Cover-Bild Napoleon
32,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Wissenschaftliche Buchgesellschaft (wbg)
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 624
  • Ersterscheinung: 28.01.2019
  • ISBN: 9783806239171
Günter Müchler

Napoleon

Revolutionär auf dem Kaiserthron

Longlist WISSEN! Sachbuchpreis der wbg für Geisteswissenschaften 2021

General, Revolutionär, Diktator und Kaiser - ein neuer Blick auf Napoleon Bonaparte

Aus dem Nichts kommend stieg der Korse Napoleon Bonaparte während der französischen Revolution vom Artillerie-Offizier zum Ersten Konsul auf. Der Revolutionär wurde zum Kaiser der Franzosen und herrschte über weite Teile Europas. Doch auf den kometenhaften Aufstieg folgte der tiefe Absturz.

Günter Müchler entwirft ein überraschend neues Napoleonbild: Nicht Napoleons Größenwahn führten in den Untergang, sondern die äußeren Umstände. Sprachgewaltig erzählt er die Lebensgeschichte eines Mannes, der in seiner Verbannung auf Sankt Helena selbst am klarsten die eigene Beschränkung erkannte: „Die Wahrheit ist, dass ich niemals ganz Herr meiner Bewegungen war. Ich habe Pläne gehabt, hatte aber niemals die Freiheit, sie auszuführen. Immer war ich durch die Umstände bestimmt“:

  • Der Revolutionär auf dem Kaiserthron: Wer war Napoleon Bonaparte?
  • Portrait eines außergewöhnlichen Mannes: von der französischen Revolution bis zum Exil auf St. Helena
  • Code Civil, Bank von Frankreich, „franc germinal“ - was blieb von Napoleons Reformen?
  • Neue These zu Napoleons Ende: getrieben durch äußere Umstände?
  • Napoleons Lebenslauf als packend erzähltes Epochenpanorama

Biografie zwischen Macht und Ohnmacht

In den Schulbüchern scheitert Napoleon meistens an seinen Charaktereigenschaften. Er sei großmannssüchtig gewesen, kriegslüstern und maßlos. Bei der Frage, weshalb Napoleon das Erreichte nicht halten konnte, werden jedoch die Rahmenbedingungen seines Handelns vernachlässigt. Günter Müchler zeigt, wo Napoleon Gestalter und wo er Getriebener war. Denn obwohl er zweifellos der überragende Akteur seiner Zeit war, so war er dennoch keineswegs frei, nach Gutdünken die Weltgeschichte zu gestalten. Napoleons Biographie bietet alle Zutaten eines spannungsgeladenen Krimis. Erfahren Sie mehr über ein unglaubliches Leben, das die europäische Geschichte veränderte!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2019

Napoleon Bonaparte

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Klappentext:
„Aus dem Nichts kommend, stieg der Korse Napoleon Bonaparte, der Französisch erst lernen musste, vom Artillerie-Offizier zum Ersten Konsul auf, wurde der Revolutionär zum Kaiser der Franzosen.
Sprachgewaltig ...

Klappentext:
„Aus dem Nichts kommend, stieg der Korse Napoleon Bonaparte, der Französisch erst lernen musste, vom Artillerie-Offizier zum Ersten Konsul auf, wurde der Revolutionär zum Kaiser der Franzosen.
Sprachgewaltig entwirft Günter Müchler die Lebensgeschichte eines Mannes, der in seinem Scheitern auf Sankt Helena selbst am klarsten die eigene Beschränkung erkannte: Der Gestalter und Machtmensch war ebenso Gefangener der Bedingungen, die ihm die Revolution diktiert, wie des europäischen Kampfs der alten mit der neuen Ordnung. »Die Wahrheit ist, dass ich niemals ganz Herr meiner Bewegungen war. Ich habe Pläne gehabt, hatte aber niemals die Freiheit, sie auszuführen. Immer war ich durch die Umstände bestimmt.« - Ein großartiges Portrait, das den Revolutionär auf dem Kaiserthron, das den kometenhaften Aufstieg wie den tiefen Absturz Napoleons in neuem Licht zeigt.“

Im Jahr 2019 wäre Napoleon Bonaparte 250 Jahre alt geworden. Ein Grund mehr das Günther Müchler ihm eine neue Biografie widmet. In seinem Intro erläutert er präzise und sachlich interessant um was es in diesem Buch gehen wird. Kurzum wir werden sehr gut auf IHN vorbereitet. Sein Schreibstil wirkt puristisch und oft auch bildhaft, dennoch aber anders als andere Napoleon-Biografien. Seine Recherchen sind sehr intensiv und das merkt man in jeder Zeile. Das Buch ist in sechs Kapitel gegliedert und schildert Napoleons Leben und Aufstieg sowie seinen Fall. In jedem Kapitel lernen wir ihn mehr kennen, tauchen mehr in seine Seele. Ich hatte oft das Gefühl in diesen Themen zu versinken. Das eine Biografie so interessant sein kann war mir so nicht bekannt. Jeder hat schon mal mit Napoleon Bekanntschaft gemacht und wenn es nur im Geschichtsunterricht in der Schule war. Sein Leben ist und war faszinierend. Besonders beeindruckend fand ich seine Kunst zu improvisieren. Wer so denkt hat Fantasie und das in dieser Zeit! Und an dieser hat es diesem Mann nicht gefehlt. Er war ein blutrünstiger Herrscher und Kämpfer und gleich liebender Ehemann. Seine Liebe zu Josephine ist schon sehr extrem und speziell.

Nachdem dies meine zweite Biografie über diese Person war, muss ich sagen, ist diese hier eine besondere. Dennoch fehlten mir verschieden weltweite Meinungen/Erkenntnisse zu ihm und über ihn. Da wäre sicherlich noch mehr drin gewesen.

Alles in allem erhält das Buch eine Leseempfehlung von mir!

Veröffentlicht am 21.04.2019

Revolutionär - Kaiser - Verbannter

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2019 jährt sich die Geburt von Napoleon Bonaparte (15.08.1769-05.05.1821) zum 250. Mal. Daher ist es nicht verwunderlich, dass aus diesem Anlass mehrere Biografien über ihn erscheinen.
Doch ist es möglich, ...

2019 jährt sich die Geburt von Napoleon Bonaparte (15.08.1769-05.05.1821) zum 250. Mal. Daher ist es nicht verwunderlich, dass aus diesem Anlass mehrere Biografien über ihn erscheinen.
Doch ist es möglich, nach wie vor unbekannte Details aus seinem Leben zu erfahren oder ist nicht ohnehin alles schon erforscht?

In sechs großen Kapiteln wird der Aufstieg und Fall des Revolutionärs auf dem Kaiserthron beschrieben.

Aufschlussreich ist Teil III „Improvisationen“. Hier listet Müchler einige jener Situationen auf, die für Napoleon beinahe ins Auge gingen, weil z.B. die Aufklärung vernachlässigt wurde. 1806 in der Schlacht von Jena und Auerstädt, wird Napoleon beinahe von „friendly fire“ (also den eigenen Truppen unter Feuer genommen wurde S.294). Noch verhängnisvoller, weil er, der große Stratege sich in einer Schlacht mit Hohenlohe verzettelt und dabei übersieht, dass nur wenige Kilometer entfernt Marschall Davout gegen eine preußische Übermacht kämpft. Davout gewinnt eigentlich nur deswegen, weil die Preußen ihre zahlenmäßige Überlegenheit mit Desorganisation verspielen.

Aus den meisten dieser brenzligen Situationen kommt mit Napoleon mit Glück und seiner Improvisationskunst heraus. Viele seiner Getreuen wie Antoine Desaix (1802) und Jean Lannes (1809) fallen.

Allerdings zeigt Müchler auch die grausame Seite Napoleons, die z.B. bei seinem Ägyptenfeldzug deutlich wird, als er Kriegsgefangene und kranke Soldaten der eigenen Armee sich selbst überlässt bzw. umbringen lässt.

Der Autor bemüht sich alle Facetten der schillernden Persönlichkeit zu erfassen. Am Beginn seiner Karriere ist Napoleon ein Revolutionär, zuerst auf Korsika, dann in Frankreich. Er hat das Gespür für die Soldaten und für das Machtvakuum in der Armee. So wie er die Truppen revolutioniert, so geht er auch bei den Eroberungen vor: Zunächst nicht ursächlich als „Landgewinn“, sondern um die herrschenden Dynastien von der Landkarte zu vertreiben und die Gedanken der Republik weiter zutragen. Anfangs sieht er sich und seine Soldaten tatsächlich als Retter der unterdrückten Massen. Doch was daraus wird, ist bekannt: Nahezu 25 Jahre Krieg der ganz Europa, Russland und Nordafrika überzieht und seine Auswirkungen auch in Amerika und Indien hat.

Napoleon ist nicht nur ein Revolutionär, ein überragender General, ein guter Menschenkenner, ein Kaiser von eigenen Gnaden, ein guter Organisator und Verwalter, er ist vielmehr auch ein Getriebener seines eigenen Ehrgeizes. Es ist ihm schon bewusst, dass er niemals den alten Dynastien gleichgestellt werden wird. Da nützt ihm auch die Hochzeit mit Marie Louise, der Tochter des österr. Kaisers Franz II./I. nichts.

Napoleon entscheidet zwar die meisten Schlachten für sich (und die Revolution), den Krieg gewinnt aber die Reaktion.

Günther Müchler ist Journalist und hat daher einen anderen Schreibstil als z.B. Adam Zamoyski.

Gut gefällt mir, dass Müchler die Biografie aus mehreren Blickwinkeln beleuchtet, wenn auch die meisten Quellen aus französischer Feder sind, und daher ein wenig zu Gunsten von Bonaparte aussagen. Hier stellt sich für mich die Frage, ob es zu wenig Material in den russischen oder österreichischen Archiven gibt? Oder, ob sich Napoleons Gegner einfach nicht mit seiner Person außerhalb des Strategen beschäftigen wollten? Oder sind die Quellen, wie z. B. die Memoiren eines Metternich, so gefärbt, so vom Verfasser (eben Metternich) auf die eigene Glorie getrimmt, dass sie wieder nicht aussagekräftig sind?

Fazit:

Eine detaillierte Biografie, die doch das eine oder andere Unbekannte über Napoleon zu Tage fördert. 4 Sterne

Veröffentlicht am 29.05.2019

Napoleon und ich

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Bevor ich begann, mich mit dem kleinen großen Korsen, der es zumindest zeitweise schaffte, die Welt - bzw. Teile davon - zu malen, wie sie ihm gefällt, habe ich mir überlegt, was mir wichtig ist. Will ...

Bevor ich begann, mich mit dem kleinen großen Korsen, der es zumindest zeitweise schaffte, die Welt - bzw. Teile davon - zu malen, wie sie ihm gefällt, habe ich mir überlegt, was mir wichtig ist. Will ich alles erfahren oder gut unterhalten werden? Bei ersterem hätte ich mit Sicherheit zum Opus "Bonaparte" des französischen Historikers Patrice Gueniffey gegriffen und irgendwann, wenn ich gaaanz viel Zeit und Muße habe, werde ich das möglicherweise noch nachholen. Aber gut unterhalten über Napoleon und sein Umfeld wurde ich bereits im Alter von 12, 13 Jahren mit der Schmonzette "Désiree", dessen Inhalt ich zumindest ganz zu Beginn für bare Münze genommen habe.

Also schon eine "richtige" Biographie: da bot sich dann die des Journalisten (und studierten Historikers) Günter Müchler an. Er schreibt auf jeden Fall unterhaltsam und schafft es, den Blick des Rezipienten auch auf das Umfeld zu richten, also Napoleon und seine Geschicke in den welthistorischen Rahmen seiner Zeit einzubetten. Dies ist ein Punkt, der mir ganz besonders wichtig ist und da habe ich dann schon ein bisschen was zu beanstanden: denn Müchler stellt Napoleon schon ein bisschen als tollen Hecht dar, der mit manch einem Zeitgenossen - allen Voran Alexander I. - den Molly macht. Genauer gesagt, werden nur die Rahmeninfos eingefügt, die zu dem Gesamtbild, das Müchler von Napoleon vermitteln will, passen. Und das ist - so finde ich - nicht mehr ganz zeitgemäß.

Wenn ich es jemandem weitergeben würde, würde ich also durchaus den unterhaltsamen Stil, die Fülle an Informationen loben. Auf der anderen Seite würde ich aber genau das, nämlich das Fehlen gewisser Informationen bemängeln. Sowie auch das Fehlen einer Zeittafel zur Person Napoleons - für mich das Nonplusultra bei jeder Biographie.

Veröffentlicht am 22.02.2019

Nicht schlecht. Leider mit einigen Schwächen.

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Die Biografie ist nicht schlecht. Wenn sie bloß weniger einseitig, fragmentiert, dazu aber objektiver und frei von irreführender Meinungsmache/Umdeutung der Geschichte geschrieben wäre!
Gekürzt.

Die Biografie ist nicht schlecht. Wenn sie bloß weniger einseitig, fragmentiert, dazu aber objektiver und frei von irreführender Meinungsmache/Umdeutung der Geschichte geschrieben wäre!
Gekürzt.