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Inhalt:
Willkommen beim Albtraumschach.
Kannst du deine schlimmsten Ängste besiegen? Nein? Dann fürchte um dein Leben.
Als Taija durch einen Spiegel in eine schneebedeckte Welt stürzt, hält sie das für einen bösen Traum. Schon bald stellt sich heraus, dass jenes Märchen, von dem ihre Tante immer erzählt hat, nicht nur ein Mythos ist. Das Mädchen befindet sich mitten in der seltsamen Welt der weißen Königin und des dunklen Prinzen, in der sich alles um ein grausames Spiel dreht. Nur, wer das Albtraumschach gewinnt, darf zurück in seine eigene Welt. Wer scheitert, verliert sich in seinem Albtraum – für immer!
Quelle: zeilengold-verlag.de
Meinung:
Es war nur eine Legende, eine vage Geschichte, welche immer anders erzählt wurde , und doch kannte man sie.
Das Cover ist wunderschön gestaltet und passt auch hervorragend zur Geschichte. Der dunkle Prinz auf dem Cover kam dem in meinen Vorstellungen ziemlich nahe und auch seine Ausstrahlung passt perfekt. Mit dem Feuer und dem Schach kommen auch die wichtigsten Dinge in dem Buch sehr gut zur Geltung.
Der Schreibstil von Ney Sceatcher ist super zu lesen, man merkt richtig, dass sie hier einen anderen Stil, als in ihren vorherigen Büchern verwendet, was sicher auch dem Genre geschuldet ist. Geschrieben ist das Buch aus der Ich-Perspektive von Taija und somit kann man sich gut in sie hineinversetzen. Am Ende von jedem Kapitel gibt es dann noch einen Auszug, der in der allwissenden Perspektive geschrieben ist.
Zu Beginn lernen wir Taija kennen, die bei ihrer Tante lebt. Als sie den Dachboden aufräumen soll, entdeckt sie einen Spiegel, durch den sie dann in eine andere Welt fällt. Dort warten nicht nur der dunkle Prinz und die weiße Königin auf sie, sondern auch noch ganz andere Gefahren.
Ney hat mir, als sie mich besuchen kam, ihr Buch mitgebracht und ich habe es sofort zu lesen begonnen. Hierbei handelt es sich um eine Adaption zu Alice im Wunderland, was bei vielen Stellen wirklich auffällt. Wenn man es nicht weiß, könnte man denken, dass diese Ideen nicht neu sind, aber es ist eine Adaption, da muss sich ja was ähneln. Der EInstieg in das Buch fiel mir sehr leicht, was sicher auch dem tollen Schreibstil geschuldet war. Es gibt keine unnötig lange Einführung, sondern die Handlung nimmt schnell an Fahrt auf, was ich sehr gut fand. Taija lernt man mit der Zeit auch besser kenne, dadurch war es für mich nicht schlimm, dass man zuerst sehr wenig über sie weiß.
Als Taija durch den Spiegel fällt, findet sie sich in einer anderen Welt wieder, diese hat mich sofort beeindruckt, da ein Teil von der weißen Königin und der andere von dem dunklen Prinzen regiert wird. Beide bekämpfen sich schon ewig, doch da sie gleich stark sind, fechten sie diesen Kampf über Albtraumschach aus. Dies ist kein gewöhnliches Schach, denn es bedient sich den Ängsten der Spieler, welche Menschen sind. Dieses Konzept war gänzlich neu und damit auch spannender, als etwas, das man schon kennt. Es gibt auch ein Training für dieses, bei dem Taija zuerst nicht so gut abschneidet, da sie ihre Ängste nicht überwinden kann und ihre Albträume waren wirklich nicht so schön, doch schon bald versteht sie, was sie zu tun hat und wird besser. Bei der finalen Runde waren die Albträume nicht mehr ganz so schrecklich, was aber daran liegt, dass jeder Spieler andere Ängste hat und es wird auch erklärt, warum eben dieser Albtraum für den Betroffenen so fürchterlich ist, daher konnte ich alles sehr gut nachvollziehen.
Aber zurück. Zuerst landet Taija am Hof der weißen Königin, diese fand ich recht furchteinflößend, da sie nicht ganz richtig im Kopf wirkte. Sie hat mich öfter an die Herzkönigin aus Alice im Wunderland erinnert, vor allem, da beide ein Faible für Rosen haben. Im Laufe der Geschichte kommt Taija dann an den Hof des dunklen Prinzen, welcher für mich der interessanteste Charakter ist. Es wird schon bald deutlich, dass er zwei Seiten hat, doch erfährt man bis zum Ende nicht die ganze Wahrheit. An seinem Hof geht es Taija besser, sie lernt auch noch andere Spieler kennen. Rascha, eine davon, war mir zuerst unsympathisch, doch mit der Zeit wurde es viel besser und ich mochte sie immer mehr, vor allem da sie die einzige war, die Taija hilfreiche Antworten und Tipps zu dem Ganzen geben konnte.
In dieser Welt, in der nichts ist, wie es scheint, gibt es viele Plätze zu erkunden, Geheimnisse zu lüften und Geschichten zu erzählen. Mit fortschreiten der Geschichte erfährt man auch, wieso der Prinz und die Königin verfeindet sind und was ihnen zugestoßen ist, dass sie so geworden sind. Taija kennt das Märchen der beiden aus ihrer Welt und glaub sehr lange, dass dies alles nur ein Traum ist. Ich finde es gut, dass hier die Protagonistin nicht sofort alles für bare Münze nimmt und wirklich an ihrem Glauben, dass das nicht passieren kann, festhält, dies ist einmal etwas anderes.
Besonders beeindruckt hat mich im ganzen Buch aber der Prinz, da er sehr widersprüchliche Gefühle gezeigt hat. Ich wusste nie, ob er es nun gut mein, oder nicht. Die anderen Charaktere blieben eher farblos und im Hintergrund, wie Tarif oder der beste Freund des Prinzen. Es war sowieso interessanter, die Handlung mit Taija zu verfolgen, da sie auch versucht zu flüchten und immer wieder neue Personen trifft.
Gegen Ende, als dann das finale Albtraumschach begann, wurde es nochmal spannend. Alle Charaktere kamen nochmal zusammen und Taija setzt ihren Plan, den sie geschmiedet hat, in die Tat um. Für mich war das Ende super, es hatte nochmal alles, was ein tolles Ende braucht. Da es sich hier um einen Einzelband handelt, gibt es auch keinen gemeinen Cliffhanger. Nach dem Epilog gibt es noch einmal die gesamte Geschichte des Prinzen und das Märchen nachzulesen, dies finde ich, ist ein toller Zusatz.
Fazit:
Ein weiteres gelungenes Werk aus der Feder von Ney Sceatcher. Sie hat hiermit bewiesen, dass sie Fantasy ebenso gut wie Liebesromane schreiben kann. Hier wurden viele interessante Charaktere geschaffen und es ist deutlich geworden, dass dies eine Adaption von Alice im Wunderland ist, die jedoch ihren ganz einen Charme versprüht. Ich vergebe für das Buch, welches ich in nur zwei Tagen gelesen habe, 5 von 5 Sterne.