Egal, was passiert, als Krähe musst du dich um Deine sorgen....
Knochendiebin ist der erste Teil der Zwölf Kasten von Sabor-Dilogie aus der Feder von Margaret Owen. Um dieses Buch wird ja bereits ein deutlicher Hype gemacht und auch wenn ich anfangs gar nicht so interessiert ...
Knochendiebin ist der erste Teil der Zwölf Kasten von Sabor-Dilogie aus der Feder von Margaret Owen. Um dieses Buch wird ja bereits ein deutlicher Hype gemacht und auch wenn ich anfangs gar nicht so interessiert an der Geschichte war, hat sie mich irgendwann gewurmt und ich habe mich dann doch ziemlich darauf gefreut. Nun bin ich wirklich froh, dass ich dazu gegriffen habe, denn es war einfach nochmal was ganz anderes in diesem Genre, bizarre und düster, aber umso fesselnder und faszinierender.
Das Cover finde ich sehr passend, gerade auch in echt mag ich es total, dass der Umschlag so rau und ein paar Elemente hervorgehoben sind. Das Cover ist auf seine Weise düster, auch die Farbgebung hat etwas Bedrohliches mit dem Blau und Orange. Es hat etwas Unheilsames an sich, auch mit den Vögeln im Hintergrund und auch die Geschichte ist alles andere als fröhlich und friedlich, daher wirklich sehr gelungen gemacht, nicht zu und nicht zu wenig. Daher bin ich sehr froh, dass es vom Original übernommen wurde.
Stur ist eine Krähe. Sie stammt aus der untersten Kaste, um Krähen schert sich keiner. Und doch haben sie eine wichtige Aufgabe, denn nur sie sind immun gegen die unheilvolle Seuche und müssen so Barmherzigkeit walten lassen. Die barmherzigen Krähen, denen jedoch von den Göttern kein Geburstrecht, also keine Gabe, hinterlassen wurde und sich so der Willkür der oberen Kasten ausliefern müssen. Genau deshalb muss Stur für die Ihre sorgen, das ist das Einzige, was zählt. Eines Tages jedoch geschieht es und der Prinz Jasimir aus der Phönixkaste und sein Leibwächter Tavin, ein Habichtkrieger, ersuchen die Hilfe der Krähen und bald geht es um das Schicksal aller Krähen in Sabor, was Stur alles abverlangen wird. Aber zum Glück ist Stur keine gewöhnliche Krähe, nein, sie ist eine Knochendiebin...
Der Schreibstil der Autorin ist bereits sehr außergewöhnlich. Sie ist direkt, nichts beschönigend, grausam und teils vulgär. Und das passt aber sehr gut zum Leben der Krähen und der düsteren Welt, in der die Krähen unterdrückt werden. Magisch wird es ebenso, genauso wie es auch die ein oder anderen schaurigen Szenen gibt. Die Welt finde ich super interessant mit den Geburtsrechten und der Rolle der Krähen. Ebenso kann die Handlung fesseln. Besonders erwähnen muss man hier die außergewöhnlichen Namen der Krähen, die auch hier total aus dem normalen Rahmen fallen. Gewöhnungssache definitiv, aber der Sache wert meiner Meinung nach.
Kommen wir nun zu den Charakteren. Stur ist die Hauptprotagonistin, die wir begleiten. Sie hat definitiv ihre Macken und Kanten vor allem, sie ist nicht naiv, nicht zierlich und wenn sie muss, stürzt sie sich auch in den Kampf und sorgt sich um Ihre, denn das ist ihre Aufgabe als zukünftige Anführerin. Sie besitzt Mut und Stärke, aber ist trotzdem menschlich und leidet unter heftigen Schicksalsschlägen. Ich mochte sie wirklich sehr gerne, auch wenn sie es einem sicher nicht leicht macht. Wen ich aber vor allem mochte, war Tavin mit seiner heiteren Art und auch der Prinz wird einem langsam, aber sicher sympathischer. Auch die Krähen, Sturs Familie, sind anders und vielleicht etwas seltsam, aber nicht weniger herzlich. Die Autorin schafft es auf jeden Fall richtig authentische Charaktere zu erschaffen.
Meine Erwartungen an dieses Buch waren nicht niedrig, nach dem Hype erst recht nicht, aber glücklicherweise hat mich das Buch fast direkt abgeholt. Man musste sich langsam in die Geschichte fallen lassen, denn Informationen gibt es immer nur häppchenweise, einiges wird noch im Unklaren gelassen, was mich persönlich aber nicht störte, da nun noch viel offen ist für den Folgeband. Es gibt genug Action und Spannung, Brutalität und auch die Emotionen kommen nicht zu kurz, da kommt man als Romantasyleser vollkommen auf seine Kosten. Für das i-Tüpfelchen hat mir noch ein bisschen ein großer Überraschungseffekt mit Höhepunkt gefehlt, aber nichtsdestotrotz konnte mich die Knochendiebin richtig begeistern! Ich vergebe 4,5*****!