Gegen Ende wurde es zu viel des Guten
Ich bin vollkommen ehrlich und gebe zu, dass das Buch meine Aufmerksamkeit definitiv durch das Cover bekommen hat.
Dann kamen die ersten Seiten und ich dachte mir nur "Wow! Was für ein toller Schreibstil!".
Diese ...
Ich bin vollkommen ehrlich und gebe zu, dass das Buch meine Aufmerksamkeit definitiv durch das Cover bekommen hat.
Dann kamen die ersten Seiten und ich dachte mir nur "Wow! Was für ein toller Schreibstil!".
Diese unheimliche Leichtigkeit zieht sich zum Glück durch das ganze Buch, sodass es sich sehr leicht runterlesen lässt.
Allerdings kommt jetzt das Aber:
Vieles wurde sehr dramatisiert. Natürlich ist mir klar, dass der Leser dadurch Cromwells Empfindungen besser nachvollziehen soll. Doch Dinge wurden so oft wiederholt, dass ich beim Lesen ein regelrechtes "Veilchenblau"-Trauma entwickelt habe und mich bei dem Wort jedes mal zurückhalten musste, um nicht die Augen zu verdrehen. Gut gemeint, aber auf Dauer hat es mich genervt.
Die Protagonisten an sich haben mir gefallen. Irgendwie waren sie das typische "BadBoy"-"GoodGirl"-Pärchen, bei dem beide Seiten ein ziemlich großes Päckchen zu tragen haben und erst lernen müssen, einander zu vertrauen.
Trotzdem konnte ich keine richtige Nähe zu ihnen aufbauen. Müsste ich wählen, würde ich sagen, dass Cromwell mir definitiv sympathischer war, da sein Charakter etwas mehr Tiefe hatte. Bei Bonnie hat mich die ganze Zeit über etwas gestört. Aber ich habe bis zum Ende des Buches nicht herausgefunden was.
Schade finde ich, wie sich die Geschichte entwickelt hat. Der Anfang war toll, der Mittelteil sogar noch besser.
Und dann ging es für mich persönlich komplett bergab.
Ich bin ein extremer Fan von Drama und kann nicht genug davon bekommen, aber das, was da mit der Handlung passiert ist, war selbst für mich zu viel.
Sehr viel wirkte unfassbar gestellt, war zu geplant und wurde mit gefühlt jedem Klischee abgedeckt, das es in der Welt der Bücher gibt.
Das angenehme Gefühl beim Lesen, welches ich zu Beginn hatte, wurde die ganze Zeit über von "War ja klar" und "Bitte nicht"-Gedanken überlagert.
Was mich tatsächlich am meisten enttäuscht hat, war das Ende.
Ich habe gehofft, dass Bonnies und Cromwells Geschichte mit etwas endet, das mich zum Nachdenken bringt, oder wenigstens dafür sorgt, dass mir das Buch im Gedächtnis bleibt.
Stattdessen reiht es sich in die unzählige Masse von Büchern ein, die fast krampfhaft versuchen, ein "Friede-Freude-alle haben sich lieb und alles ist toll"-Ende zu erschaffen.
Trotzdem kann ich das Buch insgesamt weiterempfehlen, da der Anfang und der Mittelteil kein Reinfall waren. Nur das letzte Drittel und die unzähligen Wiederholungen konnten mich nicht überzeugen.