Ein etwas anderer New-Adult Roman mit viel Drama und vorhersehbaren Wendungen
Jamie möchte Dramaturgin am Theater werden und macht daher im Zuge ihres Studiums ein Praktikum am Set der Seifenoper „Chicago Hearts“. Direkt zu Beginn läuft sie dem Schauspieler Carter über dem Weg, ...
Jamie möchte Dramaturgin am Theater werden und macht daher im Zuge ihres Studiums ein Praktikum am Set der Seifenoper „Chicago Hearts“. Direkt zu Beginn läuft sie dem Schauspieler Carter über dem Weg, was für beide ungeahnte Folgen mit sich bringt, da sich beide sofort stark zu dem Anderen hingezogen fühlen.
Was diese ungeahnte Folgen sind und wie sehr diese die Leben der beiden beeinflussen erfahren wir durch Zeitsprünge von 2015 ins Jahr 2019.
Bereits vor Monaten habe ich mich in das wunderbar gestaltete Cover von „Everything i dind´t say“ verliebt. Wie so oft hat sich der Lyx-Verlag bei der Covergestaltung selbst übertroffen und sorgt damit bestimmt für den ein oder anderen reinen Coverkauf.
Aber auch der Schreibstil von Kim Nina Ocker wäre ein Kaufgrund. Sie hat einen wunderbaren, lockeren, kurzweiligen Schreibstil, wobei man gar nicht merkt, wie man durch die Seiten fliegt.
Und dabei wechselt sie ziemlich ausgeglichen zwischen den Sichtweisen der beiden Hauptcharaktere Jamie und Carter hin und her, wobei man diese beiden Charaktere ziemlich gut kennenlernt.
Jamie ist eine Vollblutstudentin und würde alles für ihren Traumjob tun. Daher nimmt sie den Praktikumsplatz neben dem Studium an, obwohl sie außerdem noch einen Job hat, damit sie sich das Studium überhaupt leisten kann.
Ich war zu Beginn des Buches ein großer Fan von Jamie, da ich es bewundernswert fand, wie sehr sie sich für ihre Träume einsetzt und dabei immer wieder schlagfertig ist.
Leider hat sich dies im Laufe des Buches gewandelt, sodass ich Jamies Vorgehensweise und Verhalten nicht mehr nachvollziehen konnte.
Diese Schlagfertigkeit stellt zu Beginn des Buches Carter immer wieder auf die Probe. Er ist Schauspieler in der Seifenoper und möchte beweisen, dass er zu mehr in der Lage ist. Dabei bringt ihn Jamie immer wieder in Gefahr, da im vertraglich verboten ist Beziehungen am Set zu führen.
Carter ist zu Beginn des Buches mehr oder weniger der typische Bad Boy in New Adult Romanen, dessen Charakter ich nicht sonderlich mochte. Schauspieler werden wohl immer wieder als überheblich dargestellt und er war immer wieder das perfekte Parabeispiel dafür.
Aber so wie meine Sichtweise auf Jamie sich im Laufe des Buches geändert hat, so sehr wurde ich ein Fan von Carter. Man sollte niemanden sofort verurteilen, da so viel mehr in jedem stecken kann.
Neben diesen beiden Charakteren lernt man noch etwas von Dexter, Carters besten Freund. Dies liegt daran, dass der zweite Band der Reihe dann um ihn handelt. Ansonsten werden die Nebencharaktereeher oberflächlich skizziert und es fehlt ihnen eine gewisste Tiefe.
Generell hat mich das Buch zu Beginn nur durch die Seiten getragen und ich konnte es nur schwer aus den Händen legen. Man startet sofort mitten in der Handlung und es gibt keine Längen. Genau so liebe ich es.
Leider verändert sich „Everything i didn´t say“ mit Fortschritt der Seitenanzahl, sodass ein künstliches Drama nach dem Anderen entsteht und das Buch daher nur in die Länge gezogen wird.
Die beiden Protagonisten entwickeln sich in unterschiedlichen Richtungen, was ihnen nicht immer gut tut. Während man am Ende des Buches einen Carter in seinem Leben haben möchte, verändert sich Jamie meiner Meinung nach leider ziemlich ins Negative, sodass man ihre Handlungen nur noch sehr schwer nachvollziehen kann und sich fragt, ob das immer noch die gleiche Person wie zu Beginn des Buches ist.
Gerade deswegen habe ich mich mit der Bewertung des Buches auch schwer getan. Wahrscheinlich waren meine Erwartungen an das Buch wegen meiner bisherigen Lektüren aus dem Genre zu hoch, aber das Buch hinterließ bei mir gemischte Gefühle.
Ich finde es beeindruckend, dass die Autorin in diesem Genre einen anderen Weg eingeschlagen hat, den ich generell auch sehr befürworte.
Nur leider fand ich die Handlung ab einem gewissen Punkt zu vorhersehbar, die Charakterentwicklung von Jamie hatte so nicht umgesetzt werden müssen, da somit viele Missverständnisse und Dramen hätten eingespart werden können.
Auf der anderen Seite wäre mir Carter mit Turtle dadurch nicht so ans Herz gewachsen. Jamies Verhalten lässt seine Entwicklungen besonders hervortreten.
Falls ihr ein lockeres Buch mit wunderbaren, flüssigen Schreibstil und euch einfach nur unterhalten wissen wollt, dann greift gerne zu diesem Buch.
Schlagt das Buch in einer Buchhandlung auf oder sucht online nach der Leseprobe und lest euch die erste Seite durch und entscheidet danach selbst.
Kim Nina Ocker ist eine tolle Autorin und ich bin mir sicher, dass der zweite Band um Dexter auch von mir gelesen wird. Ich hoffe dabei nur, dass wir etwas weniger Drama erleben werden und sich die Charaktere nicht wieder fast um 180 ° drehen werden.