Arthur Conan Doyle auf Verbrecherjagd
1900: Arthur Conan Doyle hat die Schnauze voll davon, ständig nur über seine Figur Sherlock Holmes bewertet zu werden. Kurzerhand beschließt er, ihn zu töten. Doch kurz darauf bekommt er eine Briefbombe ...
1900: Arthur Conan Doyle hat die Schnauze voll davon, ständig nur über seine Figur Sherlock Holmes bewertet zu werden. Kurzerhand beschließt er, ihn zu töten. Doch kurz darauf bekommt er eine Briefbombe geschickt - ein wütender Fan, der sich für die Ermordung an Sherlock Holmes rächen will? Doch wieso findet sich in der Briefbombe eine Verbindunug zur Ermordung eines jungen Mädchens?
2010: Bei einem Treffen der Irregulars, einer Vereinigung begeisterter und exzentrischer Sherlockianer, wird ein Mann ermordet, der behauptet, das sagenumwobene, verschollene Tagebuch Arthur Conan Doyles gefunden zu haben. Harrold ist sich sicher, dass er herausfinden kann, wer den Mord begangen hat...
Verwoben durch diese beiden Erzählstränge zieht sich nun die Geschichte fort. Einerseits lernen wir den exzentrischen Wissenschaftler Harrold kennen, der von einer abenteuerlichen Situation in die nächste rutscht und dabei versucht herauszufinden, wie es zu dem Mord kam. Gleichzeitig folgen wir der Reise Arthur Conan Doyles durch das London des späten 18. Jahrhunderts. Vor allem dieser letzte Teil ist dabei sehr fesselnd. Der Leser wird hineingeworfen in eine völlig andere Zeit und durch geschicktes Name-Dropping stolpert er immer wieder über bekannte Akteure der Zeit. Vor allem Bram Stroker lernt der Leser hier kennen und lieben, ein überaus symaptischer und liebenswerter Charakter. Gemeinsam mit Arthur Conan Doyle führt er den Leser durch London und gibt dem Leser Einblicke in historisch sehr spannende Themen wie beispielsweise die Anfänge der Kämpfe für das Frauenwahlrecht. Tatsächlich erscheint die Geschichter um Harold, die in der Gegenwart spielt, dagegen sehr platt und teilweise sehr naiv und widersprüchlich. Harold stolpert in diese Ermittlung völlig ahnungslos hinein und wird von der Journalistin Sara begleitet. Beide können jedoch nicht so ganz als Charaktere überzeugen. Harold ist ganz nett mit seiner Deerstalk-Mütze und seiner verschrobenen Art, doch im Vergleich zu Bram Stroker und Arthur Conan Doyle kann er im Ansehen der Zuschauer nur verlieren. So ist der Erzählstrang aus der Gegenwart ein nettes Gimmick, kann aber einfach nicht so überzeugen, wie es der Erzählstrang aus der Vergangenheit tut. Trotzdem muss man sagen, dass auch die Geschichte um Harold ihre guten Momente hat, so ist beispielsweise die Geschichte um das ominöse Tagebuch ein durchaus interessanter Strang, der hier auch in eine nette Jagd a la Dan Brown ausartet. Überhaupt muss man sagen, dass in diesem Buch eine Menge an deailreich und interessant verpackten Tatsachen steckt, sowohl in der einen als auch in der anderen Zeitebene. Vor allem für Fans von Sherlock Holmes ist dieser historische Krimi deshalb ein absolutes Must-Read und mich als Holmes-Neuling der ultimative Trigger, die Geschichten auch mal zu lesen!