Cover-Bild Loney
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Buchverlage
  • Themenbereich: Belletristik - Horror: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 09.09.2016
  • ISBN: 9783550081378
Andrew Michael Hurley

Loney

Yasemin Dinçer (Übersetzer)

The Loney - ein verregneter, unwirtlicher Landstrich an der nordenglischen Küste. In der Karwoche des Jahres 1976 pilgert eine brüchige kleine Glaubensgemeinschaft aus London dorthin, um in der Wallfahrtskirche der heiligen Anna für ein Wunder zu beten: möge Hanny, äußerlich schon fast ein Mann, doch von kindlichem Gemüt, von seiner Krankheit erlöst werden. Dreißig Jahre später legt ein Erdrutsch bei The Loney die Leiche eines Babys frei. In Hannys jüngerem Bruder Tonto weckt dies Erinnerungen an jene Reise, die er all die Jahre tief in seinem Inneren verborgen hatte. Doch jetzt drängt die Vergangenheit mit Macht an die Oberfläche und droht, ihm den Boden unter den Füßen wegzureißen.
Dieser ungewöhnliche, faszinierende Roman erweckt mit stilistischer Brillanz und einem virtuosen Gespür für Zwischentöne Charaktere und Landschaft zum Leben. Zugleich stellt er grundsätzliche Fragen nach dem Wesen von Glauben und Aberglauben, Vertrauen und Hoffnung.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.12.2016

Loney

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Mit dem Tod von Pater Wilfred finden die alljährlichen Osterwallfahrten seiner Anhängerschaft nach Loney, einem einsam an der Nordwestküste Englands gelegenen Landstrich,ein jähes Ende. Erst Jahre später ...

Mit dem Tod von Pater Wilfred finden die alljährlichen Osterwallfahrten seiner Anhängerschaft nach Loney, einem einsam an der Nordwestküste Englands gelegenen Landstrich,ein jähes Ende. Erst Jahre später beschließt die Gruppe gemeinsam mit dem neuen Pfarrer Bernard erneut zu einer Wallfahrt aufzubrechen. Der Ort wirkt, nicht zuletzt durch das schlechte Wetter, noch trostloser als früher und eine bedrückte Stimmung macht sich breit. Während die Erwachsenen sich im Haus beschäftigen, nutzen die beiden Söhne der Familie Smith jede Gelegenheit sich die Zeit am Strand zu vertreiben. Alte Erinnerungen kommen hoch und vermischen sich mit der immer unheimlicher wirkenden Gegenwart. Am Tag, als die Gruppe sich auf den Weg zu der heiligen Quelle macht, die den von Geburt an sprachlosen Hanny heilen soll, spitzt sich die Lage zu und endet mit der Abreise eines der Paare. Vollkommen demotiviert beschließt man am nächsten Morgen ebenfalls nach London zurückzukehren. Zeit genug für die beiden Jungen sich ein weiteres Mal davonzustehlen. Und wie schon zuvor geraten sie in eine unheilvoll bedrückende Situation, die sie zwischen Übersinnlichkeit und Spuk, erneut in den Sog der geheimnisumwitterten Landschaft und ihrer Bewohner hineinzieht. Letztendlich weiß aber keiner genau was sich in diesen wenigen Stunden ereignet hat, denn die Ereignisse entziehen sich ihrer Erinnerung. Erst Jahre später, als die Vergangenheit wie ein dunkler Schatten zurückkehrt, beginnen sie zu begreifen was sich damals wirklich zugetragen hat.

Fazit
Ein düsteres und beklemmendes Buch, das viele Fragen über Religion, Glaube und Hoffnung aufwirft und durch seine Langatmigkeit die quälende Situation effektvoll verstärkt.

Veröffentlicht am 29.10.2016

Kommt die Wahrheit ans Licht?

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In Andrew Michael Hurleys stark beachtetem, mehrfach ausgezeichnetem Debütroman geht es um eine 30 Jahre und teilweise noch länger zurückliegende Geschichte, die Ich-Erzähler “Tonto“, dessen Vornamen der ...

In Andrew Michael Hurleys stark beachtetem, mehrfach ausgezeichnetem Debütroman geht es um eine 30 Jahre und teilweise noch länger zurückliegende Geschichte, die Ich-Erzähler “Tonto“, dessen Vornamen der Leser nie erfährt, in langen Rückblenden erzählt.
Nach schweren Herbststürmen, die einen Erdrutsch auslösen, wird am Fuß der Klippen auf Coldbarrow im Nordwesten Englands die Leiche eines Babys gefunden. Der Erzähler hat immer versucht, die damaligen Ereignisse zu vergessen und gehofft, dass sie niemals ans Licht kommen würden. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, seinen älteren Bruder Andrew Smith, genannt Hanny zu schützen und zwar so übertrieben, dass er sich seit längerer Zeit in Therapie befindet. Was ist damals geschehen?
Jahrelang nahm die Familie Smith mit anderen Mitgliedern der Gemeinde St. Jude´s in London in der Karwoche an religiösen Freizeiten zusammen mit dem Gemeindepfarrer Father Wilfred teil, bis dieser Brauch aus verschiedenen Gründen für einige Jahre ruhte. Nachdem der Pfarrer plötzlich und unter mysteriösen Umständen verstorben war, wollten einige Mitglieder der Gemeinde, allen voran Mrs Smith, die Pilgerreisen wieder aufnehmen und an den alten Ort zurückkehren. Die Mutter der Jungen praktiziert einen extremen fanatischen Katholizismus, der sie Father Bernard, den neuen umgänglichen und weltgewandten Priester, ablehnen lässt. In ihren Augen kann er dem verstorbenen Father Wilfred, der Hölle und Verdammnis predigte und seine Ministranten sadistisch bestrafte, nicht das Wasser reichen.
Die Gruppe mietet ein baufälliges altes Haus namens Moorings in dem The Looney genannten Gebiet zwischen zwei Flussmündungen. Es ist eine gefährliche Gegend, denn die unkalkulierbaren Gezeitenwechsel haben schon viele Menschen das Leben gekostet. Höhepunkt der Pilgerfahrt ist der Aufstieg zum Schrein der Heiligen Anna, wo die Gruppe um die Heilung von Tontos älterem Bruder Hanny beten will. Ein Wunder soll ihn von seiner Stummheit heilen. Das Wunder bleibt aus. Dafür erleben die Jungen verstörende Dinge in Thessaly auf der vorgelagerten Insel Coldbarrow, wo sie auf merkwürdige Menschen treffen. Nicht nur hier praktizieren Einheimische heidnische Rituale. Es passieren rätselhafte und übernatürliche Dinge: ein Busch blüht zur Unzeit, es geschehen Wunderheilungen, Mitglieder der Gruppe finden einen die Kreuzigung Christi parodierenden Totempfahl .
Der Autor malt eine Wortkulisse, beschreibt die wilde Schönheit der Landschaft und schafft eine Atmosphäre des Unheimlichen, Bedrohlichen. Hurleys Roman gehört in die Tradition der Gothic Novel, des Schauerromans, der seine Blütezeit in der zweiten Hälfte des 18. Und der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte, aber der Autor setzt die Elemente des Genres sparsam und unaufdringlich ein. Am Ende gibt es nicht für alles eine eindeutige Erklärung. Entscheidend ist, dass die damaligen Ereignisse die Betroffenen, vor allem die beiden Jungen, für immer verändert haben.
Der Roman behandelt neben der Familiengeschichte eine Vielzahl von Themen: alle Aspekte des Glaubens inklusive religiösem Fanatismus und Aberglauben sowie Verlust desselben, Schuld und Vergebung. Es passiert nicht viel, und der Roman hat durchaus einige Längen, aber die atmosphärische Dichte und die für einen Debütroman erstaunliche sprachliche Qualität sind beeindruckend. Anders als alles, was man so kennt, aber durchaus empfehlenswert.

Veröffentlicht am 27.09.2016

Leider nicht mein Fall

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„Loney von Andrew Michael Hurley ist im September 2016 im Ullstein Verlag erschienen.



Eine kleine Glaubensgemeinschaft pilgert in der Karwoche nach The Loney, um dort für Hanny zu beten, damit er ...



„Loney von Andrew Michael Hurley ist im September 2016 im Ullstein Verlag erschienen.



Eine kleine Glaubensgemeinschaft pilgert in der Karwoche nach The Loney, um dort für Hanny zu beten, damit er endlich von seiner Kindheit erlöst wird. Doch dort ist nicht alles so wie es scheint. Denn dreißig Jahre später wird die Leiche eines Babys frei gelegt und Tonto wird von der Vergangenheit und seinen Erinnerungen eingeholt.



Ich muss leider sagen, dass ich von dem Buch doch etwas anderes erwartet hätte. Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Tonto, der sich immer um Hanny kümmern muss, da dieser dazu nicht in der Lage ist. Und bei ihren Streifzügen durch The Loney erleben sie einiges. Die Geschichte dreht sich auch um den Ort, die Schreckensgeschichten, die man sich dort erzählt und um die jährliche Wallfahrt der Gemeinde, die nach dem plötzlichen Tod des Priesters für einige Jahre ausgesetzt wurde. Grundsätzlich ist auch alles sehr christlich und ich konnte teilweise das Verhalten der Mutter nicht nachvollziehen und war richtig irritiert, warum sie niemand aufhält und keiner etwas dagegen unternimmt.

Gut gefallen haben mir die Beschreibungen von The Loney und der Umgebung, da konnte man sich die Orte bildlich vorstellen.

Doch für mich ist alles nicht ganz klar geworden und ich habe mich nicht so wohl gefühlt beim Lesen, ich konnte einfach nicht richtig abtauchen und es genießen, da es teils verwirrend und langatmig war.



Für mich war das Buch nichts, aber vielleicht kann ja jemand anders mehr damit anfangen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

man bleibt leider mit offenen Fragen zurück

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Gleich zu Anfang will ich erwähnen, dass dies ein Buch ist, welches man nicht einfach mal so auf die schnelle lesen kann, es ist anspruchsvoll und alles andere als einfach...
Aufmerksam auf das Buch wurde ...

Gleich zu Anfang will ich erwähnen, dass dies ein Buch ist, welches man nicht einfach mal so auf die schnelle lesen kann, es ist anspruchsvoll und alles andere als einfach...
Aufmerksam auf das Buch wurde ich durch das tolle Cover, das Buch insgesamt wirkt sehr hochwertig!
Wenn es nach dem Aussehen gehen würde, hätte ich volle 5 Sterne vergeben.
Leider ist das aber nicht der Fall, denn die Geschichte, auch wenn die Aussage und der Ursprung eigentlich interessant sind, konnte mich einfach nicht packen!
Irgendwie wurde ich weder mit den Personen, noch mit den ganzen Handlungen und Geschehnissen warm, es kam schlicht und ergreifend leider keine Neugier auf und die Spannung fehlt mir!
Der Schreibstil konnte mich leider nicht überzeugen... einige Begriffe haben mich irgendwie gestört und dass man am Ende relativ unaufgeklärt zurückbleibt ist auch nicht so mein Fall!
Sehr schade, ich hätte am Ende echt gern mehr Fragen beantwortet gehabt ... man wird mit Vermutungen zurückgelassen!

Veröffentlicht am 21.06.2021

Der Wahnsinn des Glaubens

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Klappentext:
»Die Einheimischen nannten es The Loney. Niemand, der auch nur das Geringste über diesen Ort wusste, näherte sich je dem Wasser. Zumindest abgesehen von uns. Doch wahrscheinlich hatte ich ...

Klappentext:
»Die Einheimischen nannten es The Loney. Niemand, der auch nur das Geringste über diesen Ort wusste, näherte sich je dem Wasser. Zumindest abgesehen von uns. Doch wahrscheinlich hatte ich stets geahnt, dass das, was dort geschehen war, nicht für immer verborgen bleiben würde, so sehr ich es mir auch wünschte.«

Zwei Brüder geraten an einem gottverlassenen Küstenort immer tiefer in eine rätselhafte, unheimliche Geschichte, in der sie selbst einander der einzige Halt sind. Ein berührender, packender Roman über die Suche nach Erlösung und die Abgründe, in die sie führen kann.

Meine Meinung:
Ich habe das Buch aufgrund des schönen Covers und des interessant klingenden Klappentextes mitgenommen.
Niemals hätte ich erwartet, dass es in dieser Geschichte hauptsächlich um die Osterpilgerreise einer tief gläubigen Familie und ihresgleichen gehen würde. Das Thema Religion spielt in meinem Leben keine übergeordnete Rolle, weshalb ich mich mit den Ansichten und Taten der Protagonisten schwer tat.
Einzig und allein der Schreibstil von Andrew Michael Hurley und die bedrückende Atmosphäre des Buches ließen mich am Ball bleiben, sodass ich bis zum Ende durchhielt. Was mich da erwartete, passte zwar zur Thematik und der Autor blieb seinem Stil absolut treu, jedoch setze es für mich dem ganzen Wahnsinn die Krone auf.
Ich bin ja auch der Meinung ‚Glaube versetzt Berge‘, aber hier war alles einfach too much.

Fazit:
Ein von Kritikern viel zu hoch gelobtes Buch mit der Thematik ‚die Macht des Glaubens‘.

Meine Bewertung:
2,5/5 Sterne

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