Hin und wieder zäh, da nicht viel passiert
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Inhalt:
Solange die Bewohner von Zorantander die fünf Tugenden befolgen, schützt eine magische Schale sie vor jedem Feind.
Im Priesterorden der Stadt ringt ...
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Inhalt:
Solange die Bewohner von Zorantander die fünf Tugenden befolgen, schützt eine magische Schale sie vor jedem Feind.
Im Priesterorden der Stadt ringt Myan verzweifelt um Tugendhaftigkeit, denn sie ist heimlich in ihren Novizenbruder Quint verliebt.
Als ein Kriegerkönig die Völker der Wüsten und Savannen mit einer neuen zauberkräftigen Waffe bedroht, braucht Zorantander zusätzlichen Schutz und Myan kann sich keine Fehler mehr leisten – ausgerechnet sie wird gemeinsam mit sechs Priestern und Quint auf eine legendäre Pilgerreise entsandt.
Nun hängt nicht nur die Sicherheit der Gefährten von Myan ab, sondern das Schicksal ihres ganzen Volkes …
Quelle: drachenmond.de
Meinung:
Zähneknirschend betrachtete Myan den schwarzen Streifen Stoff mit den dunkelrot eingestickten Emblemen.
Das Cover hat mich persönlich jetzt nicht so angesprochen. Es passt aber wirklich gut zum Inhalt, da darauf die Zeichen für die fünf Tugenden, Zorantander und die Wüste zu sehen sind. Alles wichtige Punkte in dem Buch.
Der Schreibstil der Autorin war gut zu lesen, nach einer kurzen Eingewöhnungsphase gings sogar noch besser. Geschrieben ist das Buch aus der dritten Perspektive, dabei wird das Augenmerkt aber immer auf Myan gerichtet. Ich tat mir nur bei den Namen sehr schwer, da diese sehr lang und kompliziert waren, außerdem tauchten so viele auf einmal auf, dass ich mir bis zum Ende trotzdem nur ein paar gemerkt habe. Ein Verzeichnis wäre hier sehr wünschenswert.
Zu Beginn lernt man Myan und Quint kennen. Die beiden sind Novizen und stehen kurz davor ihre Adeptenprüfung abzulegen. Als Zorantander aber von einer Bedrohung hört, werden einige Paare auf eine Pilgerreise geschickt, um den Schutz zu stärken.
Ok, zuerst einmal, alles an dem Buch hat mich zuerst verwirrt. Es gab so viele Namen und Wörter, die ich nicht kannte. Es hat eine Weile gedauert, bis ich wirklich alles herausen hatte. Zorantander ist das Land, in dem Myan lebt. Dieses wird durch den Zorant, im Prinzip einem Stein, geschützt. Dieser bezieht seine Kraft aus den fünf Tugenden, die alle Leute in Zorantander so gut wie möglich einhalten sollen. Die Priester leben streng danach und Myan und Quint sind auf dem Weg, Priester zu werden.
Wenn man einmal alles verstanden hat, geht es schon. Wie schon gesagt, ist mir der Einstieg nicht leicht gefallen. Die Charaktere blieben mir auch noch fremd, da sie so stur auf diese Tugenden beharrt haben, auch wenn es in manchen Situationen absoluter Blödsinn war. Bei Quint wurde es immer besser, er wurde mir zunehmend sympathischer, der auch begonnen hat sich anders zu verhalten. Später wird geklärt, warum er das getan hat, aber trotzdem mochte ich ihn einfach lieber, da er realer auf mich wirkte. Myan wurde mir hingegen immer unsympathischer und das hat sich bis zum Ende nicht geändert. Zuerst erschien sie mir schwach. Sie hatte schon Zweifel an den Tugenden und an ihr selbst, hat aber einfach weiter gemacht und im Laufe der Pilgerreise hat sie sich irgendwie selbst verleugnet. Gegen Ende wollte sie dann zwar das Richtige tun, hat es aber ziemlich dumm, in meinen Augen, und überstürzt getan. Für mich bleibt sie einfach schwach und war somit keine gute Protagonistin.
Das Buch ist langsam. Es ist einfach so und lässt sich auch nicht ändern. Wer hier Action erwartet ist definitiv falsch, es geht vielmehr um die Suche nach sich selbst und was im Leben wirklich wichtig ist. Myan hat am Ende vom Buch ein Gespräch mit einem Freund, welches ist einfach wunderbar fand und genau das aussagen soll. Die Priesterpaare begeben sich auf den Pilgerweg und natürlich ist dieser nicht einfach, aber es sind nur kleine Herausforderungen und nie ein Kampf oder ähnliches. Trotzdem passt es zu dem Buch, auch wenn ich ca. bei der Hälfte schon ein bisschen gehofft habe, dass bald was passiert.
Zwischendurch gibt es immer wieder kleine Brocken, die dem Leser hingeworfen werden. Kleine Hinweise auf Quints Vergangenheit oder auch über die Geschichte der ersten Pilger. Das fand ich tatsächlich am interessantesten. Ich liebe ja Geschichten in Geschichten und als Quint seine erzählt hat oder die Priester immer wieder von den ersten Pilgern erzählt haben, hätte ich ewig weiter lesen können. Vor allem gegen Ende kommen nochmal so viele neue Dinge dazu, die mich wirklich beeindruckt haben.
Die eigentliche Gefahr von dem angreifenden Land wird recht lange im Hintergrund gehalten. Die Pilger haben eher Probleme mit anderen Völkern, die ihnen nicht gerade freundlich gesinnt sind. Gegen Ende kommt dann aber endlich das Heer wieder in der Geschichte vor und ich fand es ab da auch spannend. Schade ist halt, dass wirklich nur die letzten fünfzig Seiten viel Action gebracht haben und es davor eher langsam voran ging. Hier wurde dann aber auch alles recht schnell abgehandelt, aber ich vermute, dass dies auch gar nicht der Kern der Geschichte sein soll.
Was mich aber ein wenig gestört hat, war dieses ewige hin und her zwischen Quint und Myan. Sie mag ihn und verstößt dadurch gegen eine Tugend, versucht es aber zu unterdrücken. Das schafft sie aber eher schlecht als recht. Allgemein hätte mich diese Liebesgeschichte nicht gestört, nur irgendwas passte einfach nicht. Ich kann nicht einmal genau den Finger drauf legen, vielleicht ist es auch nur, weil ich Myan nicht gut genug für Quint finde, aber für mich passen sie einfach nicht zusammen. Klar, ich wurde mit allen Charakteren nicht sonderlich warm, aber trotzdem spürte ich den Funken bei den beiden einfach nicht. Eigentlich schade, da es sonst eine gute Liebesgeschichte gewesen wäre.
Fazit:
Ein gutes Buch. Nicht mehr und nicht weniger. Ich finds toll, dass es ein Einzelband ist und das Ende auch wirklich abgeschlossen ist. Leider wurde ich mit den Charakteren nicht ganz warm und ein bisschen mehr Action hätte gut getan, aber ansonsten hat auch die langsame Handlung gepasst. So viel ich mir während des Lesens über die Tugenden aufgeregt habe, umso erleichterter war ich am Ende, denn da erfährt man noch so einiges. Für mich verdient das Buch 3 Sterne.