Zum eintauchen
Auf den ersten Blick wirkt „Die verbotene Zeit“ von Claire Winter fast ein wenig einschüchternd. Knapp 600 eng und klein beschriebene Seiten. Doch das Buch ist unglaublich fesselnd und sehr bildhaft geschrieben. ...
Auf den ersten Blick wirkt „Die verbotene Zeit“ von Claire Winter fast ein wenig einschüchternd. Knapp 600 eng und klein beschriebene Seiten. Doch das Buch ist unglaublich fesselnd und sehr bildhaft geschrieben. Ich war schon auf der ersten Seite mitten im Geschehen. Eigentlich ist die Erzählweise relativ ruhig. Es passiert jetzt nicht am laufenden Band etwas Neues, aber man ist einfach sehr interessiert an den Charakteren und kann es kaum abwarten, hinter das Familiengeheimnis zu kommen.
In den 30er Jahren sind Edith und Dora beste Freundinnen. Seit ihrer Kindheit hängen sie fest aneinander und auch als verheiratete Frauen ändert sich an ihrer Bindung nichts.
40 Jahre später steht Carla im Mittelpunkt der Handlung. Nach einem Unfall kann sie sich an die letzten 6 Monate nicht mehr erinnern. Bei ihren Nachforschungen stellt sie fest, dass sowohl ihre Eltern, als auch ihr Mann Geheimnisse vor ihr haben. Warum ist ihre Schwester Anastasia vor vielen Jahren verschwunden und gibt es vielleicht einen Zusammenhang mit Edith, die ebenfalls verschwunden ist?
Claire Winter erzählt in vielen kurzen Kapiteln. Ich fand sowohl die Vergangenheitshandlung mit all seinen Charakteren, Intrigen und Verstrickungen sehr interessant als auch den Handlungsstrang in den 70er Jahren.
Ab ca. der Hälfte des Buches hatte ich eine Ahnung, was passiert sein könnte und lag damit auch richtig. Trotz der Vorhersehbarkeit verliert die Auflösung nichts an ihrer Tragik. Insbesonder mit Clara und Edith habe ich sehr mitgelitten.
„Die verbotene Zeit“ war ein tolles Buch, über das ich nur positives berichten kann.