Drei Schwestern in New York
Duenas beschreibt in ihrem Roman das Schicksal dreier Schwestern, die auf die harte Tour lernen müssen ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Sie leben in den 30iger Jahren in Spanien, in Armut und ohne ...
Duenas beschreibt in ihrem Roman das Schicksal dreier Schwestern, die auf die harte Tour lernen müssen ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Sie leben in den 30iger Jahren in Spanien, in Armut und ohne große Aussichten. Der Vater ist ein Abenteurer, der es nie lange an einem Ort aushält. Er kam nur sporadisch in die Heimat und brach nach einigen Monaten wieder auf, nicht ohne seine Ehefrau schwanger zurückzulassen. Nun will er sein Glück in New York gefunden haben und befiehlt seiner Familie nachzukommen. Dort erwartet sie das gleiche Leben, wie in Spanien – nur eben in der Fremde. Der Vater stirbt und Mutter und Töchter bleiben entwurzelt zurück. Doch die spanische Community funktioniert, sie nehmen die Frauen auf und weisen ihnen einen Weg. Hier möchte ich vor allem die Figur der Nonne Lito nennen, die für mich die stärkste und farbigste Protagonistin ist.
Das Buch ist interessant geschrieben und die Autorin versteht es wirklich mit Worten Bilder zu malen. Die geschichtlichen Einsprengsel aus dem spanischen Bürgerkrieg und dem New York der dreißiger Jahre haben mir gefallen. Allerdings hat sie bei mir nie richtiges Interesse für die Schwestern Victoria, Luz und Mona wecken können. Nach dem Klappentext hatte ich mir einen spannenderen Weg für drei tatkräftige Frauen erwartet, aber das hat das Buch nicht richtig erfüllt. Zu sehr nehmen sie alle Schicksalsschläge hin und arrangieren sich. (Wer schreibt eigentlich die Klappentexte?) Den Weg zur Freiheit erkämpfen sie sich eigentlich nicht richtig, er passiert ihnen. Auch als erwachsene Frauen ist das Wort der Eltern für sie Gesetz, ob logisch oder nicht.
Duenas hat einen überreichen Figurenkosmos in das Buch eingeführt. Jede Person wird ausgiebig charakterisiert, wir erfahren von Wünschen und Hoffnungen, Irrungen und Wirrungen. Aber dann verschwinden sie im Lauf des Romans in der Versenkung. Ich fand das manchmal verwirrend.
Ich kannte die Schriftstellerin schon von einem früheren Buch. „Eine eigene Zukunft“ konnte mich nicht so überzeugen.