Cover-Bild Um Mitternacht
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22,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 392
  • Ersterscheinung: 06.07.2015
  • ISBN: 9783518424773
Augusto Cruz

Um Mitternacht

Roman
Christian Hansen (Übersetzer)

Der ehemalige FBI-Agent Scott McKenzie wird von einem wohlhabenden Sammler beauftragt, die einzige verbliebene Kopie des berühmten Stummfilms Um Mitternacht zu finden. Es heißt, dass dieser Vampirstreifen aus den zwanziger Jahren seiner gesamten Besetzung zum Verhängnis wurde, weil unter den Schauspielern echte Vampire waren, dass sämtliche Kinos, in denen der Film vorgeführt wurde, abbrannten und dass all jene, die sich ernsthaft für den Klassiker interessierten, spurlos verschwanden. McKenzie aber will von einem Fluch nichts wissen und begibt sich auf eine Suche, die ihn zunächst in den Norden Mexikos führt – und von da an immer verworrener und bizarrer wird.

Um Mitternacht ist ein fulminantes Roadmovie und eine fesselnd erzählte Hommage an die Schönheiten und Abgründe bewegter Bilder. Und die Geschichte einer abenteuerlichen Ermittlung, die sich in den Grenzgebieten der Wirklichkeit bewegt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Um Mitternacht

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Augusto Cruz greift in seinem Buch „Um Mitternacht“ nicht nach barbusigen Filmsternchen, eher nach finsteren Vampir Darstellern aus den Anfängen der Hollywoodzeit. Sein klassischer Privatdetektiv McKenzie ...

Augusto Cruz greift in seinem Buch „Um Mitternacht“ nicht nach barbusigen Filmsternchen, eher nach finsteren Vampir Darstellern aus den Anfängen der Hollywoodzeit. Sein klassischer Privatdetektiv McKenzie ist ein Zögling von Edgar Hoovers Gnaden. McKenzie ist genau der richtige für den Job. Er ist ein besessen Suchender, ein einsamer Jäger, seit seine Familie ausgelöscht wurde und er das Attentat an Kennedy nicht verhindern konnte. Die letzte Hoffnung für Forrest J. Ackermann, dem bedeutendsten Sammler von Horrorfilmen in den USA. Für ihn soll McKenzie den verloren gegangen Filmklassiker „Um Mitternacht“ finden.

Und nun könnte einer jener 08-15 Krimis vom Stapel laufen, die den Buchmarkt beherrschen. Stattdessen spürt man als Leser nichts mehr, als brüchiges Treibeis unter den Beinen. Mit zunehmender Seitenzahl erfordert das Lesen eine gewisse Ausdauer und erhöhte Konzentration. Derart Alptraumartig und surreal breiten sich die Geschehnisse aus. Mckenzie verliert den Boden unter den Füßen, was er durchaus mit den Lesern gemein hat, die ganz schön ins Schwimmen geraten in diesem kruden Road Movie auf den Weg in den Dschungel. Wofür nicht zuletzt, die weggelassene Kennzeichnung der wörtlichen Rede verantwortlich ist. Keine Leserfreundliche Maßnahme, wie ich finde.

Ansonsten finde ich wenig zu mäkeln. Der Roman ist halt sehr eigen und unkonventionell. Fiction und Realität verschwimmen in dem Roman auf eine sonderbare Weise, so gilt „Um Mitternacht“ tatsächlich seit Jahrzehnten als verschollenes Kulturgut und wird wohl nie mehr auftauchen. Denn die amerikanische Wegwerfgesellschaft kennt keine Erinnerung, nur die Zukunft. Augusto Cruz greift diesen Faden des vergessen Werdens auf. Soweit ich das beurteilen kann hat sich der Autor tief in die Materie des Kunst Sammelns und mutwilligen Zerstörens eingearbeitet. Dabei herausgekommen ist ein beachtenswertes Buch, voller skurriler Details und einem Gänsehauteffekt. Mir hat der Roman in seiner Andersartigkeit imponiert. Ein außergewöhnliches Leseereignis!

Veröffentlicht am 25.01.2020

Punktabzug wg. schwer lesbaren Schriftbildes

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Fehlende Anführungszeichen, Absätze & Einrückungen erschwerten leider erheblich den Lesefluss!
Forrest Ackerman, ein gutsituierter Sammler von allem, was mit - vorzugsweise sehr alten - Filmen zu tun hat, ...

Fehlende Anführungszeichen, Absätze & Einrückungen erschwerten leider erheblich den Lesefluss!
Forrest Ackerman, ein gutsituierter Sammler von allem, was mit - vorzugsweise sehr alten - Filmen zu tun hat, beauftragt den ehemaligen FBI-Agenten Scott McKenzie, für ihn die lange vergeblich gesuchte und angeblich einzige verbliebene Kopie des berühmten Stummfilms "Um Mitternacht" zu finden. Viel Zeit lässt Ackerman seinem Ermittler nicht, kann er ihm nicht lassen, denn Ackerman lebt mit der Diagnose "Alzheimer".
Der Vampirstreifen aus den Zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts soll seiner gesamten Besetzung zum Verhängnis geworden, sämtliche Kinos, in denen er gezeigt wurde, sollen abgebrannt und all jene Leute, die sich auf die Fährte besagter letzten Filmrollen gesetzt hätten, spurlos verschwunden sein. Ach ja: Und unter den Schauspielern seien echte Vampire gewesen. Ein Fluch läge darauf.
Der Ermittler glaubt das alles nicht und macht sich auf die Suche.
Diese führt ihn bis nach Mexiko und wird zunehmend verwirrender und vor allem gefährlicher.
In dieser mehrere Genres abdeckenden Geschichte begegnen wir - manche treten auf, andere werden lediglich erwähnt - verschiedensten Personen aus dem öffentlichen Lebens des zwanzigsten Jahrhunderts, von Greta Garbo, Marilyn Monroe, Vincent Price, Bela Lugosi als Vertreter der zahlreichen Angehörigen des Filmgeschäfts über John Fitzgerald und Robert Kennedy bis hin zu Edgar Hoover und Lee Harvey Oswald.
Eine tolle Idee mit viel Potenzial wird hier spannend erzählt.

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Veröffentlicht am 15.09.2016

Summa summarum enttäuschend

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Scott McKenzie war der letzte Privatsekretär des legendären J. Edgar Hoover. Lange Jahre nach seinem Karrierehoch wird er von einem privaten Sammler mit Nachforschungen betraut. Es gilt den sagenumwobenen ...

Scott McKenzie war der letzte Privatsekretär des legendären J. Edgar Hoover. Lange Jahre nach seinem Karrierehoch wird er von einem privaten Sammler mit Nachforschungen betraut. Es gilt den sagenumwobenen Stummfilm „Um Mitternacht“ aufzuspüren. Ein Film, der seit Jahrzehnten als verschollen gilt. Scott macht sich auf die Suche.
Cruz spinnt hier eine Geschichte, die die Fakten um den tatsächlich als verschollen geltenden Film „Um Mitternacht“ mit einer fiktiven Handlung verknüpft. Leider stellen die Fakten die Fiktion oft in den Schatten, das Buch wirkte häufig auf mich wie ein verkapptes Sachbuch. Cruz weiß den Leser durchaus für das Mysterium dieses Films zu interessieren, doch trägt er diese Informationen oft im unpassendsten Moment und meist recht dröge vor. Da muss man schon großer Cineast sein um diese Informationen zu würdigen zu wissen. Überhaupt scheint dröge oft das Leitmotiv dieses Romans zu sein. Die auf den Klappentext ach so spannend angepriesene „Jagd“ nach dem Film ist – sorry – gähnend langweilig. McKenzie gelangt durchaus in prekäre Situationen, fürchtet um Leib und Leben… und der Leser muss sich zurückhalten, dass ihm dabei kein Gähnen entschlüpft. McKenzie ist an sich kein unsympathischer Zeitgenosse, aber er konnte das Buch für mich nicht retten. Seine Verbindung zu Hoover ist durchaus gut ausgedacht, leider schien der Autor von seiner Idee selbst so begeistert zu sein, dass das Hooverthema wiederum den Film zu verdrängen scheint. Ich war mir oft nicht sicher, ob der Autor hier einfach mehrere Buchideen zu einer verwurstelt hat. Ungeachtet der Tatsache, dass viele Köche (=Themen) eben gerne mal den Brei, respektive das Buch verderben. Nervtötend ist ebenfalls die Marotte des Autors bei der wörtlichen Rede auf jegliche Interpunktion zu verzichten, was zuweilen doch für Verwirrung sorgt. So bleibt aber zumindest der dröge Erzählstil ohne Unterbrechung. Unterm Strich kommen für mich 2,5 Sterne rum und das Vorhaben vom Autor kein weiteres Buch mehr zu lesen.
Fazit: gute Ansätze, im Endergebnis aber leider enttäuschend.