Cover-Bild Es wird Zeit
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Wunderlich
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 20.08.2019
  • ISBN: 9783805200431
Ildikó von Kürthy

Es wird Zeit

Peter Pichler (Illustrator)

«Was soll jetzt noch kommen?» Judith ist fast fünfzig, und auf diese Frage fällt ihr leider keine zufriedenstellende Antwort ein. Die Kinder sind groß, ihr Mann ist in die Jahre gekommen und das Leben auch. Von der Liebe und dem Bindegewebe mal ganz zu schweigen. Dann stirbt ihre Mutter, und Judith kehrt nach zwanzig Jahren in die alte Heimat zurück, wo sie ein gut gehütetes Geheimnis, ein leeres Grab und einen Haufen Hoffnungen, Träume und Albträume zurückgelassen hat. Und plötzlich gerät alles aus den Fugen. Eine lebenslange Lüge stellt sich als Wahrheit heraus. Eine wiedergefundene Freundin hofft, den nächsten Sommer noch zu erleben, und will endlich wissen, was damals wirklich passiert ist. Eine Jugendliebe funkelt vielversprechend, eine Urne macht Umwege, und Judith stellt fest, dass es besser ist, sich zu früh zu freuen, als überhaupt nicht.
«Es wird Zeit» ist eine Geschichte von Schuld und Freundschaft, vom Älterwerden und vom Jungbleiben, es geht um die Heimat, die Liebe und den Tod und darum, dass am Ende nichts verlorengehen kann.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.09.2019

Kann es wirklich nicht mehr so weitergehen?

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Judith Rogge ist fast fünfzig Jahre alt und steht an einem Scheideweg:
Ihre Ehe mit einem Mann, den sie eigentlich nicht wollte, scheint am Ende; ihre drei erwachsenen Kinder brauchen sie nicht mehr; sie ...

Judith Rogge ist fast fünfzig Jahre alt und steht an einem Scheideweg:
Ihre Ehe mit einem Mann, den sie eigentlich nicht wollte, scheint am Ende; ihre drei erwachsenen Kinder brauchen sie nicht mehr; sie ist mit sich selbst total unzufrieden. Und dann stirbt auch noch ihre Mutter. Nun ist sie die Nächste. Kann das alles gewesen sein?
Die Fahrt zur Beerdigung ihrer Mutter führt sie aus Hamburg-Wedel nach Jülich im Rheinland, wo sie auch ihre frühere beste Freundin Anne, deren Leben gerade durch eine Krankheit auf der Kippe steht, und ihre große Liebe Heiko wiedersieht. Hier nimmt sie sich eine Auszeit und überdenkt ihr bisheriges und ihr vielleicht zukünftiges Leben.


Ich bin zwar schon etwas älter als Judith, habe mich aber beim Lesen immer wieder an die Zeit erinnert, als ich mit mir selbst immer wieder gehadert habe. Ich denke, diese Phase macht jede Frau mehr oder weniger mal durch. Schon daher hat mir dieses Buch sehr gut gefallen. Die eingestreuten Songtexte aus Judiths Jugendzeit haben mich auch immer wieder an mich selbst in dieser Zeit erinnert.

Da die Geschichte von Judith selbst erzählt wird, kann ich ihr Handeln und ihre Gedanken noch besser verstehen. Bin viel näher an ihr dran. Sie ist mir mit ihrer lieben, herzlichen und hilfsbereiten Art sofort sympathisch. Aber auch die anderen Menschen, in deren Umfeld ich mich hier bewege, werden sehr realitätsnah, menschlich und gut vorstellbar beschrieben.

Es geht um verschiedene menschliche Schicksale, um Fragen, die in einem bestimmten Alter fast von alleine kommen, von einer Krise, die bewältigt werden will. Obwohl es um viele ernste Themen geht, driftet die Geschichte zu keinem Zeitpunkt ins deprimierende ab. Die kleinen humorvollen Spitzen, die immer wieder eingestreut werden, aber auch die lebensbejahende Art von Judith lässt für ein Schmunzeln immer wieder Raum.

Bisher habe ich noch kein Buch der Autorin gelesen. Was sich aber nun nach „Es wird Zeit“ ändern wird. Mir hat der eingängige, leicht zu lesende und zu verstehende und sehr realitätsnah geschriebene Roman sehr gut gefallen. Eine so warmherzige Geschichte mit viel Humor, mit traurigen Momenten, jeder Menge Emotionen und viel Gefühl, der mich nachdenklich gemacht hat. Der aber auch zeigt, wie viel das Leben zu bieten hat. Man muss es nur annehmen.

Wunderschöne Zeichnungen von Peter Pichler runden den Roman ab.

Ich habe es nicht bedauert, einen kleinen Teil ihres Lebens mit Judith gemeinsam gegangen zu sein. Nein, ich habe es richtig genossen.

Veröffentlicht am 13.09.2019

Es ist nie zu spät für einen Neuanfang

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Ich bewundere Ildiko von Kürthy immer und immer wieder. Es wird nie langweilig und sie beherrscht den Beruf Autorin, wie keine andere. Mit Mondscheintarif war ich ihr bereits verfallen, obwohl es meistens ...

Ich bewundere Ildiko von Kürthy immer und immer wieder. Es wird nie langweilig und sie beherrscht den Beruf Autorin, wie keine andere. Mit Mondscheintarif war ich ihr bereits verfallen, obwohl es meistens um Themen ging, welche mich nicht vom "Hocker hauen".

In ihrem neuen Roman ist es mal nicht sonderlich schnulzig, sondern eher rührselig, wie schnell die Zeit vergeht und was man alles ändern könnte oder kann.

Herrliches Lesevergnügen, besonders für den kommenden Herbst.

Veröffentlicht am 12.09.2019

Ein großartiger Roman, ein Jahreshighlight

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Judith wird bald fünfzig, sie ist verheiratet und ihre Kinder sind ausgezogen. Als Judith's Mutter stirbt, fährt sie mit der Urne auf dem Beifahrersitz nach 20 Jahren in ihre alte Heimat und damit kommen ...

Judith wird bald fünfzig, sie ist verheiratet und ihre Kinder sind ausgezogen. Als Judith's Mutter stirbt, fährt sie mit der Urne auf dem Beifahrersitz nach 20 Jahren in ihre alte Heimat und damit kommen auch viele Erinnerungen zurück. Sie trifft ihre Jugendliebe wieder und ihre beste todkranke Freundin Anne. Judith beginnt über ihr Leben nachzudenken. Ist sie glücklich oder wird es Zeit etwas zu ändern?

Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar. Ich habe mich schon lange nicht mehr so stark von einem Buch begeistern lassen. Der humorvolle und auch ironische Schreibstil, verknüpft mit ernsten und sehr emotionalen Themen, hat mich zum Lachen und Weinen gebracht. Locker, leicht, witzig, realitätsnah aber auch manchmal etwas überzogene Schilderungen, brachten mir sehr unterhaltsame Lesestunden.

Die Protagonisten sind alle sehr authentisch beschrieben. Die sehr sympathische Hauptprotagonistin Judith erzählt humorvoll von ihrer Vergangenheit. Diese Ausführungen waren mir manchmal etwas zu ausschweifend, dennoch haben sie tolle Erinnerungen bei mir hervorgerufen.
Auch Judith's Gedanken über das Älter werden sind sehr amüsant beschrieben. Sie wird bald fünfzig, hat Gewichtsprobleme und fragt sich, was erwarte ich noch vom Leben?
Der Tod der Mutter löste bei Judith die Sehnsucht nach früher und ihrer Freundin Anne aus. Diese enge auflebende Freundschaft mit ihrer besten Freundin ist etwas Besonderes in diesem Roman. Auch der Umgang mit Anne's Krankheit sowie der Galgenhumor der beiden Freundinnen ist bewundernswert.

"Es wird Zeit" ist ein großartiger Roman zum Lachen und Weinen, der aber auch zum Nachdenken anregt. Diese Buch kann ich wärmstens empfehlen. Es ist auf jeden Fall eines meiner Jahreshighlights.

Veröffentlicht am 05.09.2019

Leseempfehlung

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Als ihre Mutter stirbt, kehrt Judith zurück in ihre Heimat. Die Urne ihrer Mutter muss beigesetzt werden und das Haus soll verkauft werden. In ihrer alten Heimat angekommen, muss Judith sich mit ihrer ...

Als ihre Mutter stirbt, kehrt Judith zurück in ihre Heimat. Die Urne ihrer Mutter muss beigesetzt werden und das Haus soll verkauft werden. In ihrer alten Heimat angekommen, muss Judith sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen. Es geht um alte Freundschaften und das Älterwerden und eine Jugendliebe taucht auch wieder auf.
Ein ganz tolles Buch. Mir hat es richtig gut gefallen. Eine sehr emotionale Story, aber auch unterhaltsam und witzig. Ich musste doch öfter mal schmunzeln oder sogar auflachen. Eine aufregende Zeit dort für Judith, die ihr ganzes Leben verändert. Die Charaktere haben mir auch sehr gefallen, besonders Judith, die ich richtig klasse finde mit ihren Bemerkungen und Erzählungen, sehr amüsant. Und auch Erdal Küppers, der Mann von ihrem ehemaligen Mitbewohner Karsten, gefällt mir richtig gut. Judith trifft endlich ihre beste Freundin Anne wieder, die aber todsterbenskrank ist und eigentlich schon mit dem Leben abgeschlossen hat. Und Judith großes Geheimnis, eine lebenslange Lüge, war gar keine, sondern die Wahrheit. Eine alte Jugendliebe taucht auf und will sich mit Judith treffen. Es passiert hier allerhand in dem Buch.
Die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil. Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut. Ich war wirklich sehr auf Judith Erlebnisse in ihrer alten Heimat gespannt und bin begeistert von diesem Roman. Ein sehr unterhaltsamer und auch emotionaler Roman.
Von mir eine ganz klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 03.09.2019

Zauberhaft

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INHALT:
«Was soll jetzt noch kommen?» Judith ist fast fünfzig, und auf diese Frage fällt ihr leider keine zufriedenstellende Antwort ein. Die Kinder sind groß, ihr Mann ist in die Jahre gekommen und das ...

INHALT:
«Was soll jetzt noch kommen?» Judith ist fast fünfzig, und auf diese Frage fällt ihr leider keine zufriedenstellende Antwort ein. Die Kinder sind groß, ihr Mann ist in die Jahre gekommen und das Leben auch. Von der Liebe und dem Bindegewebe mal ganz zu schweigen. Dann stirbt ihre Mutter, und Judith kehrt nach zwanzig Jahren in die alte Heimat zurück, wo sie ein gut gehütetes Geheimnis, ein leeres Grab und einen Haufen Hoffnungen, Träume und Albträume zurückgelassen hat. Und plötzlich gerät alles aus den Fugen. Eine lebenslange Lüge stellt sich als Wahrheit heraus. Eine wiedergefundene Freundin hofft, den nächsten Sommer noch zu erleben, und will endlich wissen, was damals wirklich passiert ist. Eine Jugendliebe funkelt vielversprechend, eine Urne macht Umwege, und Judith stellt fest, dass es besser ist, sich zu früh zu freuen, als überhaupt nicht.

MEINUNG:
Ildikó von Kürthy ist eine Autorin, die mich eigentlich schon sehr lange durch meine „Karriere“ als Leser begleitet. In meiner Schul- und Studiumszeit war sie eine der wenigen Autorinnen, die mich als passionierte Krimi- und Thrillerleserin mit ihren „Frauenromanen“ immer begeistern konnte. Seit ein paar Jahren geht die Autorin nun auch andere Wege. Ihre Sachbücher haben mich bisher nicht so angesprochen, aber als ich hört, dass es einen neuen Roman gibt mit Es wird Zeit war ich sofort wieder Feuer und Flamme.

Nun ist Judith mit ihren fast 50 Jahren, was sie niemals müde wird zu betonen, nicht unbedingt meine altermäßige Zielgruppe bzw. ich befinde mich mit Anfang 30 in einer völlig anderen Lebensphase, aber das machte überhaupt nichts. Bücher und Literatur sind schließlich auch dazu da, in andere Welten, Leben oder in dem Fall eben auch Lebensphasen abzutauchen. Vielleicht kommt der Tag, wo ich nochmal zu diesem Buch greifen werde, aber zurück zu Judith.

Judith steht an einem typischen Scheidepunkt: Die Kinder sind groß, in Leben wurden die meisten Meilensteine (Hochzeit, Hausbau etc). erreicht und Judith kann nun wieder ihr eigenes Leben leben. Mit dem Tod von Judiths Mutter bricht eine für sehr wichtige Bezugsperson weg, auch das eine Tatsache, die in dieser Lebensphase oft Normalität ist. Judith kehrt nach 20 Jahren in ihre alte Heimat ins Rheinland zurück, welches sie auf Grund einer jahrelangen Lebenslüge verlassen hat und nie wieder zurückkehrte.
Man spürt aber ganz deutlich, wie sehr die Heimat Judith gefehlt hat, wie behütet und sorglos sie aufgewachsen ist und wie viele unvergessliche und liebevolle Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend nun wieder präsent sind. Mit ihrer Wahlheimat Wedel (einer Stadt bei Hamburg) scheint sie nie so ganz warm geworden zu sein als waschechte Rheinländerin. Die Beschreibung der Norddeutschen als ebenfalls Zugezogene, fand ich höchst amüsant und zum Teil so zutreffend und konnte vieles als gebürtige Berlinerin sehr gut nachvollziehen.

Judith ließ nicht nur ihr Elternhaus zurück, sondern auch ihre Freunde, mit denen sie während des Studiums zusammengewohnt hat, u.a. auch Anne, ihrer damals besten Freundin, auf die sie nun wieder trifft. Über allem schwebt diese lebenslange Lüge, die Judith innerlich zerfrisst und viel schlimmer, sie dazu gebracht hat ein Leben zu führen, welches unter Umständen ganz anders gewesen wäre. Auch Anne möchte natürlich wissen, was passiert ist, denn auch zu ihr hat Judith jahrelang keinen Kontakt mehr. Als man erfährt, was es ist, ist es so schade, dass hier nicht vorher eine Kommunikation stattgefunden hat nur auf Grund jahrelanger Schuldgefühle. Es ist dennoch so schön zu sehen, wir Judith und Anne sich wieder annähern und zeigt auch, dass Freundschaft auch nach jahrzehntelanger Funkstille trotzdem von heute auf morgen wieder funktionieren kann. Ich mochte sehr, dass Anne Judith zu keinem Zeitpunkt Vorwürfe gemacht hat. Vielleicht liegt es daran, dass sie sehr krank ist. Es wurde mir gleichzeitig warm und ganz schwer ums Herz, wenn man liest, wie Judith sie auf diesem Weg begleitet und sich immer wieder fragt, wie es für sie im Leben weiter gehen soll.

FAZIT:
Es wird Zeit war meine Monatshighlight, wenn nicht sogar ein Jahreshighlight. Ich habe die Geschichte so sehr genossen, dass ich hoffe sie würde nie enden. Ein Roman zum Lachen und Weinen, der zeigt, dass man auch mit fast 50 nochmal neue Wege in bekannten Orten beschreiten kann und der tief in meinem Leserherzen verankert sein wird.

Ich vergebe 5 von 5 Sternen.