Der Fall des unendlichen Asphalts
Obwohl bei einem Autounfall schwer verletzt, gibt Detektivin Claire DeWitt nicht auf, ja macht sich sogar auf um den Unfallverursacher aufzuspüren. Denn es handelte sich nicht um eine zufällige Kollision, ...
Obwohl bei einem Autounfall schwer verletzt, gibt Detektivin Claire DeWitt nicht auf, ja macht sich sogar auf um den Unfallverursacher aufzuspüren. Denn es handelte sich nicht um eine zufällige Kollision, sondern um einen gezielten Mordanschlag.
Sara Gran wirft den Leser mitten hinein ins Geschehen, lässt gerade zu Beginn kaum Zeit zum Luftholen. Da sich die Handlung auf mehreren Zeitebenen abspielt, bleibt das Tempo auch im weiteren Verlauf sehr zügig, und dem Leser wird kaum eine Pause gegönnt. Ich kenne die vorherigen Bände mit Claire nicht, hatte aber nie das Gefühl, dass mir essentielles Vorwissen fehlt. Man erfährt in diesem Band hier viel aus Claires Vergangenheit, auch über ihre frühere Mentorin, die sie für die okkult anmutenden Methoden von Silette öffnete. Das Konzept dieser Methode bleibt etwas schleierhaft, macht aber neugierig und die Ermittlungen natürlich besonders spannend. Ebenso der Fall aus Claires Teenagerzeit, als eine ihrer wenigen Freundinnen spurlos verschwand. Drei große Kriminalfälle bestimmen die Handlung, viele kleine werden gestreift. Ich mochte die kleine, versteckte Hommage an Sherlock Holmes, denn wie der große Detektiv bezeichnet DeWitt ihre Fälle recht eigenwillig: der Fall des unendlichen Asphalts, der Fall der gebrochenen Lilie etc.
Claire ist eine Frau, die bei vielen aneckt, doch genau diese Ecken und Kanten haben mir an ihr so gut gefallen. Sie nimmt es mit dem Gesetz nicht immer ganz so genau, einfach aber auch deswegen, weil sie sich eher für Gerechtigkeit denn für geltendes Recht einsetzt. Ich mochte sie gerne. Grans Erzählstil passt wunderbar zur temporeichen Handlung und so war „Das Ende der Lügen“ schnell ausgelesen. Ein etwas anderer Krimi, der mich sehr gut unterhalten hat.