Schöner historischer Roman mit interessanten Gedanken
+ Wien, 1824 – Ein junger Mann muss für seine Zukunft kämpfen und zeitgleich lernt er die Kraft der Musik zu verstehen. +
Bei diesem Buch haben mich Idee und Cover sofort angesprochen. Ich bin zwar kein ...
+ Wien, 1824 – Ein junger Mann muss für seine Zukunft kämpfen und zeitgleich lernt er die Kraft der Musik zu verstehen. +
Bei diesem Buch haben mich Idee und Cover sofort angesprochen. Ich bin zwar kein Fan der klassischen Musik, aber die Idee, dem berühmten Beethoven in einem Roman näher zu kommen, hat mich gereizt.
Die Hauptperson ist Sebastian Reiser, der auf seine bewegendsten Tage im Jahre 1824 zurückblickt. Durch einen Unglücksfall hat er seinen Vater und Dienstherren verloren und dadurch auch seinen Posten in einem Schloss. Er fährt nach Wien um sich Arbeit zu suchen. In Wien hat er es schwer, weil nichts funktioniert. Neben seiner Arbeitssuche, versucht er Kontakt zum Komponisten Beethoven zu bekommen. Er hat den Verdacht, dass sein eigener Vater was mit dem Ertauben des Komponisten zu tun haben könnte.
In einer Nebenhandlung begleiten wir einen Herrn Kreutz, der rebellischen Burschenschaften nahe steht. Dabei erfahren wir einiges über den damaligen Zeitgeist und die Bestrebungen, eine neue Gesellschaftsordnung zu schaffen. Der Adel kämpft um seinen Stand und es liegt ein Duft von Revolution in der Luft.
Natürlich kommt die Liebe auch nicht zu kurz. Der junge Herr Reiser hat sich in die Tochter des Schlossherren verliebt und diese Liebe wird auf eine harte Probe gestellt.
Die Geschichte ist kein klassischer Krimi, sondern mehr ein gut recherchierter historischer Roman, mit Krimi-Elementen, aber auch musikalischen und gesellschaftskritischen Gedanken. Das hat mir alles recht gut gefallen. Herr Buslau beschreibt die Szenen sehr eindrücklich und ich konnte mich gut in die Zeit versetzen. Ein paar Dialoge über die gesellschaftlichen Themen, haben mich zum Nachdenken angeregt. Das hat mir besonders gut gefallen und manche Namen ( z.B. Kotzebue, Karl Ludwig Sand ) habe ich auch nachgeschlagen.
Vielleicht für Musikliebhaber und Beethoven-Fans interessant: Ludwig v. Beethoven spielt eigentlich nur eine Nebenrolle, seine Musik und die Musik im allgemeinen, nimmt mehr Raum ein.
Die Krimihandlung hätte für mich etwas mehr Spannung vertragen. Ich hatte schon früh einen Verdacht, der sich dann auch bestätigt hat.