Cover-Bild Tod in Porto
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Klassisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 10.06.2019
  • ISBN: 9783453439597
Mario Lima

Tod in Porto

Roman - Ein Fall für Inspektor Fonseca
Das Team von Inspektor Fonseca hatte schon mit eisbeschlagenen Vinho-Verde-Gläsern auf den wohlverdienten Sommerurlaub angestoßen, als plötzlich ein Mann brasilianischer Herkunft erschossen neben seinem Sportwagen aufgefunden wird. Wenig später taucht ein Video auf, das mit dem Fall in Verbindung steht: Eine Zunge und ein Paar Ohren, genagelt an eine Holztür. Die „brasilianische Methode“ mit Spitzeln umzugehen. Das Video hatte acht Empfänger. Sind weitere Morde geplant? Wie viel weiß der Arbeitgeber des Ermordeten, ein windiger Immobilienmakler? Und was hat die Tochter eines berühmten Anwalts aus Sao Paulo mit dem Ganzen zu tun?

Der Fall führt die Ermittler Fonseca, Ana und Pinto in die brasilianische Unterwelt Portos, die sehr viel größer und mächtiger ist, als die malerische Kulisse der portugiesischen Küstenstadt es erahnen lässt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2019

Spannend und authentisch

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Kriminalromane von deutschen Autoren, die in Portugal verortet sind, gibt es einige, aber leider meist von zweifelhafter Qualität. Die einzigen, die mich bisher überzeugen konnten, waren die drei Leander-Lost-Krimis ...

Kriminalromane von deutschen Autoren, die in Portugal verortet sind, gibt es einige, aber leider meist von zweifelhafter Qualität. Die einzigen, die mich bisher überzeugen konnten, waren die drei Leander-Lost-Krimis von Gil Ribeiro (aka Holger Karsten Schmidt), deren Handlungsorte ausnahmslos an der östlichen Algarve zu finden sind. Umso gespannter war ich auf Mario Limas „Tod in Porto“, dieser Hafenstadt an der Atlantikküste im Nordwesten, nach Lissabon zweitgrößte Stadt Portugals und wirtschaftliches und industrielles Zentrum. Denn auch dort gibt es offenbar jede Menge kriminelle Aktivitäten, die Inspektor Fonseca samt Team einiges an Ermittlungsarbeit abverlangen. Der deutsche Autor lebt schon lange in Portugal, was sich äußerst positiv auf die Authentizität seiner Schilderungen auswirkt.

Ein toter Brasilianer, ein Video mit drastischem Bildmaterial, verschickt an sieben weitere Empfänger, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Aber Fonseca lässt nicht locker, auch wenn er dafür seine Ermittlungen in der Unterwelt der malerischen Küstenstadt durchführen muss. Und was er dort erfährt, gefällt ihm überhaupt nicht. Es ist das Primeiro Comando da Capital, eine brasilianische Organisation mit mafiösen Strukturen, die mit brutaler Gewalt ihre Ziele durchsetzt. Sowohl in Portugal, als auch in ihrem Heimatland. Und wer sich mit deren Mitglieder anlegt, spielt mit seinem Leben…

Ich bin ein großer Fan von Romanen, deren Thematik an die gesellschaftspolitische Realität angelehnt ist und mich zu weiteren „Nachforschungen“ anregt. Und das ist Mario Lima mit diesem Krimi gelungen. Dass es durch die koloniale Vergangenheit Portugals Beziehungen zu Brasilien gibt, ist/war zu vermuten. Allerdings war mir nicht klar, dass auch die brasilianische Mafia sich in der portugiesischen Unterwelt tummelt und nicht nur dort über jede Menge Einfluss verfügt, sondern auch in Politik und Wirtschaft Fäden zieht.

Das Team ist sympathisch, die Story schlüssig aufgebaut und vermittelt neben spannender Unterhaltung jede Menge Erkenntnisgewinn. Dabei erzählt Lima aber nicht staubtrocken, sondern sehr lebendig mit viel trockenem Humor und Lokalkolorit.

Eine klare Empfehlung - nicht nur für Portugal-Urlauber sondern auch die Daheimgebliebenen!

Veröffentlicht am 28.07.2019

Brasilianische Affäre in Porto

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„Tod in Porto“ von Mario Lima, erschienen um Wilhelm Heyne Verlag, ist der zweite Fall für Inspektor Fonseca und sein Team.
Ein Brasilianer wird in Porto vor einer Diskothek erschossen. Er war als Immobilienmakler ...

„Tod in Porto“ von Mario Lima, erschienen um Wilhelm Heyne Verlag, ist der zweite Fall für Inspektor Fonseca und sein Team.
Ein Brasilianer wird in Porto vor einer Diskothek erschossen. Er war als Immobilienmakler tätig. Kurze Zeit später geschieht ein weiterer Mord. Dieses Mal handelt es sich wieder um einen Brasilianer, der im Investmentgeschäft arbeitete. Beide Firmen haben die gleiche Adresse.

Die Ermittlungen führen Fonseca zu einem alten Bekannten, Puga, aus der portugiesischen Unterwelt, der jetzt den seriösen Geschäftsmann gibt. Seine junge brasilianische Ehefrau ist Geschäftsführerin der Investmentgesellschaft.
Mario Lima erzählt eine faszinierende und spannende Geschichte, die es dem Leser nicht leicht macht. Wer ist verdächtig? Wer hatte ein Motiv? Der rote Faden ist versteckt zwischen Lügen, Intrigen und Halbwahrheiten. Sehr verwirrend sind die Spuren, die verfolgt werden müssen. Sie führen direkt nach Brasilien und der Leser taucht tief ein in die Konflikte des Landes.

Die Realität zeigt eine Härte und Grausamkeit, die in Europa noch nicht angekommen ist. Die Ermittler werden mit Fakten konfrontiert, die sie an die Grenzen ihrer psychischen Belastbarkeit bringen. Insbesondere Ana Christina, die sich sehr gut ins Team integriert hat, arbeitet eigenständig und verfolgt eine interessante Spur.

Die geschilderten Personen sind authentisch und charakterlich sehr differenziert ausgearbeitet. Mit Talita, der Halbschwester von Pugas brasilianischer Ehefrau, ist dem Autor eine faszinierende Person gelungen, die den Leser anregt mehr über Brasilien zu erfahren.

Die komplexe Geschichte fesselt bis zu Schluss, der ungewöhnlich für einen Krimi ist. Dennoch ist das packende Finale in sich logisch und schlüssig. Inspektor Fonseca ist eine Persönlichkeit, die den Mut hat schwierige Entscheidungen zu treffen.

Aus meiner Sicht ist „Tod in Porto“ eine klare Leseempfehlung für alle, die einen gut durchdachten Krimi mit authentischen Persönlichkeiten, spannenden Ermittlungen und einem Blick über Portugal hinaus lesen möchten. Gern vergebe ich 5 Sterne und freue mich auf den nächsten Fall.

Veröffentlicht am 24.07.2019

Verwirrende Suche nach dem Täter und einem Mordmotiv

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Das Team um Inspector Fonseca aus Porto befindet sich gedanklich schon im Urlaub, als sie zum Schauplatz eines Mordes gerufen wird . Ein Mann wurde erschossen - vermutlich Brasilianer - , was nichts Gutes ...

Das Team um Inspector Fonseca aus Porto befindet sich gedanklich schon im Urlaub, als sie zum Schauplatz eines Mordes gerufen wird . Ein Mann wurde erschossen - vermutlich Brasilianer - , was nichts Gutes verheißt. Drogenhandel, Geldwäsche oder einfach nur Rache ? Kein Motiv scheint so richtig zu passen. Weitere Opfer sind möglicherweise unvermeidlich . Das will aber Fonseca will auf jeden Fall verhindern und legt sich mit Gegnern an, die alle Fäden in der Hand zu halten scheinen.
Bei dem Buch handelt es sich um einen klassischen Krimi, bei dem der Autor gekonnt die portugiesischen Besonderheiten in die Ereignisse einfließen lässt. So erfährt der Leser etwas über das Verhältnis der Portugiesen zu ihrer ehemaligen Kolonie Brasilien und den dort herrschenden sozialen Verhältnissen. Auch das Thema Korruption klingt immer wieder an. Der Fall selbst hat mehrere Handlungsstränge und bietet verschiedene scheinbare Lösungen an. Gemeinsam mit Inspector Fonseca und seinen Kollegen habe ich versucht, die richtige Spur zu finden und bin immer wieder in die Irre geführt worden. Die Auflösung selbst war überraschend und hat mich vollkommen überzeugt. Ich fand das Ende gerecht, wenn auch nicht im juristischen Sinne. In meinen Augen bietet das Buch aufs beste gelungene Krimiunterhaltung.

Veröffentlicht am 14.07.2019

Verstrickungen

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Im Zentrum des Buches steht das organisierte Verbrechen in Portugal. Der Autor versteht es gekonnt die Fänden der Gewalt miteinander zu verstricken und den Leser zu verwirren. Ich fand das Buch von der ...

Im Zentrum des Buches steht das organisierte Verbrechen in Portugal. Der Autor versteht es gekonnt die Fänden der Gewalt miteinander zu verstricken und den Leser zu verwirren. Ich fand das Buch von der ersten Seite an spannend und fesselnd. Der Schauplatz der Handlung war für mich neu und interessant und die Figuren mysteriös und undurchschaubar. Der Schreibstil war angenehm und flüssig und das Cover ist ein echter Hingucker. Eine spannende Lektüre, die man kaum aus der Hand legen möchte. Ich kann das Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 28.07.2019

Ein Krimi mit interessantem Hintergrund...

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„Tod in Porto“ ist nach „Barco Negro“ der zweite Krimi des Autors Mario Lima um Inspektor Fonseca und sein Team. Ich kannte „Barco Negro“ nicht, aber ich hatte keinerlei Schwierigkeiten, in die Handlung ...

„Tod in Porto“ ist nach „Barco Negro“ der zweite Krimi des Autors Mario Lima um Inspektor Fonseca und sein Team. Ich kannte „Barco Negro“ nicht, aber ich hatte keinerlei Schwierigkeiten, in die Handlung zu kommen.
Fonseca und seine Mitstreiter (und Ana als einzige weibliche Kommissarin) feiern ihren Urlaubsbeginn – meinen sie, denn fast schon in den letzten Minuten ihres Bereitschaftsdienstes fallen Schüsse auf einen brasilianischen Immobilienmakler... Also: raus aus dem Urlaubsmodus, ran an die Ermittlungen!
Dann taucht ein Video auf, zwar nur 33 Sekunden lang, aber relativ brutal: eine Zunge und ein paar Ohren an eine Holztür genagelt. Dieses Video hat der Tote erhalten, aber es kann recherchiert werden, dass es weitere sieben Empfänger hatte – aber die können leider nicht ermittelt werden. Man sagt, es sei die „brasilianische Methode“ mit Spitzeln umzugehen...
Fonseca, Pinto, Ana und ihre Kollegen bemühen sich, Licht in das Dunkel bringen, aber sie stoßen immer wieder auf eine Mauer des Schweigens, Lügen und Halbwahrheiten – deutlich wird ihnen (und natürlich auch uns Lesern), dass einige aus Angst nichts sagen – aber vor wem?
Aber ich glaube, mehr sollte ich hier nicht mehr zum Inhalt sagen...
Der Stil ist darauf angelegt, dass wir Leser uns zeitweise als Mitglieder von Fonsecas Team fühlen, wir hoffen, dass sich aus Hinweisen endlich mal eine konkrete Spur ergibt, wir ärgern uns, wenn Gesprächspartner nicht zurückrufen, wir schütteln die Köpfe, bangen mit... Zeitweise hatte ich Mitleid mit den Inspektoren, die die halbe Nacht Spuren verfolgen, immer auf den großen Durchbruch hoffend.
Aber neben der (mühseligen) Polizeiarbeit in Porto erfahren wir auch viel über die Zustände in der ehemaligen portugiesischen Kolonie Brasilien, besonders in Sao Paulo: vom PCC (Primero Comando da Capital – Erstes Kommando der Hauptstadt) hatte ich bisher noch nie gehört, lt. Wikipedia „eine berüchtigte brasilianische kriminelle Organisation, die aus Sao Paulo landesweit operiert.“
Auch die „Maes de Maio“ (Mütter des Mai) waren mir nicht bekannt: nach dem Vorbild der argentinischen „Mütter der Plaza de Mayo“ haben sich in Sao Paulo Mütter als eine Art Bürgerinitiative gegründet, „Sie fordern Gerechtigkeit, eine Bestrafung der Schuldigen. Ihre Kinder – ihre erwachsenen Söhne, muss man sagen – sind von den Todesschwadronen ermordet worden, die meisten auf offener Straße erschossen, und nichts ist passiert. Es hat kein einziges Strafverfahren gegeben, alle Fälle sind zu den Akten gelegt worden. Und das wollen sie nicht hinnehmen.“ (S.153)
So setzen die Inspektoren in Porto ein Puzzleteil zum anderen, erhalten langsam einen Überblick, mit kriminalistischen Instinkt finden sie richtige Spur, um das Knäuel zu entwirren, dies führt dann zu einem fulminanten, etwas überraschenden Ende, dem ich aber gut folgen konnte.
Ich bin nicht unbedingt eine Freundin von Krimis, in dem endlos das Privatleben der Protagonisten „seziert“ wird – aber hier erfahren wir doch sehr wenig von diesen eigentlich sehr sympathischen Ermittlern (von Ana und Pinto einen kleinen Hauch), dadurch bleiben sie alle leider etwas „blass“ - aber das ist „Jammern auf ziemlich hohen Niveau“! Allen, die gern Krimis mit „Hintergrund“ lesen, kann ich dieses Buch nur empfehlen!