Cover-Bild Ein Teelöffel Land und Meer
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: mareverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 09.07.2013
  • ISBN: 9783866480131
Dina Nayeri

Ein Teelöffel Land und Meer

Ulrike Ulrike Wasel und Klaus Timmermann (Übersetzer)

Saba ist elf Jahre alt, als zwei einschneidende Ereignisse ihr Leben verändern. Die Islamische Revolution zwingt Sabas wohlhabende christliche Familie dazu, Teheran zu verlassen und sich – fern von den prüfenden Blicken der Mullahs – auf ihre Ländereien in der Gilan-Provinz zurückzuziehen. Kurz darauf verschwinden ihre Mutter und ihre Zwillingsschwester Mahtab spurlos. Ihr Vater und die Nachbarn im Dorf behaupten, Mahtab sei bei einem nächtlichen Bad im Kaspischen Meer ertrunken und die Mutter sei bei dem Versuch, den Iran zu verlassen, festgenommen worden. Doch Saba glaubt an eine ganz andere Geschichte: Immer wieder erzählt sie ihrer besten Freundin Ponneh und dem Jungen Reza, den sie liebt, Episoden aus dem filmreifen Leben, das die beiden Vermissten inzwischen in den USA führen.

Als Saba erwachsen wird, muss sie sich jedoch immer drängenderen Fragen stellen: Was ist Wahrheit und was ist Lüge? Darf Liebe ein Grund sein, sich selbst zu verleugnen? Und wann ist es an der Zeit, eigene Entscheidungen zu treffen und sein Schicksal in die Hand zu nehmen? Ein kraftvolles, berührendes Debüt über Freundschaft, Treue und die Macht des Geschichtenerzählens.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.04.2021

Zwischen Fantasie und Wirklichkeit ...

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Das elfjährige Mädchen Saba muss einen herben Verlust einstecken, so ist es dann auch kein Wunder, dass sie sich zeitweise in ihre Fantasiewelt zurückzieht, in der sie ihre Schwester und Mutter mit einbezieht. ...

Das elfjährige Mädchen Saba muss einen herben Verlust einstecken, so ist es dann auch kein Wunder, dass sie sich zeitweise in ihre Fantasiewelt zurückzieht, in der sie ihre Schwester und Mutter mit einbezieht. Das wahre tägliche Leben spielt sich für sie in dem kleinen abgelegenen Dorf Cheshmeh im Iran ab. Das Dorfleben ist geprägt von kulturellen Handlungsweisen, Regeln und Pflichten. Nachdem sie dort mit ihrer Zwillingsschwester Mathab eine gemeinsame Kindheit erleben durfte, werden sie durch ein schweres Schicksal voneinander getrennt. Die zudem verschwundene Mutter der beiden Mädchenmacht ihren Mann dadurch zum alleinerziehenden Vater der kleinen Saba.

Saba wächst in der großen Gemeinschaft des Dorfes und ihren Freunden Raza und Poneeh auf. Eine Vielzahl unterschiedlicher "Ziehmütter" vermitteln ihr die unterschiedlichsten Prägungen und Unterstützungen. Doch immer wieder zieht sie sich in ihre Fantasiewelt zurück. Sie ist sehr wissbegierig und liebt amerikanische Literatur und Filme, die sie sich heimlich und illegal auf dem Markt beschafft. Diese Leidenschaft lässt sie wenigstens gedanklich in die Ferne reisen und bestimmt bald ihre Gedanken. Immer wieder kreisen ihre Fantasien um den Verbleib von Mutter und Schwester. Mit ihrem blühenden Vorstellungsvermögen malt sie sich für die Beiden ein Leben in einem Amerika aus, welches durch Freiheit und Wohlstand geprägt ist.

Als Saba schließlich ins heiratsfähige Alter kommt, wird sie mit einem sehr viel älteren, wohlhabenden Mann zwangsverheiratet. An ihrem Traum, irgendwann auch im großen freien Amerika leben zu können will sie jedoch nicht aufgeben. Schließlich kommt alles anders …

Trotz aller negativen Aspekte wird der Iran, seine Kultur, seine Natur und Gesellschaft, der Familienzusammenhalt, die Gastfreundschaft mit so viel Herzenswärme geschildert, dass das Buch aber auch eine starke Wärme ausstrahlt. Durch dieses Buch taucht man als Leser bzw. Hörer in eine bunte, vielschichtige orientalische Welt ein, die man förmlich riechen, spüren und schmecken kann.

Einen Stern in meiner Bewertung jedoch ab, da die detailreiche Erzählweise leider manche Längen aufweist, was den an sich gekonnt gezogenen Spannungsbogen teilweise unnötig in die Länge zieht. Dennoch ein wunderbarer Einblick in eine uns Deutschen eher fremde Welt.

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Veröffentlicht am 10.10.2019

Faszinierender, kraftvoller und berührender Roman

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Als Saba Hafezi elf Jahre alt ist, verändern einschneidende Erlebnisse ihr Leben entscheidend. Kurz nachdem die Islamische Revolution ihre wohlhabende, christliche Familie dazu zwingt, die Hauptstadt Teheran ...

Als Saba Hafezi elf Jahre alt ist, verändern einschneidende Erlebnisse ihr Leben entscheidend. Kurz nachdem die Islamische Revolution ihre wohlhabende, christliche Familie dazu zwingt, die Hauptstadt Teheran zu verlassen und sich auf ihre Ländereien in der Gilan-Provinz zurückzuziehen, verschwinden ihre Mutter und ihre Zwillingsschwester Mahtab spurlos. Saba bleibt traumatisiert und als halber Mensch zurück. Die Menschen im Dorf sagen, Mahtab sei bei einem nächtlichen Bad im Kaspischen Meer ertrunken und Sabas Mutter beim Versuch das Land zu verlassen, verhaftet worden. Saba aber glaubt, an ihre eigene Wahrheit. Sie erzählt ihren besten Freunden immer wieder von dem filmreifen Leben, dass Mutter und Schwester nun in den USA führen.

Die Autorin Dina Nayeri emigrierte als Zehnjährige vom Iran in die USA. Das von ihr gezeichnete Bild des postrevolutionären Irans bietet interessante Einblicke in das Leben in einem fernen Land und einer fremden Kultur. Die Handlung an sich ist nicht sehr spannend, dennoch wird man Von Sabas Geschichte gefesselt. Man fiebert mit ihr und hofft, dass sie ihr Trauma überwindet und das Leben führen kann, das sie sich erträumt.

„Ein Teelöffel Land und Meer“ ist ein faszinierender, kraftvoller, berührender Roman über Freundschaft, Treue und die Macht des Geschichtenerzählens. Saba und ihre bewegende Geschichte ziehen einen in ihren Bann. Tolles Buch!

Veröffentlicht am 30.12.2017

You got a fast car

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but is it fast enough so we can fly away we gotta make a decision
we leave tonight or live and die this way

Tracy Chapman - die junge amerikanische Stimme der 1980er Jahre: Dieses Lied ist quasi Sabas ...

but is it fast enough so we can fly away we gotta make a decision
we leave tonight or live and die this way

Tracy Chapman - die junge amerikanische Stimme der 1980er Jahre: Dieses Lied ist quasi Sabas Hymne, das Lied, das sie seit ihrer frühesten Jugend hört, wenn sie allem entfliehen will, wenn sie bei sich, bei ihren Gedanken, beim wahren Leben sozusagen sein will.

Saba ist ein junges Mädchen, dann eine junge Frau aus einer Familie konvertierter Christen, die mit ihrem Vater in einem kleinen Dorf im Nordiran lebt - Mutter und Zwillingsschwester sind ihr irgendwie abhanden gekommen - ja, wie eigentlich? Sind sie in Amerika, leben sie überhaupt noch - Sabas Vater und ihre vielen Ersatzmütter erzählen es ihr nicht - oder will sie es nicht hören? Aber sie hat ja ihre Geschichten über Mahtab, die Zwillingsschwester, ihre Welt, in die sie sich flüchtet - quasi als moderne orientalische Geschichtenerzählerin mit Sehnsuchtsort Nordamerika. Und sie hat ihre Freunde, die schöne Ponneh und Reza, den sie von klein auf liebt... leider hat sie auch sehr, sehr früh einen Ehemann, mindestens viermal so alt wie sie und das ist alles andere als schön. Auch mit einigen anderen Wahrheiten müssen Saba und Mahtab - in Sabas Geschichten - leben : "....die Erkenntnis, dass Du im Film eines anderen nur eine Nebenrolle hast, tut wahnsinnig weh" (S.363) - dies nur eine der Wahrheiten, die sie im Laufe des Buches erfahren müssen - das Leben und nicht zuletzt das Willkürregime der Ayatollahs und Mullahs hält so einiges für sie bereit - und natürlich auch Erstaunliches für den Leser, so zum Beispiel die Information, dass man zumindest zeitweise sehr leicht an Opium herangekommen ist, das offenbar in einigen Kreisen als Volksdroge den strengstens verbotenen Alkohol ersetzte.

Die Geschichte baut sich langsam auf, erzählt nicht nur in dritter Person aus Sabas Perspektive, nein, als Ich-Erzählerinnen kommen auch einige der Dorfbewohnerinnen, vor allem Rezas Mutter, zu Wort und sie sehen einiges aus einer vollkommen anderen Perspektive.

Der - westlich geprägte - Leser hofft und bangt mit Saba, belächelt ein wenig ihre naive, von Zeitschriftenlektüre, Musik und Filmen geprägte Sicht auf die USA, und drückt ihr vor allem die Daumen, dass ihr in irgendeiner Weise der Ausbruch aus der iranischen Tretmühle gelingt. Klappt es? Drücken Sie die Daumen - und lesen Sie mit!

Ein Buch, dessen Lektüre für mich wichtig, das für mich aber auch ausgesprochen schwer zu erobern war - es hatte aus meiner Sicht durchaus gelegentliche Längen und war auch mal sperrig. Sätze wie "Die Pro-Haar-Regierung war noch nicht von der Pro-Kopftuch-Regierung gestürzt worden." (S29) hielten mich jedoch immer wieder am Ball und geben auch ein Zeugnis von der meisterhaften Leistung der Übersetzer Ulrike Wasel und Klaus Timmermann. Zudem wird dem Käufer/ Leser eines der schönsten Cover der Belletristik der letzten Jahre überhaupt geboten - schon allein das macht Lust auf die Lektüre, wobei es sich auch trefflich an den inhalt anpasst. Ein Buch, das für mich in der Tradition von "Der Drachenläufer", "Tausend Strahlende Sonnen" und einigen der Romane von Rafik Schami steht, die zwar von anderen Ländern - Afghanistan und Syrien - handeln, doch ähnliches zum Ausdruck bringen. Auch wenn dieses Buch für mich nicht ganz an einige der vorher genannten herankommt, ist es unbedingt als anspruchsvolle Lektüre für Freunde von Büchern über fremde Länder zu empfehlen!

Veröffentlicht am 07.08.2019

Sehr langatmige Erzählung

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Zwei Schwestern, getrennt durch einen Ozean, verbunden durch eine Geschichte

Saba ist elf Jahre alt, als zwei einschneidende Ereignisse ihr Leben verändern. Die Islamische Revolution zwingt Sabas wohlhabende ...

Zwei Schwestern, getrennt durch einen Ozean, verbunden durch eine Geschichte

Saba ist elf Jahre alt, als zwei einschneidende Ereignisse ihr Leben verändern. Die Islamische Revolution zwingt Sabas wohlhabende christliche Familie dazu, Teheran zu verlassen und sich auf ihre Ländereien in der Gilan-Provinz zurückzuziehen. Kurz darauf verschwinden ihre Mutter und ihre Zwillingsschwester Mahtab spurlos. Ihr Vater und die Nachbarn im Dorf behaupten, Mahtab sei bei einem nächtlichen Bad im Kaspischen Meer ertrunken und die Mutter sei bei dem Versuch, den Iran zu verlassen, festgenommen worden. Doch Saba glaubt an eine ganz andere Geschichte: Immer wieder erzählt sie ihrer besten Freundin Ponneh und dem Jungen Reza, den sie liebt, Episoden aus dem filmreifen Leben, das die beiden Vermissten inzwischen in den USA führen.

Mein Fazit:

Ich habe mich gelangweilt und dann ab der Mitte abgebrochen, weil ich mich nur noch gequält habe. Sicherlich handelt es sich hier um ein kulturell wertvolles Hörbuch, aber die Geschichte ist so langatmig und anstrengend. Ich konnte einfach nicht weiterhören.