Cover-Bild Rheinlandbastard
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 12.08.2019
  • ISBN: 9783453439481
Dieter Aurass

Rheinlandbastard

Roman
Die Liebe zweier Menschen, der Hass zweier Nationen und eine kaltblütige Mordserie

Coblenz am Rhein, 1924. Soldaten der französischen Besatzung fallen einer Mordserie zum Opfer. Fremdenhass? Rache? Oder hat der Täter ein ganz anderes Motiv?

Als der französische Ermittler Didier Anjou bei seinen Untersuchungen an seine Grenzen stößt, muss er wohl oder übel den jungen deutschen Kommissar Adalbert Wicker um Hilfe bitten. Zu Anjous Ärger vermutet dieser den Täter in den Reihen der Soldaten selbst. Doch Licht ins Dunkel kann erst dessen heimliche Geliebte bringen, die französische Krankenschwester Babette. Sie ist nicht nur der Schlüssel zu dem Fall, sondern auch zu Anjous verdrängter Vergangenheit. Kann die Liebe zwischen Babette und Adalbert den Hass zwischen Franzosen und Deutschen besiegen?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.09.2019

Gibt es Menschen zweiter Klasse?

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Sehr ungern zieht der französische Ermittler Didier Anjou den jungen deutschen Kommissar zu Rate als es darum geht, die hinterhältigen Morde an den französischen Besatzungssoldaten aufzuklären. Und sehr ...

Sehr ungern zieht der französische Ermittler Didier Anjou den jungen deutschen Kommissar zu Rate als es darum geht, die hinterhältigen Morde an den französischen Besatzungssoldaten aufzuklären. Und sehr zögerlich, ja fast ängstlich sagt dieser zu. Sie stochern zunächst im Dunkeln, vorschnell verhaftete Täter müssen wieder freigelassen werden, vermeintliche Spuren führen ins Leere. Wer steckt wirklich hinter diesen furchterregenden Verbrechen?
Der mir bis dato unbekannte Autor Dieter Aurass hat es geschafft, mich gedanklich ins Rheinland der frühen 20er Jahre zu versetzen, in dem die Morde an den Soldaten bei Weitem nicht das schlimmste Verbrechen waren. Er führte mich als Leserin an ein schwarzes Kapitel der Geschichte heran, das wohl viele lieber zugedeckt gelassen hätten. Wohldurchdacht spickt Aurass seine Kriminalgeschichte mit Informationen zur damaligen Besatzungszeit, bei der die Kleinsten und Unschuldigsten als die größten Verlierer hervorgingen, ohne auch nur einen Moment die Spannung aufzuheben. Ich flog nur so durch die Seiten, war fast traurig als das Buch zu Ende war und hoffe nun auf weitere Fälle im Rheinland.

Veröffentlicht am 30.08.2019

Geschichte spannend verpackt

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Inhalt übernommen:

Coblenz am Rhein,1924.

Soldaten der französischen Besatzung fallen einer Mordserie zum Opfer. Fremdenhass? Rache? Oder hat der Täter ein ganz anderes Motiv?
Als der französische ...

Inhalt übernommen:

Coblenz am Rhein,1924.

Soldaten der französischen Besatzung fallen einer Mordserie zum Opfer. Fremdenhass? Rache? Oder hat der Täter ein ganz anderes Motiv?
Als der französische Ermittler Didier Anjou bei seinen Untersuchungen an seine Grenzen stößt, muss er wohl oder übel den jungen deutschen Kommissar Adalbert Wicker um Hilfe bitten. Zu Anjous Ärger vermutet dieser den Täter in den Reihen der Soldaten selbst.
Doch Licht ins Dunkel kann erst dessen heimliche Geliebte bringen, die französische Krankenschwester Babette. Sie ist nicht nur der Schlüssel zu dem Fall, sondern auch zu Anjous verdrängter Vergangenheit.
Kann die Liebe zwischen Babette und Adalbert den Hass zwischen Franzosen und Deutschen besiegen?

Meine Meinung:

Dank äußerst guter Recherche ist es dem Autor gelungen, ein Kapitel deutscher Geschichte spannend aufzubereiten. Die Protagonisten waren sehr gut beschrieben, ich hatte von Anfang an klare Bilder im Kopf.
Allen voran war es der junge Kommissar Adalbert Wicker, der sich sofort in mein Herz geschlichen hat. Die Geradlinigkeit, mit welcher er seinen Weg ging, hat mir sehr imponiert.
Während des Lesens habe ich einige Begriffe des Buches, unter anderem Rheinlandbastard gegoogelt,weil sie mir bis dahin
gar nicht bekannt waren.
In meinem Geschichtsunterricht, der schon sehr lange zurückliegt, wurden solche Themen überhaupt nicht behandelt.
Insofern ist es durch dieses Buch gelungen, mich einerseits gut zu unterhalten und andererseits einige Wissenslücken zu schließen .

Fazit:

Ich habe das Buch innerhalb weniger Stunden förmlich verschlungen und würde mich über eine Fortsetzung mit den bekannten Protagonisten sehr freuen.
Von mir eine Leseempfehlung und fünf Sterne.

Veröffentlicht am 11.09.2019

Spannender historischer Krimi

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Coblenz am Rhein, 1924. Sechs Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges ist das Rheinland von den französischen Soldaten besetzt. Der Hass und das Misstrauen schwelt noch immer zwischen Deutschland und ...

Coblenz am Rhein, 1924. Sechs Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges ist das Rheinland von den französischen Soldaten besetzt. Der Hass und das Misstrauen schwelt noch immer zwischen Deutschland und Frankreich. Aber auch die Rheinländer sind sich nicht wirklich einig, welchen Weg sie gehen wollen: Monarchie oder Republik? Franzose sein oder Deutscher? Durch den andauernden Kampf um dieses Gebiet herrscht große Unsicherheit.
Auf der Festung Ehrenbreitstein, die ich schon von einem historischen Roman "kenne", dessen Handlung ein Jahrhundert früher gespielt hat, befinden sich die französischen Besatzungssoldaten, die die Region bewachen.
Als einer ihrer Kameraden mit durchschnittener Kehle aufgefunden wird, denken alle zuerst an Widerstandskämpfer aus den deutschen Reihen. Als das Morden jedoch weiter geht, sieht der französische Ermittler Didier Anjou ein, dass er deutsche Amtshilfe benötigt. Er rechnet mit einem erfahrenen deutschen Kriminalkommissar, erhält jedoch den frisch von der Polizeischule kommenden Adalbert Wicker. Für ihn ein Affront, denn Anjou hat seit seinen Kriegserlebnissen an der Front für die Deutschen nicht viel über. So fällt es ihm schwer Vertrauen zu Wicker zu fassen. Zusätzlich verdächtigt der junge Kommissar eher die französische Seite, was Anjou noch mehr aufbringt. Doch zu seiner Überraschung freundet er sich nicht nur mit dem jungen Wicker an, sondern auch mit dem deutschen Rechtsmediziner von Hohenstetten.
Durch Adalberts französische Freundin Babette, die im Lazarett als Krankenschwester tätig ist, erhält er bald interessante Informationen und dén richtigen Fingerzeig, was hinter den Morden stecken könnte....

Dieter Aurass hat einen sehr temporeichen historischen Krimi geschrieben, der von der ersten Seite an spannend zu lesen ist. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen und wieder einmal etwas dazugelernt, denn der historische Hintergrund war mir nicht wirklich bekannt. Es ist ein schwarzes Kapitel in der Geschichte, das noch immer totgeschwiegen wird. Mehr darf ich dazu nicht verraten, sonst würde ich spoilern.

Die Charaktere sind facettenreich und wunderbar gezeichnet. Ich konnte mir alle Figuren lebhaft vorstellen und habe besonders den jungen Adalbert Wicker ins Herz geschlossen. Dieter Aurass hat hervorragend recherchiert und ein Thema aufgerollt, das viel mehr an die Öffentlichkeit transportiert werden sollte. Man fiebert mit Babette und Adalbert, als auch mit Didier Anjou mit, während man einige grausame Morden mitverfolgt.

Mir waren die 272 Seiten fast zu kurz und ich hätte noch gerne etwas ausführlicher über die Hintergrunde oder die Aufklärung der Morde gelesen. Ein historischer Krimi, der gut und gerne noch 100 Seiten länger hätte sein können.

Fazit:
Ein spannender historischer Krimi, der ein bisher kaum bekanntes Thema aufgreift und wieder einmal die Grausamkeit der Menschen aufzeigt. Vielschichtige Charaktere und ein rasanter Schreibstil haben mich durch die - meiner Meinung fast zu wenig Seiten - durchrasen lassen. Wer gerne spannende historische Krimis liest, dem kann ich "Rheinlandbastard" auf jeden Fall empfehlen!

Veröffentlicht am 11.09.2019

Packender historischer Kriminalroman um ein dunkles Kapitel der deutsch-französischen Geschichte

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Nach einigen zeitgenössischen Kriminalromanen führt uns der Autor Dieter Aurass in seinem neuesten Werk zurück in das Jahr 1924, wo er ein dunkles Kapitel der deutsch-französischen Geschichte in Form eines ...

Nach einigen zeitgenössischen Kriminalromanen führt uns der Autor Dieter Aurass in seinem neuesten Werk zurück in das Jahr 1924, wo er ein dunkles Kapitel der deutsch-französischen Geschichte in Form eines packenden historischen Kriminalromanes beleuchtet.

Im Jahr 1924 steht das Rheinland als Folge des 1. Weltkrieges immer noch unter französischer Besatzung, der alte Hass zwischen den Besatzern und der Bevölkerung ist dadurch auch weiterhin an der Tagesordnung.
Als mehrere Soldaten brutal ermordet werden, vermutet der altgediente französische Ermittler Didier Anjou den Täter dann auch schnell unter den Deutschen, kommt bei der Tätersuche aber nicht wirklich voran. Als ihm daraufhin der junge deutsche Kommissar Adalbert Wicker als Unterstützung an die Seite gestellt wird, verfolgt dieser eine ganz andere Theorie, die eher in die Reihen der Franzosen führt.
Ausgerechnet Adalberts Verlobte Babette erweist sich als Schlüssel in diesem verzwicketen Fall, den Didier und Adalbert nur lösen können, wenn sie es schaffen, ihre gegenseitige Abneigung zu überwinden.

Dieter Aurass erzählt hier nicht nur eine gut aufgebaute und atmosphärisch dichte Geschichte mit interessanten und vielschichtig angelegten Charakteren, es gelingt ihm darüber hinaus auch noch auf überzeugende Art und Weise, den Zeitgeist dieses wichtigen Abschnittes in der deutschen und auch der französischen Geschichte einzufangen und zu transportieren. So baut er immer wieder geschickt tatsächliche historische Ereignisse dieser Zeit in die Handlung mit ein, ohne das der durchgängig funktionierende Spannungsbogen darunter leidet.

Wer auf spannende historische Kriminalromane steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Zudem erfährt man noch so einiges über das dunkle Kapitel der Rheinlandbastarde, das mir zumindestens vor der Lektüre des Buches noch nicht bekannt war.

Veröffentlicht am 28.08.2019

Unter den Franzosen

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bzw. in ihrem Besatzungsgebiet befand sich das Rheinland nach dem Ersten Weltkrieg eine ganze Weile und die Ansichten der Bewohner des Gebietes dazu waren sehr unterschiedlich: die meisten Rheinländer ...

bzw. in ihrem Besatzungsgebiet befand sich das Rheinland nach dem Ersten Weltkrieg eine ganze Weile und die Ansichten der Bewohner des Gebietes dazu waren sehr unterschiedlich: die meisten Rheinländer waren dagegen und fühlten sich unterdrückt, es gab aber auch solche, die die Anwesenheit der westlichen Nachbarn durchaus schätzten: bspw. wegen deren "Savoir vivre", mehr noch allerdings aufgrund der Tatsachen, dass dadurch aufkeimende radikale politische Strömungen - nicht zuletzt die Anfänge des Nationalsozialismus - in Schach gehalten wurden.

Dem ehemaligen Polizisten Dieter Aurass ist mit seinem historischen Krimi "Rheinlandbastard" eine ganz besonders atmosphärische Schilderung der damaligen Zeit - die Handlung spielt im Jahr 1924 - gelungen. Er gewährt seinen Lesern einen Einblick in die Situation in Koblenz in der damaligen Zeit und die Situation ist eine heftige - es werden nacheinander mehrere Leichen französischer Soldaten aufgefunden, die brutal ermordet wurden. Was wohl dahinter steckt?

Nach kurzer Zeit sieht sich die französische Seite gezwungen, deutsche Kollegen mit ins Team zu nehmen und hier kommt Adalbert Wicker, ein junger deutscher Kommissar und "Star" des Krimis ins Spiel - eine wunderbare Figur, warmherzig und sonnig, dabei scharfsinnig und klug. Er ist keineswegs ein Feind der Franzosen, was ihm aber Mißtrauen von deren Seite keineswegs erspart - zumal er doch ein Fisternöllchen (wie man das in meinem Teil des Rheinlands, in Köln, nennt) mit einer französischen Krankenschwester hat. Wobei es mehr ist: die jungen Leute lieben einander aufrichtig und wünschen sich eine gemeinsame Zukunft in dieser gespaltenen Welt.

Nun, Adalbert Wicker und sein französischer Kollege, Didier Anjou - dieser ist aus mehreren Gründen keineswegs ein Freund der Deutschen - haben einige ausweglose Schleifen zu drehen, bevor sie doch noch die Kurve kriegen. Wobei das aus meiner Sicht ziemlich vorhersehbar, was die Lektüre des Krimis aber nicht weniger lohnenswert werden lässt.

Denn Dieter Aurass schreibt unterhaltsam, lehrreich, warmherzig und mit Humor. Ein Buch, das alle, die in der deutsch-französischen Kooperation in irgendeiner Form aktiv sind, unbedingt in die Hand nehmen sollten: allen voran Madame Merkel und Herr Macron!