Cover-Bild Kleinstadthölle
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Humor
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 01.09.2014
  • ISBN: 9783426637456
Jonathan Tropper

Kleinstadthölle

Roman
Veronika Dünninger (Übersetzer)

Joe hat es geschafft. Er hat nicht nur seine spießige Heimat verlassen und ist nach New York gegangen, er hat auch einen Bestseller geschrieben – einen bitterbösen Roman über seine Jugend, seine Heimatstadt und dessen Bewohner. Nie mehr wollte er einen Fuß nach Bush Falls setzen. Doch als sein Vater schwer erkrankt, kehrt Joe zurück in die gefürchtete Kleinstadthölle, in der er alles andere als herzlich empfangen wird.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.07.2019

Traurige Geschichte über die Qualen des Kleinstadtlebens und die Schatten der Vergangenheit - unterhaltsam und voller Ironie erzählt

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Joe ist 34 Jahre alt und kehrt nach 17 Jahren erstmalig wieder in seine Heimatstadt nach Bush Falls zurück, da sein Vater mit einem Schlaganfall im Krankenhaus liegt. Er hat seinen Ort der Kindheit und ...

Joe ist 34 Jahre alt und kehrt nach 17 Jahren erstmalig wieder in seine Heimatstadt nach Bush Falls zurück, da sein Vater mit einem Schlaganfall im Krankenhaus liegt. Er hat seinen Ort der Kindheit und Jugend wohlweislich so lange gemieden, da er seit der Veröffentlichung seines Buches, das zu einem Bestseller und anschließend verfilmt wurde, scheinbar von der gesamten Stadt verhasst ist. Mit dem Roman, der einer Abrechnung mit seiner Jugend gleichkommt, hat er seine Wut und Trauer verarbeitet und damit viele Menschen vor den Kopf gestoßen oder öffentlich bloßgestellt. Für Joe war es eine Genugtuung, den Einwohnern einen Spiegel vors Gesicht zu halten und ihre Engstirnigkeit und Intoleranz anzuprangern.
Zurück in Bush Falls werden ihm die Folgen der Romanveröffentlichung für ihn, aber auch für seinen Vatern und seinen Bruder bewusst und wie sehr er noch an seiner Jugendliebe Carly hängt.

Der Roman ist bereits 2009 unter dem Titel "Der Stadtfeind Nr. 1" erschienen und wurde 2014 mit dem Titel "Kleinstadthölle" erneut veröffentlicht, ist aber dennoch zeitgemäß, denn derart antiquierte Ansichten wie sie der Autor über die fiktive Stadt Bush Falls beschreibt, stecken auch heute noch in vielen konservativen Köpfen.
Der Roman handelt Anfang der 2000er-Jahre, als Joe in seine Heimatstadt zurückkehrt und auf seine Jugend in den Jahren 1986/1987 und die Ereignisse zurückblickt, die zur Veröffentlichung seines Buches führten. Er erzählt von seiner Freundschaft zu Sammy und Wayne und seiner Liebe zu Carly.
Es ist ein Roman, der sehr unterhaltsam und voller Ironie geschrieben ist, gleichzeitig aber eine tragische Geschichte erzählt. Er handelt von Freundschaften, erster Liebe und Homosexualität und wie eine Highschool bzw. eine ganze provinzielle Kleinstadt mit einem Coming-Out umgegangen ist und welches Drama dabei ausgelöst wurde. Jahre später reflektiert Joe die Ereignisse von damals und dass auch er nicht frei von Fehlern ist und erhält damit die Chance, sich mit seinem Vater zu versöhnen und eine Annäherung mit Carly zu versuchen.
Der Roman ist authentisch geschrieben, wenn auch zumal - besonders in Gestalt der Nebencharaktere - bis an die Spitze getrieben. Es ist eine wunderbar unterhaltsame Geschichte über die Qualen eines Kleinstadtlebens und die Schatten der Vergangenheit und bietet die perfekte Balance aus Ernst und Humor.

Veröffentlicht am 30.09.2017

Gelungene Gratwanderung zwischen Ernst und Humor

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Taschenbuch: 429 Seiten
Verlag: Knaur TB (1. September 2014)
ISBN-13: 978-3426637456
Originaltitel: The Book of Joe
Preis: 9,99€
auch als E-Book erhältlich

Gelungene Gratwanderung zwischen Ernst und Humor

Inhalt:
Vor ...

Taschenbuch: 429 Seiten
Verlag: Knaur TB (1. September 2014)
ISBN-13: 978-3426637456
Originaltitel: The Book of Joe
Preis: 9,99€
auch als E-Book erhältlich

Gelungene Gratwanderung zwischen Ernst und Humor

Inhalt:
Vor siebzehn Jahren hat Joe Goffman seiner Heimatstadt Bush Falls den Rücken gekehrt und ist nach New York gezogen. Hier hat er einen Bestsellerroman geschrieben, in dem er seine Jugend und die Menschen von Bush Falls beschreibt. Viele kommen dabei nicht wirklich gut weg. So ist es kein Wunder, dass sie Joe nicht gerade mit offenen Armen empfangen, als er zurückkehrt, weil sein Vater schwer erkrankt ist.

Joe muss sich mit den Menschen von Bush Falls auseinandersetzen und diese sich mit ihm. Dass das nicht ganz ohne Blessuren abgeht, liegt auf der Hand.

Meine Meinung:
Mir fiel es nicht leicht, in die Handlung hineinzufinden. Den Anfang des Romans habe ich als ziemlich trocken und wenig spannend empfunden. Doch nach den ersten ca. 50 Seiten wurde es besser. Die Geschichte gefiel mir immer mehr.

Dabei konnte mich Jonathan Tropper nicht nur durch seine interessante Story, sondern auch durch den Schreibstil überzeugen. In lockerem Ton entwickelt er eine lebhafte Geschichte, die zwischen ernst und humorvoll schwankt.

Joe ist mittlerweile 34 Jahre alt und kann es sich aufgrund seines Riesenerfolgs als Autor leisten, in den Tag hineinzuleben. Eigentlich war er mir ganz sympathisch, auch wenn er von vielen seiner Mitmenschen als Arschloch bezeichnet wird. Bei manchen muss man sich aber schon fragen, ob nicht eher sie das Arschloch sind. Klar, Joe verhält sich oft nicht besonders verantwortungsvoll. Aber er will nie bewusst jemandem schaden. Ein bisschen ist er wie ein Kind im Körper eines Erwachsenen.

Mir hat es gut gefallen, dass nach und nach immer mehr Details aus der Vergangenheit ans Tageslicht kommen. Joe rechnet in seinem Roman mit seinen Mitschülern und seiner Familie ab. Das Verhältnis zu seinem Vater und seinem älteren Bruder war wohl schon lange sehr angespannt. Es ist verständlich, dass die Menschen, über die Joe in seinem Buch geschrieben hat, sauer sind, dass er sie quasi an den Pranger gestellt hat, aber ihr Verhalten war eben einfach nicht in Ordnung. Bewundernswert fand ich an Joe, dass er auch über sich selbst nicht nur Positives geschrieben, sondern auch seine Fehler zugegeben hat. Und davon gab es einige. Seine Freunde hat er im Stich gelassen, und auch mit seiner Freundin Carly hat er es vermasselt.

Nach siebzehn Jahren versucht er nun, einige Fehler wiedergutzumachen, sich mit seinem Vater auszusöhnen, sich um seinen Freund Wayne zu kümmern und sich Carly wieder anzunähern.

Ob es ihm gelingt, müsst ihr schon selbst lesen. Ich würde auf jeden Fall sagen, es lohnt sich

★★★★☆