Jeder Held hat eine dunkle Seite. Man muss nur tief genug graben.. Thriller
Stefan Hohner (Übersetzer)
Familienvater Martin Reese pflegt ein ungewöhnliches Hobby. Er spürt die lang verschollenen Opfer von Serienkillern auf, gräbt ihre Überreste aus und meldet seinen Fund dann anonym der Polizei. Martin selbst sieht sich als aufrechter Kämpfer für die Gerechtigkeit, fast schon als Held. Bis er bei seinem nächsten Streifzug eine schockierende Entdeckung macht: Offenbar ist jemand bestens informiert über ihn und sein kleines Hobby. Martin muss erkennen, wie gefährlich es ist, einem Serienkiller ins Handwerk zu pfuschen ...
Seit dem unaufgeklärten Verschwinden seiner Schwägerin, geht Martin einer ungewöhnlichen Leidenschaft nach: er besorgt sich Hintergrundinformationen zu nicht gefundenen Mordopern und gräbt sie ...
Inhalt:
Seit dem unaufgeklärten Verschwinden seiner Schwägerin, geht Martin einer ungewöhnlichen Leidenschaft nach: er besorgt sich Hintergrundinformationen zu nicht gefundenen Mordopern und gräbt sie aus. Getarnt als Campingwochenenden, begibt er sich auf die Suche und gibt der Polizei im Anschluß einen anonymen Hinweis. i
Was zunächst nach einem zwar ungewöhnlichen, aber doch harmlosen Hobby ausschaut, wird gefährlich, als er dem ursprünglichen Mörder in die Quere kommt, dem es gar nicht gefällt, dass jemand seine Opfer ausgräbt.
Meine Meinung:
Auf mich wirkte die Handlung zunächst sehr ungewöhnlich. Ein erfolgreicher Geschäftsmann macht sich am Wochenende auf den Weg, um Mordopfer zu finden, die die Polizei bisher nicht finden konnte. Was zunächst wie ein sehr ungewöhnliches Hobby ausschaut, entwickelt sich zu einem sehr gefährlichen Spiel.
Martin hat mit 2 Menschen zu tun, die ihm gefährlich werden können. Die Kommissarin Sandra, die nach dem Verschwinden weiterer Frauen mit den Ermittlungen beauftragt wird und natürlich mit dem Täter, dem es gar nicht gefällt, dass da jemand sein „Werk“ beschädigt, denn als solches sieht er seine Taten an.
Es war sehr spannend, zu erleben, wie sich die Schlinge rund um Martin immer enger zuzog und man sich als Leser schon sicher war, dass die Situation für Martin ausweglos ist. Die Handlung nimmt aber immer wieder eine sehr überraschende Wendung, so dass das Buch von Anfang bis Ende sehr spannend ist und zu einem überraschenden, unerwarteten Ende führt.
Martin ist ein ungewöhnlicher Charakter, der aber gut gezeichnet wird und in seinen Handlungen glaubwürdig wirkt. Auch wenn die Handlung sehr ungewöhnlich ist, ist sie nachvollziehbar und logisch aufgebaut.
Der Thriller ist zwar ungewöhnlich, aber gut und flüssig zu lesen, zeigt einige unerwartete Wendungen, ohne dabei Glaubwürdigkeit zu verlieren.
Dieses Buch ist eine Empfehlung für Liebhaber etwas anderer Thriller.
Martin Reese ist Familienvater und hat jahrelang ein High-Tech-Unternehmen geführt. Privat hat er ein sehr ungewöhnliches Hobby. Denn er spürt Opfer von Serienkillern auf, die nie von der Polizei ...
Inhalt:
Martin Reese ist Familienvater und hat jahrelang ein High-Tech-Unternehmen geführt. Privat hat er ein sehr ungewöhnliches Hobby. Denn er spürt Opfer von Serienkillern auf, die nie von der Polizei gefunden worden sind, gräbt ihre Überreste aus und meldet seinen Fund dann anonym der Polizei. Seine Tätigkeit erfüllt ihn komplett, eigentlich sieht er sich als Helden, der den Familien der Opfer Klarheit verschafft. Doch eines Tages macht er bei einer erneuten Grabung eine schockierende Entdeckung: Irgendjemand scheint zu wissen, was er tut und ist darüber nicht sehr erfreut. Schnell erkennt Martin, dass er selbst und seine Familie in großer Gefahr ist.
Meine Meinung:
Ein gruseliges Buchcover
Das Buchcover von "Tiefes Grab" ist schon ganz schön gruselig, passt aber perfekt zum Inhalt des Buches. Beim Betrachten des blutigen Spatens bin ich sofort wieder ganz tief in der Geschichte versunken und es stellt sich ein Gänsehauteffekt bei mir ein. Ich finde dieses Buchcover absolut genial ausgewählt.
Ein sehr bildlicher Schreibstil
Der Schreibstil von Nathan Ripley ist angenehm flüssig und leicht lesbar. Für mich hat sich die Spannung des Buches langsam, aber stetig aufgebaut, so dass ich nach kurzer Zeit das Buch sehr gerne in einem Rutsch durchgelesen hätte. Wunderbar hat mir gefallen, dass der Schreibstil sehr bildlich ist, so dass ich viele Einzelheiten wirklich ganz klar während des Lesens vor Augen hatte. Das hat mich in manchen Szenen schmunzeln lassen, in anderen Bereichen des Buches ist aber mein Kopfkino auch erschreckend lebhaft gewesen. Das hat das Lesen des Buches für mich sehr kurzweilig und vor allem sehr intensiv gemacht.
Auch ist es sehr interessant, dass das Buch aus mehreren Perspektiven erzählt wird. Natürlich einmal aus der Perspektive von Martin, dann aber auch aus der Sicht von Sandra Whittal, die gemeinsam mit ihrem Kollegen Chris Gabriel Ermittlungen führt, die sich mit Martins Sache irgendwann kreuzen. Und dann gibt es noch eine andere, sehr spannende Perspektive, die das Lesen für mich immer mehr als spannend gemacht hat. Ich sage aber nichts.
Hin und wieder gab es für mich ein paar nicht ganz zu Ende gedachte Szenen, die mich kurz ratlos zurückgelassen haben. Allerdings ließ das Tempo der Handlung nicht viel Zeit zum Grübeln, so dass ich schnell wieder in der Geschichte versunken war. Somit war der Störeffekt dieser Momente nur gering.
ein höchst unsympathischer Protagonist
Auch wurde mein Leseerlebnis unglaublich intensiv, indem ich einer Geschichte gefolgt bin, in der mir der Hauptprotagonist - Martin Reese - mehr als unsympathisch war. Schon nach den ersten Kapiteln habe ich ihn als höchst überheblich, manipulativ und unaufrichtig empfunden. Dieser Eindruck hat sich mit jeder gelesenen Seite noch verstärkt, was mir - gerade zum Ende des Buches hin - sehr emotionale Lesemomente beschert hat.
Aber nicht nur Martin war ein schwieriger Protagonist, auch viele andere Charaktere, auf die ich getroffen bin, waren einfach furchtbar. Da gibt es z.B. Martins Ehefrau Ellen, bei der schon auf den ersten Seiten des Buches klar wird, dass sie ein schlimmes Erlebnis nicht verkraftet hat. Dieses Erlebnis ist ein wichtiger Bestandteil des Buches und daher werde ich darüber nichts verraten. Auch Gary, ein ehemaliger Arbeitskollege von Martin, der mit Ellen eine Zusammenarbeit eingegangen ist, ist ein höchst fieser Charakter, der aber auch die ein oder andere Überraschung für den Leser bereit hält.
Begeistert hat mich Sandra Whittal, die eine unglaublich schlaue Ermittlerin ist und sich von Oberflächlichkeiten nicht allzu sehr blenden lässt. Ich habe viele Überraschungen mit ihr erleben dürfen und kann jetzt schon mal sagen, dass es leider nicht immer positive Überraschungen waren. Dennoch war sie bis zum Schluss des Buches eigentlich eine meiner Lieblingsprotagonisten, auch wenn ich über ihre Entwicklung im letzten Drittel des Buches nicht ganz glücklich war. Auch ihr Kollege Chris ist sicherlich ein erwähnenswerter Charakter, auch wenn er keinen so großen Raum eingenommen hat wie Sandra. Aber das ist ja nicht immer entscheidend.
Spannung bis zum Schluss
Über den Verlauf von "Tiefes Grab" und wie dieses endet, werde ich hier nichts verraten. Aber soviel sei gesagt: Ich fand es bis zum Schluss spannend und hatte immer mal wieder ein neue Theorie über den möglichen Ausgang der Dinge. Ich hatte einen "Worst Case", vor dem ich wirklich Angst hatte und habe bis zum Schluss gezittert, dass dieser bitte auf keinen Fall eintreten soll. Ob der Autor mir diesen Wunsch erfüllt hat? Tja, das würde ich Euch jetzt gerne verraten ... Ich kann Euch aber verraten, dass ich mich als Leserin über weite Teile des Buches wirklich hilflos gefühlt habe und dem Geschehen kopfschüttelnd folgen musste, was für mich ein völlig neues Leseerlebnis war.
Mein Fazit:
"Tiefes Grab" von Nathan Ripley ist ein spannender Thriller, der mich bis zur letzten Seite fesseln konnte. Es gab viel Raum für mein Kopfkino, was mir das Lesen zu einem wirklich spannenden, sehr bildlichen, aber auch hoch-emotionalem Leseerlebnis gemacht hat. Für mich eine wirklich geniale Erfahrung, die mich noch ein paar Tage beschäftigen wird. Auch wenn nicht alles logisch konstruiert war und der Hauptprotagonist einfach furchtbar war, hatte ich einige spannende Lesestunden und vergebe eine Leseempfehlung!
Das Cover macht schon gleich einen guten Eindruck. Es ist zwar schlicht gestaltet, doch der Spaten passt schon sehr gut zu der Geschichte (vor allem mit dem Blut).
Die Story klang vom Klappentext her schon ...
Das Cover macht schon gleich einen guten Eindruck. Es ist zwar schlicht gestaltet, doch der Spaten passt schon sehr gut zu der Geschichte (vor allem mit dem Blut).
Die Story klang vom Klappentext her schon richtig klasse: Martins "Hobby" ist wirklich sehr ungewöhnlich und man ist gespannt, wie sein Alltag aussieht und wie so eine Person tickt.
Dennoch ist mir der Start in das Buch schwieriger gefallen als gedacht. Irgendwie konnte man zuerst keine wirkliche Bindung zu den Charakteren aufbauen und sie kamen oft oberflächlich rüber. Nach den ersten Kapiteln wurde dies jedoch besser und dem Autor ist besonders der Protagonist Martin sehr gut gelungen. Martin ist eher ein schrulliger Charakter und hält sein Hobby mit der Ausrede geheim, dass er Zelten würde.
Dabei sind seine Gedanken und Gefühle immer wieder sehr interessant und er ist auf jeden Fall eine Person, an die man sich noch lange erinnern wird.
Besonders das Motiv, dass Martin zu seiner Leichensuche hat, ist sehr interessant und der Leser erfährt Stückchen für Stückchen immer mehr von der Wahrheit.
Sobald sein Hobby jedoch von irgendeiner geheimnisvollen Person entdeckt wird, wird die Geschichte etwas unübersichtlich und man verliert schnell den roten Faden. Vielleicht liegt es an dem Schreibstil von Nathan Ripley, der an manchen Stellen etwas holprig ist, ansonsten aber angenehm lesen lässt.
Alles in allem kann ich am Ende sagen, dass die Idee zu dem Thriller wirklich genial ist, die Umsetzung an manchen Stellen jedoch seine Schwächen hat.
Ein Familienvater hat ein gefährliches Hobby – er spürt verschollene Opfer von Serientätern auf. Anonym meldet er diese bei der Polizei und sieht sich als Held. In der Hoffnung, die Überreste seiner vor ...
Ein Familienvater hat ein gefährliches Hobby – er spürt verschollene Opfer von Serientätern auf. Anonym meldet er diese bei der Polizei und sieht sich als Held. In der Hoffnung, die Überreste seiner vor Jahren verschwundenen Schwägerin zu finden, macht er weiter, angetrieben jedoch auch durch den Reiz. Doch scheinbar weiß ein Täter über sein Hobby Bescheid…
Das Cover ist ansprechend gestaltet und passt sehr gut zum bisherigen Inhalt. Der Schreibstil ist flüssig und ansprechend. Der Leser kann sich direkt in die Geschichte einfühlen – zumindest zu Beginn. Denn leider bleiben die Charaktere oberflächlich, ich kann mich nicht mit diesen identifizieren und ich Leser schwimme eher an der Oberfläche als mitgerissen zu werden. Es fehlen die erhofften Wendungen, die es hätte geben können, und ohne den spannenden Prolog hätte ich das Buch auch sicherlich nicht gelesen. Leider kann dieses Niveau einfach nicht gehalten werden.
Insgesamt wurde hier leider eine potenziell außergewöhnliche und spannende Thrilleridee nicht in Gänze durchdacht – 3 Sterne.
Familienvater Martin Reese geht heimlich einem ungewöhnlichen Hobby nach: Er spürt die lang verschollenen Opfer von Serienkillern auf, gräbt ihre Überreste aus und meldet den Fund anonym der Polizei. Doch ...
Familienvater Martin Reese geht heimlich einem ungewöhnlichen Hobby nach: Er spürt die lang verschollenen Opfer von Serienkillern auf, gräbt ihre Überreste aus und meldet den Fund anonym der Polizei. Doch bei einem seiner Streifzüge macht er eine schockierende Entdeckung und muss erkennen, wie gefährlich es ist, einem Serienkiller ins Handwerk zu pfuschen ...
Tiefes Grab ist eine durchaus packende Geschichte, die das Thema Serienmörder von einer neuen Seite beleuchtet, für einen Thriller fehlt es jedoch an anhaltender Spannung und Nervenkitzel.
Martin sieht sich selbst als Kämpfer für die Gerechtigkeit, der der Polizei weit überlegen ist, doch seine wahren Beweggründe bleiben unklar. Dies ist die Schwäche der Geschichte, denn Martin ist kein charismatischer Held, er ist überheblich, eigentümlich und scheint mit seinem seltsamen Hobby ein tiefes inneres Bedürfnis zu befriedigen. Eine rätselhafte Figur, deren Motivation unklar ist und an deren Schicksal man nur bedingt Anteil nimmt. Zwar möchte man hinter die biedere Fassade schauen und wissen, was damals mit der Schwester seiner Frau geschah, doch seine Handlungen verfolgt man recht unbeteiligt. Auch die Nebenfiguren bleiben einem fremd und handeln nicht immer glaubwürdig.
Ein Thriller, der viel andeutet und kaum Fragen beantwortet, wodurch die Geschichte an Spannung verliert. Insgesamt ein recht durchwachsenes Leseerlebnis mit durchaus packenden Momenten und überraschenden Wendungen, jedoch mit unsympathischen Figuren, wenig Nervenkitzel und nicht sehr schlüssig.