Inhalt: „Argus“ ist nach „Cupido“ und „Morpheus“ der dritte Teil der C.J. Townsend und William Bantling Reihe. Ein skrupelloser Snuffclub, die traumatisierte C.J. , die zwischen Gerechtigkeit und Rache wandelt und ein Hurrikan warten auf die Leserschar. Spannend beginnt das Buch mit einer unglaublich dramatischen Handlung. Nach einem Zeitsprung von mehreren Jahren ist Ermittler Manny, den man von den Vorgängern kennt, zusammen mit der jungen Staatsanwältin Daria bemüht einen Mord aufzuklären, der dem zu Beginn geschilderten sehr nahe kommt. Junge Frauen verschwinden und tauchen irgendwann extrem verstümmelt wieder auf. Im Laufe der Ermittlungen wird Manny klar, dass der Modus Operandi zu einer Geschichte passt, die ihm in der Vergangenheit erzählt worden ist. Eine scheinbar ungeheuerliche Geschichte des Serienmörders CUPIDO, der nun als Zeuge dienen soll. Während ihrer Zusammenarbeit kommen sich Manny und Daria privat näher, doch ihre juristischen Schachzüge treiben die beiden wieder auseinander, zumal Cupido aufgrund eines Fehlers die Flucht gelingt. Viele Frauen schweben in großer Gefahr, nicht zuletzt Cupidos Anklägerin und ehemaliges Opfer C.J.
Meinung: Das gesamte Werk lässt sich wie von Hoffmann gewohnt sehr gut lesen. Viele kurze Kapitel und Zeit- als auch Perspektivenwechsel sorgen für Dynamik. Die Charaktere sind toll dargestellt und die Story ist erschütternd, aber toll. Die Figuren werden nicht als Superhelden ohne Verfehlungen dargestellt, sondern als „echte“ Menschen mit Emotionen und ihren Macken. Hier sind sehr viele Gerichtsszenen sehr ausführlich dargestellt. Spannend ist dies in seiner Ausführlichkeit sicher nicht für jeden, denn der Thrillfaktor geht in diesen Passagen gegen null. So hält sich die Spannung zwangsweise über weite Strecken in Grenzen, wenn man nicht auf rhetorische Kämpfe am grünen Tisch steht. An anderer Stelle hatten Passagen sicher mehr Potential, allerdings hat Hoffmann darauf verzichtet, was vor allem jenen entgegenkommen wird, die nichts von brutalen oder blutigen Szenen halten. „Argus“ ist also nicht bluttriefend, aber trotzdem dramatisch. Menschliche Abgründe, Ängste der Opfer und das Versagen der Behörden werden sehr gut nachvollziehbar beschrieben. Das Ende ist so offen, was ganz deutlich für einen weiteren Teil spricht, denn einiges gibt es noch zu klären, allerdings sollte die Reihe mit „Argus“ abschließen, wie die Autorin verlauten lies. Nebenbei bemerkt hat mir das Ende nicht wirklich gefallen, aber ich möchte nicht zu viel verraten.
Fazit: Meine Erwartungen an „Argus“ waren extremst hoch und die konnte es natürlich nicht komplett erfüllen. Gerade mit dem Thrill war die Autorin sehr sparsam. Trotzdem bleibt eine tolle Story, tolle Charaktere, eine gute Portion Nervenkitzel! Ein paar weniger Wiederholungen in den Gerichtsszenen, dann hätte es wahrscheinlich auch für die fünf Sterne gereicht. Ich würde empfehlen die beiden Vorgänger vor „Argus“ zu lesen, auch wenn die Rückblenden gut gemacht sind, wird die eine oder andere Szene im Dunklen bleiben ohne die Vorkenntnisse.