Cover-Bild Düsternbrook
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 02.05.2019
  • ISBN: 9783492059480
Axel Milberg

Düsternbrook

Roman
Das Kieler Villenviertel Düsternbrook ist die ganze Welt.

Hier wächst Axel behütet auf und fühlt sich doch oft fremd. Wie er versucht, sich zurechtzufinden und die in ihn gesetzten Erwartungen zu erfüllen, erzählt Axel Milberg mit Empathie, Humor und einem verträumten Ton. Als die populäre Theorie vom Wirken Außerirdischer die Stadt erreicht, scheint sie für Axel viele Merkwürdigkeiten zu erklären. Mit dem rätselhaften Verschwinden einiger Jungen wird die Heimat vollends unheimlich und der Wunsch auszubrechen übermächtig. Ein spannender Familien-, Adoleszenz- und Heimatroman, der die bürgerliche Welt als schützend und bedroht, liebevoll und düster darstellt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.05.2019

Eine gelungene literarische Collage

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Kurzweilig ist dieses Buch und leicht lesbar. Ein Buch für zwischendurch sozusagen. Doch Leichtigkeit darf nicht mit Belanglosigkeit gleichgesetzt werden. Denn das Buch hat es tatsächlich in sich.
Wir ...


Kurzweilig ist dieses Buch und leicht lesbar. Ein Buch für zwischendurch sozusagen. Doch Leichtigkeit darf nicht mit Belanglosigkeit gleichgesetzt werden. Denn das Buch hat es tatsächlich in sich.
Wir begleiten Axel von der Kindheit bis ins Studentenleben und zur Aufnahme in der Schauspielschule. Wir folgen diesem Werdegang anhand von Erinnerungssplittern, anhand von Momentaufnahmen, die bruchstückhaft auftauchen und als unvollständige Puzzle-Teile erzählt werden. Dies geschieht in einem ganz eigenen Sprachstil, sehr reduziert, dabei punktgenau, mit dem gelegentlich aufblitzenden unterkühlten Humor des Norddeutschen. Es ist eine Lust, als Leser diese Lebenssplitter einzusammeln und der Entwicklung des jungen Axel zu folgen. Dem Autor ist die große Kunst gelungen, sehr genau die Sichtweisen des Kindes in Sprache umzusetzen. So wie sich dem Heranwachsenden neue Erlebnisse in ihrer eigenen Bedeutsamkeit eröffnen, so erweitert sich auch mit zunehmendem Alter die Sprache. Hier schreibt nicht ein wissender Erwachsener über sein Kind-Sein, sondern die gesammelten altersgemäßen und unzensierten Erinnerungsfetzen sprechen für sich selbst. Wir erleben die Gabe des Kindes, sich in träumerischer Weise das Überleben in einer nicht gerade warmherzigen Familie zu sichern. Mit großer Fantasie rückt Axel seine Welt für ihn passend zurecht, und liebenswert-komische Zeitgenossen, wunderbar beschrieben, übernehmen zeitweise die Führungsrolle bei der Suche nach dem Wohin. All das wird durch die kurzen Sequenzen, durch das nicht-lineare Erinnern für den Leser spürbarer und ehrlicher, weil hier eben nicht ein Erwachsener die Erinnerungen zurechtrückt, zurechtbiegt, in einen eitlen Konsens bringt. Es gibt im Buch auch sehr verstörende Puzzle-Teile, die scheinbar nicht ins Gesamtbild passen, aber eben nur scheinbar. Denn auch sie haben ihre eigenen Auswirkungen, tragen vielleicht sogar dazu bei, dass Axel letztlich seine Heimatstadt verlässt.
Das Buch wirkt lange nach, obwohl oder vielleicht gerade weil es in dieser wohltuend-zurückhaltenden Weise geschrieben ist. Hier pflegt nicht ein Schauspieler seine Eitelkeiten, sondern es hat ein feinsinniger Mensch seine eigene Sprache gefunden, unaufdringlich-eindringlich. Das ist Literatur.

Veröffentlicht am 16.06.2019

Düsternbrook

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Dieser Roman erzählt, neben einer stimmungsvoll verfassten Coming-of-Age-Geschichte, humorvoll verschiedene Geschichten aus mehreren Lebensabschnitten des jungen Axel im Deutschland der 50er und 60er Jahre. ...

Dieser Roman erzählt, neben einer stimmungsvoll verfassten Coming-of-Age-Geschichte, humorvoll verschiedene Geschichten aus mehreren Lebensabschnitten des jungen Axel im Deutschland der 50er und 60er Jahre. Dies geschieht in einem ganz eigenen Sprachstil, sehr reduziert, dabei punktgenau, mit dem gelegentlich aufblitzenden unterkühlten Humor des Norddeutschen. Es ist eine Lust, als Leser diese Lebenssplitter einzusammeln und der Entwicklung des jungen Axel zu folgen. Ich habe mich sehr unterhalten gefühlt, die kleinen Anekdoten, Erzählungen und Erinnerungen aus der Sicht eines Kindes sind nicht nur amüsant, sie lassen uns auch manchmal nachdenklich zurück. Ein einfach schönes Buch.

Veröffentlicht am 12.08.2019

Milberg‘s Welt

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Düsternbrook - so heißt das Viertel in dem Axel (von seiner Frau Mama liebevoll „Äxelchen“ genannt, weil Alexander ihr nicht passte) Milberg aufwuchs. Ein Villenviertel in dem immer etwas passierte und ...

Düsternbrook - so heißt das Viertel in dem Axel (von seiner Frau Mama liebevoll „Äxelchen“ genannt, weil Alexander ihr nicht passte) Milberg aufwuchs. Ein Villenviertel in dem immer etwas passierte und in dem sich Milberg sehr wohl fühlte....oder auch nicht?! Milberg erzählt in seinem Debüt sein Leben, sein Erwachsenwerden und seine Laufbahn bis hin zum Schauspieler. Es ist keine große Geschichte sondern immer kurze und zusammenhanglose Geschichten die er hier preisgibt. Sein Schreib- und Erzählstil sind typisch für ihn, ruhig und selbstbewusst. Mit seinen Geschichten und Anekdoten gibt er Einblicke in seine persönliche Welt und seine Sichtweisen. Man merkt schnell, das er anders war und ist als andere. Er zeigt sich offen und unverblümt ehrlich, was mir sehr gefallen hat. Das was er schreibt, sieht man in seiner Art wieder. Er verstellt sich bei keinem geschriebenen Wort was er von sich gibt, kurzum, sein persönlicher Wiedererkennungswert ist hier perfekt getroffen. Man merkt aber auch schnell das er nicht nur anders ist, sondern das er sich selbst immer wieder viele Fragen stellt und diese gilt es für ihn zu beantworten. Er ist auf einer Suche....nur nach was genau? Das ist und bleibt sein Geheimnis, was er gern haben darf. Hat ja schließlich jeder von uns und alles muss man ja nun auch nicht preisgeben....Schön zu lesen ist seine Heimatverbundenheit und natürlich sein spezieller Humor.
Ich mag Milberg als Schauspieler sehr. Er ist ein besonderes Charakter-Gesicht mit enorm viel schauspielerischem Talent. Das er nun doch ein Buch geschrieben hat, fand ich mutig und spannend zugleich. Dieses Buch erhält von mir 4 von 5 Sternen. Warum nicht 5? Ganz klar: dieses Buch ist speziell geschrieben und damit muss man klar kommen und man kann es getrost nach einigen beendeten Kapiteln auch mal zur Seite legen und nach einiger Zeit wieder neue Kapitel lesen....Anekdote für Anekdote sozusagen....Ein Buch bei dem kein Lesesog entsteht aber eine gewisse Neugier wer denn nun dieser „Milberg“ eigentlich ist. Ich fand es unheimlich klasse geschrieben, nur muss man es wirklich „wollen“ zu lesen....Es ist eben speziell, aber das ist das Leben auch....

Veröffentlicht am 20.05.2019

Die Kindheit von Axel Milberg

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MEINE MEINUNG:
Im Rahmen einer Leserunde durfte ich das Buch von Axel Milberg lesen. Und ich war sehr gespannt auf diese, seine, Geschichte, da ich ihn als Schauspieler sehr schätze.
In dem Buch erzählt ...

MEINE MEINUNG:
Im Rahmen einer Leserunde durfte ich das Buch von Axel Milberg lesen. Und ich war sehr gespannt auf diese, seine, Geschichte, da ich ihn als Schauspieler sehr schätze.
In dem Buch erzählt er in kurzen Kapiteln von seiner Kindheit im Kieler Stadtteil Düsternbrook.
Zu Beginn musste ich mich an seinen Schreibstil etwas gewöhnen. Ich fand ihn sehr sparsam und minimalistisch. Doch nach kurzer Zeit hatte ich mich daran gewöhnt und begann, das Buch zu geniessen.
Da die Kapitel sehr kurz sind, kommt man mit dem Lesen sehr schnell voran. Die geschichten sind teilweise voller Humor und andererseits auch voller Ernsthaftigkeit.
Leider erfährt man als Leser nicht, welche Geschichten Wahrheit und welche Fiktion sind.
Besonders interessant faned ich zu sehen, welche Entwicklung Axel durchlebt und welche Ereignisse sich auf sein Leben ausgewirkt haben. Von kindlich naiv bis hin zu interlektuell und durchdacht und gereift.
Immer wieder kommt auch zum Vorschein, wie so anders die Zeit von damals war. Viel gefühlsärmer und ich hatte das Gefühl, man steht sich nicht so nahe. Aber trotzdem erkennt man die Liebe untereinander und zueinander. Auch die minimalistische Schreibweise passt dazu.
Und wie immer bei kurzen und unterschiedlichen Geschichichten haben mir manche besser und manche nicht so gut gefallen. Zum Ende hin berichtet Axel noch über seinen Weg zum Schauspieler und ist hier natürlich älter, aber mir haben die Geschichten aus der Kindheit insgesamt besser gefallen.
FAZIT:
Sehr unterhaltsam und teilweise mit viel Humor und Situationskomik. Ich habe dieses Buch sehr gern gelesen.

Veröffentlicht am 14.05.2019

Einjunges Leben spannend verpackt ...

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Gleich vorab möchte ich vermerken, dass ich persönlich ein großer Fan von Herrn Milberg bin. Ich schätze ihn sehr als Schauspieler, verehre ihn aber auch für seine unglaublichen Hörbuchlesungen. Diese ...

Gleich vorab möchte ich vermerken, dass ich persönlich ein großer Fan von Herrn Milberg bin. Ich schätze ihn sehr als Schauspieler, verehre ihn aber auch für seine unglaublichen Hörbuchlesungen. Diese Stimme geht einem wirklich durch Mark und Bein. Umso gespannter war ich nun natürlich auf sein Debüt als Schriftsteller, bei dem er die Form eines biografischen Romans gewählt hat, der aber nur teilweise auf seinem eigenen Leben und seinen Erfahrungen beruht. Sehr geschickt verbindet er Wahrheit und Fiktion, und lässt seinen Protagonisten – sich selbst – mit den Jahren wachsen, quasi erwachsen werden, was er in Form der Sprache des jungen Axels ausdrückt. Während die frühen Kindheitserinnerungen doch eher bruchstückhaft daherkommen, gewinnt er an mit den Jahren an Reife, was die Geschichte somit ein wenig flüssiger werden lässt. Was mir jedoch ein wenig gefehlt hat, war eine Art roter Faden, der das ganze zusammenhält. Immer wieder tauchen kleine Anekdoten auf, die dann schlussendlich im Sande verlaufen. Hier hätte ich mir manchmal ein wenig mehr Tiefgang oder ein paar Erklärungen gewünscht.
Gehe ich richtig in der Annahme, dass die beiden Schlussworte „Ende und Anfang“ einen nächsten Band ankündigen? Wir dürfen gespannt sein.
Alles in allem hat mir das Buch mit seiner etwas spröden norddeutschen Art sehr gut gefallen und einiges an Kindheitserinnerungen geweckt, die mich oft zum Schmunzeln brachten, an verschiedenen Stellen aber auch nachdenklich machten. Wer den Schauspieler Axel Milberg kennt und mag, wird auch mit diesem Buch bestens bedient sein.