Kurzbeschreibung
Flo fällt aus allen Wolken, als sie erfährt, dass sie die Nachfahrin von Dornröschen ist. Zusammen mit anderen Märchenfiguren – wie dem zickigen Schneewittchen Neva – soll sie die Menschheit vor gefährlicher Magie beschützen. Keine leichte Aufgabe, denn zum einen spielen Flos Gefühle verrückt, wann immer sie in der Nähe eines gewissen Märchenprinzen ist. Und zum anderen erwacht in ihr selbst eine dunkle Magie …
(Quelle: Verlag)
Cover/Aufbau
Das Cover ist traumhaft schön und sieht aufgrund der Symbole wie den Rosen und dem Frosch sehr märchenhaft aus. Auch die goldene Schriftart passt wunderbar. Unter dem Schutzumschlag sieht das Buch genauso toll aus.
Das Buch wird aus der Ich-Perspektive von Flora erzählt. Eine Besonderheit in diesem Buch ist, dass nach manchen Kapiteln ein kleiner Auszug geschrieben ist, der anonym ist und die Seiten sind auch etwas dunkler gehalten. Erst im Verlauf/Ende der Geschichte erfährt man, um wen es sich hier handelt. Dieser Aufbau ist sehr interessant, da man rätselt, um wen es sich bei den Personen handeln kann und so die Spannung erhöht wird.
Märchenfluch-Trilogie:
Band 1: Das letzte Dornröschen
Band 2: Die Rache der Fee (Frühjahr 2020)
Band 3: Der Kuss der Wahrheit (Herbst 2020)
Protagonisten
Flora erfährt, dass sie das letzte Dornröschen ist und kann es am Anfang nicht glauben. Sie ist in der Märchenwelt zunächst eine Außenseiterin, da sie von dieser bisher noch keine Ahnung hatte. Sie ist aus meiner Sicht anfangs auch etwas naiv und unbedarft, aber im Verlaufe der Geschichte entwickelt sie sich, vor allem auch, als sie bemerkt, dass in ihr eine dunkle Magie schlummert. Auch schön fand ich die Geschichte mit ihr und den beiden Jungs. Ich fand es sehr spannend, mit Flora in die Märchenwelt einzutauchen.
Neva, ein Schneewittchen, ist eine Figur, die mir anfangs durch ihre reservierte und kühle Art gar nicht gefallen hat. Aber als man sie besser kennenlernt, erfährt man ihre Vielschichtigkeit und Tiefe und sie war am Ende des ersten Bandes eine meiner Lieblingsfiguren.
Anna ist Floras beste Freundin und ist aus meiner Sicht in der Geschichte etwas zu kurz gekommen, nicht was die Handlung als solche meint, sondern als Charakter. Sie wurde aus meiner Sicht noch etwas zu oberflächlich angerissen. Ich würde mir sehr wünschen, dass man in den Folgebänder mehr von ihr erfährt und sie in die Märchenwelt mehr integriert wird.
Hektor verbringt viel Zeit mit Neva, zeigt jedoch auch Interesse an Flora. Er ist durch seine ganze Art einfach sehr sympathisch.
Timus hat von Anfang an Interesse an Flora und lässt nichts unversucht, um in ihrer Nähe zu sein. Er wirkt auf mich etwas zu penetrant und bemüht und ich vermute, dass es einen Grund gibt, warum er so hinter Flora her ist.
Meine Meinung
Es hat ein paar Kapitel gebraucht, bis ich so richtig in die Geschichte reingekommen bin, aber als das Eis gebrochen war, hatte sie mich definitiv gepackt. Am Anfang der Geschichte erleben wir eine etwas kritische und misstrauische Flora, die noch nicht so recht glauben mag, dass sie eine Nachfahrin von Dornröschen ist und es die Märchenwelt gibt.
„Alle Dornröschen, die ich kannte, hatten flammend rotes Haar. Deines ist braun.“ Er kratzte sich am Kinn. „Bin davon ausgegangen, dass die Dornröschen-Linie ausgestorben ist, bis du hier aufgetaucht bist.“
Ich dachte an die Schneekugel und das goldene Dornröschen auf dem Sockel. Das war doch nur ein Zufall. Das musste einer sein!
(S.36)
Die Handlung nimmt so langsam Fahrt auf und als Flora ein Teil der Märchenwelt wurde, wurde das Buch immer spannender, sodass man weiterlesen musste. Der Spannungsaufbau ist definit sehr gelungen.
Die Schreibweise der Autorin ist leicht verständlich und flüssig, mit sehr humorvollen und teilweise sarkastischen Dialogen, insbesondere sei da Scitus erwähnt.
Die Pinzette glitt aus meiner Hand, und ich riss die Augen auf. Ein kräftiges lilafarbenes Licht umgab meinen Nachttisch.
Mit trockenem Mund flüsterte ich: „Der Spiegel…“
„Etwas einfallslos“, erwiderte die Stimme verschnupft. „Wie wäre es mit Großer Spiegel der Weisheit? Oder Unerschöpflicher Quell des Wissens? Falls das zu sperrig ist, einfach Scitus.“
Vorsichtig näherte ich mich dem Nachttisch. Das grelle Leuchten wurde mehr und mehr zu einem Funkeln, und ich erkannte, dass der Spiegel ganz aufgeklappt war.
(S.132)
Auch die Charaktere habe ich im Verlaufe des Buches kennen,- und schätzen gelernt. Ganz vorne mit dabei Neva, das Schneewittchen.
Der Autorin ist es gelungen, eine Geschichte zu kreieren die eine Mischung darstellt aus realer Welt und Märchenwelt, was mir persönlich sehr gut gefallen hat.
Der erste Teil hat sehr viel Potenzial und ich bin sicher, dass die Folgebände mich auch begeistern werden.
Mein Fazit
Ein toller Auftakt der Märchenfluch-Trilogie, der einige Fragen offen lässt sowie ein kleiner Cliffhanger am Schluss, der jedoch nicht schlimm ist, sondern Lust auf die Fortsetzung der Trilogie macht. Ein Buch für Menschen, die Märchen und Märchenadaptionen mögen und lustige Dialoge sowie interessante Protagonisten wertschätzen.
4 von 5 Sternen.