Cover-Bild Brombeerwinter
8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 08.09.2014
  • ISBN: 9783641101985
Sarah Jio

Brombeerwinter

Roman
Charlotte Breuer (Übersetzer), Norbert Möllemann (Übersetzer)

Das Geheimnis einer Sturmnacht

Die Journalistin Claire Aldridge traut ihren Augen kaum: Es ist Mai, die Brombeeren blühen schon, doch vor ihrem Fenster tobt ein Schneesturm. Das gab es in Seattle zuletzt vor achtzig Jahren. Bei ihren Recherchen stößt Claire auf die Geschichte eines kleinen Jungen, der in dem Unwetter damals spurlos verschwand. Sein Schicksal lässt sie nicht mehr los, denn auch sie muss einen tragischen Verlust verwinden. Immer tiefer taucht Claire in die Vergangenheit ein und ahnt noch nicht, wie sehr diese Spurensuche auch ihre eigene Zukunft bestimmen wird …

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.06.2019

Wunderschöner emotionaler und gefühlvoller Roman!

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Im Mai 2010 erlebt Seattle einen späten Schneesturm, den die Einheimischen „Brombeerwinter“ nennen, weil zu dieser Zeit die Brombeeren bereits blühen.
Die Journalistin Claire erhält von ihrem Chef den ...

Im Mai 2010 erlebt Seattle einen späten Schneesturm, den die Einheimischen „Brombeerwinter“ nennen, weil zu dieser Zeit die Brombeeren bereits blühen.
Die Journalistin Claire erhält von ihrem Chef den Auftrag, darüber einen Artikel zu schreiben, da exakt am gleichen Datum vor 80 Jahren ein solches Naturereignis schon einmal vorgekommen ist.
Claire kommt der Auftrag gerade recht, denn seit sie vor einem Jahr durch einen Unfall ihr ungeborenes Baby verloren hat, lebt sie in ihrer Trauer und auch ihre Ehe leidet sehr unter diesem Verlust.
Sie beginnt zu recherchieren und stößt auf die Geschichte von Vera Ray, deren kleiner Sohn Daniel vor 80 Jahren während dieses Schneesturms verschwand. Das Schicksal des kleinen Daniel berührt Claire sehr und sie macht sich auf Spurensuche nach Daniel und Vera Rays Geschichte.

Die Geschichte wird in 2 Handlungssträngen und auf zwei Zeitebenen erzählt. Claire und auch Vera erzählen in der Ich-Form und die Kapitel sind jeweils entsprechend überschrieben, so dass man die Handlungsstränge gut erkennen kann.
Durch die Erzählweise ist man beiden Frauen sehr nahe und erlebt ihre Gedanken und Emotionen mit.
Veras Geschichte ist sehr berührend, denn sie ist alleinerziehend und lebt in armen Verhältnissen. Sie arbeitet in einem Hotel im Schichtdienst und muss ihren kleinen Sohn manchmal alleine zu Hause lassen, während sie arbeitet. In dieser schicksalhaften Nacht im Mai 1933 verschwindet der 3-jährige Junge und nur sein Teddy liegt auf der Straße im Schnee.
Nach und nach erfahren wir viele Details aus Veras Leben und auch über Daniels Vater. Aber das Verschwinden des kleinen Daniel bleibt rätselhaft.
In der Gegenwart ist Claire gefesselt von ihren Recherchen und der Suche nach Spuren, die das Verschwinden von Daniel aufklären können.
Sie fühlt mit Vera, da ja auch sie selbst ein Kind verloren hat.

Sarah Jio ist hier ein sehr fesselnder und emotionaler Roman gelungen.
Mich haben beide Frauen-Schicksale sehr berührt und gebannt habe ich verfolgt, was im Jahr 1933 mit Vera geschah und erlebt, wie Claire in der Gegenwart während und durch ihre Recherchen ganz langsam ihre Trauer verarbeitet und ihren Blick wieder nach vorne richtet.
Dass sie bei ihren Nachforschungen auf ein Familiengeheimnis stoßen wird, hat sie nicht geahnt, aber das treibt sie noch mehr an.
Das war alles sehr schön und authentisch geschildert und ich habe mit Claire gefiebert, ob sie das Rätsel lösen kann.

Der wunderschöne und gefühlvolle Schreibstil von Sarah Jio hat mich schon in anderen Büchern von ihr begeistert und auch in diesem Roman ist er sehr gelungen. Es war spannend und fesselnd, die Geschichte der beiden Frauen zu verfolgen, die von Liebe, Vertrauen, tiefen Gefühlen und einem alten Familiengeheimnis erzählt und am Ende mit einer großen Überraschung aufwartet.

„Brombeerwinter“ ist ein sehr emotionaler Roman, der dramatische aber auch glückliche und schöne Momente enthält und mich sehr berührt hat!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

Veröffentlicht am 09.02.2019

Fesselnder Roman mit geheimnisvoller Atmosphäre über grenzenlose Mutterliebe, Trauerbewältigung und ein lange gehütetes Familiengeheimnis

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Im Mai 2010 kommt es in Seattle mit einem Schneesturm zu einem ungewöhnlichen Naturereignis. Journalistin Claire Aldrige soll für die Zeitung "Seattle Herald" eine Story daraus machen, nachdem sich dieses ...

Im Mai 2010 kommt es in Seattle mit einem Schneesturm zu einem ungewöhnlichen Naturereignis. Journalistin Claire Aldrige soll für die Zeitung "Seattle Herald" eine Story daraus machen, nachdem sich dieses Phänomen bereits vor über 80 Jahren schon einmal in der Stadt ereignet hat. Zunächst ist Claire wenig angetan von dieser Idee, findet dann jedoch heraus, dass am ersten Tag des Schneesturms 1933 ein dreijähriger Junge verschwunden ist.
Vor fast genau einem Jahr hat Claire ihr ungeborenes Kind durch einen Unfall verloren und ist von dem Schicksal des Jungen Daniel und der Mutter Vera Ray besonders ergriffen. Sie möchte herausfinden, was 1933 tatsächlich geschehen ist und was es mit dem Verschwinden des Jungen auf sich hat, der laut Einschätzung der Polizei davongelaufen ist.

Als "Brombeerwinter" bezeichnen die Menschen im Süd- und Mittelwesten Nordamerikas einen Kälteeinbruch, der im späten Frühling auftritt, wenn die Brombeeren blühen.

Der Roman handelt auf zwei Zeitebenen, 2010 und 1933, und erzählt die Geschichte von zwei Frauen, die auf unterschiedliche Art und Weise mit dem Verlust eines Kindes umgehen müssen, während es ungewöhnlich spät in Seattle schneit.

Vera Ray ist alleinerziehende Mutter und stammt aus armen Verhältnissen. Sie arbeitet als Dienstmädchen im Hotel Olympic und muss während einer Spätschicht ihren Sohn Daniel allein zu Hause lassen. Als sie nach der Arbeit nach Hause kommt, ist er verschwunden und sie findet nur noch seinen Teddy im Schnee. Dreijährige Kinder laufen nicht so einfach weg, weshalb sie vermutet, dass Daniel noch am Leben ist und entführt wurde.

Claire, die selbst noch voller Trauer um den Verlust ihres eigenen Kindes ist, weshalb auch ihre Ehe im letzten Jahr arg gelitten hat, stellt Nachforschungen an und spricht mit Zeitzeugen. Tatsächlich kommt sie bald dem Leben von Vera Ray und dem Verschwinden Daniels auf die Spur, die sie überraschend in die Vergangenheit zur Familie ihres Mannes führt.

Der Roman ist emotional und dramatisch, aber vor allem spannend und schlüssig erzählt, Der Wechsel aus Gegenwart und Vergangenheit, jeweils aus der Perspektive von Claire bzw. Vera macht es leicht, sich in die Situationen beider Frauen einzufühlen und die Verknüpfung beider Zeitebenen ist der Autorin dabei perfekt gelungen.
Gebannt verfolgt man, wie Claire das Geheimnis um Daniel lüftet, das 77 Jahre im Verborgenen geblieben ist, und während ihrer Recherche den Verlust ihres eigenen Kindes verarbeitet.

"Brombeerwinter" ist ein empathisch geschriebener, fesselnder Roman, der eine geheimnisvolle Atmosphäre verbreitet. Es ist eine leicht zu lesende Geschichte um die grenzenlose Mutterliebe, um Trauerbewältigung und ein lange gehütetes Familiengeheimnis.

Veröffentlicht am 27.09.2016

Eine Geschichte die einen nicht mehr loslässt

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Auf Brombeerwinter bin ich durch Zufall gestoßen. Oft sind das auch die Bücher, die mir dann am besten gefallen.

In Brombeerwinter geht es um eine Journalistin die aufgrund eines Schicksalsschlages ihren ...

Auf Brombeerwinter bin ich durch Zufall gestoßen. Oft sind das auch die Bücher, die mir dann am besten gefallen.

In Brombeerwinter geht es um eine Journalistin die aufgrund eines Schicksalsschlages ihren "Biss" verloren hat. Um sich wieder zurück in die "Bestenliste" ihrer Zeitung zu kämpfen, übernimmt sie die Recherchen zu einem viele Jahre zurückliegenden Kriminalfall.

Der 3 jährige Daniel Ray verschwindet in einem Brombeerwinter (Schneesturm zur Zeit der Brombeerblüte) spurlos. Die Mutter Vera tut alles um ihren Sohn wiederzufinden, aber bis zu ihrem Tod bleibt der Kleine verschwunden.

Erst viele Jahre später - es ist wieder ein Brombeerwinter - fällt der Journalistin Claire die Akte von Daniel Ray in die Hand. Das Schicksal des Jungen lässt sie nicht mehr los und so macht sie sich auf die Suche nach Vera und Daniel. Sie ahnt nicht, dass ihr Leben und das von Vera und Daniel enger miteinander verknüpft sind als sie sich vorstellen kann.

Ein wunderschönes Buch darüber, nicht den Mut zu verlieren, über die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind und über gesellschaftliche Werte.

Ein Buch, das mich zum Nachdenken angeregt und in seinem angenehmen Schreibstil gefesselt hat bis zum Schluss.