Hochsommer auf Capri und dazu ein Mord
"Mitten im August", spielt, wie der Untertitel schon verrät, auf Capri und das Mitten im Hochsommer zur Haupturlaubszeit. Es handelt sich dabei um den ersten Band einer Reihe, in deren Mittelpunkt der ...
"Mitten im August", spielt, wie der Untertitel schon verrät, auf Capri und das Mitten im Hochsommer zur Haupturlaubszeit. Es handelt sich dabei um den ersten Band einer Reihe, in deren Mittelpunkt der Inselpolizist Enrico Rizzi steht. Er stammt von der Insel und seine Eltern bewirtschaften hoch oben über der Steilküste Obst- und Gemüsegärten, wobei auch seine helfende Hand oft notwendig ist. Dadurch bietet der Kriminalroman auf jeden Fall viel Lokalkolorit. Die Stimmung im Sommer auf der Insel mit ihren schmalen, steilen Sträßchen, Straßencafés und Stränden wird gut vorstellbar, die erwähnten Speisen machen Appetit.
Doch an einem Augusttag gibt es, ganz ungewöhnlich für Capri, plötzlich einen Toten. Ein junger Mann liegt erstochen in einem Ruderboot und Rizzi und seine neue Kollegin aus Norditalien, Antonia Cirillo beginnen zu ermitteln, wobei sie von ihren Vorgesetzten in Neapel nicht immer die beste Unterstützung erhalten.
Ich empfand diesen Krimi als sehr angenehm, weil er mehr durch Atmosphäre als durch besonders blutige Darstellungen oder spannungsgeladene Szenen, die einen nicht schlafen lassen, punktet. Spannung ist trotzdem vorhanden, auch dadurch, dass abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Enrico Rizzi ist auf jeden Fall sympathisch, seine Kollegin bleibt noch etwas "blass", man erfährt wenig über ihre Vorgeschichte und ihr Privatleben, was aber wahrscheinlich auch dem geschuldet ist, dass es sich hier um den ersten Band einer Reihe handelt. Was die Zusammenarbeit der beiden angeht, besteht aber auf jeden Fall noch Verbesserungsbedarf, bisher sind sie weniger als Team unterwegs, sondern viel mehr zwei Einzelkämpfer. Stellenweise erscheinen auch nicht alle Handlungen vollkommen logisch oder bestimmte Vermutungen, bezüglich derer ermittelt wurde, werden nie aufgeklärt, sondern geraten einfach in Vergessenheit. Gut gefallen hat mir dagegen aber auch, dass der Natur- und Meeresschutz thematisiert wird. Mein Interesse ist auf jeden Fall geweckt und ich würde gerne auch den zweiten Band der Reihe lesen.