Tradition trifft auf Moderne
In Oberammergau werden vor Beginn der Passionsspiele Sophie und Franzl Thaller tot aufgefunden. Was hat es mit dem Doppelmord auf sich? Neid, Gier und/oder Ärger? Theres, eine Jägerin und Metzgerin, die ...
In Oberammergau werden vor Beginn der Passionsspiele Sophie und Franzl Thaller tot aufgefunden. Was hat es mit dem Doppelmord auf sich? Neid, Gier und/oder Ärger? Theres, eine Jägerin und Metzgerin, die die ganzen dörflichen Gepflogenheiten umkrempelt, ist mittendrin im Geschehen. Schnell stellt sie fest: Wer „Das-haben-wir-schon-immer so gemacht“ ignoriert und zu oft mit dem attraktiven Kommissar spricht, gerät nicht nur wegen des Mordes in Verdacht.
Schon lange habe ich mich an einen Regionalkrimi nicht gewagt und war gespannt was mich in der Handlung begegnen wird. Die Story dreht sich hauptsächlich um die zehn Hauptcharaktere. Mit allen Figuren kam ich trotzdem ganz gut zurecht, da das Personenverzeichnis als gute Hilfe dient. Irgendwann erweis sich der Perspektivenwechsel dennoch als anstrengend, jedoch konnte ich irgendwann im Verlauf damit klarkommen und den Fokus auf den roten Faden beibehalten. Die Zeit und Ortangaben am Anfang jedes Kapitels sind somit auch positiv zu bewerten. Allgemein hat mir das Design des Buches mit den farbigen Seiten gut gefallen.
Über den Krimi hinweg habe ich gemerkt, dass die hauptsächliche Ermittlung in den Hintergrund gerückt ist, und viel mehr die Traditionen des Geschehens in Bezug zu der Moderne als Hauptaspekt in diesem Buch angesehen werden. Den Schreibstil des Buches würde ich als poetisch beschreiben, welcher auch sehr anspruchsvoll ist. Der Autorin gelingt es trotzdem einen guten Eindruck des Handlungsortes zu entwerfen. Die Personen, insbesondere Theres, erweckten mir selten Sympathien. Sie wirkten eher auf mich anstrengend. Die Spannung kam in diesem Krimi erst zum Schluss auf, als ein neuer Mordfall die Runde macht. Die danach resultierende Aufklärung sowie das Ende dieses Krimis überraschten mich sehr. Jedoch erhoffte ich mir, dass wir über Theres viel mehr erfahren würden.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass Kreizkruzefix ein recht „anderer“ Krimi ist, indem die Krimielemente eher in den Hintergrund rücken. Wer außerdem kein Problem hat, verschiedene Perspektiven zu verfolgen und mit einer nicht einfachen Lektüre klarkommt, der ist hier richtig. Tradition trifft auf Moderne!