Cover-Bild Mehr als tausend Worte
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Blanvalet
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 25.03.2019
  • ISBN: 9783764506506
Lilli Beck

Mehr als tausend Worte

Roman
Liebe und Hoffnung in einer Zeit, die kein morgen kennt …

Berlin, 9. November 1938: Aliza erwacht von durchdringenden Schreien, als ihr Großvater von der Gestapo abgeholt wird. Die politische Lage in Deutschland spitzt sich immer weiter zu, doch entgegen aller Mahnungen weigert sich ihr Vater, ein jüdischer Arzt, das Land zu verlassen. Nur seine Tochter will er im Ausland in Sicherheit bringen. Aliza ist am Boden zerstört, dass sie Fabian, ihre große Liebe, zurücklassen muss. Beim Abschied versprechen sich die beiden, nach ihrer Rückkehr zu heiraten. Doch werden sie die Wirren des Krieges überstehen?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.06.2019

Lesenswerte Zeitgeschichte

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„Deutschland im Jahr 1938: In der Nacht vom 9. Auf den 10. November brennen die Synagogen. Tausende Juden werden verhaftet, misshandelt, getötet. Auch Alizas Vater, ein jüdischer Arzt, der in Berlin alles ...

„Deutschland im Jahr 1938: In der Nacht vom 9. Auf den 10. November brennen die Synagogen. Tausende Juden werden verhaftet, misshandelt, getötet. Auch Alizas Vater, ein jüdischer Arzt, der in Berlin alles daran setzt, die Verletzten zu versorgen, gerät zusehends in Bedrängnis. Als er von den Kindertransporten einer englischen Hilfsorganisation erfährt, sieht er darin die Chance, wenigstens seine Tochter in Sicherheit zu bringen. Zeitgleich erfährt Fabian, Alizas große Liebe, dass er zum Wehrdienst eingezogen werden soll. Beim Abschied überreicht er ihr ein Taschentuch, das mit dem Duft „Je Reviens“ besprüht ist, „Ich komme wieder“. Aber können die beiden wirklich auf ein Wiedersehen hoffen?“ – Zitat Klappentext

Ich darf Aliza und ihre Familie in dieser schwierigen, lebensbedrohenden Zeit des zweiten Weltkrieges begleiten. Authentisch, sachlich, ohne Effekthascherei führt die Autorin mir die Lebens-Realität einer jüdischen Familie vor Augen. Während die Rest-Familie Landau in Deutschland zurückbleiben muss, bricht Aliza noch gerade rechtzeitig mit dem Zug nach England und unweigerlich in ihr Erwachsenwerden auf. Aliza ist für mich die Hauptperson im Buch; immer wieder, allerdings mit nachlassender Frequenz erfahre ich Neues von der Familie Landau in Deutschland. So glücklich Alizas Flucht ist, wird – nicht zuletzt durch das Fortschreiten der Kriegshandlungen – das Leben in England kein einfaches Leben. Schließlich ist sie ungeachtet ihrer Einordnung als Flüchtling „der Feind“ und durch das Eingreifen Englands in die Kriegshandlungen verschlechtern sich auch in der englischen Bevölkerung die Lebensbedingungen.

Lilli Beck hat mit „Mehr als tausend Worte“ ein beeindruckendes Stück Zeitgeschichte zwischen zwei Buchdeckel gesteckt und sehr gut lesbar sowie nach-erlebbar zu Papier gebracht. Ich habe Aliza und ihre Familie sehr gern begleitet; ihr Schicksal geht mir sehr nahe. Die historischen Begebenheiten sind meines Wissens sehr nah an der damaligen Realität und solide recherchiert. Andererseits hat mir das Buch doch gewisse Lücken in der Kenntnis „meiner“ Vergangenheit aufgezeigt, was ich positiv sowie lehrreich finde.

Eigentlich ist dieses Werk ein Fünf-Sterne-Buch, aber mich persönlich hat die „Rosamunde-Pilcher-Episode“ gestört, welche im letzten Drittel mit einfließt und sicherlich für den weiteren Handlungsstrang in diesem Roman und somit in Alizas fiktivem Leben mit entscheidend war. So gibt es „nur“ vier Sternchen…

Dieses Buch ist auch optisch ein sehr schönes, elegantes Buch. Die Covergestaltung scheint schlicht, wirkt jedoch sehr hochwertig!


Lilli Beck, Mehr als tausend Worte, gebundene Ausgabe, Roman, Blanvalet Verlag, 20,00 €, 496 Seiten, Erscheinungstermin 25.03.2019

Veröffentlicht am 17.06.2019

Eine Zeit die nie vergessen werden darf

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Inhalt und meine Meinung:

Berlin 1938:

Die junge Aliza Landau erlebt gerade das Hochgefühl der ersten Liebe mit ihrem Fabian.

Die jüdische Familie lebt mit den Großeltern in einem Mehrfamilienhaus. ...

Inhalt und meine Meinung:

Berlin 1938:

Die junge Aliza Landau erlebt gerade das Hochgefühl der ersten Liebe mit ihrem Fabian.

Die jüdische Familie lebt mit den Großeltern in einem Mehrfamilienhaus. Dort befindet sich auch die Arztpraxis, in der Aliza`s Vater Samuel praktiziert.

Die politische Lage spitzt sich unaufhaltsam und immer mehr zu. Furchtbare Gewalt und hässliche Diskriminierung gegenüber Juden nehmen große Ausmaße an.

Nachdem Aliza `s Großvater nachts brutal von der Gestapo gefangen genommen wird und die Familie nach und nach ihr Hab und Gut verliert, beschließen die Landau`s, wenigsten Aliza, durch eine Kindertransport nach England in Sicherheit zu bringen. Das junge Mädchen, wehrt sich trotzig dagegen und möchte sich nicht von ihrem nicht jüdischen Fabian trennen. Doch beim Abschied versprechen sich die beiden, nach ihrer Rückkehr zu heiraten.

"Mehr als tausend Worte" - welch ein wundervoller Titel!

Ich konnte von Beginn an in die Geschichte eintauchen. Alle Familienmitglieder der Landau`s sind mir sehr ans Herz gewachsen. Ich habe immer noch eine Gänsehaut, wenn ich darüber nachdenke, mit wie viel Liebe Samuel seinen Beruf ausübt, trotz Naziherrschaft.

Lilli Beck hat einen flüssigen, sehr angenehmen und wunderbaren bildhaften Schreibstil. Wir lernen viele facettenreiche und authentische Charaktere kennen. Ich habe mit Aliza gefühlt, gelitten und geliebt. Herrn Karoschke, dem Blickwart der NSDAP habe ich gehasst und verabscheut. Der Leser taucht in eine sehr realistische Geschichte, über das grauenvolle Schicksal der Juden in Deutschland und England ein. Beim Lesen habe ich förmlich diese Angstatmosphäre gespürt alles zu verlieren, oder sogar deportiert zu werden. Durch die einzigartige tolle Recherche von Lilli Beck, wirkt alles sehr real gezeichnet. Es lässt mich daran erinnern, wie gut ich und meine Familie, es in der heutigen Zeit haben.

Fazit:

Ein Geschichte die unter die Haut geht und furchtbar berührt. Eine Reise in eine düstere und grausame Zeit.

Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 11.06.2019

I love you more than I can say ...

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Jedes Buch ist ein wenig anders und auf seine Art schön, auch wenn es das gleiche Thema behandelt. Genau das durfte ich auch mit dem neuen Roman von der sehr sympathischen Autorin Lilli Beck entdecken. ...

Jedes Buch ist ein wenig anders und auf seine Art schön, auch wenn es das gleiche Thema behandelt. Genau das durfte ich auch mit dem neuen Roman von der sehr sympathischen Autorin Lilli Beck entdecken. Die Zutaten hierfür beinhalten unter anderem eine braunregierte Zeit, eine jüdische Familie und viel unnötigen Hass in der „arischen“ Gesellschaft, geschürt durch ein paar wahnsinnige Nazischergen. Doch erst die richtige Mischung macht eine Geschichte lesenswert und interessant. Frau Beck schickt ihre Protagonistin zu ihrer eigenen Sicherheit nach England. Mit viel Glück hat sie gerade noch einen Platz im Kindertransport ergattert, auch wenn ihr der Abschied mehr als schwerfällt. Während in der Heimat Deutschland die Bomben nur so vom Himmel regnen, ist Aliza in England davor gefeit. Völlig unvorbereitet schwappt ihr aber auch hier eine Welle des Hasses entgegen, mit dem sie erst einmal fertig werden muss. Deutsch zu sein bedeutet auf der britischen Insel für viele den Feind vor der Nase zu haben. Fern von zu Hause und immer mit der Ungewissheit, dass ihre zurückgebliebene Familie und ihre große Liebe Fabian im Krieg den Tod finden.
Die Seiten blätterten sich für mich beim Lesen schnell fast wie von selbst um, so sehr war ich in den Roman vertieft. Die Autorin hat für mich Bilder im Kopf erschaffen, die mich fast live dabei sein ließen und mich das Buch genießen ließen. Hier kann ich guten Gewissens eine Leseempfehlung aussprechen. Ich freue mich schon auf weitere spannende Lektüre von Lilli Beck. Psst … sie hat nämlich schon verraten, dass sie da was in der Mache hat …

Veröffentlicht am 24.04.2019

Die erste Hälfte top, danach flaute es leider ab

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Seit der Veröffentlichung des Erscheinungstermins von Lilli Beck's neuem Roman "Mehr als tausend Worte" fieberte ich den Tag entgegen, an dem ich endlich darin lesen durfte. Auf meinem Blog gab es auch ...

Seit der Veröffentlichung des Erscheinungstermins von Lilli Beck's neuem Roman "Mehr als tausend Worte" fieberte ich den Tag entgegen, an dem ich endlich darin lesen durfte. Auf meinem Blog gab es auch noch mit zwei weiteren Bloggerinnen eine kleine Leserunde zum Buch. Leider hat mich Lilli Becks neuerstes Werk etwas zwiegespalten zurückgelassen. Warum das ist so ist, erzähle ich euch gleich.

Die Geschichte beginnt in der Progromnacht, den 9. November 1938, mit dem Sturm der Gestapo in das Haus des jüdischen Arztes Samuel Landau und seiner Familie mitten in Berlin. Die 16jährige Aliza erfährt, dass ihr Großvater abgeholt wurde. Ihr Bruder Harald musste sein Medizinstudium abbrechen und arbeitet nun als Leichenschieber um Geld zu verdienen. Er fleht seine Familie an das Land zu verlassen, doch sein Vater fühlt sich als Arzt verpflichtet zu helfen. Anfangs darf er noch jüdische Patienten behandeln, doch nach und nach wird ihm jegliches Recht entzogen. Blockwart Karoschke nutzt dies zu seinen Gunsten und verspricht ihm zu helfen, wenn er das Haus überschrieben bekommt.
Die schleichende Brutalität gegen die Juden und die Enteignungen werden sehr plastisch erzählt. Die Bemühungen das Land zu verlassen werden immer geringer. Samuel gelingt es zumindest Aliza mit einem Kindertransport nach Großbritannien zu schicken. Aliza bricht das Herz. Sie möchte weder ihre Familie noch ihren Freund Fabian verlassen. Doch auch Fabian hat seinen Einberufungsbefehl bereits erhalten. Die Beiden verloben sich und schwören nach dem Krieg zu heiraten...

Sehr berührend waren die Szenen des Kindertransportes nach Großbritannien. Darüber hatte ich noch nicht viel gelesen und Lilli Beck hat diese Szenen so anschaulich beschrieben, dass einem besonders als Mutter die Tränen in den Augen brannten. Ganz kleine Kinder wurden von ihren Familien in die Fremde geschickt - mutterseelenallein und ohne die Sprache zu sprechen, um ihnen das Leben zu retten. Als Aliza in London ankommt wird sie liebevoll von einer befreundeten jüdischen Familie aufgenommen. Dort trifft sie auf Mizzi, die ebenfalls eine geflohene Jüdin ist. In der lebenslustigen jungen Frau findet Aliza eine gute Freundin.Doch als der Krieg immer näher kommt, werden die Jüdinnen auch in Großbritannien als Nazis beschimpft. Es wird nicht differenziert und man merkt, dass die Engländer gar nicht genug über das Grauen, das den Juden in Deutschland angetan wird, wissen. Aliza und Mizzi kämpfen um Quartier und eine Anstellung, werden aber oftmals als feindliche Ausländerinnen vertrieben.
Bis hierhin hat mich der Roman mitgerissen und wirklich überzeugt. Die Erzählungen waren lebendig und haben mich berührt. Ebenso habe ich einiges Neues, vorallem betreffend dem Kindertransport, erfahren.

Doch dann wandelt sich Alizas Charakter. Als noch eher naives, aber liebenswertes Mädchen lernt man sie noch in Berlin kennen. Die große Liebe zu Fabian lässt sie hoffen und nicht verzweifeln. In der lebenslustigen Mizzi findet sie eine wunderbare Freundin, die Aliza sehr oft über die Runden hilft. Obwohl sie immmer mehr als Feinde verachtet werden, geht es ihr relativ gut. Doch Aliza träumt von Reichtum und während andere hungern, hat sie schöne Kleider und genug zu essen...und findet es gerechtfertigt. Sie wirft mit Geld und Zigaretten um sich, während sie in Stöckelschuhen und eleganter Kleidung durch das völlig zerbombte Berlin stapft. Nein, das war nicht die Aliza, die man zu Beginn kennenlernen durfte.

Wiederum wunderbar beschrieben fand ich eben genau diesen Gang durch das völlig zerbombte Berlin kurz vor Ende des Krieges. Der Schwarzmarkt und die ersten Versuche Wiederaufbau zu betreiben wurden so emotional und bildreich erzählt, dass ich Aliza durch die Ruinen der Stadt begleitet habe.

Die restlichen Charaktere sind sehr gut gezeichnet und lebendig. Als Leser verachtet man die Habgier von Blockwart Karoschke, leidet mit Samuel und seiner Frau, zürnt mit Herbert und wünscht sich für Fabian, dass er überlebt.
Die extreme Wandlung einer bestimmten Figur fand ich hingegen absolut unglaubwürdig. Vermisst habe ich einen Strang um Fabian und weitere Einblicke aus dem Leben der Landaus. Letzterer riss völlig ab. Der Liebe zu Fabian wurde immer wieder Raum gegeben, jedoch ohne Fabian selbst einen eigenen Erzählstrang zu geben. Das Ende fand ich zu konstruiert. Für mich hat der Roman auf den letzten 200 Seiten seine anfängliche 5 Sterne Bewertung verloren. Sehr, sehr schade!

Fazit:
Die erste Hälfte des Buches fand ich wirklich sehr, sehr gut, doch leider wurde mir im Laufe der Zeit die Protagonistin immer unsymapthischer und eine Wendung fand ich ziemlich an den Haaren herbei gezogen. Auch das Ende war mir zu konstruiert. Ich wollte diesen Roman wirklich lieben, aber im letzten Drittel war es mir nicht mehr möglich! Sehr schade!

Veröffentlicht am 19.04.2019

Eine große Jugendliebe, losgelöst von Raum und Zeit

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In der Reichspogromnacht am 9.11.1938 wird Aliza von einem Schreib geweckt – ihr Großvater wird von der Gestapo abgeholt. Ihr Bruder Harald warnt die Familie, sie sollten lieber wie viele andere Juden ...

In der Reichspogromnacht am 9.11.1938 wird Aliza von einem Schreib geweckt – ihr Großvater wird von der Gestapo abgeholt. Ihr Bruder Harald warnt die Familie, sie sollten lieber wie viele andere Juden emigrieren, so lange es noch geht. Aber Alizas Vater Samuel ist Arzt und will seine Heimat nicht verlassen. Das Haus, in dem sie leben und in dem auch seine Praxis ist, gehört ihnen: „Ich kann es mir einfach nicht vorstellen, mein ganzes Leben, alles was mich ausmacht, zurückzulassen.“ (S. 75)
Auch Aliza kann sich nicht vorstellen, Berlin und ihre große Liebe Fabian zu verlassen. Es war bei Beiden Liebe auf den ersten Blick und obwohl er kein Jude ist, will er Aliza an ihrem 18. Geburtstag heiraten. Doch innerhalb weniger Monate spitzt sich die Lage so dramatisch zu, dass wenigstens Aliza mithilfe eines Kindertransports nach England in Sicherheit gebracht werden soll. Es muss schnell gehen, da Aliza bald 17 wird und dann zu alt dafür wäre ...

„Mehr als tausend Worte“ von Lilli Beck erzählt die Geschichte einer großen Jugendliebe, die anscheinend völlig losgelöst von Raum und Zeit existiert. Während die Welt um sie herum immer judenfeindlicher wird, hat Aliza nur Augen und Gedanken für Fabian. Sie ist sehr unreif, naiv und wird geradezu bockig, als sie nach England gehen soll. Man merkt vielleicht, ich hatte so meine Probleme mit ihr. Sie verdrängt die Repressalien gegen die Juden, erscheint verwöhnt und unselbständig, dabei hat sie ihrem Vater oft in der Praxis geholfen und gesehen, was die Nazis anrichten. Sie kommt aus einer aufgeklärten Familie und wollte selber Medizin studieren, bevor es verboten wurde. Man könnte ihr zwar zugute halten, dass sie erst 16 ist, aber auch später, als sie älter wird, ändert sich ihr Charakter nicht wirklich.
In England wäre sie ohne gleichaltrige Mizzi, die ebenfalls aus Berlin weggeschickt wurde, gescheitert. Denn während Aliza sich nur selbst bemitleidet und nach Fabian verzehrt, organisiert Mizzi ihrer beider Leben.

Viel spannender und realistischer als Alizas Geschichte fand ich die Schilderungen der Überlebensbemühungen ihrer zurückgebliebenen Familie in Berlin. Sehr bewegend beschreibt Lilli Beck deren sozialen Abstieg. Alizas Bruder darf nicht mehr Medizin studieren, sondern arbeitet als Leichenschieber in der Nachtschicht. Ihr Vater darf erst nur noch Juden behandeln, dann gar niemanden mehr – sein Einkommen bricht weg. Um irgendwie an Geld kommen hilft er anderen Juden entgegen seinem hippokratischen Eid mit illegalen Methoden, Krankheiten vorzutäuschen, um der Zwangsarbeit zu entgehen. Er versucht auch, das Haus zu retten indem er es pro Forma an den Blockwart überschreibt – ein großer Fehler, wie sich herausstellen wird.

Neu war mir die geschilderte Tatsache, dass in England lebende deutsche Juden nach Ausbruch des Krieges als Nazis beschimpft und angegriffen worden. Gerade den Übergriffen in Deutschland entronnen, wurden sie wieder zu Aussätzigen. Bei diesen Szenen hatte ich Gänsehaut. Auch die Beschreibung der Trümmerwüste Berlins, in die Aliza nach dem Krieg zurückkehrt, ist mir an die Nieren gegangen

Leider war mir das Ende etwas zu konstruiert und happy, darum gibt es nur 4 von 5 Sternen, für diesen ansonsten sehr spannenden und bewegenden Roman.