschieden?
Sowohl das Cover als auch der Klappentext haben mich bei diesem Buch magisch angezogen. Das Buch hat etwas Mystisches und Geheimnisvolles.
Cover:
Das Cover hat was von einem Aufbruch in eine neue Welt. Es wirkt irgendwie geheimnisvoll, aber auch ein klein wenig wie Licht am Horizont. Es macht auf alle Fälle neugierig.
Inhalt:
Kazi ist eine Rahtan, das heißt Teil der Leibgarde der Königin. Sie hatte es nicht immer so schön, sie ist als Waise durch Taschendiebstahl in Venda groß geworden. Nur durch einen Zufall ist Königin Lia auf sie aufmerksam geworden. Nun ist sie auf der Reise zum Rebellenvolk der Ballengers, um einen Verräter zu finden. Leider verläuft nicht alles nach Plan…
Es handelt sich um ein Spin-Off zur Trilogie „Die Chroniken der Verbliebenen“.
Handlung und Thematik:
Zuerst mal muss ich sagen, dass ich die Vorgängerreihe „Die Chroniken der Verbliebenen“ nicht gelesen habe und dies mein erster Kontakt mit Mary E. Pearson war. Auch wenn ich bisher nichts davon kannte, bin ich dennoch gut in die Story hineingekommen. Es wurde gleich spannend und die Geschichte war mitreißend. Lediglich kurzzeitig in der Mitte des Buches fand ich es mal schleppend. Die Autorin brachte sowohl politische, als auch gefühlvolle Aspekte mit in die Story. Leider hat mich das Ende des Buches ein klein wenig enttäuscht. Ich hatte mit einem Mega-Cliffhanger gerechnet, sodass ich es nicht abwarten könnte, bis das nächste Buch kommt. Leider wurde meine Erwartung nicht erfüllt. Es gibt zwar einen Cliffhanger, der ist aber mehr als soft.
Charaktere:
Kazi war mir schnell sympathisch. Ihre Liebe zu Apfelsinen fand ich witzig. Sie wusste eigentlich immer was sie wollte, außer wenn ihr jemand den Kopf verdreht Sie hat eine harte Schale, hat aber Schwächen, was sie absolut menschlich macht.
Jase fand ich auch ganz schnell toll, er hat eine schwere Bürde zu tragen und muss den Erwartungen an ihn als Herrscher gerecht werden, er meistert es aber super! Ihm ist es gelungen, Kazis emotionale Wand mit Rissen zu versehen und sich in ihr Herz zu mogeln. Beide passen super zusammen, auch wenn sich immer wieder Unglücke anbahnen.
Schreibstil:
Ich fand den Schreibstil von Mary E. Pearson sehr angenehm zu lesen. Die Kapitellängen waren perfekt und alles ist sehr einfach geschrieben. Wirklich schön fand ich die Beschreibungen der Städte und der Gegenden. Auch die Rätsel bereiteten mir große Freude. Es fanden sich sowohl witzige als auch atemberaubende Szenen im Buch, sodass mir manchmal kurz die Luft fehlte vor Spannung. Die Zwischensequenzen fand ich (als E-Book-Leserin) störend, da diese im E-Book nicht abgegrenzt waren und diese verwirrten mich dann manchmal. Auch fehlte mir eine Karte, sodass ich eine Vorstellung von der Gegend bekommen hätte.
Persönliche Gesamtbewertung:
Auch wenn mich das Ende des Buches nicht glücklich macht, freue ich mich dennoch auf die Fortsetzung. Der Schreibstil war angenehm und besonders gefielen mir die Rätsel. Ich empfehle dieses Buch nicht nur Fans von den „Chroniken der Verbliebenen“, da ich als Quereinsteiger auch gut folgen konnte.
Sechs Jahre nach den Ereignissen der Chroniken der Verbliebenen: Kazi ist 17 und eine Rahtan der Königin von Venda. Sie und ihre beiden Freundinnen haben einen Auftrag: den Kriegsverbrecher Illarion aus ...
Sechs Jahre nach den Ereignissen der Chroniken der Verbliebenen: Kazi ist 17 und eine Rahtan der Königin von Venda. Sie und ihre beiden Freundinnen haben einen Auftrag: den Kriegsverbrecher Illarion aus Höllenrachen zu holen, einer autarken Gegend, die offiziell dem König von Eislandia unterstellt ist, inoffiziell jedoch von den Ballengers kontrolliert und regiert wird. Diese sind ein großer Familienverband, die sich für die ersten Siedler der Welt halten und sich nur ungern etwas sagen oder vorschreiben lassen. Jase Ballenger ist gerade Patrei geworden, das Oberhaupt der Familie, weil sein Vater verschwunden ist. Kazi gerät ausgerechnet mit ihm in eine Intrige und sie müssen sich gemeinsam durchschlagen – doch das ist erst der Anfang. Und irgendwann muss sich Kazi entscheiden, was ihr wichtiger ist: der Auftrag oder Jase Ballenger, der Feind.
Es ist wie Heimkommen in die Welt von Lia, nur dass diese jetzt Königin ist und die Haupthandlung von anderen Personen getragen wird. Tatsächlich gefällt mir dieses Buch sogar besser als die Vorgänger, weil zwar Liebe eine wichtige Rolle spielt, aber schon bald klar ist, wie es steht und nicht dieses ewige Hin und Her und Gezicke viel Raum einnimmt, sondern sich zum großen Teil auf die Handlung konzentriert wird. Der Schreibstil der Autorin ist auch hier wieder außergewöhnlich, fesselnd, mitreißend und abenteuerlich. Es gibt ein paar Sachen, die finde ich im Moment noch fragwürdig, aber die werden sich vielleicht im Finalband klären. Auf den freue ich mich jedenfalls schon.