Es bleibt nicht länger unter uns (Frauen)
Als Frau hat man es in einer männerdominierten Geschäftswelt nicht leicht. Sloane, Grace und Ardie sind erfolgreiche Karrierefrauen bei Truviv in Dallas, einem großen Hersteller für Sportbekleidung. Ihnen ...
Als Frau hat man es in einer männerdominierten Geschäftswelt nicht leicht. Sloane, Grace und Ardie sind erfolgreiche Karrierefrauen bei Truviv in Dallas, einem großen Hersteller für Sportbekleidung. Ihnen wurden auf ihrem Weg nach oben oft Steine in den Weg gelegt. Der schwerste dieser Steine ist ihr Vorgesetzter Ames Garrett. Gerüchte um sexuelle Belästigungen kursieren seit Jahren, die von der Unternehmensführung ignoriert wurden. Als allerdings der Firmenchef verstirbt und Ames sicherer Anwärter des neuen CEO ist, sorgen sich die Frauen, allen voran Sloane, die vor über einem Jahrzehnt eine Affäre mit Ames hatte und weiß, wozu er fähig ist. Eine im Internet kursierende Liste mit Namen sexuell übergriffiger Geschäftsmänner scheint für Sloane der erste Schritt sich gegen Ames zur Wehr zu setzen. Während Ardie, die Ames nicht ausstehen kann, klar auf Sloanes Seite ist, zweifelt Grace am Vorhaben ihren Vorgesetzten auf die Liste zu setzen. Gerade Mutter geworden, fühlt sie sich von Ames in ihrer Zerrissenheit zwischen Familie und Beruf verstanden.
Dann jedoch stirbt Ames einen plötzlichen Tod, und Gewalteinwirkung kann nicht ausgeschlossen werden. Die Veröffentlichung seines Namens auf der Liste sorgt für Furore in Dallas' Geschäftswelt, und die Opfer werden in eine Täterrolle gedrängt.
Zu viel möchte ich nicht verraten, um den Spaß an Chandler Bakers „Whisper Network“ nicht zu verderben, der sich beim Lesen des Buches entrollt. Es ist alles komplexer als man meint, und zusätzlich zu Sloane, Ardie und Grace spielen auch noch die Reinigungskraft Rosalita und die neue Mitarbeiterin Katherine eine Rolle in der Aufklärung der Vorwürfe. Die Eruptionen, die durch das Aufzeigen der sexuellen Übergriffe ausgelöst werden, dringen von den höchsten Firmenrängen bis in die entlegendsten Abteilungen von Truviv.
Mir hat das Buch gefesselt, dessen Inhalt zeitweise etwas von dem Markenwahn aus „American Psycho“ hatte. Ich musste mehrfach nachschlagen, über was für monetäre Werte gesprochen wurden, wenn ein Fabrikat genannt wurde als Synonym für den pekuniären Erfolg der Frauen im Unternehmen. Der Inhalt beschränkt sich jedoch nicht nur mit sexueller Belästigung; durch Grace' und Rosalitas Hintergrundgeschichten wurde die Story noch abwechslungsreicher. Die Seiten sind nur so an mir vorübergezogen, weil ich unbedingt wissen wollte wie es weitergeht.