Clara Drechsler (Übersetzer), Harald Hellmann (Übersetzer)
Neil Gaiman meets Tarantino
Mit ›Apocalypse Now Now‹ hat Charlie Human »ein verrücktes, finsteres, respektloses und wunderbar abgedrehtes Debüt« (Lauren Beukes) geschrieben, das in seiner Heimatstadt Cape Town spielt. Südafrikanische Mythologie + magiebegabte Kopfgeldjäger + Rock’n’Roll-Highschool = punkige Urban Fantasy vom Allerfeinsten.
Eigentlich läuft für den 16-jährigen Baxter gerade alles rund. Sein kleines Pornobusiness an der Highschool boomt, die Eltern lassen ihn in Frieden, und er ist über beide Ohren in die zauberhafte Kleptomanin Esmé verliebt. Doch als diese von einem wahnsinnigen Serienmörder entführt wird, laufen die Dinge aus dem Ruder. Zusammen mit dem Kopfgeldjäger Jackie Ronin macht Baxter sich auf die Suche nach ihr und entdeckt hinter dem gewöhnlichen Alltag von Kapstadt eine Schattenwelt der Ungeheuer und Magie.
Ein anarchisches, übersteuertes und verdammt witziges Fantasy-Debüt mit Kultbuchpotenzial. Mit ›Apocalypse Now Now‹ und der Fortsetzung ›Kill Baxter‹ macht Charlie Human den ganz Großen der Urban Fantasy – Neil Gaiman, Jim Butcher und Ben Aaronovitch – ernsthaft Konkurrenz.
Der 16 Jährige Baxter will eigentlich nur sein kleines Schulhof-Pornovertriebsbusiness ausbauen, aber als seine Freundin verschwindet wird er in eine ganz andere Welt hineingezogen.
Das Cover zeigt wohl ...
Der 16 Jährige Baxter will eigentlich nur sein kleines Schulhof-Pornovertriebsbusiness ausbauen, aber als seine Freundin verschwindet wird er in eine ganz andere Welt hineingezogen.
Das Cover zeigt wohl Baxters Gesicht, aber nicht nur. Die Seite die im Schatten liegt offenbart beim näheren Hinsehen, einen Teil dessen, was sich vor den Menschen verbirgt.
Die Hauptperson dieser Geschichte ist der Ich-Erzähler Baxter, der nichts davon hält sich wie andere Jugendliche in seinem Alter zu verhalten. Er hat an seiner Schule ein floriendes Business und möchte dieses auch gerne ausweiten. Er ist berechnent, selbstbewusst und fühlt sich Anderen gerne überlegen. Er geht an alles recht analytisch ran und Gefühle sind eigentlich nicht so sein Ding.
Der Paranormale Kopfgeldjäger Jackson Ronin eröffnet Baxter dann eine ganz andere Welt. Eine Welt von der Baxter nichts wusste, voller seltsamer und skuriller Gestalten, die nicht immer nett sind.
Sprachlich ist die Geschichte mal mit Fremdwörtern gespickt, mit denen Baxter gerne um sich wirft, aber auch mal derb und vulgär. Aber die Sprache passt zum jeweiligen Charakter, die genausowenig 08/15 sind wie die ganze Geschichte, die sich vor dem Leser ausbreitet.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, schon allein weil es durch seine Abgedrehtheit nicht der normale Fantasy-Mystery-Horror-Roman ist, der von einem strahlenden Helden bestritten wird.
Baxter ist 16. Bis auf einen Bruder der irgendwie plemplem ist, läuft alles in seinem Leben rund. Die Eltern lassen ihn halbwegs in Ruhe, er hat eine tolle Freundin und sein Pornovertrieb an der Highschool ...
Baxter ist 16. Bis auf einen Bruder der irgendwie plemplem ist, läuft alles in seinem Leben rund. Die Eltern lassen ihn halbwegs in Ruhe, er hat eine tolle Freundin und sein Pornovertrieb an der Highschool läuft blendend. Doch dann verschwindet seine Freundin Esmé und Baxter muss erkennen, dass es in Kappstadt vor verrückten Wesen und Magie nur so wimmelt. Baxter begibt sich auf eine Suche, bei der er neue Freunde findet und die ihn an die Grenzen seines Verstandes bringt
Apocalypse now now ist wirklich strange und ziemlich abgefahren. Ich habe zu Beginn kein Buch erwartet, dass mich positiv überraschen könnte aber genau das ist passiert. Die Story ist so abgedreht, wie sie auf dem Cover klingt. Die Figuren des Buches sind mindestens genauso verrückt wie die ganze Geschichte. Der Autor achtet in seinem Schreibstil wenig auf guten Umgangston oder eine gepflegte Ausdrucksweise. Im Gegenteil. Es gibt eine Menge Schimpfwörter, Beleidigungen, unflätige Ausdrücke, Blut, unfassbare Kreaturen und auch etwas Sex. Dazu spielt der Autor mit der Psyche des Lesers und lies mich ebenfalls an meiner Wahrnehmung zweifeln. Die Geschichte ist ein wahrer Roadmovie mit ziemlich abgefuckten Protagonisten, die alle eher Antihelden als wahre Superstars sind.
Doch genau das Ganze passt hier unglaublich gut zusammen. Es klingt vielleicht erst einmal abschreckend, das dachte ich auch aber letztendlich macht es den Charme dieser Geschichte aus. Man wird durch diese ganze abgedrehte und verrückte Story absolut in seinen Bann geschlagen und mit in diese Verrückte Fantasiewelt gezogen. Auf dem Buchrücken steht „Neil Geilman meets Quentin Tarantino“ und mindestens dem mit Tarantino kann ich nur zustimmen. Actionreich, spannend, coole Protagonisten, eine ungewöhnliche Story und ebenso ungewöhnliche Kreaturen.
Traut euch. Lasst euch positiv überraschen!
Düster, brutal und derb aber auch witzig, sexy und wahrlich überspitzt. Diese Beschreibung trifft wohl am ehesten zu für Charlie Humans Debüt Apocalypse Now Now. Achja, ich habe „vollkommen verrückt“ vergessen. ...
Düster, brutal und derb aber auch witzig, sexy und wahrlich überspitzt. Diese Beschreibung trifft wohl am ehesten zu für Charlie Humans Debüt Apocalypse Now Now. Achja, ich habe „vollkommen verrückt“ vergessen. Denn das ist dieser Urban Fantasy-Roman vor allem anderen. Er ist wie ein Tarantino-Film mit Splatterelementen und reichlich Monstern, macht dabei Spaß und wird nie langweilig.
Neben dem normalen Fortgang der Geschichte (normal?) streut Human in kleinen Zwischenkapiteln Berichte von Baxters Therapeuten ein, Newsletter der Skeptikerliga, einen Artikel der Kampfkünste aktuell.. Man sieht, der Roman ist nicht wie jeder andere. Das muss einem bewusst sein, wenn er oder sie das Buch in die Hand nimmt. Das hier ist kein 0815, das ist Tod, Blut und Ekel. Aber auch Freundschaft und Liebe – und diese Mischung harmoniert! Unglaublich, aber wahr.
Ja, ich werde auch Teil 2 der Dilogie lesen. Aber vorher muss wieder was Anständiges her
Eigentlich läuft für den 16-jährigen Baxter gerade alles rund. Sein kleines Pornobusiness an der Highschool boomt, die Eltern lassen ihn in Frieden, und er ist über beide Ohren in die zauberhafte Kleptomanin ...
Eigentlich läuft für den 16-jährigen Baxter gerade alles rund. Sein kleines Pornobusiness an der Highschool boomt, die Eltern lassen ihn in Frieden, und er ist über beide Ohren in die zauberhafte Kleptomanin Esmé verliebt. Doch als diese von einem wahnsinnigen Serienmörder entführt wird, laufen die Dinge aus dem Ruder. Zusammen mit dem Kopfgeldjäger Jackie Ronin macht Baxter sich auf die Suche nach ihr und entdeckt hinter dem gewöhnlichen Alltag von Kapstadt eine Schattenwelt der Ungeheuer (Zombie-Spinnen, Riesenkrähen, Zwergensöldner u.a.) und Magie.
Dieser Roman unterliegt dem Urban-Fantasy Genre. Vorweg muss ich euch darüber informieren, dass ich mit diesem verrückten und zugleich skurrilen Buch absolutes Neuland betreten habe.
Ein Vergleich zu anderen Büchern aus diesem Genre fällt mir daher nicht leicht und ich kann ebenso nicht eindeutig sagen, ob der Autor sich bei der Gestaltung der Ungeheuer etc. bei bereits vorhandenen Bildern anderer Autoren bedient hat. Für mich persönlich erschien alles in Charlie Humans erschaffenen Unterwelt neu, fremd und eigenartig, sowie super kreativ.
Kommen wir aber erst einmal zum Aufbau von „Apocalypse Now Now – Schatten über Cape Town“, welcher sich sehr vielschichtig und gerade zu Anfang ein wenig unübersichtlich gestaltet.
Zum einen gibt es natürlich die zentrale Handlung um Baxter Zevcenko, der nicht selten zur Selbstüberhöhung neigt und definitiv nicht auf den Mund gefallen ist. Er ist schlau, verrückt, gemein, brutal und zynisch. Unsympathisch könnte man meinen, aber irgendwie schafft es der Autor, dass man ihn trotzdem mag und es genießt gemeinsam ironisches Gedankenkarussell zu fahren.
Eingeleitet wird die Haupthandlung durch eine jeweilige passende Kapitelüberschrift, die bereits alleinstehenden Unterhaltungswert besitzt, wie u.a. folgende Exemplare: „Von der unerträglichen Zumutung, ein Herz zu haben“ oder „Einmal Hirnshake, bitte“. Bereits diese Überschriften geben einen Einblick auf die zu erwartende Sprache.
Manchmal gibt es zu Beginn dieser Kapitel einen kurzen Text, der kursiv gekennzeichnet ist. Am Anfang fragt man sich als Leser natürlich, in welche Gedankenwelt und in welche Erfahrungen wir hier abtauchen dürfen und hier sei gesagt, dass sich dieser Erzählstrang am Ende entschlüsseln wird und sicherlich auch eine Überraschung bereithält.
Des Weiteren gibt es zwischen den einzelnen Kapiteln kleine Texte. Diese sind u.a. Zeitungsartikel oder Auszüge aus einer Patientenakte, die ebenfalls später gewitzt in die Handlung eingebunden werden, so dass diese am Ende (jedenfalls teilweise) einen Sinn ergeben. Man kann sie als Hintergrundinformationen ansehen.
Und auch wenn mir einige dieser Texte noch jetzt ein Rätsel sind, so kann man sagen, dass darin sehr viel Kreativität und Einfallsreichtum Seitens des Autors steckt, der sich hier zu einhundert Prozent ausgetobt hat!
Vielschichtig oder auch das Adjektiv „vollgestopft“ trifft es ganz gut, wenn man diesen Roman in nur einem Wort zusammenfassen möchte. Der Inhalt, als auch der Schreibstil selbst sind so komplex, verrückt und voller Fantasie, dass ich am Ende erstmal meinen Drehwurm auskurieren musste.
Den Schreibstil fand ich absolut genial. Die Umschreibungen, Metaphern und ironischen Bemerkungen des Protagonisten sind zum niederknien und super unterhaltsam. Man hat das Gefühl (gerade zu Beginn) in jedem neuen Satz etwas neues zu entdecken, wenn es auch noch so nebensächlich erscheint. Dadurch entsteht aber auch der Eindruck einer überladenen Handlung, die die absolute Aufmerksamkeit seines Lesers einfordert.
Der Schreibstil gestattet einem einen gewissen Leseflow, der unterhaltsam ist. Gleichzeitig haben mich aber auch die vielen Namen, Abkürzungen von Personen und Gruppen in Baxters Umfeld leicht überfordert.
Ebenfalls sei hier auch gesagt, dass es hier keinen blumigen Inhalt gibt. Es geht teilweise brutal, dreckig und eklig zu. Hierbei unterstützt der Autor die Fantasie des Lesers, in dem er die Kulisse in der sich die Handlung abspielt sehr gut beschreibt. Diese Beschreibungen ufern jedoch nicht aus, sondern sind aufregend und spannend zu verfolgen.
So gibt es Sangoma, Elementargeister, Sprites und andere merkwürdige Kreaturen, denen man ich realen Leben lieber nicht begegnen möchte.
Auf die Handlung möchte ich kaum bis gar nicht eingehen, um hier nicht zu viel Vorweg zu nehmen. Ich finde der Klappentext ist hier durchaus gelungen und sagt genug über die Handlung des Buches aus.
Man erfährt zu Beginn von den Strukturen, in denen sich Baxter in der Highschool wiederfindet und wie er sein eigenes Netz gesponnen und sich mit dem Handel von Pornos einen Namen gemacht hat. Charlie Human gibt dem Leser damit genug Zeit in den Roman einzusteigen.
Die eigentliche (aufregende) Handlung setzt mit dem Verschwinden von Esmé ein. Baxter begibt sich auf die Suche nach ihr und der einzige, der ihm dabei helfen kann ist der paranormale Kopfgeldjäger Ronin. Plötzlich verändert sich alles…
Baxter, Kyle (sein bester Freund), Esmé, Ronin und viele andere Charaktere sind alle irgendwie verrückt, düster und alles andere als soziale Menschen, doch man findet sie dennoch irgendwie sympathisch.
Ich habe mich dazu entschieden diesem Urban-Fantasy Roman vier Papierblumen zu geben. Mir viel die Bewertung nicht ganz leicht, da ich hier keinen Vergleich ziehen kann. Ich fand den Roman aber gelungen, verrückt und super unterhaltsam.
Gerade Leser, die mit dem Genre vertraut sind werden sicherlich an „Apocalypse Now Now“ gefallen finden. Aber auch Neueinsteiger erwartet hier ein unterhaltsames Debüt, welches zwar vielschichtig und manchmal überladen wirkt, so dass es leicht verwirrend ist, aber man merkt dennoch, dass der Autor die Handlung bis ins kleinste Detail durchdacht hat und die begeistert bis zur letzten Seite. Klare Leseempfehlung für diesen verrückten Roman!
Nebeninformation:
„Apocalypse Now Now – Schatten über Cape Town“ kann als Einzelband gelesen werden. Die Handlung ist abgeschlossen.
Am 24 Mai 2017 erscheint jedoch „Kill Baxter. Showdown in Cape Town“ und ist der zweite Teil im Baxter-Universum.
Kaum zu glauben, dass es sich bei „Apocalypse Now Now. Schatten über Cape Town“ von Charlie Human um einen Debütroman handelt. NOW NOW (adv.) - südafrikanischer Slang für »später«, »so bald wie möglich«. ...
Kaum zu glauben, dass es sich bei „Apocalypse Now Now. Schatten über Cape Town“ von Charlie Human um einen Debütroman handelt. NOW NOW (adv.) - südafrikanischer Slang für »später«, »so bald wie möglich«. Oder vielleicht auch gar nicht.
Stell dir vor, bei dir läuft alles glatt, bis du dich verliebst und sie von einem Serienmörder entführt wird. Als wäre das noch nicht genug, entdeckt der 16-jährige Baxter auf der Suche nach Esmé zusammen mit dem Kopfgeldjäger Ronin in Kapstadt eine Schattenwelt der Ungeheuer und Magie.
Ein bizarrer Horror-Trip steht ihm bevor, der alles bisher Geschehene in den Schatten stellen wird…
Baxter handelt in der Highschool mit Monsterpornos und entdeckt im Laufe der Story seine magischen Fähigkeiten als Seher. Die Siener, also Seher, stammen aus der Südafrikanischen Mythologie. So weit so gut. In dieser fiktiven, dunklen Variante von Kapstadt begegnen wir aber auch vielen fantastischen Kreaturen.
Story und Stil haben mir gefallen. Ich mag unheimliche Geschichten. Besonders interessiert mich die Grenze zwischen Mystischem und der Realität. Wechselnde Perspektiven sorgen zudem für Dynamik. Aus Sicht von Baxter und aus Sicht seines Psychiaters. Was ist wahr und was ist nur das Ergebnis unserer Fantasie?
Die Prosa hat ihre Momente der Inspiration. Wenn Baxter radelt, stellt er sich zum Beispiel vor, ein schwerbewaffnetes, interstellares Schiff zu führen. Das Buch beinhaltet aber auch bizarre, harte und ekelhafte Szenen, die als abstoßend empfunden werden können. Auch aufgrund des Gebrauchs vulgärer Sprache.
Manchmal ist weniger eben doch mehr und würde aus einem guten, locker und leicht zu lesenden Fantasy-Roman, einen sehr guten machen. Nichtsdestotrotz bleibt „Apocalypse Now Now“ ein zwar etwas überfrachtetes, jedoch intelligentes und kurzweiliges Abenteuer.
Fazit: Ein fantastisches und spannendes Leseerlebnis. Aber für meinen Geschmack „too much“ Monster und Mutationen.