Absolute Leseempfehlung
Ich war ja vom ersten Buch von Anna Romer, „Das Rosenholzzimmer“, schon total begeistert und konnte es kaum erwarten, ihr nächstes Werk zu lesen.
Wie schon der Vorgänger, erzählt sich „Am dunklen Fluss“ ...
Ich war ja vom ersten Buch von Anna Romer, „Das Rosenholzzimmer“, schon total begeistert und konnte es kaum erwarten, ihr nächstes Werk zu lesen.
Wie schon der Vorgänger, erzählt sich „Am dunklen Fluss“ ebenfalls in zwei Zeitepochen. In der Gegenwart lernt der Leser die junge Ruby Cardel kennen. Ruby dachte bisher, dass sie ein glückliches Leben führt, aber dann erwischt sie ihren Freund Rob beim Freundgehen und für sie bricht eine Welt zusammen. Kurzerhand nimmt Ruby die Einladung einer ehemaligen Nachbarin an, welche nun in Rubys ehemaligen Elternhaus Lyrebird Hill lebt. Ruby freut sich auf ein bisschen Abstand zu ihrem Liebeskummer, aber sie hofft vor Allem, ihre noch vorhandenen, großen Gedächtnislücken zu füllen. Vor vielen Jahren kam Rubys ältere Schwester Jamie angeblich bei einem Unfall ums Leben. Nur leider wurde nie aufgedeckt, was damals wirklich vorgefallen war. Ruby war damals zum Unfallzeitpunkt mit ihrer Schwester zusammen und ist die einzige Zeugin. Aber Ruby wurde an diesem Tag selbst schwer verletzt aufgefunden und leidet seither an einer Amnesie. Als Ruby in Lyrebird Hill ankommt, findet sie ihre ehemalige Nachbarin Esther aber nicht vor, sondern nur den attraktiven und symphytischen Pete, welcher Ruby die traurige Nachricht mitteilen muss, dass Esther in der vergangen Nacht leider verstorben ist. Ruby ist am Boden zerstört, da sie sich von Esther Hilfe bei der Aufarbeitung der Gedächtnislücken erhofft hat. Aber zum Glück entpuppt sich der gutaussehende Pete als Rubys Jugendfreund und mit jedem Tag der vergeht, erinnert sich Ruby an immer mehr Details. Erst sehr spät wird ihr bewusst, dass sie sich durch die Erinnerung selbst in höchste Gefahr bringt, denn es gibt Jemanden, der nicht will, dass Ruby sich erinnert…
Parallel wird die Geschichte von Brenna erzählt. Diese lebt 1898 mit ihrem Vater, ihrer Tante und ihrem Ziehbruder Owen in Lyrebird Hill. Zu ihrer Farm gehört ein großes Weideland auf dem sich ein Reservat der Aborigines befindet. Brenna ist eng mit den Aborigine-Frauen befreundet und sucht diese immer wieder auf. Eines Tages erfährt Brenna, dass ihr Vater in sehr großen finanziellen Schwierigkeiten steckt. Brenna willigt dem Vorschlag von Carsten Whitby, dem Geschäftspartner und Freund ihres Vaters, ein, ihn zu heiraten und ihm einen Sohn zu schenken, während dieser die Schulden ihres Vaters begleicht. Dies ist im ersten Moment für Brenna kein großes Opfer, denn sie hat selbst schon seit längerer Zeit ein Auge auf den attraktiven Freund ihres Vaters geworfen. Nachdem Brenna ihn allerdings geheiratet hat und mit ihm auf sein Anwesen Brayer House nach Tasmanien gegangen ist, muss sie feststellen, dass Carsten alles andere als ein liebevoller, fürsorglicher Ehemann ist. Carsten zieht sich sehr zurück, ist geschäftlich viel unterwegs und sucht Brenna nur gelegentlich nachts auf, um ihre eheliche Pflicht einzufordern, was allerdings auch alles andere als liebevoll geschieht. Aber Brenna ist zum Glück nicht allein in Brayer House. Sie schließt eine sehr enge Freundschaft mit Carstens Schwester Adele und verliebt sich heimlich in Carstens Angestellten Lucien. Nachdem Carsten hinter Brennas wahre Abstammung und auch die Liebe zwischen Brenna und Lucien kommt, eskaliert die Situation vollkommen und es geht um Leben oder Tod…
Ich habe diesen Roman, wie auch „Das Rosenholzzimmer“ wieder verschlungen. Ich habe dieses Buch mit großen Erwartungen zur Hand genommen und wurde in keinster Weise enttäuscht.
Ich mochte beide Handlungsstränge sehr. Ruby und Brenna sind zwei sehr gut und liebevoll ausgearbeitete, charismatische junge Frauen, denen immer wieder große Steine in den Weg geräumt werden. Doch beide erweisen sich als stark genug, um an diesen Herausforderungen zu wachsen und letzten Endes auch zu überleben. Auch die anderen handelnden Figuren waren sehr gut und detailliert ausgearbeitet. Zum Ende, nahm dieses eigentlich schon von Seite 1 an spannende Buch nochmal richtig Fahrt auf und es fiel mir sehr schwer, es aus der Hand zu legen.
Auch die landschaftlichen Beschreibungen, die ich schon im ersten Buch so gekonnt und bildhaft beschrieben fand, kamen hier nicht zu kurz, langweilten aber auch nicht.
Anna Romer hat hier wieder einen sehr kurzweiligen und spannenden Thriller-Roman geschrieben, für den ich sehr gern 5 volle Punkte gebe und wieder eine absolute Leseempfehlung ausspreche.