Cover-Bild Unter dem Banner des Kreuzes
19,95
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Wunderlich
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 22.07.2016
  • ISBN: 9783805251006
Astrid Fritz

Unter dem Banner des Kreuzes

Sie suchen ihr Seelenheil und finden den sicheren Tod -Ein packendes Schicksal aus der Zeit der KinderkreuzzügeFreiburg 1212: Die siebzehnjährige Anna leidet unter ihrem jähzornigen Vater. Eines Tages hört sie von den Heerscharen junger Leute, die zu Fuß das Rheintal hinaufziehen, um das heilige Jerusalem zu befreien. Anna ergreift die Gelegenheit zur Flucht. Zunächst ziehen die Kinder mit fröhlichem Gesang und Gebet gen Basel, himmeln ihren Anführer an, werden am Wegesrand bejubelt und in den Ortschaften versorgt. Doch bald folgen die ersten Durststrecken und Gefahren. Seit der Freiburger Gegend begleitet sie der angehende Priester Konrad. Seine Worte gegen den unseligen Kinderkreuzzug und gegen den Anführer, der sich mehr und mehr wie ein König huldigen lässt, verhallen ungehört. Kann er seine kleine Schar retten?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2016

Sehr gut recherchiert

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Freiburg, 1212. Anna erfährt, daß sich Kinder unter der Führung von Nikolaus auf den Weg machen um Jerusalem zu befreien. Sie folgt der Gruppe und ist froh, von zu Hause weg gehen zu können. Ebenfalls ...

Freiburg, 1212. Anna erfährt, daß sich Kinder unter der Führung von Nikolaus auf den Weg machen um Jerusalem zu befreien. Sie folgt der Gruppe und ist froh, von zu Hause weg gehen zu können. Ebenfalls in der Pilgergruppe ist der angehende Priester Konrad, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, auf die Kinder aufzupassen. Denn er ahnt nichts Gutes. Zunächst läuft alles gut. Doch nach und nach werden die Pilger auf ihrer Reise mit Mißtrauen konfrontiert. Sie leiden Hunger und Durst. Doch ihr Glaube ist stärker als jede Hürde, die sie zu nehmen haben. Werden sie ihr Ziel erreichen?

Dieses Buch ist ein absolutes Highlight. Astrid Fritz schafft es sehr gekonnt, wahre Geschichte mit erfundenen Charakteren zu erzählen. Die Charaktere sind wunderbar dargestellt, man bekommt einen Bezug zu ihnen, leidet und bangt mit ihnen. Man hat das Gefühl, mit ihnen auf der großen Reise zu sein. Durch den tollen Erzählstil wird die Handlung auch nicht langweilig, noch nicht einmal, wenn es Stellen gibt, an denen gar nicht viel passiert. Man ist so in der Geschichte drin, daß man unbedingt weiter erfahren will, was nun mit Anna und ihren Freunden passiert. Astrid Fritz schreibt so toll und eindringlich, daß man fast das Gefühl hat, Anna helfen zu müssen. Ich wäre am liebsten in die Geschichte gekrochen und hätte ihr und ihren Freunden etwas zu essen gegeben... Durch diese Eindringlichkeit bekommt man beim Lesen sogar noch Geschichte mit auf den Weg, man wird manche Dinge wohl nie mehr vergessen. Man spürt streckenweise den Fanatismus des Glaubens und die dadurch entstandene Zielstrebigkeit des Kreuzzuges. Astrid Fritz hat hier wirklich sehr gut recherchiert, man merkt die Arbeit, die sie sich für dieses Buch gemacht hat.

Veröffentlicht am 18.10.2016

Toll recherchierter und bildhaft erzählter Roman über die Kinderkreuzzüge

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"Unter dem Banner des Kreuzes“ von Astrid Fritz führt uns ins Freiburg des 13. Jahrhunderts. Die Menschen sind stark geprägt von ihrem Glauben, so auch die junge Anna. Als sie davon hört, dass sich Scharen ...

"Unter dem Banner des Kreuzes“ von Astrid Fritz führt uns ins Freiburg des 13. Jahrhunderts. Die Menschen sind stark geprägt von ihrem Glauben, so auch die junge Anna. Als sie davon hört, dass sich Scharen von Kindern aufmachen, um Jerusalem zu befreien, angeführt vom Hirtenknaben Nikolaus, ergreift sie die Gelegenheit um von ihrem brutalen Vater zu fliehen. Überzeugt von den vielversprechenden Worten der Junker schließen sich wie Anna noch weitere Freiburger dem Zug an, und später auch der zukünftige Priester Konrad. Sind die Bewohner der Dörfer, die sie auf ihrem Zug passieren, zunächst noch begeistert und gastfreundlich, werden sie später argwöhnisch betrachtet und vertrieben, denn niemand will mehr die magere Ernte teilen. So leiden die Kinder auf ihrem Weg unter Hunger, Durst, Entbehrungen und Angst. Immer weiter führt sie ihr steiniger Weg, angetrieben vom Glauben. Doch werden sie es bis ans Meer schaffen, um von dort nach Jerusalem zu gelangen?

Astrid Fritz beschreibt mit einer bildhaften, flüssig lesbaren Sprache den Weg des sogenannten Kinderkreuzzuges. Man fühlt sich, als wäre man wirklich mit Anna, Konrad und der kleinen Freiburger Schar unter den Wanderern. Die Kinder machten sich auf, getrieben von ihrem Glauben, überzeugt von den Worten von Nikolaus, häufig mit nichts als den Lumpen, die sie trugen, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Immer wieder lauern Gefahren auf ihrem Weg und nicht alle sind stark genug, die Anstrengungen zu bewältigen. Die kleine Freiburger Schar wächst immer mehr zusammen, wie eine kleine Familie mit Konrad ihrem Beschützer und seinem treuen Pferd. Der Leser kann mitfiebern und hofft, dass sie jeden Abend wohlbehalten ein Obdach finden. Man befindet sich mittendrin im Geschehen, spürt förmlich, wie die Stimmungen schwanken. Auch wenn der Roman den größten Teil von der Wanderung handelt, so bleibt es durchweg spannend.

Der Roman ist in sich rund und sehr spannend erzählt. Ausgeschmückt mit historischen Fakten erfährt man so über die Kinderkreuzzüge und die Kraft des Glaubens zur damaligen Zeit. Auch wird einem bewusst, mit welchen Entbehrungen die Kinder leben mussten, die teilweise ohne Schuhe hunderte Kilometer bei Wind und Wetter in die ihnen unbekannte Ferne zogen. Die Charaktere wachsen einem sehr ans Herz und man hofft, dass alles gut für sie ausgeht.

Fazit: Großartig recherchiert, bildhaft aufbereitet und spannend erzählt. Ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung!

Veröffentlicht am 11.10.2016

bildgewaltig und fesselnd

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Astrid Fritz entführt ihre Leser in das Jahr 1212: Anna lebt mit ihren Eltern in Freiburg, sie ist das älteste Kind und wird von ihrem Vater immer wieder gezüchtigt, worunter sie sehr leidet.

Als eines ...

Astrid Fritz entführt ihre Leser in das Jahr 1212: Anna lebt mit ihren Eltern in Freiburg, sie ist das älteste Kind und wird von ihrem Vater immer wieder gezüchtigt, worunter sie sehr leidet.

Als eines Tages ein Knappe vor einer Menschenmenge spricht und von einem Kreuzzug der Kinder ins Heilige Land berichtet, schließt sie sich zusammen mit weiteren Kindern dem jungen Adeligen Gottschalk von Ortenburg an. Der jüngere Christian, die Mädchen Margret und Sanne sowie der freche Tagelöhner Jecki gehören zu der kleinen Gruppe, zu der auch bald Konrad stößt. Konrad ist angehender Pfarrer und versucht sein möglichstes auf die kleine Gruppe aufzupassen.

"Unter dem Banner des Kreuzes" ist ein fesselnder Historischer Roman, der wunderbar bildhaft geschrieben ist und die damalige Zeit lebendig aufleben lässt. Beim lesen konnte ich tief in die Geschichte eintauchen, zumal die Figuren wunderbar gezeichnet sind, allen voran Anna und Konrad.

Man begleitet die Kinder auf ihrer schweren Reise und erlebt, wie sie anfangs in jeder Ortschaft gefeiert werden. Die Menschen jubeln ihnen zu, geben ihnen zu Essen und Obdach und der Führer des Kreuzzuges, der Hirtnjunge Nikolaus, wird fast wie ein Heiliger verehrt. Doch langsam ändert sich die Stimmung. Der heiße, trockene Sommer bringt Missernten und den Menschen bleibt nur wenig zum leben, so dass irgendwann keiner mehr bereit ist, das Wenige mit der Schar der Pilger zu teilen. Die Stadttore bleiben verschlossen, in manchen Orten warten die Menschen mit allerlei Waffen um ihre Feldfrucht zu verteidigen.

Der Autorin gelingt es, diese langsame und schleichende Änderung der Stimmung sehr gut einzufangen, man erlebt wie aus der gläubigen, einst bejubelten Truppe ein abgerissener Haufen aus Plünderern und Dieben wird, die ums nackte überleben kämpfen müssen. Doch auch innerhalb der Pilger gibt es Gewalt, im Kampf ums Überleben wird auch vor Diebstahl und Schlimmeren nicht zurückgeschreckt. Und Anna, Konrad und die Kinder sind schutzlos inmitten dieser Menschenmenge.

Beim lesen ist man hautnah an Anna dran, die anfangs noch sehr naiv wirkt, sich im Verlauf aber entwickelt und erwachsener wird. Irgendwann wird auch ihr klar, wie strapaziös diese Reise werden wird, die ersten der Pilger sind der Belastung nicht gewachsen und sterben. Doch der Glaube der Menschen damals war stark, alle hofften auf ein Wunder. Ich war von der Geschichte regelrecht gebannt und beim lesen nicht mal ansprechbar, hatte hier fast durchweg Kopfkino.

Fazit: Ein sehr gut recherchierter Historischer Roman über die Kinderkreuzzüge, verknüpft mit der fiktiven Handlung. Packend, spannend und bildgewaltig. Für Fans des Genres unbedingt zu empfehlen.

Veröffentlicht am 28.11.2016

Unter dem Banner des Kreuzes

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Freiburg im Jahr 1212: Ein Schildknappe ruft auf dem Jahrmarkt die Bevölkerung dazu auf, mit ihm nach Straßburg zu kommen. Dort sammeln sich die Gläubigen, um das heilige Kreuz zu nehmen und gemeinsam ...

Freiburg im Jahr 1212: Ein Schildknappe ruft auf dem Jahrmarkt die Bevölkerung dazu auf, mit ihm nach Straßburg zu kommen. Dort sammeln sich die Gläubigen, um das heilige Kreuz zu nehmen und gemeinsam nach Jerusalem zu ziehen und das Heilige Grab von den Sarazenen zu befreien. Einem Hirtenjungen namens Nikolaus sei ein Engel erschienen und hätte diesen erwählt, den friedlichen Kreuzzug anzuführen. Die siebzehnjährige Anna, die unter ihrem jähzornigen Vater leidet, beschließt, das Wagnis auf sich zu nehmen. Hauptsächlich junge Leute folgen dem Knappen und wandern nach Straßburg, wo sie sich mit Gläubigen aus anderen Orten treffen. Tausende junger Menschen, hauptsächlich Kinder und Frauen, begeben sich auf diese lange, gefährliche Pilgerreise. Mit Anna sind noch einige Freiburger unterwegs. Als der angehende Priester Konrad zu den Pilgern stößt und sie von dieser weiten, gefährlichen und seiner Meinung nach sinnlosen Reise abhalten möchte, stoßen seine Argumente auf taube Ohren. Aber er hat seinem Oheim, dem Freiburger Stadtpfarrer, versprochen, die Kinder zurück zu holen. Da sich die Freiburger Schar nicht umstimmen lässt, folgt er den Pilgern schweren Herzens, um ihnen wenigstens seinen Schutz angedeihen zu lassen. Obwohl immer mehr Zweifel aufkommen, weil sich ihr Anführer Nikolaus feiern lässt wie ein König, zieht die riesige Pilgerschar weiter, in dem Glauben, dass sich in Genua für sie das Meer teilen wird, wie es ihnen der Hirtenjunge prophezeit hat. Es wartet ein riskantes und mühevolles Abenteuer auf die Pilger, denn Hunger, Durst und Erschöpfung sind ihre ständigen Begleiter.

Diesem Roman von Astrid Fritz liegt eine wahre Begebenheit zugrunde, denn im Jahr 1212 brachen wirklich zwei Kinderkreuzzüge auf, um das Heilige Land zu retten. Neben dem deutschen Kinderkreuzzug unter Nikolaus, gab es eine ähnliche Bewegung auch in Frankreich.
Über die Hintergründe zu diesem wahnsinnigen Unterfangen kann man heute nur spekulieren, aber die Autorin hat hier eine enorme, sehr gründliche Recherchearbeit geleistet und die damaligen Vorgänge so realitätsnah wie möglich rekonstruiert. Anhand der Freiburger schildert sie sehr ausführlich und detailgetreu, wie es den Menschen auf dieser gigantischen Reise erging. Nicht überall waren sie willkommen, und nicht wenige fanden unterwegs den Tod. Es ist uns heute bewusst, dass das Wunder, auf das die Pilger in Genua warteten, nämlich die Teilung des Meeres, nicht eintraf. Wie es den Menschen, die an dem Kreuzzug teilnahmen, erging, kann man hier gut nachempfinden. Das fiktive Schicksal der Freiburger Protagonisten macht das Ausmaß des Unterfangens sehr deutlich. Es treffen hier ganz unterschiedliche Charaktere aufeinander. Da ist einmal Anna, die ihr Elternhaus klammheimlich verlässt, weil sie unter der ungerechten Strenge ihres Vaters leidet. Der angehende Priester Konrad versucht, ihr die Augen zu öffnen, dass vieles, was sie glaubt, nicht der Realität entspricht. Konrad ist ein vernünftiger, sehr umsichtiger Mann, der den größtenteils zu gutgläubigen Pilgern aus Freiburg zur Seite steht. Aber Anna wirkt sehr naiv, was vermutlich für ein Mädchen der damaligen Zeit auch normal war.
Es sind auch weniger sympathische Charaktere dabei, wie beispielsweise der junge Taglöhner Jecki, der stets auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist und unterwegs nicht nur einmal zu unlauteren Mitteln greift, um das, was er will, zu kriegen.
Auch der Anführer Nikolaus und seine Beschützer, die Knappen, sind gut charakterisiert. Bei dem Hirtenjungen wird die Diskrepanz deutlich, zwischen dem, was er vorgibt zu sein und dem, was er wirklich ist.
Das Thema ist insgesamt sehr interessant dargestellt, und auf den inneren Buchdeckeln gibt es jeweils eine Karte, wo man den Weg des Kreuzzugs der Kinder mitverfolgen kann. Es ist auch ein ausführliches Nachwort der Autorin enthalten, wo sie weitere Informationen zu den historischen Tatsachen gibt. Ein umfangreiches Glossar schließt sich an.
Der flüssige Schreibstil der Autorin liest sich leicht und angenehm, und doch habe ich für diesen Roman unverhältnismäßig lange gebraucht, denn so manche Passage hat sich für mich ziemlich in die Länge gezogen. Es gibt auf dieser langen Reise viele Situationen, die sich häufig in immer ähnlicher Weise wiederholen. Hier hätte es für mich gerne ein wenig knapper gefasst sein dürfen.

Aber der Roman ist, trotz mancher Längen, auf jeden Fall sehr interessant und lesenswert. Insgesamt hat er mir gut gefallen und konnte mich nachhaltig beeindrucken.

Veröffentlicht am 11.10.2016

Pilgern nach Jerusalem

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Im Mittelalter hatten viele Herrscher die Ansicht durch Kreuzzüge die "Ungläubigen" von der "richtigen Religion" zu überzeugen und den heiligen Gral zu finden. Viele Romane berichten uns auch heute noch ...

Im Mittelalter hatten viele Herrscher die Ansicht durch Kreuzzüge die "Ungläubigen" von der "richtigen Religion" zu überzeugen und den heiligen Gral zu finden. Viele Romane berichten uns auch heute noch davon. Doch kaum jemand ist bekannt, dass sich im 13. Jahrhundert Kinder und Jugendliche auf einen religiösen Feldzug nach Jerusalem begaben. Diese sammelten sich um den einfach Hirtenjungen Nikolaus, der von einem Engel den Befehl erhielt, dass Heilige Grab ohne Waffengewalt von den ungläubigen Sarazenen zu befreien.

Astrid Fritz hat die wenigen bekannten Fakten dieses Kinderkreuzzuges als Rahmenhandlung für ihren Roman "Unter dem Banner des Kreuzes" verwendet und mit einer fiktiven Geschichte verbunden. In dieser geht es um die siebzehnjährige Anna, die sich nach einem weiteren Streit mit ihrem strengen Vater unverstanden fühlt und flüchtet. Sie schließt sich der Gruppe rund umden Knappen Gottschalk von Ortenburg an, einem Werber für den Pilgerzug nach Jerusalem. Gemeinsam mit dem Straßenjungen Jecki, den schüchternen Christian und zwei kleinen Mädchen befindez Anna sich ich im Zug der Freiburger, der großteils aus Kinder und Jugendlichen aus ärmlichen Verhältnissen besteht. Diese ahnen nicht, wie weit und beschwerlich sich der Weg bis Jerusalem gestalten wird. Zu Beginn sind noch alle voller Vorfreude und den festen Glauben an Gott. Sie erhalten anfangs auch noch Wegzehrung von der Bevölkerung und werden teilweise sogar wie Helden gefeiert. Doch je weiter sie in den Süden kommen, umso unerwünschter ist der „Bettelzug“. Selbst durch Missernten am Hungertuch nagend, will die Bevölkerung keine Nahrungsmittel mit Tausenden von Fremden teilen. Und auch nicht alle Bischöfe sind dem Kreuzzug positiv gestimmt. Mit Konrad, einem angehenden Priester, hat die Freiburger Gruppe einen Beschützer gefunden, der sein Herz auf den rechten Fleck hat. Und während die Kinder im Laufe der Wanderung beginnen, wie die Fliegen zu sterben, hat er immer ein Auge auf Christian, Anna und Jecki. Doch gegen manche Ereignisse ist auch Konrad machtlos....
Der Zug der Pilger, der Richtung Süden wandert, durchlebt Himmel und Hölle. Leider gab es für mich in der Mitte ein paar kleine Längen und einen richtigen Höhepunkt habe ich auch vermisst.

Charaktere:
Die Figuren sind sehr lebendig und liebevoll dargestellt. Astrid Fritz vermittelt die anfängliche Euphorie plausibel. Die Visionen der Gläubigen und der Aberglaube spielen ebenfalls eine große Rolle.
Anna ist anfangs ein sehr naives junges Mädchen, die sich den Gefahren, die sie sich ausgesetzt hat, nicht bewusst ist. Sie ist sehr behütet und streng aufgewachsen. Mit Konrad hat sie einen Beschützer, der nicht nur ein Auge auf Anna, sondern auch auf Jecki und Christian geworfen hat und diese vor einigen Bedrohungen und Schwierigkeiten schützt. Jecki ist ein sehr aufgeweckter Junge, der seine Zunge nicht im Zaum halten kann. Als ehemaliges Straßenkind, weiß er sich zu wehren. Christian ist dagegen ein sehr schüchterner Junge, der zuhause in Freiburg wegen seiner schmächtigen Figur und den roten Haaren gehänselt wurde.
Die meisten Figuren sind allerdings etwas zu schwarz/weiß gezeichnet.

Schreibstil:
Ich kenne den Schreibstil der Autorin schon aus ihrer Reihe um die Begine Serafina. Bei ihr fühlt sich das Eintauchen in eine ferne Zeit sehr real an, da sie diese dem Leser richtig gut vermitteln kann. Astrid Fritz verwendet wie immer in ihren historischen Romanen die typischen altertümlichen Ausdrücke und Stilmittel und trotzdem lässt sich die Geschichte wunderbar lesen. Die Autorin hat wie immer sehr gut recherchiert und verknüpft Historie mit Fiktion.
Am Anfang des Buches, hinter dem Schutzumschlag, ist eine Karte mit der Reiseroute der Kinder festgehalten und am Ende befindet sich ein Glossar und ein Nachwort zum Kinderkreuzzug.

Fazit :
Ein sehr interessanter und eher ruhiger historischer Roman, der Historie und Fiktion verbindet. Sehr gut recherchiert und feinfühlig erzählt. Gleichzeitig eine Mahnung nicht jedem religiösen Fanatismus mitzumachen.