In dem Buch erfährt der Leser durch die Erfahrungen drei junger Frauen von den schrecklichen Machenschaften der kathl. Magdalenen-Wäschereien, den sogenannten "Gottes Schwitzbuden" in Irland. Die junge Nonne Rose wird von ihrem Orden sozusagen in das Magdalenen-Kloster in Dublin "starfversetzt". Da sie sich doch zu sehr für ihre Schützlinge im bisherigen Kloster eingesetzt hat.
Fiona dagegen wird auf der Flucht mit ihrem Freund vor einer Zwangsheirat, von der Familie verfolgt, gefunden und als Strafe in das Kloster in Dublin gebracht. Dort soll sie Buße tun und bereuen.
Cindy dagegen kommt als ledige Mutter erstmal freiwillig ins Kloster. Man will ihr dort Zeit geben, sich wieder auf den richtigen Weg im Leben zu begeben und ihr ihren Sohn später wiedergeben.
Auch wenn Rose nicht auf der selben "Seite" wie die beiden anderen Frauen landet, kommen sie aber in eine irdische Art der "Hölle". Die Einrichtung, zum Wohle von "gefallenen" Frauen und Mädchen, soll ihnen Demut und Gehorsam lehren. Und außerdem hat so das Kloster kostenlose "Sklavinnen" für die Arbeit in der Wäscherei. Die Zustände dort sind brutal und scheußlich. Dem Leser werden die Zustände sehr detailliert geschildert. Die Frauen werden unter unsäglichen Zuständen dort festgehalten und müssen Schwerstarbeit leisten. Abgeschottet von der Umwelt werden die Frauen dort wie Sklavinnen ohne Rechte behandelt.
Man kann es nicht glauben, denn auch wenn die Handlung hier in einem fiktiven Romanablauf geschildert werden, so sind die Wäschereien und ihre Arbeitsmethoden und Lebensbedingungen reale Ereignisse. Die Schicksale der hier erzählten Lebensgeschichten von Fiona, Rose und Cindy sind fiktiv, aber eingebettet in tatsächliche Begebenheiten der Magdalenen-Wäschereien. Man ist beim Lesen schockiert von den geschilderten Zuständen und den Übergriffen der Priester auf die Frauen. Die Sympathie liegt natürlich bei den betroffenen Frauen, die dort leben mussten. Es ist aus heutiger Sicht unvorstellbar, das diese jahrzehntelange Praxis bekannt war und ohne Konsequenzen blieb. Allerdings sind dort einige Dinge auch nur möglich, weil die allgemeine Ansicht über die Stellung der Frau in der Gesellschaft keinen Raum für die Selbstbestimmung der Frau gab. Auch das ist ein Thema in dem Roman. Es ist immer wieder sehr positiv, wenn man sich der Stärke der drei Frauen bewußt wird. Sie schaffen sich gegen alle Widrigkeiten ein neues Leben aufzubauen.
Ein anderer Punkt in dem Buch ist die Geschichte der Irisch Republikanischen Bruderschaft - IRB. Auch hier wird der Leser durch die Geschichte der drei Frauen und des jungen Mannes an das Thema herangeführt. Und gerade der Aufstand am Ostermontag 1916 wird thematisiert.
Das Buch ist sehr gut und erklärend geschrieben. Manchmal wünscht man sich nicht alles so klar vor Augen zu sehen. Aber es rüttelt auf und man wird aus seiner Komfortzone gebracht. Es ist besonders gut, das gerade die Darstellung in einem Roman verarbeitet wurde. Denn dadurch wird eine größe Anzahl an Menschen erreicht als durch ein reines Sachbuch.
Trotz des schlimmen Themas ist es, gerade durch die Lebensgeschichte der Protagonisten, die wir über einen großen Zeitraum ihres Lebens begleiten durften, ein sehr lesenswertes Buch. Im Nachwort wird man dann auch über die Fakten der Magdalenen-Wäschereien informiert.
Zum Schluß wünscht man sich nur, das solche Dinge sich nicht wiederholen. Und das es immer Autorinnen wie Rebecca Michéle gibt, die Missstände auch in der Form eines Romans, der breiten Öffentlichkeit zugänglich machen.