Cover-Bild Kalte Asche
(7)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT E-Book
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 05.10.2009
  • ISBN: 9783644200616
Simon Beckett

Kalte Asche

Thriller
Andree Hesse (Übersetzer)

Asche zu Asche, Staub zu Staub, Leben zu Tod
Asche ist alles, was von ihr übrig geblieben ist. Fast alles. Als der Rechtsmediziner David Hunter die Überreste der Frau in einem verfallenen Cottage auf der schottischen Insel Runa zum ersten Mal erblickt, weiß er sofort: Dieser Tod war kein Unfall. Er will seine Erkenntnisse dem Superintendent mitteilen, doch die Leitung bleibt tot. Ein Sturm hat die Insel von der Außenwelt abgeschnitten. Da geschieht ein weiterer Mord ...
«Die Chemie des Todes» ist der beste Thriller, den ich seit langem gelesen habe. Simon Beckett schreibt atemberaubend gut, sein Stil hat einfach diese gewisse Magie, der man hoffnungslos verfällt.» (Tess Gerritsen)

Weitere Formate

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.11.2019

Vom mörderische Leben auf den Äußeren Hebriden!

0

Wieder habe ich viel gelernt: z.B.: über den „Dochteffekt“, über die Besonderheiten der Winterstürme auf den „Äußeren Hebriden“, oder wie sich menschliche Sehnen bei Hitze verhalten und sogar über die ...

Wieder habe ich viel gelernt: z.B.: über den „Dochteffekt“, über die Besonderheiten der Winterstürme auf den „Äußeren Hebriden“, oder wie sich menschliche Sehnen bei Hitze verhalten und sogar über die physikalischen Eigenschaften von Propangas.

Was Beckett wieder hervorragend schaffte, war die Charakterisierung der Figuren und er zeichnet plastisch das Land- und Dorfleben auf einer – vom Festland abgeschnittenen, den Naturgewalten ausgesetzten - kleinen, rauhen Atlantikinsel im Nordwesten Englands.

Alles da: Von klapprigen Gefährten bis hin zum Luxus-SUV (?), eine herabgewirtschaftete Werft, eine schmierige Fähre, das eigentliche Zentrum des Dorfes: das Pub mit angeschlossenem Hotel, das Gemeindehaus, die verfallenen, altersschwachen Steinhütten, die Heldengräber, steile, gefährliche Klippen und zu guter Letzt auch ein filigranes Stromnetz. Nicht zu vergessen: Das Feuer, das das menschliche Fleisch bei 250 Grad Celsius auffrisst! Asche zu Asche, Staub zu Staub! Mit diesen Zutaten wird die Story angerichtet!

Natürlich gibt es auch wieder die zu erwarteten, überraschenden Wendungen in einer „zwiespältigen“ Geschichte, die die Spannung am Köcheln halten!

Was mir auffiel war, dass der Übersetzer sicherlich gut Englisch spricht, aber kein Meister der deutschen Sprache ist, eher ein Journalist. Der Stil ist mir zu sehr „Berichterstattung“. Ein wenig freier übersetzt – wie z.B.: „Die ewigen Toten“ oder „Die Chemie des Todes“ - hätte dem Text sicherlich gut getan. Das kostet 1 Punkte!

Zu guter Letzt stößt der Epilog eine ganz neue Tür auf und verhindert das versöhnliche „Happy End“! Oder Ist der Cliffhänger Geschäftemacherei?! Ich befürchte es! – Oder einfach nur clever?!

Veröffentlicht am 29.06.2023

Was zuviel ist, ist zuviel!

0

Wer einmal auf den Äußeren Hebriden war, jenen kahlen, vom Sturm der Irischen See umtosten Inseln westlich von Schottland, auf denen es eigentlich immer regnet, der weiß, in welch unwirtliche Gegend und ...

Wer einmal auf den Äußeren Hebriden war, jenen kahlen, vom Sturm der Irischen See umtosten Inseln westlich von Schottland, auf denen es eigentlich immer regnet, der weiß, in welch unwirtliche Gegend und Simon Beckett mitnimmt.

Ein Rechtsmediziner von Festland, der eigentlich des Trubel der Londoner Metropolregion gewohnt ist und momentan in Urlaubsstimmung ist, verschlägt es überraschend auf ein Eiland, in dem die Menschen abweisend sind bis an die Grenze zum Wahnsinn. Und bei jenen wohlhabenden Großstadtmenschen, die sich auf einer Anhöhe palastartig eingerichtet haben und die verarmten Inselbewohner mit karitativ beglücken, ist beileibe auch nicht alles im Lot.

Spät erst erkennt der Held unserer Geschichte, dem wegen aufkommendem Sturm jeglicher Kontakt zur Polizei auf dem Festland versagt ist, wer hier wirklich sein Freund oder sein Feind ist. Empfohlen wird, diesen Roman entweder bei brütender Sommer auf Mallorca oder winters in der Stube dreifach eingewickelt in dicke Decken mit einem steifem Grog zur Hand zu verköstigen. Ansonsten fröstelt es einem Seite um Seite.

Nun ja, kommen wir zum Ende. Da habe ich den Eindruck, der gute Simon Beckett traut seinem Schreibhandwerk nicht mehr und setzt immer noch eine Plotwendung oben drauf. Beim Pharisäer, einen Kaffee mit Rum, den die Ostfriesen an der Küste trinken, ist dicke Schlagsahne obendrauf Plicht. Ansonsten würde der Dorfpfaffe, dieser Pharisäer, dieser Schriftgelehrte, der nach dern sonntäglichen Predigt die armen Sünder in den Gasthof begleitet, womöglich riechen, dass dem Heißgetränk der böse Alkohol zugemixt wurde. Aber einmal Schlagsahne reicht.

Und so, wie beim Pharisäer der Ostfriesen nicht doppelt und dreifach oben draufgekleckert wird, so sollte bei einem Thriller auch irgendwann ein echter Schluss kommen. Daran hat sich Simon Beckett jedoch nicht gehalten: Er kleckert und kleckert und kleckert immer noch eine Überraschung an Ende. Schließlich ist er Leser froh, dass endlich der Mörder entlarvt wurde ... aber halt, ist es nicht doch eine Mörderin oder irgendjemand sonst?

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere