So ein wichtiges Thema!
Das Buch hat mich aufgewühlt und emotional wirklich ergriffen. Zu Beginn hatte ich eine lockere, jugendliche Geschichte mit etwas Herzschmerz und einem typischen Happyend erwartet, doch es ist etwas anders ...
Das Buch hat mich aufgewühlt und emotional wirklich ergriffen. Zu Beginn hatte ich eine lockere, jugendliche Geschichte mit etwas Herzschmerz und einem typischen Happyend erwartet, doch es ist etwas anders gekommen. Ich hätte nie mit einer solch traurigen, tragischen und herzzerbrechenden Wendung gerechnet, die viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommt.
Die Thematik hat mich wirklich zum Nachdenken angeregt und mir etwas sehr wichtiges vor Augen geführt: Die kleinsten Entscheidung können eine Menge nachsichziehen.
Doch kommen wir zuerst zu den Protagonisten: Lena und Sebastian stehen kurz vor ihrem Highschoolabschluss und müssen sich mit ihrer Zukunft auseinandersetzen. Lena hat mit einigen Belastungen zu kämpfen: sie muss Geld verdienen, macht sich Gedanken um ihr Leben auf dem College und ist unsterblich in ihren besten Freund Sebastian verliebt. Dieser hat selbst Probleme, mit denen er umgehen muss.
Beide Protagonisten sind wundervoll auf ihre bestimmte Art. Lena ist verantwortungsbewusst, zielstrebig und eine Buchliebhaberin, was sie mir persönlich noch sympathischer gemacht hat. Sebastian ist immer für Lena da, ein sehr guter Freund und wirklich humorvoll. Er hört ihr zu und versucht sie zu verstehen.
"Was bringt es zu warten? Keinem von uns ist ein Morgen versprochen. Das haben wir jetzt gelernt, oder nicht? Man kann die Dinge nicht ewig aufschieben." (S.249 ~ Sebastian).
Anfänglich hat sich die Geschichte für mich etwas zu sehr gezogen. Trotzdem habe ich das Jugendhafte und das Hin und Her zwischen Lena und Sebastian genossen. Jennifer L. Armentrout ist ein wahres Schreibtalent: Sie kann nicht nur wahnsinnig spannende Fantasy Bücher und wundervolle New Adult Romane schreiben, sondern versteht auch etwas von Jugendlichen. Die Unsicherheit und das Gefühlschaos, mit dem junge Menschen zu tun haben, hat die Autorin sehr realistisch geschildert. Ich bin begeistert.
Zwischenzeitlich war mir der Weg bis zum Höhepunkt der Geschichte zu langatmig und ich hätte gerne vorgespult. Lena hat sich zwar sehr viele Gedanken um ihre Beziehung zu Sebastian gemacht, aber die Szenen zwischen beiden und der Austausch hat mir etwas gefehlt. Davon hätte ich gerne mehr!
Und wenn wir uns weigern die Verantwortung dafür zu übernehmen, laufen wir Gefahr , diese Handlungen zu wiederholen." (S. 335)
Insgesamt empfehle ich "Und wenn es kein Morgen gibt" all denen, die mehr als eine süße, lockere Liebesgeschichte suchen. Wer sich mit einem sehr wichtigen Thema auseinandersetzen möchte, das wirklich traurig, aber sehr realistisch ist, sollte zu diesem Buch greifen. Es ist nicht perfekt, hat manchmal seine Längen und ist ein ständiges Hin und Her. Trotzdem hat es sich in meinen Kopf geschlichen und wird so schnell auch nicht vergessen werden.
Die Geschichte ist erschreckend realistisch, sodass ich mich selbst oft in der Rolle der leichtsinnigen Jugendlichen gesehen habe. Ich habe gelernt, dass Schuldzuweisung meist unglaublich schwer ist und vielen Fällen die Schuld auf mehrere Personen verteilt ist. Jeder Mensch trifft Entscheidungen und muss lernen mit ihnen umzugehen. Selbst die unbedachteste Handlung kann eine Reihe von Reaktionen mitsichbringen. Manchmal kann das Leben Wendungen nehmen, mit denen man nicht gerechnet hat. Wir Menschen sollten viel mehr im Jetzt leben, da wir wirklich nicht wissen wie morgen aussieht. Klingt kitschig, aber ist die Wahrheit. Ich danke Jennifer L. Armentrout für ihre wahren Worte!
Ich lebte.
Ich liebte.
Und das war okay, mehr als okay sogar.
Es war wunderschön.
Es war Leben.
(S. 393 ~ Lena)
Bewertung
4/5 ⭐