Tiefgang und Emotionen - eine überraschende Entdeckung
Ich mag diesen Verlag mit dem Walfisch : Magellan , ein kleiner konzernunabhängiger Verlag der vor allem im Bereich Bilder- , Kinder, und Jugendbuch publiziert und meiner Meinung nach dort immer ganz besondere ...
Ich mag diesen Verlag mit dem Walfisch : Magellan , ein kleiner konzernunabhängiger Verlag der vor allem im Bereich Bilder- , Kinder, und Jugendbuch publiziert und meiner Meinung nach dort immer ganz besondere Schätze zu finden sind.So auch dieses mal: Das Buch „Mit anderen Worten ich “ habe ich bei lovelybooks gewonnen, nachdem ich dort passend zum Buchthema ein kleines Gedicht geschrieben hatte.
Endlich hielt ich mal wieder ein Buch in den Händen, dessen Klappentext nicht allzu viel verriet, aber doch genug um es interessant für mich als Leser zu machen. Meine Neugierde war schnell geweckt und ich wollte mehr wissen über Samantha, die offensichtlich zwei völlig verschiedene Leben führt, über Ihre Selbstzweifel und Macken, aber auch über die unerwartete Entdeckung die mir versprochen wurde. Der Klappentext verführte mich also dazu, das Buch als bald zur Hand zu nehmen und mit dem lesen zu beginnen.
Zunächst macht Samantha einen völlig normalen Eindruck, doch bald wurde mir klar, dass sie eine perfekte Scheinwelt für sich und vor allem für Ihre Freundinnen aufgebaut hat. Sie kämpft täglich mit Panikattacken und Zwangsneurosen und findet in den Mitgliedern des Dichterclubs endlich Menschen die sie so akzeptieren wie sie ist. Das Thema Freundschaft ist allgegenwärtig, nicht zuletzt weil sowohl ich als Leser wie auch Samantha irgendwann an dem Punkt ankommen wo einem klar wird, dass Ihre Freundinnen alles andere als Freundinnen sind. Der permanente Druck, der auch auf vielen gleichaltrigen Lesern lasten dürfte, immer perfekt sein und dem Vergleich mit anderen Stand halten zu müssen wird letztendlich von Samanthas Schultern genommen und sie entwickelt sich zu einer völlig anderen Persönlichkeit. Es machte mir richtig Spaß sie bei dieser Veränderung zu begleiten und dabei die Macht der Worte kennen zu lernen.
Die Autorin hat ein hochbrisantes Thema (psychische Störungen bei Jugendlichen ) gewählt und es geschafft den Leser mit einer Leichtigkeit der Worte in den Bann der Handlung zu ziehen. Auch nach dem Lesen des Buches ist es mir immer noch rätselhaft wie sie das geschafft hat. Das Buch weist eine einzige große , relativ späte, Wendung auf, und dennoch wirkt es keine Sekunde lang langatmig oder gar langweilig. Vielleicht liegt es einfach daran, dass sie sich bei der Gestaltung der Charaktere sehr viel Mühe gegeben zu haben scheint, sie sind authentisch und dennoch weit entfernt vom Mainstream. Auch die übliche Liebesgeschichte scheint sie ganz locker zwischen die Seiten einfließen zu lassen, ohne das sie konstruiert oder unglaubwürdig erscheint.
Mein Fazit
Eine gelungene Teenager-Geschichte mit ungewohntem Tiefgang und einer Menge (Wort-) Witz, die nicht nur junge Leser begeistern dürfte. Die Geschichte hat das besondere Etwas, ohne genau sagen zu können worin dieses „Etwas“ besteht. Wenn Euch der Klappentext neugierig gemacht hat, solltet ihr dieses Buch auf jeden Fall lesen.