Kriminalroman in dichter Pariser Atmosphäre von 1945
Neugierig...auf das Buch, auf die Zeit in der es spielt und auch auf Paris aus Kulisse. Nach dem Blick auf das schone Cover und den Klappentext, wusste ich, dass ich das Buch lesen wollte und es war die ...
Neugierig...auf das Buch, auf die Zeit in der es spielt und auch auf Paris aus Kulisse. Nach dem Blick auf das schone Cover und den Klappentext, wusste ich, dass ich das Buch lesen wollte und es war die richtige Entscheidung.
Geschichte: Pauline begleitet Elouise zum Hotel Lutetia, in dem Camille Ihr Verlobter wohnt, nachdem er aus dem deutschen Gefangenenlager Sachsenhausen zurückgekehrt ist. Im Hotel selbst landen alle Rückkehrer und versuchen Ihre verbleibende Familie zu finden. Als Sie im Hotel eintreffen ist alles voll Polizei und Zimmer 316 ist gesperrt und Camille wird tot aufgefunden. Paulines Freund und Geliebter Jean, Inspektor aus bürgerlichen Verhältnissen soll ermitteln und sucht nach Gründen, warum jemand einen Rückkehrer einfach so umbringen sollte. Liegt das Motiv in der Vergangenheit ?
Spannend von Anfang bis Ende, mit wunderbar gezeichneten Figuren, allen Voran Jean und Pauline, die Polizeikollegen, der Ex-Kommissar, der Metzgergehilfe und viele mehr... Die Handlung ist logisch aufgebaut und jede Menge Verdächtige werden im Laufe der Ermittlung ans Licht gebracht. Sogar Paulines Verwandtschaft und ihre Bekannten aus gutem Haus haben alle Geheimnisse....Der sicher geglaubte Verdächtige wechselt hin und Her... Kollaboration mit den deutschen Besatzern, Falschgeld, Wirtschaftskriminalität, Schmuggel, alles kommt in einen Topf, indem jedoch der Leser jederzeit den Überblick behalten kann.
Die Atmosphäre des Paris um 1945 ist sehr gut eingefangen und man fühlt sich sofort in diese Zeit versetzt, in der es noch etwas besonderes war, einen echten Kaffee mit echten Bohnen zu bekommen. Die Geschichte wird sehr unaufgeregt erzählt, was mancher vielleicht als unspektakulär empfindet, aber für mich trotzdem spannend bleibt und die Lust am lesen immer weiter treibt. Die Protagonisten sind keine Helden und kämpfen mit Komplexen oder aber auch im Fall von Pauline mit Hyperaktivität, die richtig Schaden anrichten kann.
Mich hat dieses Buch eingefangen und ich habe es jetzt einige Tage sacken lassen, bevor ich eine Rezension schreibe. Wenn mich ein Buch nach Tagen immer noch beschäftigt und ich ein sehr gutes Gefühl habe, dann muss ich eine klare Empfehlung aussprechen.