Lars Mytting Die Glocke im See Teil 1 der Trilogie - Steinbach sprechende Bücher 2019
Fee zum Buch:
Die Glocke im See heißt Teil 1 einer Trilogie von Lars Mytting. In diesem Buch geht es darum, wie es zu den Schwesterglocken für die Kirche kam und wie Astrid – die eine Nachfahrin – der Leute ist, die die Schwesterglocken gespendet haben, lebt.
Als Kai Schweigaard als Pfarrer in einer kleinen Gemeinde in Norwegen kommt, verliebt sich Astrid in ihn. Da Schweigaard den Haushalt verkleinern will, entlässt seine Haushälterin Astrid. Dann möchte Kai die Kirche verkaufen und findet in Dresden Käufer dafür. Diese schicken den Architekturstudenten Gerhard Schönauer, der nach Norwegen fährt und die Kirche zeichnet und auseinanderbauen lässt, damit diese in Dresden wieder aufgebaut werden kann. Die Stabkirche ist alt, zu klein und zudem ist nun eine Frau in der Kirche gestorben und mehr oder weniger erfroren. Nun verliebt sich Astrid in Gerhard, was auf Gegenseitigkeit beruht.
Fees Meinung:
Das Cover und die Stimme
gefällt mir sehr gut, auch der Rückentext ist wunderbar passend. Da es etwas historisches ist, finde ich es gut, dass die Farben nicht so grell sind und die Kirche – klein und fein – hervorsticht, man kann auch ein bisschen norwegische Landschaft erahnen, was mir sehr gut gefällt. Ich würde dem Cover eine 1 geben. Die Sprecherin -Beate Rysopp - bekommt eine 2 +. Ihre Stimme ist angenehm und sie hat es – meiner Meinung nach – wirklich gut gesprochen. Ich würde es begrüßen, wenn sie Teil 2 und 3 auch sprechen darf.
Charaktere
Vor allem Astrid ist mir sehr schnell ans Herz gewachsen und ich hätte ihr einen Prinzen und ein schönes Leben gewünscht, aber um 1880 ist es halt ein ganz anderes Leben wie heute. Wenn man schon mal bedenkt, wie schwierig es ist, wenn es um Zwillinge geht.
Auch die anderen Charaktere finde ich sehr gut gezeichnet und ich konnte sie mir gut vorstellen. Die Pfarrhaushälterin, die Eltern von Astrid, der Pfarrer und der Architekturstudent und das ganze Personal im Krankenhaus. Noch eine interessante Figur fand ich die Hebamme vor Ort.
Die Geschichte:
war teilweise spannend, mitreißend, aufwühlend, hart und meist nicht vorhersehbar traurig. Vor allem, war das teilweise so geschrieben, dass man etwas anderes vermutete, als das was dann passiert. Ich fand es schade, dass es teilweise so realistisch war und man sich von Charakteren, die man liebgewonnen hatte, verabschieden musste. Das Hörbuch ist gut gesprochen und man kann sehr gut zuhören und hat einige Tage damit zu tun und interessante Unterhaltung. Historische Geschichten mag ich lieber als Hörbuch, zumal ich Hörbücher von Steinbach Sprechende Bücher als meinen Lieblingsverlag ansehe.
Der Schreibstil:
War gewöhnungsbedürftig. WEIL ich einige Sachen anders interpretiert habe, als sie dann in Wirklichkeit waren. Leider kam es dann ein paar mal anders und ich war echt so traurig, weil ich mich von einigen Charakteren trennen musste. Sonst fand ich es wirklich gut geschrieben.
Lokalkolorit/Atmosphäre/Natur/Landschaft:
Es war dunkel und eiskalt im Winter, vor allem in der Kirche. Teilweise habe ich mir eine Jacke angezogen, weil der Autor das so authentisch beschrieben hat! Die Naturbeschreibungen fand ich so schön, dass ich gerne mal nach Norwegen fahren würde. Ein Mal musste ich wirklich sehr schmunzeln, lächeln und richtig lachen. Als er die Sicht der Einheimischen Dörfler auf die Deutschen beschrieben hat. In etwa so:“Die Deutschen kommen nach Norwegen, um sich unsere Natur anzusehen und teilweise fahren sie mit Schiffen auf unseren Fjorden um die Landschaft anzusehen.“ Das ganze Erstaunen kam so gut rüber. Es war einfach genial!
Fees – Lesezeichenfees – Fazit:
Wer historische Bücher mag, vor allem Trilogien, sollte hier unbedingt zugreifen. Es ist ein Hörgenuss von über 800 Minuten. Die damalige Zeit, die Landschaft, die Menschen, die Sitten und Gebräuche wurden wunderbar beschrieben bzw. erzählt. Nachdem ich darüber geschlafen habe, habe ich beschlossen dem Hörbuch 4,5 Sterne zu geben.