Meine Meinung
Ich denke mal Coco Chanel ist fast jedem Menschen ein Begriff. Der Duft Chanel No 5 ist legendär. Das meist verkaufte Parfum der Welt. Bevor ich dieses Buch gelesen habe, wusste ich nur dass Chanel eine weltberühmte Modedesignerin war, auf deren Konto auch dieser berühmte Duft ging. Somit war die Geschichte von Gabrielle Coco Chanel für mich total spannend.
Um ihre Kindheit ranken sich viele Geheimnisse, die Gabrielle auch selbst geschürt hatte. Die Mutter eine Wäscherin und der Vater ein Straßenhändler. Nachdem die Mutter früh verstorben war, mussten Gabrielle und ihre Geschwister in ein Heim. Gabrielle wurde in einem Zisterzienserorden untergebracht. Chanel lernte dort das Nähen. Ihre Geschwister sollte sie nie wieder sehen.
1919 – 1922
Gabrielle trauerte um ihre große Liebe Boy Capel, der bei einem Autounfall ums Leben kam. Ihre beste Freundin Misia Sert tat alles, um Chanel aus ihrer Trauer zu helfen. Erinnerte sie an die Pläne, die sie mit Boy hatte. Für ihre gute Kundschaft wollte sie einen einzigartigen Duft finden. Chanel ließ sich von Francois Coty in die Geheimnisse der Düfte einweihen. Ich fand es interessant, wie der geniale Duft Chanel No 5 entstanden ist. Vielmehr hatte es diesen Duft schon gegeben. Durch ein Missgeschick wurde er etwas verändert. Überhaupt pflasterten Zufälle Chanels Leben. Obwohl sie die reichsten Pariser Damen einkleidete, wurde sie von Einladungen der Superreichen stets ausgeschlossen. Chanel hatte die Begabung, sogar aus solchen Situationen Nutzen zu ziehen. Wurde sie bei einem Essen ignoriert, lauschte sie dennoch intensiv den Gesprächen. Das ebnete ihr so manchen beruflichen Weg. So auch in Venedig. Bei einem Essen wischte sich der Impresario Sergej Djagilew mit einem Taschentuch über die Augen. Der Duft, der diesem Tuch entströmt, weckt Chanels Sinne und ganz besonders ihren Geschäftssinn. Die Künstlerszene spielte in Chanels Leben eine große Rolle. Sie war eine überaus großzügige Person, die so manchem verarmten Künstler finanziell unter die Arme griff. Igor Strawinsky bezauberte sie nicht nur mit seiner seiner Musik. Ihre Beschreibungen Picassos lassen den berühmten Künstler in einem etwas anderen Licht erscheinen. Anfang der 20er Jahre war Paris ein Meer aus Emigranten. Viele russische Künstler fanden in Paris Zuflucht. So auch der Sohn des Großfürsten Pawel Alexandrowitsch Romanow dem Chanel in Venedig begegnete. In Dimitri fand Chanel einen Menschen, der sie verstand. Mit ihm konnte sie zeitweise dem Verlust ihrer großen Liebe vergessen. Dennoch war sie nie verheiratet. Lebte im Hôtel Ritz
Ich habe mir Bilder und Berichte im Netz angesehen. Die Autorin hat mit ihrem Schreibstil den richtigen Ton getroffen. Chanel war keine Frau, die um jeden Preis im Mittelpunkt stehen wollte. Das sensible Wesen und ihre Einsamkeit waren zwischen den Zeilen zu spürbar. Mit ihrem Fleiß wurde sie berühmt. Ihre Mode verliert nie an Aktualität. Ihr Duft Chanel No 5 ist auch heute noch sehr gefragt. Sie wollte etwas schaffen, das nur ihr gehört. Es war ihr gelungen. Sie hatte viele Affären. Sie war eine Frau, die ihre eigenen Regeln hatte. Trotz ihrer bescheidenen Herkunft ging sie einen erfolgreichen Weg. Sie hatte viele Menschen um sich, die ihr zu großem Erfolg verholfen haben. Sie wusste das zu schätzen. Sie konnte schweigen. Sie konnte die Menschen verstehen. In diesem biografischen Roman erleben wir von 1919 – 1922 eine Frau, die in der Mode große Geschichte schrieb. Die mir unheimlich spannende und bewegende Lesestunden beschert hat.
Fazit
Eine Buchhändlerin auf der schönen Insel Rügen, hat mir diesen Roman empfohlen. Danke dafür. Ich habe viel von einer außergewöhnlichen Frau erfahren. Die 20er Jahre in Paris haben mir Mode und Düfte noch um einiges näher gebracht. Ich liebe Düfte und schlichte Eleganz. Ich liebe gute Geschichten. Diese ist eine davon. Eine Geschichte die das Leben schrieb. Ich weiß auch schon was ich mir zum nächsten Hochzeitstag wünsche. Chanel No 5! Wenn ich dann den schnörkellosen Flakon in den Händen halte, werde ich eine Dame sehen, die ganz oben auf einer Treppe sitzt. Verschmitzt lächelt und eine Zigarette genießt.
Erwähnenswert ist das Nachwort der Autorin. Ich empfehle es gleich am Anfang zu lesen. Von mir eine klare Empfehlung. Danke Michelle Marly.
Lieblingszitat
Wenn wir nicht mit dem Herzen riechen würden, besäßen Düfte keine Magie. Seite 66