Schatten der Vergangenheit
Sommer 1945. Paris versucht nach der Befreiung von der Naziherrschaft zur Normalität zurückzukehren. Pauline, die Freundin von Kommissar Jean Ricolet und ihre Freundin Eloise wollen deren Verlobten Camille ...
Sommer 1945. Paris versucht nach der Befreiung von der Naziherrschaft zur Normalität zurückzukehren. Pauline, die Freundin von Kommissar Jean Ricolet und ihre Freundin Eloise wollen deren Verlobten Camille Laval im Hotel Lutetia abholen. Camille ist gerade aus einen deutschen Konzentrationslager zurückgekommen. Im Hotel treffen die beiden jungen Frauen auf Jean. Camille wurde brutal ermordet. Das Motiv liegt völlig im dunkeln. Bei Camille findet die Polizei eine Druckplatte für Falschgeld. War er in kriminelle Machenschaften verstrickt ? Camilles Bruder war bei der Resistance und wurde an die Gestapo verraten. Befürchtete der Verräter die Enttarnung seiner Identität und hat Camille deshalb umgebracht ? Oder geht es um die schmutzigen Geschäfte französischer Geschäftsleute mit den Nazis. Camille war vor seiner Deportation Bankangestellter. Pauline, verarmt aber aus besseren kreisen stammend, versucht Jean tatkräftig zu unterstützen. Ohne es zu ahnen, kommt sie dem Täter gefährlich nahe und der Mörder kennt keine Skrupel, um seiner Verhaftung zu entgehen.
Wer einen actionreichen Thriller erwartet, sollte das Buch besser wieder zur Seite legen. Die Krimihandlung fließt eher bedächtig dahin wie die Seine. Das Buch hat mich eher durch seine stimmungsvollen Schilderungen der Pariser Straßen und die Einblicke in die Pariser Nachkriegsverhältnisse gefangen genommen.Jean ist ein sympathischer Ermittler, der sich voller Empathie auf die Suche nach dem Täter macht. In meinen Augen unverständlich, dass er oft von Selbstzweifeln geplagt wird. Pauline dagegen war mit ihrer sprunghaften und unüberlegten Art nicht immer hilfreich für den Fortgang der Ermittlungen. Etwas mehr Zurückhaltung hätte ihr gut angestanden. Ich halte Pauline aber zugute, dass sie ohne Rücksicht auf familiäre Bande, sich bemüht, Jean zu helfen. Ohne ihre Beziehungen wäre so manche Tür für Jean verschlossen geblieben.
Alles in allem hat mir das Buch gefallen. Die Krimihandlung an sich kommt eher unspektakulär daher. In der Kombination aber mit der wunderbar eingefangen Pariser Atmosphäre bietet das Buch angenehme Lesestunden.