Das Thema dieses Buches wäre sicher interessant, wenngleich das einstmals stolze Byzantinische Reich zu dem Zeitpunkt, an dem die Handlung einsetzt, bereits im Untergang begriffen, praktisch nur mehr auf ...
Das Thema dieses Buches wäre sicher interessant, wenngleich das einstmals stolze Byzantinische Reich zu dem Zeitpunkt, an dem die Handlung einsetzt, bereits im Untergang begriffen, praktisch nur mehr auf die Stadt Konstantinopel beschränkt und von der zunehmenden Ausdehnung der türkischen Herrschaft bedroht ist.
Als Hauptfiguren treten zwei Männer auf, die das Schicksal ihrer Heimatstadt auf unterschiedliche Weise beeinflussen: Loukas Notaras, der sich in erster Linie als Kaufmann sieht, sich aber dennoch immer wieder in politische Ränkespiele hineinziehen lässt, und Fürst Alexios Angelos, der davon träumt, dem schwachen Geschlecht der Palaiologen als neuer Kaiser nachzufolgen.
Die in der Inhaltsangabe groß angekündigte Eirene ist dagegen nur zu Beginn wirklich wichtig, danach tritt sie bestenfalls als Nebenfigur in Erscheinung.
Obwohl die Geschichte streckenweise durchaus ansprechend ist, konnte mich der Roman nicht wirklich fesseln. Zwischendurch kommt zwar immer wieder etwas Spannung auf, die entsprechenden Kapitel sind dann aber zu schnell wieder abgehakt und die Handlung tritt über weite Strecken mehr oder weniger auf der Stelle.
Die Protagonisten entwickeln sich, trotzdem sich das Ganze über mehrere Jahrzehnte hinzieht, kaum weiter und es gibt keine wirklichen Höhepunkte oder Überraschungen.
Außerdem wird das Potential, das in den interessanten Schauplätzen läge, nicht ausgeschöpft. Es kommen eine Reihe exotischer Orte vor, nähere Beschreibungen der damaligen Lebensweisen, von Landschaften etc fehlen aber, sodass eine Szene, die in einem Sultanspalast spielt, beispielsweise genauso gut in einer englischen Burg angesiedelt sein könnte.
Alles in allem also leider ein enttäuschender Roman, der die vom Titel geweckten Erwartungen nicht erfüllen kann.