Mord im Berlin der 20er
Ich muss gestehen ich war ein wenig skeptisch als mir der Roman empfohlen wurde. Als gebürtiger Berliner der eine große Vorliebe für die 20er und 30er Jahre hat, war ich mir nicht sicher, ob eine Autorin ...
Ich muss gestehen ich war ein wenig skeptisch als mir der Roman empfohlen wurde. Als gebürtiger Berliner der eine große Vorliebe für die 20er und 30er Jahre hat, war ich mir nicht sicher, ob eine Autorin die wie sie selbst schrieb ‚Berlin aus dem Urlaub kannte‘ hier einen guten Roman schreiben könnte. Aber ich ließ mich überraschen und wurde tatsächlich sehr positiv überrascht.
In dem Roman in dem die wichtigsten Charaktere eingeführt werden, besteht die Handlung darin, dass ein Wunderheiler der der High-Society erschlagen in seiner Wohnung aufgefunden wird und Kommissar Leo Wechsler mit seinem kleinen Team ermitteln muss.
Schon am Anfang gelingt es hier der Autorin wunderbar auf die Kulisse Berlins der 20er Jahre einzugehen. Die verschiedenen Orte werden so erzählt das man sie problemlos wiedererkennt und einige Orte die so noch existieren werden so vermittelt wie ich sie als Berliner kenne. Es war wirklich schön zu lesen.
Das Buch lebt unter anderem auch von den Konflikten die abseits der Mordfalles existieren. Das Zusammenleben mit Wechslers Schwester, Missgunst innerhalb der Abteilung, die Armut in Teilen der Bevölkerung und die Unruhen der 20er Jahre.
Aufgrund der Tatsache, dass man immer wieder die Gedanken des Mörders mitbekommt weiß der Leser sehr schnell wer der Täter ist. Ich empfinde dies aber als kein Manko des Romans, sondern sogar als einen Gewinn. Es war spannend zu lesen was der Täter dachte und wie er das Verhalten seiner Umwelt für sich interpretierte.
Ein wirklich guter, spannender Krimi und eine gelungener Auftakt der Leo Wechsler Reihe.