Inhalt:
Louna ist die Tochter der gefragtesten Hochzeitsplanerin von Lakeview. Deren Mitarbeiter sind gestählt im Umgang mit panischen Bräuten und kaltfüßigen Bräutigamen. Und bei allem, was sie erlebt haben, glaubt keiner von ihnen mehr an die wahre Liebe. Auch Louna glaubt nicht mehr an das ewige Liebesglück, denn ihre erste Liebe wurde ihr genommen. Seit damals hält sie jeden, der sich ihr nähert, auf Abstand. Auch Ambrose, den charmant-chaotischen Bruder einer zahlungskräftigen Braut to be. Als Lounas Mutter ausgerechnet Ambrose als Praktikant einstellt, beginnt Lounas sorgsam errichteter Schutzwall zu bröckeln.
Meinung:
Ich liebe Sarah Dessens Bücher. Und auch wenn Once and for all nicht an meinen Favoriten About Ruby heranreichte, so habe ich das Buch trotzdem geliebt-
Die Geschichte ist so wundervoll, so gefühlvoll, so tiefgründig, so besonders, so toll.
Ihr Schreibstil ist wie immer sehr humorvoll, einnehmend, bildhaft und ging mir bei einigen Szenen richtig unter die Haut. Erzählt wird aus Lounas Sicht in der ich-Perspektive, wobei sie den Leser teilweise direkt anspricht. Sie erzählt uns eigentlich sogar zwei Geschichten – einmal im Jetzt, diesen letzten Sommer, in dem sie in der Hochzeitsfirma ihrer Mutter jobbt und Ambrose als neuer Praktikant dazukommt, und einmal vor einem Jahr, als sie Ethan kennenlernte, die beiden sich verliebten und sich wieder verloren. Mir gefielen vor allem die Kapitel mit Ethan (generell Ethan ist ja wohl der absolute Traum, sorry Ambrose!), sie ließen mich dahinschmelzen und je mehr es diesem einen Ereignis entgegenging, desto weniger wollte ich weiterlesen, aber ich KONNTE auch nicht aufhören, so sehr war ich im Sog gefangen. Was genau mit ihrer Liebe geschah kann man sich ziemlich früh denken und obwohl ich erst dachte „hm wäre ein bisschen rätseln nicht besser gewesen“, war es so genau richtig, denn im Gegensatz zu Lounas „unschuldigen“ Damals-Erzählungen weiß man ja, was kommen wird und das war irgendwie eine geniale Erzählweise. Hier hatte ich gegen Ende richtig Gänsehaut.
Überhaupt war Louna mir mehr als sympathisch. Ich konnte mich super in sie hineinversetzen, mit ihr mitfühlen, mitleiden, mit ihr langsam Ambrose eine Chance geben, der doch nicht so oberflächlich ist, wie er anfangs erscheint. Louna glaubt nicht (mehr) an die Liebe, ist zynisch, eher still, geht nicht viel auf Partys, datet eigentlich nicht und ihre beste Freundin Jilly war der lustige passende Gegenpart dazu: laut, verrückt, mit vielen Geschwistern und immer auf der Suche nach dem nächsten Date. Aber man merkte, wenn es darauf ankommt, steht sie hinter Louna.
Ambrose, ja, mit ihm musste ich erst warm werden, denn wie auch für Louna ist er so gar nicht mein Typ. Er stammt aus einer wohlhabenden Familie, stiftet oft Chaos und handelt oft ohne zu denken (ich meine, wer klaut schon einen Hund und stellt es als Rettung hin?) und hat mehr Dates als es Wochentage gibt. Ja, auch ich hätte ihn wohl unter „mir spontan nicht sympathisch“ abgelegt. Aber mit der Zeit lernen wir ihn kennen, er hilft Leuten gerne, ist wirklich gutherzig, sie lachen gemeinsam und ohne es zu merken ist er Louna und auch mir ein guter Freund geworden. Am besten waren aber die humorvollen Schlagabtausche zwischen den beiden, die zu einer Wette führten, die die Geschichte im Jetzt neben den Hochzeiten dominiert: und zwar soll Louna im letzten Sommer mehr erleben, viele Dates haben – aber nur erste Dates. Dafür soll Ambrose sich den restlichen Sommer auf ein Mädchen festlegen. Klingt lustig? Ist es auch. Wer wird wohl am Ende die Wette gewinnen?
Mein Highlight von Nebencharakteren waren übrigens Lounas Mutter und William, ihr Partner in der Firma. Die beiden und ihr Zynismus sind der Hammer. :D Auch das man so viel über den Job der Hochzeitsplaner erfuhr, eben alles, was hinter den Kulissen geschieht – natürlich gepaart mit einer erhöhten Prise Zynismus – war echt interessant und hatte ich so noch nicht gelesen. An sich ist die Story eigentlich relativ ruhig, es geschiehen keine großen Weltwunder, aber das fehlte mir auch gar nicht, denn obwohl wir „nur“ Louna durch ihre Sommerwochen von Hochzeiten, dem Planen derer und ihrer Zeit mit Jilly oder Ambrose folgten, flog ich durch die Seiten.
Ich kann wirklich nicht genug von dem Buch schwärmen. Wenn ihr also Jugendbücher mögt, lest es. Wenn ihr sonst vielleicht eher im NA Genre unterwegs seid, egal, gebt diesem Buch eine Chance, euch ebenso verzaubern zu lassen, wie mich.
Fazit:
Sarah Dessen weiß, wie man ein grandioses und tiefgründiges Jugendbuch schreibt – sie beweist es immer wieder aufs Neue und ich verliebe mich jedes Mal in ihre Geschichte.
Von verlorener Liebe, dem letzten Sommer vor dem College und dem Finden einer neuen Liebe – eine perfekte Kombi für ein klasse Sommerbuch!