Ein solider Psychothriller
»Du kannst dich nicht mehr erinnern. Aber er wird dich nie wieder vergessen lassen.«
Ich mag das Cover wirklich gerne, da es durch den kräftigen Farbklecks und den großen Titel ein echter Blickfang ist. ...
»Du kannst dich nicht mehr erinnern. Aber er wird dich nie wieder vergessen lassen.«
Ich mag das Cover wirklich gerne, da es durch den kräftigen Farbklecks und den großen Titel ein echter Blickfang ist.
Mary Torjussen hat einen flüssigen Schreibstil, der mich die über 460 Seiten schnell lesen ließ.
Das erste Kapitel, das 15 Jahre vor der eigentlichen Handlung spielt, ist mehr als spannend und endet mit einem fiesen Cliffhanger. Allerdings war mir bereits zu diesem Zeitpunkt klar, was im Anschluss passieren würde, da die vorherige Handlung nicht viel Spielraum zuließ.
Ab dem zweiten Kapitel geht die Geschichte etwas schleppender voran. Wir lernen Gemma - erfolgreiche Immobilienmaklerin -, ihren Mann Joe und ihren gemeinsamen Sohn Rory kennen.
Ihr Ehemann war bis zur Geburt im IT-Bereich tätig und hat seinen Beruf anschließend aufgegeben, um sich um den kleinen Rory zu kümmern. Zwar liebt Gemma ihren Beruf über alles, doch als Alleinverdienerin kann sie es sich nicht leisten, kürzerzutreten, dabei wünscht sie sich nichts sehnlicher, als mehr Zeit mit ihrer Familie und vor allem mit ihrem Sohn zu verbringen. Leider denkt Joe nicht einmal im Entferntesten daran, sich einen neuen Job zu suchen, um seine Frau zumindest etwas zu entlasten. Zu ihrem Leidwesen schmiedet er heimlich Zukunftspläne, was Gemma nur zusätzlich unter Druck setzt.
Das Buch ist in zwei Teile unterteilt. Im ersten Teil dreht sich die Handlung hauptsächlich um Gemmas Familienleben, ihre Sorgen, ihre Ängste, ihre Wünsche und Sehnsüchte, ihre Arbeit und um die subtilen Nachrichten, die sie nach der verhängnisvollen Nacht im Hotel erhält.
Diesen Teil fand ich etwas zäh und nur mäßig spannend, da sich viele Ereignisse wiederholten und nicht wirklich etwas passierte. Zudem fand ich Joe mehr als nur unsympathisch.
Er ist egoistisch, faul und interessiert sich nicht dafür, was Gemma möchte. Sein plötzliches Umdenken am Ende habe ich ihm auch nicht abgenommen.
Erst im zweiten Teil wird die Geschichte wieder richtig spannend. Hier wechseln die Erzählperspektiven zwischen Gemma und ... (da ich nicht spoilern möchte, lasse ich den Namen weg), was Abwechslung brachte.
Die Handlung wurde immer dramatischer und die Situation spitzte sich zu. Zwischendrin gab es immer wieder Wendungen, mit denen ich so nicht gerechnet hatte, bis das Buch zum Schluss in einem kleinen Showdown endet.
Fazit:
Trotz der ersten Hälfte, die ich vergleichsweise schwächer und leider nur wenig spannend fand, konnte mich "Schlaf schön, solange du noch kannst" durch einige Plot-Twists am Ende doch noch von sich überzeugen.
4/5 Sterne
Vielen Dank an das Bloggerportal und den Blanvalet Verlag, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.