Cover-Bild Mein Freund Fred und unser langer Weg nach Hause
16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 328
  • Ersterscheinung: 29.03.2019
  • ISBN: 9783785726471
Craig Grossi

Mein Freund Fred und unser langer Weg nach Hause

Maria Mill (Übersetzer)

Craig ist als Soldat in einer afghanischen Taliban-Hochburg im Einsatz, als ihm ein tölpeliger Hund mit kurzen Beinen und großen Augen zuläuft. Der zutrauliche Welpe bekommt den Namen Fred und ist bald aus dem Camp nicht mehr wegzudenken. Als es für Craig an der Zeit ist, heimzukehren, bringt er es nicht übers Herz, den kleinen Hund im Kriegsgebiet zurückzulassen. Er schmiedet einen wagemutigen Plan und schmuggelt Fred in die USA. Zu diesem Zeitpunkt ahnt er noch nicht, dass Fred für ihn schon bald zum Retter in der Not wird.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2019

Ein langer Weg nach Hause

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Craig ist als Soldat in einer afghanischen Taliban-Hochburg im Einsatz, als ihm ein tölpeliger Hundewelpe mit kurzen Beinen und großen Augen zuläuft. Der zutrauliche Welpe bekommt den Namen Fred und ist ...

Craig ist als Soldat in einer afghanischen Taliban-Hochburg im Einsatz, als ihm ein tölpeliger Hundewelpe mit kurzen Beinen und großen Augen zuläuft. Der zutrauliche Welpe bekommt den Namen Fred und ist bald aus dem Camp nicht mehr wegzudenken. Als es für Craig an der Zeit ist heimzukehren, bringt er es nicht übers Herz, den kleinen Hund im Kriegsgebiet zurückzulassen. Er schmiedet einen wagemutigen Plan und schmuggelt Fred in die USA. Zu diesem Zeitpunkt ahnt er noch nicht, dass Fred für ihn schon bald zum Retter in der Not wird."

Die Geschichte über den herrenlosen Streuner Fred , der von dem jungen Soldaten Craig Grossi nach seinem Afghanistaneinsatz in die USA mitgenommen wurde, ist äußerst rührselig, die Fotos tun ihr Übriges, und sie scheint trivial. Zudem ist Craig Grossi Soldat und im zivilen Leben Student und kein Schriftsteller, somit ist das Buch literarisch einfach gestrickt, dafür aber umso flüssiger zu lesen.

Craig beschreibt die ersten Monate mit Fred in den USA und seine Reise , die er mit Hund und einem guten Freund unternimmt. Die Kapitel der Reisebeschreibung wechseln mit Rückblenden ab, die den Afghanistan-Einsatz, Kampfhandlungen, getötete Kamerdaden usw. zum Thema haben. Dadurch wird der Roman auf eine andere Ebende gehoben und ist alles andere als trivial. Es handelt sich bei "Mein Freund Fred" aber keineswegs um einen Antikriegsroman, sondern greift die Einstellung der meisten Amerikaner auf, die v.a. patriotisch sind und den Militäreinsatz nicht in Frage stellen. Ich konnte durch Craigs Erlebnisse zum einen besser verstehen, warum junge Männer freiwillig nach Afghanistan ziehen, warum sie ihr Lebens aufs Spiel setzen, zum anderen wurde mir klar, was mit ihnen nach so einem Kriegseinsatz auf psychischer und physischer Ebene passiert. Manche sind verwundet, invalide, gezeichnet für ihr Leben, liegen monatelang im Krankenhaus, müssen zig OPs über sich ergehen lassen, um einigermaßen im Alltag zurecht zukommen. Allen gemeinsamen sind tiefe seelischen Wunden, die jeder anders verarbeitet. Uns allen ist das posttraumatische Belastungssyndrom geläufig, was aber wirklich dahintersteckt, wissen wir nicht und es ist zweifelhaft, ob man diesen jungen Männern ausreichend und adäquat hilft. Dabei sollte man bedenken, dass dies erst in den letzten Jahren auch von der Army als Krankheit anerkannt wurde. Um die Vietnam-Veteranen hat sich niemand gekümmert und viele von ihnen fanden nie mehr in die Gesellschaft zurück.

Da ich als Leser diesen Einblick gewinnen durfte, gebe ich Höchstpunktzahl, ganz unabhängig von der anrührenden Geschichte und des Schreibstils.

Veröffentlicht am 05.05.2019

Ein Freund im Krieg

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Craig Grossi berichtet von seiner Zeit als Soldat in Afghanistan. Und er erzählt von seiner Zeit nach dem Einsatz, als er mit einem Freund und Fred durch die USA fährt. Fred, der Hund mit den kurzen Beinen, ...

Craig Grossi berichtet von seiner Zeit als Soldat in Afghanistan. Und er erzählt von seiner Zeit nach dem Einsatz, als er mit einem Freund und Fred durch die USA fährt. Fred, der Hund mit den kurzen Beinen, der in einem Camp in Afghanistan zu Craig gefunden hat. Fred bringt Abwechslung in das langweilige und gefährliche Leben im Camp und muss doch irgendwie auch mit nach Hause kommen. Craig beschreibt die Einsätze und alles im Krisengebiet ohne Dramatik und dadurch kommt es mir als Leser vielleicht noch wahnwit-ziger vor,
Wieder zu Hause versucht Craig einfach normal weiter zu machen, doch so ganz wird das nichts. Fred ist bei allem eine wichtige Unterstützung, zudem er wirklich ein besonderer Hund ist, mit einer besonderen Mimik. Ein Roadtrip mit Craigs Freund Josh ist nochmal ein wichtiger Punkt und hilft auch mit dem Erlebten umzugehen.
Ein berührendes Buch, was mir gerade durch seinen Schreibstil gut gefallen hat. Erst nach dem Lesen wird so richtig bewusst, was Craig und viele andere Soldaten, nach dem Einsatz mit sich herum schleppen und wie schwer es ist das zu verarbeiten. Ein Hund wie Fred kann dabei nur helfen. Solche Bücher wie Mein Freund Fred müsste es mehr geben und ich wünsche allen ehemaligen Soldaten, wie auch Craig, alles Gute.

Veröffentlicht am 04.05.2019

Feel-good-Geschichte über eine grenzenlose Tierliebe - authentisch, hoffnungsvoll, menschlich

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Craig Grossi schildert berührend wie ihm der Welpe Fred in Afghanistan zuläuft und er dort den Marines ein treuer Begleiter wird. Es ist herzerwärmend zu lesen, wie selbstverständlich ein Hund entgegen ...

Craig Grossi schildert berührend wie ihm der Welpe Fred in Afghanistan zuläuft und er dort den Marines ein treuer Begleiter wird. Es ist herzerwärmend zu lesen, wie selbstverständlich ein Hund entgegen aller militärischer Vorschriften im Camp akzeptiert wird und wie viel Unterstützung Craig bei der Unterbringung des kurzbeinigen, scheinbar immer lächelnden Tieres erhält.
Gleichzeitig schildert Craig sehr anschaulich, welchen Gefahren die Soldaten tagtäglich durch die Taliban ausgesetzt sind und wie man trotz der Verluste von Kameraden und Freunden oder eigener Verletzungen stoisch weitermachen muss.

Als sich Craigs Einsatz in Afghanistan dem Ende neigt, setzt er alle Hebel in Bewegung um Fred in die USA ausfliegen zu lassen. Auch dabei wird ihm so viel Hilfe zuteil, dass man es nicht glauben würde, wäre es keine wahre Geschichte. Soldaten, DHL-Mitarbeiter, Tierärztin, Craigs Schwester in den USA - alle tragen dazu bei, dass dieses Wunder geschehen kann und Fred letztlich in Virginia bei Craigs Familie wohlbehalten ankommt.

Als sie beide wieder vereint sind, ist Fred, gezeichnet von den Strapazen in Afghanistan und unter posttraumatischen Belastungsstörungen leidend, für Craig ein Halt im Leben und gleichzeitig ein Türöffner um mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Gemeinsam mit einem ehemaligen Soldaten unternehmen die drei einen Roadtrip durch die USA, treffen ehemalige Kameraden, Veteranen, Kriegsversehrte, aber auch Zivilisten, die die ehemaligen Soldaten und ihren tölpeligen Hund mit offenen Armen empfangen.

Craig und Freds gemeinsame Geschichte macht Hoffnung und zeigt, wie viel Menschlichkeit auch unter schwersten Bedingungen herrschen kann und wie viel man mit Durchhaltevermögen und der Kraft der Liebe erreichen kann. Ihr Weg ist Inspiration und der Beweis, dass es sich lohnt, an das Gute im Menschen zu glauben.

Durch diese Geschichte habe ich ein ganz anderes, viel positiveres Bild von Soldaten erhalten, unabhängig wie man über Krieg oder die Sinnhaftigkeit des Afghanistan-Einsatzes denken mag. Sie zeigt, dass auch Soldaten nur Menschen sind, die Gefühle haben und nicht nur stumpf Befehl und Gehorsam leisten.
Craig ist seiner Erzählung absolut authentisch und nahbar, so dass man darüber hinwegsehen kann, dass der Roadtrip typisch amerikanisch etwas sehr pathetisch wirkt.

Veröffentlicht am 02.05.2019

Dramatisch, anrührend und sehr authentisch

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Der amerikanische Soldat Craig Grossi schrieb gemeinsam mit seiner Co-Autorin Kelly Shetron das autobiografische Buch "Mein Freund Fred und unser langer Weg nach Hause". Dieser Titel erscheint im März ...

Der amerikanische Soldat Craig Grossi schrieb gemeinsam mit seiner Co-Autorin Kelly Shetron das autobiografische Buch "Mein Freund Fred und unser langer Weg nach Hause". Dieser Titel erscheint im März 2019 als deutsche Übersetzung durch Maria Mill im Bastei Lübbe Verlag.

Craig Grossi dient als US-Marine-Soldat und wird in Afghanistan stationiert. Mitten im Einsatz in einer afghanischen Taliban-Hochburg läuft ihm ein junger, streunender Hund über den Weg, den er schnell in sein Herz schliesst und Fred nennt. Er teilt seine Essensrationen mit Fred und dieser wird sein treuer Begleiter während der nervenaufreibenden und gefährlichen Zeit im Krisengebiet und auch andere Soldaten im Camp erfreuen sich an dem scheinbaren Lächeln des Hundes. Craigs Aufgabe besteht darin, die Gegend und die Bewohner zu erkunden und darüber eine Dokumentation anzulegen. Die Angriffe der Taliban auf die Bevölkerung und auf die Stellungen der Amis bekommt Craig hautnah mit. Es kommt zu heftigem Beschuss von beiden Seiten. Als Craigs Einsatz dem Ende entgegen geht, beschliesst er, Fred in die USA zu schmuggeln.

"Nicht nur als Helfershelfer und als menschliche Schutzschilde benutzten die Taliban Kinder, ihre ganze Methode machte es uns unmöglich, irgendwie einzugreifen." Zitat Seite 90


Von diesem Buch wurde ich seltsam berührt, denn inmitten von Krieg und Hitze, Staub und Schlamm entwickelt sich eine besondere Freundschaft zwischen Mensch und Tier, die für soziale Kontakte und einen Hoffnungsschimmer am Horizont sorgt.


Craig Grossi informiert in seinem autobiografischem Buch über den militärischen Einsatz in Afghanistan, er sieht seinen Kampf gegen die Taliban als Hilfe für die Bevölkerung an. Inmitten der Beschußvorgänge, der Autobomben und der drohenden Gefahr bringt ein kleiner Hund den Soldaten im Camp Freude. Denn Fred sieht ständig so aus, als ob er lachen würde. Auch wenn die Haltung von Hunden untersagt ist, finden sich einige Hundefreunde, die Craig helfen, seinen Hund zu behalten. Instinktiv verhält sich Fred ruhig und passt sich dem Leben an Craigs Seite schnell an.

Craig ersinnt einen Rettungsplan für seinen Hund und obwohl dies durch viele Auflagen fast undenkbar erscheint, gelingt es ihm schliesslich mit Hilfe einiger Hundefreunde, Fred ausser Landes zu schicken.


Neben den Berichten aus Afghanistan zeigt Craig auch seine eigene Geschichte nach der Rückkehr in seine Heimat. Er ist traumatisiert und unternimmt gemeinsam mit Fred und seinem Kumpel Josh, der ebenfalls Kriegsveteran ist, einen längeren Trip durch die USA. Gemeinsam führt sie diese Reise zurück ins Leben und auch für Josh ist diese Reise recht strapaziös, denn er hat eine Beinprothese.

Dieses Buch hat mich ergriffen, über militärische Taktiken informiert und die Augen geöffnet, denn es zeigt die Gräueltaten, die sich Menschen gegenseitig in ihrer Machtbesessenheit antun.


"...die Nerven lagen blank. Wir sahen nicht nur scheiße aus, sondern fühlten uns auch so. Nacht für Nacht viele Meilen durch Kanäle, Miasfelder und Gräben zu stapfen, ohne zu wissen, ob der nächste Schritt vielleicht unser letzter sein würde, war für uns alle zermürbend." Zitat Seite 119

Die Einsätze gegen die Taliban sind aus Amerikanischer Sicht gezeigt, sie haben die Intention, der Bevölkerung gegen diese menschenverachtenden Kämpfer zu helfen. Doch der Einsatz hat immer zwei Seiten. Die Absicht ist gut, die Auswirkungen sind ebenfalls Kriegstaten.

Es zeigt auch die seelischen Folgen, die Soldaten nach ihren Einsätzen in ihre Heimat tragen und dort verarbeiten müssen, um in ein normales Leben zurückzufinden. Man nennt es PTS = Posttraumatischer Stress.

Dieses Buch setzt mich in Erstaunen, es informiert mich über die Einsätze der Amerikanischen Marines und macht spürbar, wie ein Hund die Freundschaft und das Vertrauen von Soldaten gewinnt. Kriegserlebnisse werden hier nicht verschwiegen, die Folgen sind überall spürbar. Das macht das Buch so dramatisch und ernst. Aber es zeigt auch viele positive Erlebnisse zwischen Mensch und Hund und zu fremden Menschen auf, daher ist der Kampf gegen Gewalt immer ein Einsatz, den man abwägen muss, weil er sich auch lohnt. Frieden bringen heißt immer auch Opfer bringen. Das hat der Marine Craig selbst leidvoll erfahren müssen, einige seiner Kameraden haben den Einsatz nicht überlebt.

Dank seiner Liebe zu seinem Hund hat Craig viel seelisches und körperliches Leid überwunden. Fred war zuverlässig an seiner Seite und hat ihm den Weg zurück ins Leben erleichtert.


Dieses autobiografische Buch ist keine Gewaltverherrlichung, sondern ein eindringlicher Appell an den Frieden. Wenn Menschen durch Tiere zu Freunden werden, können sie das nicht auch untereinander schaffen? Diese Hoffnung wird sich wohl nie erfüllen.