Cover-Bild Fremdland
10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 17.12.2018
  • ISBN: 9783442488049
Philipp Reinartz

Fremdland

Kriminalroman
Peng Peng. Zwei nächtliche Schüsse ins Nichts. Zwei Schüsse, die trotzdem alles verändern. Eine junge Familie aus dem Senegal glaubt nicht mehr an das neue Leben in der Fremde. Reuelose Polizisten schlagen nie wieder über die Stränge. Und die uralte Frau in der Seniorenresidenz singt keine Lieder mehr. Berlin, Du kannst so grausam sein.
Jerusalem „Jay“ Schmitt, Leiter der Neunten Mordkommission für besondere Fälle, vermutet ein düsteres Kapitel seiner eigenen Dienststelle. Für ihn beginnt alles mit einer rätselhaften Botschaft neben einer Leiche. Und endet dort, wo die Schüsse fielen. Und wieder fallen werden?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.01.2019

was ist damals wirklich geschehen?

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Klappentext: Peng Peng. Zwei nächtliche Schüsse ins Nichts. Zwei Schüsse, die trotzdem alles verändern. Eine junge Familie aus dem Senegal glaubt nicht mehr an das neue Leben in der Fremde. Reuelose Polizisten ...

Klappentext: Peng Peng. Zwei nächtliche Schüsse ins Nichts. Zwei Schüsse, die trotzdem alles verändern. Eine junge Familie aus dem Senegal glaubt nicht mehr an das neue Leben in der Fremde. Reuelose Polizisten schlagen nie wieder über die Stränge. Und die uralte Frau in der Seniorenresidenz singt keine Lieder mehr. Berlin, Du kannst so grausam sein.
Jerusalem „Jay“ Schmitt, Leiter der Neunten Mordkommission für besondere Fälle, vermutet ein düsteres Kapitel seiner eigenen Dienststelle. Für ihn beginnt alles mit einer rätselhaften Botschaft neben einer Leiche. Und endet dort, wo die Schüsse fielen. Und wieder fallen werden?

Nach "Die letzte Farbe des Todes" ist "Fremdland" der zweite Fall für den Berliner Ermittler Jay Schmitt, der mit seiner Mordkommission besondere Fälle klärt. Den ersten Teil habe ich noch nicht gelesen, hatte aber keine Probleme in die Handlung einzusteigen und hatte auch nicht das Gefühl, dass mir wichtige Infos fehlen. Jay ist als Figur sehr gut dargestellt, nach und nach erfährt man Details zu seiner Vorgeschichte, so dass er als Protagonist Konturen bekommt. Wenn er sich einmal an einem Fall festgebissen hat, lässt er nicht mehr los.

Aus diesem Grund ermittelt er neben seinem aktuellen Fall der ermordeten Seniorin auch in einem ca. 20 Jahre zurückliegenden Fall, bei dem mehrere Menschen zu Tode kamen. Die Aktenlage scheint eindeutig, doch Jay visualisiert die Situation von damals und kommt zu einem ganz anderen Schluss. Es gilt herauszufinden, was damals wirklich geschehen ist.

"Fremdland" ist ein gesellschaftskritischer Krimi, und auch wenn der Fall 20 Jahre zurückliegt, ist er doch sehr aktuell. Beleuchtet und hinterfragt wird die Rolle der Polizei, die Grenzen zwischen Täter und Opfer verwischen, wer ist Täter, wer Opfer? Aus verschiedenen Blickwinkeln wird der zurückliegende Fall erzählt, wir lernen einen senegalesischen Dealer kennen, sein und das Schicksal seiner Familie. Abwechselnd wird die Handlung in der Gegenwart und der Vergangenheit aufgerollt, bis sich irgendwann Schnittpunkte ergeben und klar wird, dass die Fälle zusammen hängen.

Die Thematik ist spannend, die Figuren sind interessant und der Schreibstil lässt sich flüssig lesen. Was ich etwas vermisst habe sind lebendige Dialoge, denn vieles wird in indirekter Rede geschildert. Davon abgesehen hat mich der Krimi gut unterhalten, ich bin gespannt auf Jays nächsten Fall.

Veröffentlicht am 06.01.2019

Fesselnd

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Das Buch ist auf jeden Fall sehr fesselnd geschrieben. Der Zweite Band um den Kommissar Jay war spannend und aufregend mit einem tollen Schreibstil geschrieben. Vorkenntnisse aus dem ersten Band brauchte ...

Das Buch ist auf jeden Fall sehr fesselnd geschrieben. Der Zweite Band um den Kommissar Jay war spannend und aufregend mit einem tollen Schreibstil geschrieben. Vorkenntnisse aus dem ersten Band brauchte man nicht, aber ich bin neugierig darauf und werde ihn im Anschluss lesen. Die Geschichte an sich war stimmig und der Schauplatz der Handlung interessant. Die Figur des Jay fand ich nicht immer sympathisch, weil er im Laufe der Ermittlungen schon auch recht eigenbrötlerisch und verbohrt herüberkam, dann aber auch eine Entwicklung durchmachte, die zum Vorteil der Figur war. Das Cover hat in seiner Schlichtheit sehr gut gepasst und ich werde das Buch empfehlen.

Veröffentlicht am 29.12.2018

Was war damals geschehen?

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„Fremdland“ von Philipp Reinartz ist bereits der zweite Fall für den Berliner Kommissar Jerusalem „Jay“ Schmitt. Nichtsdestotrotz bin ich gut in die Geschichte rein gekommen, auch, wenn ich den ersten ...


„Fremdland“ von Philipp Reinartz ist bereits der zweite Fall für den Berliner Kommissar Jerusalem „Jay“ Schmitt. Nichtsdestotrotz bin ich gut in die Geschichte rein gekommen, auch, wenn ich den ersten Band nicht kenne. Worum geht es?
Der Kriminalroman basiert auf wahren Begebenheiten. Gleich mehrere Handlungsstränge gilt es zu verfolgen. Ein senegalesischer Drogendealer wider Willen und eine tote Sängerin im Altersheim. Wo ist die Verbindung? Jedenfalls scheint auch die Polizei in die Sache verstrickt zu sein.
Rückblicke in die Vergangenheit und Abschnitte aus Tätersicht verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen. Nichts ist wie es scheint. Niemand ist, wer er zu sein scheint. Erst ganz am Ende schließt sich der Kreis.
„Fremdland“ ist ein Buch, das Polizeigewalt thematisiert. Die Sätze sind kurz, abgehackt, geradezu Stakkato-haft. Spannend, keine Frage. Auch mit Gesellschaftskritik spart der Autor nicht. Aber auch ein bisschen konstruiert. Die rätselhaften Botschaften und Zahlenspiele waren mir dann doch „too much“.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Wer ist gut, wer ist böse? Philipp Reinartz lässt die Grenzen verschwimmen. Es geht um Vielschichtigkeit. Denn es gibt nicht nur Schwarz und Weiß. Jay, Sonya und Marcel, eine sympathische Truppe, der ich gerne wieder über die Schulter schauen möchte.

Fazit: Jay Schmitt ermittelt in Berlin. Hochaktuell!

Veröffentlicht am 28.12.2018

Wenn die Polizei außer Kontrolle gerät

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Fremdland. Ein aus seiner Heimat geflüchteter Senegalese kommt mit seiner kleinen Familie nach Berlin. Ohne Perspektiven aber voller Wünsche gerät er mit dem Gesetz in Konflikt und trifft auf einzelne ...

Fremdland. Ein aus seiner Heimat geflüchteter Senegalese kommt mit seiner kleinen Familie nach Berlin. Ohne Perspektiven aber voller Wünsche gerät er mit dem Gesetz in Konflikt und trifft auf einzelne Polizisten, die nach ihren eigenen Regeln spielen und alle Grenzen überschreiten.

Zum Inhalt:
In einem Seniorenheim wird Louisa Sprecher (97) ermordet aufgefunden. Der Täter hat ein Schreiben mit einem rätselhaften Gedicht hinterlassen, das die neunte Mordkommission der Berliner Polizei auf den Plan ruft. Ihr Leiter Jerusalem Schmitt versucht mit seinem Team diesen Mord aufzuklären. Dabei hat er aber auch mit privaten Untersuchungen zu tun, die sich um seinen Vater und eine manipulierte Akte aus den 90er Jahren drehen.
In einem zweiten Handlungsstrang kommt Mo, ein Senegalese mit seiner Frau und seiner Tochter in Deutschland als Asylbewerber an. Voller Hoffnungen versucht in dem für ihn fremden Land Fuß zu fassen. Doch alle Bemühungen sind vergeblich.

Mein Eindruck:
Philipp Reinartz lässt reale Vorfälle im Hamburg der 90er Jahre in Berlin geschehen. Die Fremdenfeindlichkeit innerhalb einer kleinen Einheit der Polizei eskaliert in Form purer Polizeigewalt und verursacht letztlich eine menschliche Katastrophe. Die Thematik insgesamt erscheint hervorragend herausgearbeitet, sehr brisant und natürlich auch heute sehr aktuell vor.
Die Verpackung dieses ernsten Grundthemas in einem unterhaltsamen Kriminalroman, ist im Wesentlichen gut gelungen. Die Geschichte um Jerusalem Schmitt als Ermittler, ist vor allem in der zweiten Hälfte sehr rasant und hält den Leser durch hohe Spannung und Ermittlungsdruck bei der Stange. Unterstützt wird dieses Tempo durch kurze und knackige Kapitel. Die Verknüpfung zwischen Vergangenheit und Gegenwart gelingt Reinartz sehr gut.
Insgesamt erscheint die Geschichte dann trotz aller Dynamik phasenweise etwas konstruiert. Hierzu zählen für mich das rätselhafte Schreiben bei der ermordeten Seniorin und ein weiteres ähnlich kryptisches Rätsel.
Die Schlüsselszene wird mehrfach aus unterschiedlichsten Perspektiven heraus beschrieben. Das Geschehen wird hierdurch zwar lückenlos und beschrieben, aber es kommt mir für einen Unterhaltungsroman abschließend betrachtet zu detailliert und übervollständig vor.
Die Charaktere, allen voran Jerusalem Schmitt, sind ausreichend skizziert, um ein entsprechendes Bild der handelnden Figuren zu entwickeln. Unter Umständen fehlt mir hier das Wissen aus dem Vorgängerband dieser Reihe.
Dem Schreibstil des Autors kann man gut folgen. Hier und da werden direkte Dialoge durch indirekte Rede ersetzt, was auf mich eher ungewohnt wirkt.

Fazit:
Die Kombination Polizeigewalt und Fremdenfeindlichkeit als Grundthema dieses Krimis wird sehr spannend und rasant umgesetzt. Fremdland lädt nicht nur zur reinen Unterhaltung ein, sondern auch zum Nachdenken über die dargestellten Themen. Daher ist es eine ernsthafte und gleichzeitig unterhaltsame Lektüre, die ich gerne empfehlen möchte.

Veröffentlicht am 04.03.2019

Jerusalem "Jay" Schmitts zweiter Fall

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Der Kriminalroman „Fremdland“ von Philipp Reinartz ist 2018 im Goldmann Verlag erschienen.
Jerusalem „Jay“ Schmitt von der Neunten Mordkommission für besondere Fälle wird zu einer Mordermittlung in einer ...

Der Kriminalroman „Fremdland“ von Philipp Reinartz ist 2018 im Goldmann Verlag erschienen.
Jerusalem „Jay“ Schmitt von der Neunten Mordkommission für besondere Fälle wird zu einer Mordermittlung in einer Seniorenresidenz gerufen. Neben der Leiche, die in ihrem Zimmer ermordet wurde, findet sich eine rätselhafte Botschaft. Zeitgleich ermittelt er in einem Fall aus der Vergangenheit und sein eigener Vater scheint ein Verdächtiger zu sein. Fremdenhass und Polizeigewalt werden authentisch thematisiert.
„Fremdland“ ist der zweite Band der Reihe rund um den Ermittler Jerusalem „Jay“ Schmitt. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Immer wieder eingebaute Rückblenden erschließen sich den LeserInnen nur nach und nach und haben mich, auf Grund der fehlenden Zeitangabe, beim Lesen mehr als einmal verwirrt. Immer wieder wird man beim Lesen auf die falsche Spur geführt, bis sich am Ende alle losen Enden zusammenfügen und man sprachlos zurückbleibt.
„Fremdland“ ist meiner Meinung nach ein intellektueller Krimi mit authentischem Schreibstil, der beim Lesen die ganze Aufmerksamkeit der Lesenden fordert.