Der Kreidekreis heute
"Ein Junge wird entführt. Die Mutter hadert mit ihrer Arbeit als Verfahrensbeistand. Als in ihr der Verdacht wächst, dass die Entführung etwas mit ihrer Arbeit zu tun haben könnte, folgt sie einer Spur ...
"Ein Junge wird entführt. Die Mutter hadert mit ihrer Arbeit als Verfahrensbeistand. Als in ihr der Verdacht wächst, dass die Entführung etwas mit ihrer Arbeit zu tun haben könnte, folgt sie einer Spur nach Holland. Während ihr Sohn auf sich allein gestellt ist, gerät ihr bislang unverwüstliches Selbstbild ins Wanken." (Quelle:Verlag)
Regina Reichart-Corbach hat es geschafft in diesen Roman ein zeit-aktuelles Thema auf brisante und leicht überspitzte Weise darzustellen. Die Figuren erscheinen dabei sehr authentisch und machen in dem Buch eine sehr schnell Entwicklung, wobei man diese in diesen Fall sofort abnimmt und nicht einmal an der möglichen Wahrheit zweifelt.
Man ist sehr schnell im Thema und kann sich jeweils in die Figuren einfühlen. Man spürt als Leser besonders das beklemmende Gefühl, wenn man sich hilflos fühlt.
Die Entführung erscheint regelrecht dramatisch und verzerrt schon fast das Bild der heilen Welt von Marie, wobei sie dies so ja gar nie wahr genommen hat.
Sie ist stets zwischen Arbeit und Familie hin und her gerissen und dabei steht leider meist eben ihre Arbeit und andere Menschen in ihren Mittelpunkt.
Erst als es eben zur vermeintlichen Katastrophe kommt verschiebt sich das Gleichgeweicht, welches sie sich selbst aufgebaut hat und sie erwacht aus ihrer Blase.
Ein Buch, dass zur Selbstreflexion zwingt und auch so zum Nachdenken. Es fordert Respekt ein und man kann fast nicht widerstehen dem Geschehen voller Überzeugung zu glauben.
Ein Roman der zunehmend an Tiefe gewinnt und auch in die Psyche eintauchen lässt mit der extra Portion an Dramatik.