Leserunde zu "Someone Else" von Laura Kneidl

Band 2 der »Someone«-Reihe
Cover-Bild Someone Else
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Laura Kneidl (Autor)

Someone Else

Ist ein Moment des Glücks wirklich den Preis unserer Freundschaft wert?

Eigentlich könnten Cassie und Auri das perfekte Paar sein: Sie sind beste Freunde, wohnen zusammen und teilen ihr größtes Hobby - die Fantasyliteratur. Und obwohl Cassie das Gefühl hat, dass niemand auf der Welt sie besser kennt als Auri, scheinen die beiden manchmal Welten zu trennen. Während Auri Football spielt, viele Bekanntschaften hat und gern unter Menschen geht, zieht Cassie sich lieber von der Außenwelt zurück und pflegt einen kleinen, aber engen Freundeskreis. Doch je mehr Zeit vergeht und je stärker ihre Gefühle für Auri werden, desto größer ist ihre Angst, dass das, was sie und Auri verbindet, vielleicht nicht so stark ist wie das, was sie trennt ...

"Ein so wichtiges, ehrliches und authentisches Buch, das ich am liebsten jedem ans Herz legen würde." FOXY BOOKS über SOMEONE NEW

Die SOMEONE-Reihe von Platz-1-SPIEGEL-Bestseller-Autorin Laura Kneidl:

1. Someone New

2. Someone Else

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 23.12.2019 - 12.01.2020
  2. Lesen 20.01.2020 - 02.02.2020
  3. Rezensieren 03.02.2020 - 16.02.2020

Bereits beendet

Schlagworte

POC-Repräsentation Friends to Lovers New Adult Liebe junge Liebe Someone New Berühre mich nicht Verliere mich nicht Micah Julian Mona Kasten Bianca Iosivoni Bestseller Autorin LYX Verlag Junge deutsche Autorin Cosplay LARP Convention beste freunde Mitbewohner Cassie Auri

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 03.02.2020

Freundschaft oder Liebe?

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"Someone Else" ist die lang erwartete Fortsetzung des Bestsellers "Someone New", mit dem die deutsche Schriftstellerin Laura Kneidl wieder die Bestseller-Listen gestürmt hat. Folglich trifft man viele ...

"Someone Else" ist die lang erwartete Fortsetzung des Bestsellers "Someone New", mit dem die deutsche Schriftstellerin Laura Kneidl wieder die Bestseller-Listen gestürmt hat. Folglich trifft man viele vertraute Figuren wieder, deren Schicksal weiter erzählt wird. Die Lektüre des ersten Bandes der Reihe ist nicht zwingend notwendig, jedes Buch ist in sich abgeschlossen und kann für sich allein gelesen werden.

Im Mittelpunkt des zweiten Bandes der "Someone New"-Reihe stehen Cassie und Maurice, genannt Auri. Eigentlich könnten Cassie und Auri das perfekte Paar sein: Sie sind beste Freunde, wohnen zusammen und teilen ihr größtes Hobby - die Fantasyliteratur. Und obwohl Cassie das Gefühl hat, dass niemand auf der Welt sie besser kennt als Auri, scheinen die beiden manchmal Welten zu trennen. Während Auri Football spielt, viele Bekanntschaften hat und gern unter Menschen geht, zieht Cassie sich lieber von der Außenwelt zurück und pflegt einen kleinen, aber engen Freundeskreis. Doch je mehr Zeit vergeht und je stärker ihre Gefühle für Auri werden, desto größer ist ihre Angst, dass das, was sie und Auri verbindet, vielleicht nicht so stark ist wie das, was sie trennt ...

Das künstlerisch gestaltete Cover ähnelt dem Cover des ersten Bandes. Insoweit ist ein hoher Wiedererkennungswert auf dem Buchmarkt gegeben. Die Farben sind etwas dunkler gehalten, Grau- und Rosatöne verschwimmen ineinander.

Erwartungsgemäss ist dieses neue Buch von Laura Kneidl auf Social Media wieder gehypt worden. Deshalb war ich sehr gespannt auf diesen Roman, wollte aber nicht mit überzogenen Erwartungen an diese Lektüre herangehen, um mir mein eigenes Urteil bilden zu können..

Ist ein Moment des Glücks wirklich den Preis unserer Freundschaft wert? Wenn man so will, ist diese rhetorische Frage der zentrale Dreh- und Angelpunkt, um den dieser neue New Adult Roman von Laura Kneidl kreist. Cassie und Auri leben nicht nur in einer Wohngemeinschaft, sie bewegen sich im gleichen Freundeskreis, teilen die gleichen Interessen und sind durch ihre gemeinsame Liebe zur Fantasy und zum Cosplay und die entsprechenden Aktivitäten eng verbunden. Die Chemie zwischen ihnen stimmt. Es ist also nicht die Frage, ob sie sich zueinander bekennen, sondern nur wann.

Das Geschehen wird ausschließlich aus der Ich-Perspektive von Cassie erzählt, was sich in diesem Falle als großer Nachteil erweist. Durch diese Entscheidung bleibt die Figur von Auri merkwürdig blass; wir erleben ihn nur aus der Sicht von Cassie und können seine Gedanken- und Gefühlswelt nicht nachvollziehen. Cassie selbst ist eine reizende Protagonistin; sie ist eine blasse, zierliche Studentin, leidet an Diabetes und muss stets auf ihre Gesundheit achten. Dennoch badet sie nicht in Selbstmitleid, sondern nimmt sich selbst nicht so wichtig, sie ist ein introvertiertes Mädchen und zeigt sich loyal, süß und zuverlässig. Wenn man so will, das perfekte Gegenstück zu dem großen, starken, fürsorglichen farbigen Studenten Auri, der nach außen sein Image als cooler Football-Spieler pflegt und nach innen für die schillernde Welt der Fantasy schwärmt.

Grundsätzlich hat dieser leicht und flüssig geschriebene Roman viel Potenzial; allein der alltägliche Rassismus in den USA und die krassen Vorurteile gegenüber Cosplay, die von Laura Kneidl thematisiert werden, machen ihr neues Buch lesenswert. Trotzdem hat er mich nicht völlig überzeugen können. Für meinen Geschmack ist dieses Buch viel zu simpel und vorhersehbar gestrickt. Seine Protagonisten müssen sich nicht mehr neu entdecken, sie kennen sich in- und auswendig und kreisen ausschließlich um sich selbst. Man kann alle schüchternen Annäherungen, verliebten Blicke und zärtlichen Geste lange vorausahnen. Sie spielen ständig das gleiche Spiel und schleichen umeinander wie hungrige Katzen um ein Töpfchen mit Sahne - um vor dem letzten entscheidenen Schritt wieder zurückzuzucken. Auch wenn Laura Kneidl die (etwas überladene) Handlung mit künstlich eingebauten Konflikten in die Länge zieht, will Dramatik, Spannung und Tiefe einfach nicht aufkommen. Schade!

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Veröffentlicht am 03.02.2020

Tabuthema? Kein Problem für Laura Kneidl

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Zum Inhalt:

Cassie und Auri sind beste Freunde. Sie verbringen viel Zeit zusammen und sind sogar Mitbewohner. Sie verbindet vieles und doch könnten sie nicht unterschiedlicher sein. Das Cassie für Auri ...

Zum Inhalt:

Cassie und Auri sind beste Freunde. Sie verbringen viel Zeit zusammen und sind sogar Mitbewohner. Sie verbindet vieles und doch könnten sie nicht unterschiedlicher sein. Das Cassie für Auri etwas empfindet, macht ihr große Angst, denn was gäbe es schlimmeres, als ihn zu verlieren?!

Meine Meinung:

Laura Kneidl ist eine Autorin, die nicht nur durch ihr großes Schreibtalent überzeugt, sondern auch Themen anspricht, über die viele hinwegsehen. Someone Else ist der 2. Band der Someone-Reihe und handelt von Cassie und Auri. In dem Buch wird nur aus Cassies Sicht geschrieben. Die Kapitel haben die perfekte Länge und das Cover ist einfach ein Traum. Der Einstieg in die Story fiel mir sehr leicht. Der gewohnt flüssige und mitreißende Schreibstil von Laura Kneidl macht es einem einfach, das Buch in einem Zug durchzulesen. Cassie ist mir noch aus Band 1 sehr positiv in Erinnerung geblieben. Sie ist zurückhaltend, loyal und manchmal etwas unsicher - sie war mir von Anfang an sympathisch. Auch Auri hat mir gut gefallen. Seine freundliche, zuvorkommende Art in Verbindung mit Football und dem gemeinsamen Hobby Fantasy, LARP und Cosplay mit Cassie, haben einfach perfekt gepasst. Beide waren sehr vielschichtige Charaktere, wobei es mir sehr gefallen hätte, etwas öfter in Auris Kopf zu schauen, was der Handlungsverlauf aus Cassies Sichtweise nur selten ermöglichte. Nachdem ich einen guten Einstieg in das Buch gefunden hatte, flachte die Spannungskurve leider etwas ab, da es keine größeren Vorkommnisse gab. Dies hielt bis zur Hälfte des Buches an und erst danach kam die Geschichte richtig in Fahrt. Die Freundschaft zwischen Cassie und Auri empfand ich als etwas ganz besonderes. Ihre gemeinsamen Interessen, die Offenheit zueinander und ihr Umgang mit gesellschaftlichen Klischees stärkt ihre Beziehung, doch beide haben Angst über ihren Schatten zu springen. Auch das Thema Rassismus spielt eine Rolle, da Auri eine dunkle Hautfarbe hat. Allerdings ist dies gar kein Problem für Laura Kneidl. Sie umreißt die alltäglichen Probleme und öffnet einem die Augen für etwas, was aus vielen Köpfen schon verschwunden ist - Respekt gegenüber jedem Menschen und dessen Gefühlen zu haben! Das Ende von Someone Else war mein absolutes Highlight aus dem Buch, da dort kleine Überraschungen auf einen warten (doch um zu wissen was ich meine, müsst ihr das Buch natürlich lesen). Zusammengefasst war dies wirklich eine tolle Story mit wunderbaren Charakteren, allerdings gab es einige Lücken, die wie ich finde, in dem Buch noch hätten aufgeklärt werden müssen.

Fazit:

Someone Else öffnet einem die Augen für Themen, die wie ich finde, nicht in Vergessenheit geraten dürfen. Die Geschichte ist eine wunderbare Mischung aus Freundschaft, Liebe und dem Mut, auch mal über seinen Schatten zu springen.

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Veröffentlicht am 03.02.2020

Bessere Chemie, wenig Inhalt

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Ich habe Laura Kneidl schnell als Autorin zu schätzen gelernt, zunächst natürlich mit „Berühre Mich. Nicht“ und seinem Nachfolger, schließlich auch über ihre Fantasy, so dass vor einem Jahr ihre neue NA-Reihe ...

Ich habe Laura Kneidl schnell als Autorin zu schätzen gelernt, zunächst natürlich mit „Berühre Mich. Nicht“ und seinem Nachfolger, schließlich auch über ihre Fantasy, so dass vor einem Jahr ihre neue NA-Reihe mit „Someone New“ für mich eine Selbstverständlichkeit war, die mich aber dann doch etwas enttäuscht zurückgelassen hat. Viele Seiten, doch viele davon waren gefühlt nur von Popreferenzen gefüllt und der Rest scheiterte vor allem an der fehlenden Chemie zwischen den beiden Hauptfiguren. Am Ende gab es eine große Überraschung, die ich für das doch recht starre Genre sehr wichtig fand, was aber aus einer durchschnittlichen Geschichte aber auch nicht mehr gemacht hat. Dennoch bin ich bei „Someone Else“ nun wieder dabei, denn an den starken Voraussetzungen der Autorin hat sich ja nichts geändert.

Auf die Geschichte von Cassie und Auri habe ich mich wirklich gefreut, denn die beiden haben schon im ersten Band eine große Rolle gespielt und das hierbei angedeutete Konfliktpotenzial mit der verschiedenen Hautfarbe und dem Cosplay, das ihm öffentlich peinlich ist, war vielversprechend. Im Geschehen rund um die beiden war ich sofort drin, denn die Geschichte setzt nahezu nahtlos an der vorherigen an, es hat keine neuen Entwicklungen gegeben, so dass man auf dem neusten Stand ist und sofort losstarten kann. Dies gelingt vor allem aber auch durch die Chemie zwischen den beiden Hauptfiguren, die man schon im ersten Band spüren konnte, die aber nun hier durch Cassies Perspektive intensiv erleben kann. Aber auch bei ihm merkt man das durch liebevolles Kümmern, intensive Blicke und süße Gesten sehr deutlich. Auch im Umgang miteinander baut sich schnell dieses gewisse Etwas auf, das einen reizt. Mit diesem Prickeln hat man dann genau das geschaffen, was dem ersten Band so sehr fühlte.

Dennoch ist es leider nicht die perfekte Lektüre, denn die Fehler passieren dafür an anderer Stelle. Man muss schlichtweg sagen, dass „Someone Else“ sehr handlungsarm ist. Es geht eigentlich nur darum, dass die beiden als beste Freunde immer umeinander herumschleichen, mal kurz nachgeben, um dann wieder zurückzuzucken, um die Freundschaft nicht zu gefährden. Zwischendurch werden dann kleine Momente kreiert, um der Handlung eine Wendung zu geben, aber diese wirken doch etwas künstlich. Diese Einfallslosigkeit ist etwas schade, weil man vor allem mit der Rassenkriminierung wohl DAS Thema gehabt hätte. Es gibt kleinere Momente, es nicht so, dass Kneidl dies vollkommen außer Acht lässt, aber nicht in dem Maße, wie es sich idealerweise angeboten hätte. Der Fokus lag eher auf dem Cosplay, was vollkommen in Ordnung ist, weil es die Freundschaft der beiden maßgeblich charakterisiert, aber es ist im Verhältnis gesellschaftsbedingt das deutlich kleinere Thema.

Die Handlungsärme führt an vielen Stellen auch dazu, dass Auri als Figur zu kurz kommt. Cassie haben wir durch ihre Perspektive und diese ist auch sehr authentisch, ich konnte mich in ihr sehr gut einfinden, aber Auri ist mir in vielen Aspekten vollkommen entgangen. Vielleicht hätte es geholfen, ihn mal beim Football zu erleben, was ihn ja ausmacht, es ja nicht nur das Cosplay oder die Fantasyliteratur. Oft genug habe ich mich gefragt: „Was denkt Auri jetzt?“ Die Kunst, wenn man auf nur eine Perspektive setzt, ist es, dass man trotzdem die anderen Charaktere transparent hält und das ist bei Auri zu kurz gekommen. Vor allem am Ende, wo dann die typische dramatische Wendung kommt, hätte sein Denken kommen müssen. Auch nach der Versöhnung wurde mir dann klar, dass er sich nicht einmal erklärt hat. Dennoch ist nach dem Streit vieles richtig gemacht worden, wie Cassie für sich selbst eingetreten ist, wie Auri die Versöhnung sucht (hier Daumen hoch für die Zeichnungen!) und wie es dann auch nach einem Zeitsprung für sie aussieht, das war schön und rund.

Dennoch muss ich nach „Someone Else“ nun feststellen, dass es der zweite NA-Roman in Serie von Kneidl ist, der mich nicht wirklich vom Hocker haut. Offenbar ist sie bei Fantasy aktuell besser aufgehoben. Zudem kann man erneut nicht leugnen, dass sich die Autorin oft in Referenzen zur Popkultur verzettelt. Erneut müssen wieder zig Superhelden, Netflix-Serien und ähnliches untergebracht werden. Dies hat für die Handlung keinen Mehrwert, füllt nur die Seiten.

Fazit: „Someone Else“ ist für mich knapp besser als „Someone New“, denn diesmal war die Chemie der Hauptfiguren deutlich besser, auch wenn in der Charakterzeichnung von Auri einiges liegen gelassen wurde. Auch von der Handlung her ist wenig passiert. Das ist alles doppelt und dreifach schade, denn der Erzählstil ist wie immer wunderbar.

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Veröffentlicht am 03.02.2020

Konnte nicht mit Band 1 mithalten

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– Zweiter Band einer Reihe. Man trifft also wieder auf bekannte Figuren, deren Geschichten weitergesponnen werden. Ansonsten ist es aber auch unabhängig lesbar. –

Der Klappentext:
Eigentlich könnten Cassie ...

– Zweiter Band einer Reihe. Man trifft also wieder auf bekannte Figuren, deren Geschichten weitergesponnen werden. Ansonsten ist es aber auch unabhängig lesbar. –

Der Klappentext:
Eigentlich könnten Cassie und Auri das perfekte Paar sein: Sie sind beste Freunde, wohnen zusammen und teilen ihr größtes Hobby – die Fantasyliteratur. Und obwohl Cassie das Gefühl hat, dass niemand auf der Welt sie besser kennt als Auri, scheinen die beiden manchmal Welten zu trennen. Während Auri Football spielt, viele Bekanntschaften hat und gern unter Menschen geht, zieht Cassie sich lieber von der Außenwelt zurück und pflegt einen kleinen, aber engen Freundeskreis. Doch je mehr Zeit vergeht und je stärker ihre Gefühle für Auri werden, desto größer ist ihre Angst, dass das, was sie und Auri verbindet, vielleicht nicht so stark ist wie das, was sie trennt …

Der Schreibstil:
Laura Kneidl schreibt einfach sehr gut lesbar. Locker und flüssig gleiten meine Augen über die Seiten. Ein guter Stil für Zwischendurch, der aber auch nicht unbedingt die größten Zitate oder Emotionen hervorbringt.

Meine Meinung:
Bereits am Anfang ist klar: hier hat man es mit einem „Freundschaftsroman“ zu tun, also einer Geschichte, die eine Liebesgeschichte zwischen zwei besten Freunden entstehen lässt. Das muss man schonmal mögen. Ich bin da immer ein ganz klein wenig skeptisch, weil diese Geschichten eigentlich immer ähnlich ablaufen und sich mit den gleichen Themen beschäftigen. Dadurch, dass die Protagonisten sich außerdem schon so gut kennen, fällt natürlich viel Spannung in Bezug auf die Charaktere weg.
Das war auch hier so. Wir haben Cassie und Auri als Hauptprotagonisten, erzählt wird aber nur aus der Perspektive von Cassie. Diese fand ich sehr authentisch und gut beschrieben, mir hat Auris Perspektive dann aber doch oft gefehlt, da er für den Leser so recht oberflächlich geblieben ist. Tatsächlich werden sogar hier und da Andeutungen über ihn gemacht, die dem Leser gegenüber einfach nicht aufgelöst werden, weil Cassie nicht danach fragt oder es nicht mitbekommt. Das fand ich dann schon sehr schade und an der Stelle auch nicht gut gemacht, denn der Leser muss zumindest die Chance bekommen, dahinter zu blicken. Stattdessen muss man es also einfach hinnehmen und lernt Auri als das Gegenstück zu Cassie kennen. Als den Kerl, ohne den es Cassie nicht gibt und andersherum.
So ist die Chemie zwischen ihnen wunderbar. Die Geschichte enthält so viele süße Szenen, in denen man das Vertrauen zwischen ihnen richtig spüren kann. Sie kennen sich durch und durch und können einfach nicht ohneeinander. Interessant ist es dann natürlich, den Wechsel zwischen „nur“ besten Freunden und Partnern zu sehen. Der ist bei den beiden allerdings nicht sehr groß. Das Buch beschäftigt sich sehr lange mit dem Hin und Her á la sollen wir es wagen? Als es dann endlich zum ersten Kuss kommt, bleibt nicht mehr viel Zeit und der Leser bekommt gar nicht richtig mit, wie die beiden in einer Beziehung funktionieren. Natürlich merkt man von Anfang an, dass das zwischen den beiden weitaus mehr ist als Freundschaft, aber wenn es sich letztlich doch noch anders entwickelt und erwartet man doch ein wenig zu erfahren, was sich denn nun geändert hat. Schließlich haben sie lange gezögert. Das fällt ein bisschen weg. Die Geschichte braucht einfach viel zu lange, um endlich voranzukommen. Auch wenn alles authentisch und nachvollziehbar war, so hatte ich ein wenig das Gefühl, dass die Autorin in der ersten Hälfte Platz verschenkt, der dann in der anderen Hälfte abgezogen wurde. Dadurch vielen die wenigen Ereignisse innerhalb des Handlungsverlaufes, die vielleicht auch ein wenig über Auri in seinem Umfeld preisgegeben hätten, weg.
Die Spannung der Geschichte liegt natürlich in der Frage: Wann werden sie zusammenkommen? Wenn man von den beiden liest, wird man auf jeden Fall nicht auf die Frage mit „ob“ beginnend kommen. Das hat mich anfangs auch ganz verrückt gemacht und mich dazu schon fast gezwungen, immer weiter zu lesen. Irgendwann reichte es aber nicht mehr. Die beiden spielen immer wieder das gleiche Spiel: Auri verhält sich anders, als Cassie es gut gefunden hätte – sie schweigen das Thema tot – Cassie bekommt einen Schubs von außerhalb – sie versöhnen sich in gefühlt weniger als dreißig Sekunden. Das hat für mich so gar nicht zu den beiden gepasst, da sie sich doch eigentlich so gut kennen und sich vertrauen. Warum dann nicht einfach miteinander reden? Gut, man kann jetzt anführen, dass es schwierig ist die Freundesgrenze, oder vielmehr deren Überschreitung, beim Namen zu nennen, aber es hätte zumindest eine Entwicklung stattfinden können, die etwas fesselnder gewesen wäre.
Um zusätzlich Spannung zu erzeugen, wird dann kein großes Drama eingefügt, muss von meiner Seite aus auch nicht unbedingt sein, sondern es tauchen geheimnisvolle Anrufe und Nachrichten auf – nur um dann sehr plump im Sande zu verlaufen… Das hat mich wirklich sehr getäuscht und für mich irgendwie bestätigt, was mein sonstiger Eindruck war: Die Autorin hatte viele Ideen, hat deren Andeutungen dann aber schlicht vergessen oder hatte nicht mehr den Platz oder die Zeit dafür. Das merkt man leider.
Das Ende ist dann sehr vorhersehbar. Nicht nur, dass (ACHTUNG SPOILER), die beiden zusammen kommen, sondern auch, dass Auri sich letztlich über Instagram bei ihr entschuldigt. Mir persönlich wäre das etwas zu wenig gewesen, aber für den Leser sind die beigefügten Bilder eine schöne Auflockerung im Fließtext und letztlich wird das Ende herbeigeführt, das man erwartete.
Es kratzte dabei aber leider nur an der Oberfläche. Ich hatte nach der letzten Seite das Gefühl, dass dann demnächst die nächste Katastrophe zu Tage tritt, worauf die beiden sich wieder mal anschweigen. Das liegt aber vor allem daran, so mein Eindruck, dass es mit Blick auf Auri eine sehr oberflächliche Szene war und wir eigentlich nichts tiefergehendes über ihn wissen.

Fazit: Das Buch konnte mich leider nicht wirklich von sich überzeugen. Die Charaktere sind ganz süß gemacht, wenn auch etwas oberflächlich, und haben eine tolle Beziehung zueinander. Es wird authentisch erzählt und es hat mich auch sehr gefreut, die Charaktere aus Band eins wieder zu treffen. Es ließ sich aufgrund des lockeren Schreibstils gut lesen. Mir war es aber definitiv zu wenig Spannung, zu wenig Tiefe und es war an vielen Stellen nicht richtig ausgefeilt. Ich könnte eine ganze Liste mit solchen Stellen erstellen.

3 von 5 Sterne von mir, weil es dennoch irgendwie ganz süß war.

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Veröffentlicht am 03.02.2020

Kommt nicht an die Erwartungen heran

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Nachdem ich vom 1. Teil mehr als begeistert war, waren meine Erwartungen an den 2. Teil hoch, wohlmöglich zu hoch. Cassie und Auri sind zwei sehr gegensätzliche Charaktere, die sich aber trotz aller äußerlichen ...

Nachdem ich vom 1. Teil mehr als begeistert war, waren meine Erwartungen an den 2. Teil hoch, wohlmöglich zu hoch. Cassie und Auri sind zwei sehr gegensätzliche Charaktere, die sich aber trotz aller äußerlichen Verschiedenheiten in gewisser Weise ähneln und wie füreinander bestimmt sind.
Die Geschichte ist zuckersüß und auch der Schreibstil von Laura Kneidl ist mal wieder super angenehm zu lesen.
Man findet schnell in das Buch rein, fiebert mit und kann sich in Cassie hineinversetzen. Mir gefällt auch, dass viele Charaktere aus dem 1. Teil wieder aufgegriffen werden und man mitbekommt, wie sich deren Leben weiterentwickelt,.
Leider und das ist mein Minuspunkt, finde ich, dass es keine wirkliche ,,Geschichte" gibt, es gibt meiner Meinung nach kein ,,Problem", das es zu lösen gilt.
Bis zum Schluss habe ich gewartet, dass noch etwas ,,Richtiges" passiert. Daher hat mich das Ende auch nicht überrascht, sondern mir kam es eher vorhersehbar vor. Die Geschichte ist süß und liebenswürdig, aber plätschert teilweise vor sich hin, ohne dass etwas passiert.
Ich konnte mich leider auch nicht wirklich mit Cassie identifizieren. Oftmals hätte ich sie gerne einmal geschüttelt und ihr gesagt, dass sie doch einfach den Mund aufmachen soll, um mit Auri zu reden, statt sich so kindisch zu verhalten. Mit Micah aus dem 1. Teil konnte ich mich besser identifizieren.
Vielleicht waren meine Erwartungen durch den grandiosen 1. Teil etwas zu hoch angesetzt, doch so wirklich packen konnte mich der 2. Teil nicht.

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