Hat viel Potenzial, jedoch recht mittelmäßig
Nachdem ich mitbekommen habe, dass die Protagonistin in „Wild Hearts: Kein Blick zurück“ genauso wie eine von Mona Kasten’s Charakteren und zwar Sawyer Dixon heißt, bin ich hellhörig geworden und habe ...
Nachdem ich mitbekommen habe, dass die Protagonistin in „Wild Hearts: Kein Blick zurück“ genauso wie eine von Mona Kasten’s Charakteren und zwar Sawyer Dixon heißt, bin ich hellhörig geworden und habe mich genauer über das Buch informiert. Ich frage mich nach wie vor warum der Verlag zwei Titel mit den gleichen Namen der Hauptfigur veröffentlicht, zudem Sawyer Dixon kein allzu geläufiger Name ist, allerdings klang die Prämisse des Buches so interessant, dass ich mich dazu entschied es selbst zur Hand zu nehmen. Der Klappentext versprach eine Geschichte mit viel Hinblick auf die amerikanische Umgebung und das Leben in Florida. So ein bisschen habe ich gehofft, dass diese Nachbarsbeziehung in Richtung „Berühre Mich. Nicht.“ von Laura Kneidl geht, aber T.M. Frazier schien voll doch in eine ganz andere Richtung gehen zu wollen.
Prinzipiell ist dies nicht unbedingt ein Kritikpunkt, da der Leser so letztendlich überrascht wird, was doch das Hauptthema des Romans ist, allerdings bin ich aufgrund der Prämisse doch mit anderen Erwartungen an „Wild Hearts: Kein Blick zurück“ herangegangen. Dass Sawyer vor ihrer Vergangenheit flieht, weil sie in einer sehr religiösen Gemeinschaft aufgewachsen ist und es dort nach einem Schicksalsschlag nicht mehr aushält, hat mir echt gut gefallen. Diese Thematik bringt mal ein bisschen mehr Abwechslung in das sonst so klischeebehaftete New Adult Genre. Doch obwohl ich diesen Aspekt sehr mochte, war dafür leider der Rest der Geschichte nur im mittelmäßigen Bereich.
Ich konnte außerhalb von Sawyer’s Zwiespalt von ihrem religiösen Hintergrund und der plötzlichen Freiheit ihres Wesens relativ wenig mit ihr anfangen. Sie war schlichtweg als Charakter nicht wirklich greifbar für mich. Genauso ging es mir mit Finn, ich konnte keinen wirklichen Draht zu ihm und auch zu seiner Beziehung mit Sawyer aufbauen. Vielleicht lag dies aber auch daran, dass das Buch mit seinen knapp 300 Seiten genauso schnell wieder vorbei war wie man es begonnen hatte. Der Hauptplot konnte sich überhaupt gar nicht entfalten und man ist nur so durchgerast, obwohl nichts viel Wichtiges in der Geschichte passiert ist.
Den Cliffhanger habe ich auch ziemlich schnell herbeisehen können und war deshalb nicht allzu überrascht von der Auflösung. Was ich deswegen jedoch überhaupt nicht nachvollziehen kann, ist dass der Roman in zwei Teile aufgeteilt wurde, obwohl „Wild Hearts: Kein Blick zurück“ so schon nicht wirklich viel Plot beinhaltet. Meiner Meinung nach hätte man beide Bücher zusammen veröffentlichen sollen, dann hätte die Handlung wahrscheinlich auch nicht so schnell ab gefrühstückt gewirkt und mir hätte die Geschichte wahrscheinlich im Ganzen auch besser gefallen…