Cover-Bild Der Geschmack unseres Lebens
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 02.09.2019
  • ISBN: 9783426226827
Julia Fischer

Der Geschmack unseres Lebens

Roman


Edle Pralinen, ein Familiengeheimnis und eine bezaubernde Liebe:
ein Roman für alle, die Italien und den Duft von Schokolade lieben

Die Haselnussplantage ihrer Familie in den Hügeln von Alba ist Ellas ganze Welt. Sie ist erst fünf, als ihre Mutter stirbt und ihr nur ein altes, selbstverfasstes Pralinenrezeptbuch hinterlässt.
Dieses Rezeptbuch enthält die Geschichte eines Lebens in Gramm und Millilitern - und den Anfang eines Traums.
Als Ella ihr Zuhause verliert und in der historischen Altstadt eine Chocolaterie eröffnet, taucht ein Fremder bei ihr auf, der gegen ihren Willen eine leise Unruhe in ihr weckt. Ist dies aber der richtige Zeitpunkt, sich zu verlieben?

Julia Fischers warmherziger Italien-Roman führt den Leser ins Piemont - und ins Herz einer dramatischen Familiengeschichte!
Für die Leserinnen von Nina George und Nicolas Barreau



Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2019

Tiefgründig, warmherzig, traurig und einfach wunderschön!

0

Ella hat ganz früh ihre Mutter unter tragischen Umständen verloren und eröffnet gerade in Alba ihre erste eigene Chocolaterie, in der sie 32 verschiedene Pralinensorten anbietet – eine für jedes Lebensjahr ...

Ella hat ganz früh ihre Mutter unter tragischen Umständen verloren und eröffnet gerade in Alba ihre erste eigene Chocolaterie, in der sie 32 verschiedene Pralinensorten anbietet – eine für jedes Lebensjahr ihrer Mutter. Als alleinerziehende Mutter von Zwillingen hat sie es grundsätzlich nicht leicht… Da ziehen fremde Leute aus der Stadt in ihr Elternhaus und übernehmen die Haselnussplantage, die vorher über Generationen im Familienbesitz von Ellas Vorfahren war.
Ella wird all ihren Mut brauchen, um sich der Vergangenheit zu stellen und vor allem, um eine Zukunft für sich zu finden!

Meine Meinung:
Ich habe grundsätzlich alle Bücher von Julia Fischer sehr, sehr gerne gelesen und mich schon lange auf diesen neuen Roman gefreut.
Da er mit Abstand das persönlichste Buch der Autorin ist, bin ich sogar noch begeisterter von dem Roman als von den vorherigen Werken. Von Anfang an war ich dank der flüssigen, oft poetischen Schreibweise direkt in der Handlung gefangen. Alle Personen sind extrem liebevoll und glaubwürdig gezeichnet, so dass man sich als Leser(in) an den verschiedenen Entwicklungen freuen kann. Und es gibt wirklich auch zahlreiche Nebenfiguren, die genauso warmherzig und authentisch beschrieben werden wie die Protagonisten. Für mich macht das einen der Reize des Romans aus, dass es verschiedene Handlungsstränge gibt, die man anhand der Personen sehr gut verfolgen kann und die der ganzen Geschichte eine wunderbare Tiefe geben. Durch die verschiedenen Perspektiven hat der Roman einen sehr gelungenen Spannungsbogen, so dass ich das Buch nur schwer aus der Hand legen konnte.
Neben den wundervoll angelegten Personen ist auch das italienische Flair einfach ganz toll beschrieben. Man kann sich die kulinarischen Köstlichkeiten sehr gut vorstellen und fühlt sich in die liebliche Landschaft des Piemont versetzt. Mir hat der Roman richtig Lust darauf gemacht, meinen nächsten Urlaub in Alba und Umgebung zu verbringen und einmal die Trüffelmesse dort zu besuchen.
Darüber hinaus habe ich auch großen Gefallen daran gefunden, eigene Schokoladenkreationen herzustellen, weil Ella Chocolaterie einfach zu bezaubernd beschrieben war.
Der Roman wird mich aber auch grundsätzlich noch lange beschäftigen, weil er mich emotional sehr berührt und bewegt hat. So traurig die Geschichte an vielen Stellen ist, so sehr überwiegt doch das Positive und die Hoffnung. Letztlich habe ich mich sehr gefreut, dass die Geschichte für Ella noch so eine gute Wendung genommen hat.


Fazit:
Ich bin immer noch ganz bewegt von dem Roman, der mich sicherlich noch lange beschäftigen wird. Die Lektüre kann ich jedem nur wärmstens empfehlen, der einen intelligenten, gut angelegten, gefühlvollen, sinnlichen und spannend erzählten Roman sucht. Wenn ich könnte, würde ich gerne sechs Sterne dafür vergeben.

Veröffentlicht am 27.09.2019

Intensiv, vielschichtig, melancholisch, aber auch hoffnungsvoll und tiefgründig

1

Julia Fischers neuer Roman ist von Beginn an ein Buch, das auf der Zunge zergeht. Das liegt an all den beschriebenen Köstlichkeiten, die unsere Sinne ansprechen, wie auch an dem unvergleichlichem poetischen ...

Julia Fischers neuer Roman ist von Beginn an ein Buch, das auf der Zunge zergeht. Das liegt an all den beschriebenen Köstlichkeiten, die unsere Sinne ansprechen, wie auch an dem unvergleichlichem poetischen Schreibstil der Autorin, der einem sofort gefangen nimmt.
Aber nicht nur die Süße begleitet uns in der Geschichte rund um Ella Donati, sondern auch der bittere Geschmack des Lebens, der von persönlichen Verlusten und psychischen Krankheiten erzählt. Trotzalledem schwelgt man im intensiven und wohl persönlichsten Roman der Autorin, den man sicherlich nicht so schnell vergisst.

Als Leser begleiten wir Ella, eine junge Frau, die mit fünf Jahren ihre Mutter verloren hat. Ihr Bruder Danilo verlässt die Familie nach einem großen Streit mit dem Vater und verpflichtet sich zum Militär. Ella steht kurz vor ihrer Hochzeit, als ihr Vater an Krebs erkrankt und ihr Verlobter ein Jobangebot in den USA bekommt und annimmt. Ella soll nachkommen, doch sie fühlt sich verpflichtet den Vater zu pflegen. Nach seinem Tod muss die Haselnussplantage, die in jahrzehntelangem Familienbesitz war, verkauft werden. Ein neuerlicher herber Verlust für Ella. Ihren Traum eine eigene Chocolateria zu eröffnen, hat die mittlerweile alleinerziehende Mutter von Zwillingen aber nie aufgegeben. Im kleinen Städtchen Alba im Piemont, unweit ihrer alten Heimat, eröffnet sie im historischen Stadtkern ihre kleine, aber exquisite Chocolateria "La Cuccagna" (= Schlaraffenland). Und genau so fühlt man sich auch, wenn man ihr Geschäft betritt und einem der Duft von Schokolade in die Nase steigt. 32 Pralinensorten hat Ella in ihrem Sortiment, die gleiche Anzahl ihrer Lebensjahre und die ihrer Mutter, als diese starb. In der Bäckerei gegenüber hat Ella einstmals gelernt, jedoch sind die Barberis alles andere als gut auf Ella und Maresh, dem Besitzer des indischen Restaurents nebenan, zu sprechen und machen beiden das Leben schwer.
Als der neue Besitzer der Haselnussplantage ihrer Eltern, Michele Mariani, ihr ein geschäftliches Angebot macht und ihr Bruder Danilo wieder nach Hause zurückkehrt, gerät Ellas Leben erneut aus den Fugen. Während Danilo bei Mariani zu arbeiten begonnen hat und beim alten Trüffelsucher Salvatore wohnt, holt Ella die Vergangenheit ein....

Was nach einem leichten Frauenroman aussieht, ist eine gefühlvolle Geschichte mit Tiefgang, die nicht nur die angenehmen Seiten des Lebens aufzeigt. Julia Fischer spricht Themen wie Trauerverarbeitung, Trennung, Verluste und psychische Krankheiten an. Trotzdem gibt es auch hoffnungsvolle und humorvolle Stellen, vorallem wenn von den "Neun vom Stadtplatz" die Rede ist. Diese illustre Runde alter Herren hat es faustdick hinter den Ohren und beeinflussen das Leben in Alba und ihrer Einwohner mehr als man denkt.

Bildgewaltig hat Julia Fischer auch den historischen Umzug mit dem Eselrennen in Alba beschrieben. Bei der Leserunde gab es zusätzlich jede Menge Fotos der Landschaft, dem Mittelalterfest, zur Pralinenherstellung und den Sehenswürdigkeiten der Umgebung. Ein Fest nicht nur für die Sinne, sondern auch fürs Auge. Neben der Schokolade und den Haselnüssen ist auch der Trüffel und die Trüffelmesse ein Thema.

Wie schon im Vorgängerroman wird auch in "Der Geschmack unseres Lebens" aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Dazwischen gibt es kurze Rückblenden in die Vergangenheit. Man erfährt mehr über Ellas Mutter und ihr Leben mit Depression, über Salvatores große Liebe Gianna und ihr gemeinsamer Kampf als Mitglied bei den Partisanen während des Zweiten Weltkrieges, man bekommt ebenso Einsichten in Danilos Kämpfe im Irak und in Afghanistan und sein Leben in der Abgeschiedenheit des Mairatales. Ein weiterer Rückblick in Form von Briefen geht zurück ins 18. Jahrhundert zur Zeit der Besetzung durch die Franzosen. Diese sind in kursiver Schrift geschrieben, um sich vom Rest anzuheben. All diese Informationen geben interessante Einblicke und führen schlussendlich zur Lösung des Familiengeheimnisses.
Ein Thema ist im Roman allerdings allgegenwärtig und zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch zieht: Die Geschichte vom Zauberer von Oz.

Schreibstil:
Julia Fischers Schreibstil ist einnehmend, gefühlvoll und atmosphärisch, die Geschichte vielschichtig undvoller Tiefgang.
Die Charaktere sind sehr lebendig, warmherzig und facettenreich. Die Gefühls- und Gedankenwelt der Figuren wird sehr anschaulich dargestellt und man fiebert und lebt mit ihnen mit.
Die 43 eher kurzen Kapitel verführen zum "ein Kapitel geht noch" lesen ;)
Im Inneren der Klappbroschur findet man das Rezept für Haselnusstrüffel La Cuggana.

Fazit:
Ein Roman der leisen Töne, der die Sinne anspricht und einiges italienisches Flair verbreitet. Intensiv, vielschichtig, melancholisch, aber auch hoffnungsvoll und tiefgründig. Dieser Roman hat einfach alles, was man sich wünschen kann. Julia Fischers bisher persönlichstes und bestes Buch - ich empfehle es gern weiter!

Veröffentlicht am 25.09.2019

Das Vergangene ist immer allgegenwertig

0

INHALT
Ella verliert ihre Mutter, als sie 5 Jahre alt war. Doch dann geht alles andere auch den Bach runter. Sie verliert ihr zu Hause, ihr Bruder Danilo verlässt die Heimat, der Vater stirbt und Ella ...

INHALT
Ella verliert ihre Mutter, als sie 5 Jahre alt war. Doch dann geht alles andere auch den Bach runter. Sie verliert ihr zu Hause, ihr Bruder Danilo verlässt die Heimat, der Vater stirbt und Ella ist mir ihren Zwillingen alleine.
Ella eröffnet aber ihre Chocolaterie, denn sie backt sehr gerne und stellt gute Pralinen her.

MEINE MEINUNG
Dieses Buch beginnt schon sehr emotional und man spürt sofort die Sehnsucht, die hier sehr groß ist.

Der Schreibstil der Autorin ist hier sehr lebendig und es liest sich sehr leicht und sehr zügig. Die Rückblicke, in die vergangene Zeit und den damit verbundenen Ereignissen mache es so emotional und so gefühlvoll. Es drückt auch sehr gut die Liebe und die Sehnsucht aus und man ist dadurch den Personen sehr viel näher.

Ella hat die Leidenschaft des Backens von ihrer Mutter und so eröffnet sie ihren Laden. Der Bruder geht zur Armee, er verlässt das Haus im Streit und dann fehlt ihm der Mut zur Rückkehr.
Er liebt seine Schwester und verschweigt ihr, was in der Nacht passiert war, als die Mutter den Unfall hatte.
Das die Familie dann auch noch die Haselnussplantage und das Haus verliert, ist sehr dramatisch. Hier wird die Familie von einigen Schicksalsschlägen getroffen.

Die Autorin hat ein wundervolle Werk geschaffen, das durch die Rückblicke in die Vergangenheit und die ausführliche Beschreibung der Personen sehr viel Gefühl entwickelt. In diesen Rückblicken wird ausführlich auf die entsprechende Person und deren Leben eingegangen.
Das regt auch mich als Leser zum nachdenken an und ich kann mich viel besser in die Umstände einfühlen. Das macht dann das Gesamtwerk so identisch.

Es lässt sich wunderbar lesen und die Schicksale und Ereignisse sind hier wohl auf allen Ebenen nicht sehr einfach. Hier hat jeder sein Beutelchen zu tragen und alles ist hier wunderbar in Szene gesetzt. Das gibt von mir dann natürlich die vollen 5 Sterne, die hier absolut verdient sind.

Ach ja, ich habe den Kuchen nach gebacken und ich muss sagen, der ist wirklich lecker. Ich war natürlich neugierig, was das für einen Kuchen gibt, wo man 8 Eier verwendet. Danke für diese Erfahrung, die ich hier mit diesem Kuchen machen durfte. Ich kann wirklich nur allen Lesern empfehlen dieses Kuchen nach zu backen. Es ist total einfach, geht sehr schnell und schmeckt absolut lecker.

Bluesky_ 13
Rosi

Veröffentlicht am 24.09.2019

Intensiv und eindrücklich

0

Was für eine eindrückliche Geschichte! Man spürt schon auf den ersten Seiten, dass dieser neue Roman von Julia Fischer ihr bisher persönlichstes und bestes Buch ist.

"In Geschmack unseres Lebens" nimmt ...

Was für eine eindrückliche Geschichte! Man spürt schon auf den ersten Seiten, dass dieser neue Roman von Julia Fischer ihr bisher persönlichstes und bestes Buch ist.

"In Geschmack unseres Lebens" nimmt Julia Fischer die Leser mit ins Piemont, nach Alba. Am 32. Geburtstag und gleichzeitigem Todestag von ihrer Mutter, beginnt die Geschichte um Ella. Sie lebt mit ihren zwei kleinen Kindern in einer Wohnung in der Stadt, seit ihr Vater vor einem Jahr gestorben ist und Ella das Elternhaus samt Haselnussplantage verkaufen musste. Im September wird sie ihre Chocolaterie "La Cuccagna" eröffnen.

Ihr Laden steht neben dem indischen Restaurant Samsara, das von Mahesh Bai geführt wird, aber "dank" der bösen Zunge von der Bäckerin Matilda Barbieri vis-à-vis schlecht läuft. Dass ihr Neffe Andrea, der nach einer Slow-Food-Ausbildung bei ihr arbeitet, Mahesh's Essen lobt und auch Ellas Pralinen und Torten ihren Kunden empfiehlt, passt der Bäckerin noch weniger.

Ella hat aber andere Probleme: sie hat immer noch Mühe mit dem Verlust ihrer Plantage und ist wütend auf den neuen Besitzer - Michele Mariani, der bei ihrer ersten Begegnung keine Ahnung hat, wer Ella ist. Ausserdem kehrt ihr Bruder Danilo endlich nach Hause zurück. Ella weiss noch immer nicht, weshalb Danilo jahrelang weg blieb. Der hatte seine Gründe, gewichtige.

Danilo lebt nun bei Trüffelsucher Salvatore, der früher auf ihrer Plantage gearbeitet hat. Salvatore trauert noch immer seiner grossen Liebe nach, die er im Krieg verloren hat, sein Hund und sein Esel sind seine treuen Begleiter.

Es ist so viel drin in diesem Roman: es geht um gutes, von Hand zubereitetes Essen (Bäckerei, Chocolaterie, indisches Restaurant), um Familiengeschichten mit psychischen Krankheiten und Generationenkonflikten, das Sich-Erinnern an die persönlichen Verluste zu Kriegszeiten (italienischer Widerstand von 1943-45), um Liebe und ganz vieles mehr. Der Roman bietet mehr als jede Wundertüte.

Licht und Dunkel liegen nahe nebeneinander in "Der Geschmack unseres Lebens". Bei fast jeder Person schaut man in Rückblenden zurück auf Szenen ihres Lebens. Die Leser lernen dabei die Geschichte und Sehnsüchte der jeweiligen Personen kennen. Diese vielen Rückblenden verwirren nicht, sie erklären und passen sich wunderbar in den Lesefluss ein. Die Charaktere spüren früher oder später, dass sich ihre alten und neuen Lebens-Scherben zusammenfügen und etwas Neues, etwas Gutes - trotz allen zerbrochenen Scherben - daraus entstehen kann.

Unsympathisch war mir keiner, selbst Pippa, Micheles Frau, nicht. Im Gegenteil, sie sieht ihr Eheproblem besser als er und löst dieses auf eine gute Art und Weise. Jeder darf in dieser Geschichte seinen Lebensansichten frönen und keine davon ist schlecht, alles darf sein.

Meine Lieblingsfigur war Salvatore. Er hat soviel erlebt und ist dennoch ein herzensguter alter Mann. Er gehört zu den Neun vom Stadtplatz und sorgt mit diesen Senioren für viele lustige Szenen. Aber auch Sophia, Michele Marianis Mutter ist eine tolle Frau, die es nicht nur mit den Neun aufnehmen kann.

Dieser neue Roman von Julia Fischer ist so vielschichtig und berührend wie selten ein Roman. Alles passt zusammen und fliest an den richtigen Ort. Das fand ich total faszinierend, denn der Roman kommt ohne die weit verbreiteten Dramen, wie sie in vielen Liebesgeschichten gang und gäbe sind, aus. Alles passiert einfach, egal ob tolle oder traurige Szenen, ohne Vorwarnung oder seitenlanges darauf zusteuern. Das macht den Roman gleich nochmals interessanter als er schon ist.

Fazit: Ein extrem intensiver und eindrücklicher Roman, von dem man in keiner Weise enttäuscht wird, der einen ins Piemont mitnimmt und die Leser allerhand erleben und fühlen lässt.
5 Punkte.

Veröffentlicht am 17.09.2019

Lebe deinen Traum!

0

Der Roman spielt in Italien. Ella ist erst fünf Jahre alt und ihr Bruder sieben Jahre, als sie ihre Mutter verlieren und allein mit dem Vater aufwachsen müssen. Ihr Zuhause ist eine alte Haselnussplantage, ...

Der Roman spielt in Italien. Ella ist erst fünf Jahre alt und ihr Bruder sieben Jahre, als sie ihre Mutter verlieren und allein mit dem Vater aufwachsen müssen. Ihr Zuhause ist eine alte Haselnussplantage, verwunschen und lange im Familienbesitz.

27 Jahre später steht Ella ohne ihr Zuhause, als alleinerziehende Mutter von Zwillingen, und mit dem Traum einer Chocolaterie mit Produkten aus dem Rezeptbuch ihrer verstorbenen Mutter, da.

In ihrem Roman erzählt die Autorin Julia Fischer eine Familiengeschichte, mit Rückblenden in die Vergangenheit. Wie ist es zu dem Tod der Mutter gekommen und worüber wurde nie gesprochen? Es ist eine Geschichte über Träume, Liebe, Leid, Traurigkeit und Glückseligkeit voller Empathie, manchmal melancholisch und dann wieder herum hoffnungsvoll und mit Sinn für Humor.

Geheimnisse und Träume spielen jedoch nicht nur bei Ellas Familie eine Rolle, sondern auch bei anderen Bewohnern des Ortes.


In einer Buchhandlung wird man diesen Roman sicherlich in der Ecke der leicht unterhaltsamen Frauenliteratur finden, aber damit wird man ihm überhaupt nicht gerecht.

Sprachlich glänzt es mit wundervollen Beschreibungen, die Autorin schafft es u. a. stets alle Sinne anzusprechen und auch die Liebe kommt neben anderen großen Gefühlen nicht zu kurz, jedoch es hat auch emotional sehr traurige Momente, bei denen ich sehr ergriffen war. Es ist eine Geschichte, die aus vielen einzelnen kleinen Teilen besteht und sehr in die Tiefe geht.


Essen, oder besser gesagt der Genuss von Lebensmitteln, ist ein weiterer Schwerpunkt des Romans. Beim Lesen hatte ich stets den „Geschmack“der erwähnten Köstlichkeiten auf der Zunge.

Des weiteren bekomme ich große Lust die beschriebenen Orte zu besuchen und auch mein Interesse für die Geschichte Italiens wird geweckt.


Mir hat diese Geschichte, die so vielschichtig erzählt wird, sehr gut gefallen.....

Jeder wird dieses Buch anders lesen …...als Familiengeschichte, als Liebesroman, als Reiseführer, als Geschichtsbuch, als Einblick in die Herstellung von Köstichkeiten unterschiedlichster Art, als Lebensratgeber....

Unbedingt selber lesen! Fünf Sterne von mir!